Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen die Existenz Gottes

- 3 - Auf dem Nährboden der in der westlichen Welt herrschenden Wissenschaftsgläubigkeit konnte sich das materialistische Gedankengut günstig ausbreiten. Fast kann man sagen: der Materialismus ist bei uns Weltanschauung geworden. In dieser philosophischen Idee liegt eine ungeahnte Sprengkraft. Die Schübe, mit denen das Denken an einen tiefen Sinn im Leben und eine göttliche Bestimmung des Menschen zunächst bei den Intellektuellen und schließlich auch bei breiteren Volkskreisen abnahm, lassen sich historisch verfolgen. Wenn heute die Menschen vor den immer stärker in Erscheinung tretenden schwierigen politischen Strömungen und gesellschaftlichen Entwicklungen Furcht empfinden, so ahnen nur wenige, daß das geistige Fundament dieser Verhältnisse in der Säkularisation2 der früheren Jahrhunderte liegt. Nachdem in den materialistischen Lehren Gott keine Existenzberechtigung mehr hat und es ein Leben der Seele nach dem Tode nicht geben soll, bleibt letzten Endes nur – wie dies der Philosoph Martin Heidegger3 darstellt – Nihilismus als Sinn des Lebens übrig, nämlich heroische Verzweiflung. Da die Welt immer mehr aus den Fugen gerät und das Gerede vom Humanismus im Hinblick auf die zunehmende brutale Gewalt in jeder Form sich nicht als tragfähige Grundlage erweist, macht sich allerorten die Daseinsangst mehr und mehr breit. Es läßt den Menschen erschaudern, in die Abgründe des Nichts blicken zu müssen. Ich hoffe, es wird nicht als Anmaßung aufgefaßt, wenn ich als Begründung für das Anfertigen dieses Textes den Wunsch nenne, die Leere in meinen Mitmenschen wieder mit Leben zu füllen, die Angst vor dem Nichts und dem Chaos ganz einfach dadurch zu nehmen, indem ich all den Wissenschaftshörigen naturwissenschaftlich zeige, daß die Natur uns schon mit der Nase auf die Tatsache stupst, daß Gott existiert. Nehmen Sie diesen Text als das schlichte Bekenntnis einer Diplomphysikerin: Gott und ein geistiger Lebensbereich existieren, und das Leben jedes einzelnen Menschen hat einen tiefen Sinn. Wenn ich hier von Gott rede, so verstehe ich darunter weder den richtenden Gott, wie er oft in der Kirche dargestellt wird, noch den dogmatischen Gott mancher Sekten. Vielmehr zeigt sich mir Gott über die Natur als die URKRAFT allen Seins, als die alle Daseinsformen durchdringende Kraft, als die Energie, aus der wir alle sind – als der Schöpfer und Erhalter aller Welten. Von d i e s e m Gott, der unser Vater ist, spreche ich. Hegels, gest. 1831, und Feuerbachs, gest. 1872, Ideen führten weiter über Engels und Marx zum Dialektischen Materialismus (DIAMAT), wonach alles in der Welt stofflich ist und dem dialektischen Gesetz des Kampfes von Gegensätzen folgt. 2 Säkularisation: Entwicklung zur Verweltlichung, die Umwandlung geistlicher Güter in weltliche. 3 Heidegger, geb. 1889, entwickelte eine Existenzphilosophie; bekannte Werke sind "Sein und Zeit" und "Was ist Metaphysik?"

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