Bruno Gröning

PSYCHOWISSENSCHAFTLICHE GRENZGEBIETE Ausgesuchte Veröffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung Herausgeber: Rolf Linnemann (Dipl.-Ing.) * Steinweg 3b * 32108 Bad Salzuflen * Telefon: (05222) 6558 Internet: http://www.psychowissenschaften.de E-mail: RoLi@psygrenz.de Entnommen aus: Wegbeg l e i t e r , Dezember 2003 VII. Jahrgang, Unabhängige Zeitschrift zur Wiederbesinnung auf das Wesentliche. Verlag Martin Weber, Fabrikstraße 1, D-77746 Schutterwald Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler Bruno Gröning - se i ne au f sehene r r egenden He i l ungen und se i n t r ag i sche s Ende Werner Schiebeler, Diplomphysiker, Prof. Dr. rer. nat., geboren 1923 in Bremen. Studium der Physik in Göttingen und 1955 Promotion mit einer Arbeit am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen. Von 1955-1965 Tätigkeit in der Elektroindustrie bei der Firma Standard-Elektrik-Lorenz A.G. in Pforzheim, davon sieben Jahre als Leiter einer Entwicklungsabteilung für elektronische Fernschreibtechnik. Ab 1965 Dozent für Physik und Elektronik an der damaligen Staatlichen Ingenieurschule in Ravensburg, der heutigen Fachhochschule Ravensburg-Weingarten. 1971 Ernennung zum Professor und 1983 der Eintritt in den Ruhestand. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Lehrfächern vertrat er seit 1969 in regelmäßigen Sondervorlesungen an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten auch das Lehrgebiet Parapsychologie und Parapsychophysik und setzt dies auch in den kommenden Jahren fort. Der Autor veröffentlichte zahlreiche Zeitschriftenartikel, sowie Broschüren und vier Bücher über die verschiedensten parapsychologischen Themen. Daneben erschienen über das Institut für den wissenschaftlichen Film in Göttingen von ihm zwei Filme über "Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen". Hierfür erhielt er 1974 von der Associazone Italiana Scientifica di Metapsichica den "Ernesto Bozzano-Preis" und 1988 den "1. Schweizer Preis" von der Schweizerischen Stiftung für Parapsychologie. Inhaltsverzeichnis Jugend und Beginn der Heiltätigkeit .....................................................................................3 Betätigungsverbot und vorerst letzte Heilungen....................................................................5 Medizinisch-wissenschaftliche Untersuchung des Heilungsgeschehens ...............................7 Nachuntersuchung .................................................................................................................9 Beurteilung der Ärzte in Heidelberg......................................................................................11 Ist ein Heilverbot berechtigt?.................................................................................................11 Gibt es auch vom psychotherapeutischen Standpunkt bedenken gegen Gröning? ................11 Wie stellen wir uns zu einer Zulassung Grönings?................................................................12

- 2 - Grönings Wirken auf dem Traberhof bei Rosenheim............................................................13 Zustimmung des Polizeipräsidenten ......................................................................................14 Pressekonferenz .....................................................................................................................16 Kugeln aus Silberpapier an die Kranken ...............................................................................17 Vortragstätigkeit ....................................................................................................................18 Der Glaube gibt die Kraft zur Heilung ..................................................................................19 Beginn der Strafverfahren .....................................................................................................20 Vorwurf der fahrlässigen Tötung...........................................................................................20 Erstes Strafurteil ....................................................................................................................22 Revisionsverhandlung ...........................................................................................................23 Die Tragik in Bruno Grönings Leben ....................................................................................24 Die Lehre Bruno Grönings ....................................................................................................25 Die Wirksamkeit des Heilungsgeschehens ............................................................................27 Die Entwicklung nach Grönings Tod ....................................................................................28 Verwendete Literatur .............................................................................................................29 BRUNO GRÖNING 30. 5. 1906 - 27. 1. 1959

- 3 - Jugend und Beginn der Heiltätigkeit Bruno Gröning wurde am 30. Mai 1906 als viertes von sieben Kindern als Sohn des Maurerpoliers Günkowski in Danzig Oliva geboren. Als Kind fiel er schon durch eine gewisse Hellsichtigkeit auf und galt in der Schule als Sonderling. 1915 erkrankte er an Ruhr und rang tagelang mit dem Tode, genas dann aber wider Erwarten doch. Die Schule brach er vorzeitig ab, begann dann eine kaufmännische Lehre, wechselte ins Zimmerhandwerk und arbeitete bei häufigem Berufswechsel als Kellner, Filmvorführer, Uhrmacher, Konditor und Telegrammbote bei der Post. 1927 heiratete er mit 21 Jahren seine Frau Gertrud. Bald bemerkte er seinen Einfluß auf kranke Menschen. Seine Frau hielt das für Schrullen und befürchtete, Aufsehen zu erregen und lächerlich zu werden. 1931 wurde das erste und 1939 das zweite Kind geboren. Das erste Kind hatte einen Herzfehler und litt unter Folgekrankheiten. Bruno Gröning heilte zwar Kranke seiner Umgebung, aber seine Frau haßte dieses Tun und hielt daher das Kind aus Eifersucht von ihrem Mann fern. Sie gab es in Danzig in ein Krankenhaus, wo es dann starb. • Gröning fand schon damals heraus, daß er überall dort nicht helfen konnte, wo die Kranken nicht nach seiner Hilfe verlangten. Seine Heilfähigkeit war mit einer gewissen Hellsichtigkeit gepaart. So sah er u. a. den Beginn des Zweiten Weltkrieges auf den Tag genau voraus und machte auch grobe Angaben über den weiteren Verlauf. 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, kam an die Ostfront und geriet am 5. März 1945 in russische Gefangenschaft. Während der Gefangenschaft konnte er manchen Mi tgefangenen bei ihren Beschwerden und Hungerödemen Erleichterung verschaffen. Am 29. Oktober 1945 wurde Gröning aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Durch einen Kameraden gelangte er am 14. Dezember 1945 nach Haigerloch im Dillkreis (Hessen). Mit Gelegenheitsarbeiten bei Bauern hielt er sich finanziell über Wasser. 1946 machte er seine Familie (Vater und Geschwister) und seine Frau ausfindig und zog mit letzterer in eine Zweizimmer-Behelfswohnung in Dillenburg. In der Folge wechselten Gelegenheitsarbeiten mit Arbeitslosigkeit ab. Eines Tages bat die Ehefrau seines Hauswirts, eine Frau Richter, Gröning, ihre Nichte Ilse Sch. in Duisburg zu behandeln. Diese litt an einer schweren Neurasthenie (d. h. an starker psychischer Erregbarkeit und Erschöpfungszuständen). Gröning versuchte zuerst Fernheilung, fuhr dann aber doch zu ihr hin und erreichte ihre Heilung. Die Nichte Ilse Sch. empfahl Gröning nun weiter und fuhr mit ihm eine Weile von Wohnung zu Wohnung, um Kranken Hilfe zu bringen. Im Januar 1949 trennte Grönings Frau sich von ihm. Im März 1949 wurde er von einem Ingenieur Helmut Hülsmann aus Herford aufgesucht, der einen an Muskeldystrophie erkrankten Jungen hatte. Hülsmann nahm Gröning mit zu sich in sein Haus, wo er nicht nur den Sohn heilte, sondern wo dann auch sein "Stern" aufging, d. h. seine Heilfähigkeit der Öffentlichkeit allgemein bekannt wurde. Es kamen Kranke und Bittschriften zuhauf, und die Presse wurde auf ihn aufmerksam. Tag für Tag kamen die Heilungssuchenden vor und in das Haus von Helmut Hülsmann. Am 13. Mai 1949 äußerte er sich vor Medizinern und Pressevertretern in Herford in folgender Weise: „Wer an Gott glaubt, dem helfe ich, wer vom Satan besessen und ein schlechter Mensch ist, den jage ich fort von mir." Als man Gröning fragte, warum er nicht früher aufgestanden sei, warum er nicht den Krieg verhütet habe, antwortete er: „Gott hat erst jetzt den Befehl gegeben. Ich bin nur ein Werkzeug Gottes. An mir liegt nichts, ich will kein Geld für meine Hilfe. Ich führe nur die Befehle aus, die mir Gott erteilt, ich kann nicht anders handeln, als Gott es mir eingibt. Nicht ich heile, sondern es heilt durch mich!"

- 4 - An anderer Stelle sagte Gröning (1, S. 35): „In meiner Macht steht es, nur Menschen zu heilen, die bereit sind, den Glauben, den sie verloren haben, wieder in sich aufzunehmen. Es ist keine Hypnose, es sind nur die Worte Gottes. Ich habe einen inneren Stolz, ein kleiner Diener Gottes zu sein. Ich bin imstande, Menschen zu heilen, die mir nur einen Zettel, ohne Namen und Adresse, hinlegen, auf dem sie um Heilung bitten. Wie ich spreche, so geschieht es!" Weiter heißt es: (1, S. 27) „Ich unterscheide mich von den Heilpraktikern sehr stark, weil ich keine Krankheit zu behandeln gedenke. Dieses überlasse ich denen, die das Recht behördlicherseits erhalten haben. Außerdem verordne ich keine Arzneien. Ich lehne es ab, Krankheitsgeschichten zu erfahren. Ich gebe jedem Hilfesuchenden den guten Rat, so er eine Behandlung seiner Krankheit erwartet, sich an einen Arzt zu wenden. Kurz gesagt, ich tue nur das, was auch ein jeder tun muß: helfen und nochmals helfen. Meine Hilfe liegt aber auf einer anderen Grundlage." Wartende Menschen vor dem Hülsmannschen Haus in Herford, Wilhelmsplatz 7, im September 1949

- 5 - Betätigungsverbot und vorerst letzte Heilungen Das erste Verbot über Grönings Tätigkeit sprachen die Behörden bereits Anfang Mai 1949 aus. Doch zeigte sich rasch, daß es mit Polizeigewalt nicht gegen die Menschen durchzusetzen war, die Tag für Tag in großer Zahl auf dem Wilhelmsplatz in Herford lagerten. Zu Tausenden kamen die Kranken und Siechen in das kleine westfälische Städtchen. Mit Autobussen, Lastwagen, Personenwagen, mit der Bahn und zu Fuß, mit Pferdefuhrwerken und Fahrrädern, auf Leiterwägelchen, in Fahrstühlen und in Krankenwagen. Das menschliche Elend, das sich hier offenbarte, war erschütternd und grenzenlos. In den umliegenden Gärten und in den Anlagen saßen die Kranken, standen die Liegestühle und die Tragen. Tage- und nächtelang warteten die Angekommenen auf Heilung. Lahme, Blinde, Taube, eine Gemeinschaft des Elends und der Not. Arme Menschen, ob sie nun in Luxuswagen saßen oder sich mühsam auf ihren Krücken fortbewegten. Hundert- und tausendfältig war nur der eine Wunsch: Heilung zu finden! Und viele fanden Heilung. Die große Zahl der von E. A. Schmidt und Dr. Kaul beschriebenen Heilungsfälle belegt dies unzweifelhaft. Hinzu kamen alle die Dankesbriefe von Geheilten, darunter auch Ärzten, die nach ihrer Heimkehr an Bruno Gröning geschrieben haben. Einige dieser Zeitzeugen leben noch heute und bestätigten, was sie damals erlebten. Am 2. Juni 1949 erging ein endgültiges und umfassendes Heilverbot. Weil es danach aber zu Tumulten in Herford kam, duldet die Stadtverwaltung noch eine kurze Zeit die Anwesenheit der Hilfesuchenden. Dann kam der letzte Abend. Drei- bis viertausend Menschen hatten sich in den Abendstunden des 17. Juni 1949 auf dem Wi lhelmsplatz vor dem Hülsmannschen Haus angesammelt. Kurz vor 22 Uhr trat Bruno Gröning auf den Balkon des Hauses Hülsmann und sprach ein letztes Mal zu den Wartenden. Seine Ansprache endet mit den Worten: „Aufzuhalten ist es nicht. In der ganzen Welt soll sich die Heilung vollziehen. Alle Menschen, gleich welcher Nation, Rasse oder Religion, sind es wert, daß ihnen geholfen wird. Wir sind alle Kinder Gottes und haben nur einen Vater, und das ist Gott. Eines will ich nicht haben: Dank! Dankt eurem Herrgott. Er allein ist es, wenn es gelingen soll. Das Gute im Menschen muß das Schlechte verdrängen. Nach seinem Tun wird er gewogen, und wenn er nicht zu leicht befunden wird, dann verbleibt ihm die Hoffnung auf das Heil. Werfen Sie Ihr Leid von sich!" Dann hat er die Anwesenden gebeten, in Ruhe nach Hause zu gehen und nicht mehr zu protestieren. Die riesige Menschenmenge löste sich nur langsam auf. Was sich dann in den frühen Morgenstunden des 18. Juni 1949 zutrug, ist mehrfach beschrieben worden. Hier eine Reportage aus dem Münchner Merkur: „Bruno Gröning wandte sich nun im Licht des frühen Tages erneut den wartenden Autos mit Schwerkranken zu. Für uns, die wir bei ihm waren, und die vielen, die es mit ansehen konnten, war es ein Zug des Wunders, der Siegeszug einer nicht kriegerischen, sondern versöhnlichen und he lfenden Macht. Der Gewalt dieses Bildes konnte sich keiner entziehen. Bei Kindern wurden gelähmte Glieder, die unter ständigem Kältedruck standen, wieder warm. Bruno Gröning stieg von einem LKW auf den anderen hinauf, ging von Mensch zu Mensch, die auf Stroh und Matratzen gebettet wa ren. Sie richteten sich auf und fühlten neue Kräfte. In einem der LKWs, für alle Umstehenden sichtbar, saß eine siebzigjährige Frau, vollkommen gelähmt; sie war auf einem Sessel in den Wagen getragen worden, wie mir der Fahrer berichtete. Nach wenigen Worten Grönings bewegte sie die Arme, erhob sich, und als der Wagen sich in Bewegung setzte, winkte sie mit freudestrahlendem Gesicht der umstehenden Menschenmenge mit den bisher völlig bewegungslosen Armen und Händen zu. So ging es Wagen für Wagen, bis der Platz lichter und lichter wurde: Dies war die letzte und wohl auch erfolgreichste Tat des öffentl ichen Wirkens

- 6 - von Bruno Gröning in Herford. Von diesem Augenblick an trat das Tätigkeitsverbot mit voller Wirkung in Kraft. • Bei den Heilungsvorgängen sprach Gröning mit den Kranken, berührte sie aber nicht, legte ihnen also auch nicht die Hände auf. Er stellte keine Diagnosen und verordnete keine Medikamente. Er versuchte aber nie, die Kranken zum Verzicht auf ärztliche Behandlung zu bewegen. Der Superintendent des Kirchenkreises Herford, Präses Kunst, äußerte sich über Grönings damaliges Wirken in folgender Weise: „Tatsache ist, daß Menschen, die mir bekannt sind, seit ihrem Besuch bei Herrn Gröning ihre alten Beschwerden los sind und ein neues Lebensgefühl haben. Im Ravensburger Land sind schon öfter Wundertätige aufgetreten. Ich habe verschiedenen die Kardinalfrage gestellt: 'Glauben Sie, daß Jesus Christus Gottes Sohn ist?' Alle diese Befragten wurden darauf verlegen und konnten keine eindeutige Antwort geben. Daraus ist zu schließen, daß sie irgendwie mit Kräften des Bösen in Verbindung standen. Auch Herrn Gröning habe ich diese Frage gestellt. Er gab mir die klare Antwort: 'Ja, ich glaube, daß Christus Gottes Sohn ist.' Das hat mich sehr beeindruckt. Nach dem Neuen Testament ist ferner ein wesentlicher Gesichtspunkt bei den besonderen Gaben Gottes, daß sie in den Dienst der Gemeinde gestellt werden. Ich habe keinen Anlaß zu zweifeln, daß das bei Herrn Gröning der Fall ist. Der Apostel Paulus schreibt im Neuen Testament im ersten Brief an die Korinther 12, 7 - 10: 'In einem jeden erzeigen sich die Gaben des Geistes zum gemeinen Nutzen. Einem wird gegeben durch den Geist, zu reden von der Weisheit; dem anderen wird gegeben, Wunder zu tun.' Wir Herforder Pastoren haben allen unseren Gemeindemitgliedern, die uns um Rat fragten, gesagt, wir hätten noch kein letztes Urteil. Wir haben niemandem abgeraten, zu Gröning zu gehen. Jeder solle aber vorher den Herrn angehen, daß Er ihn bewahre vor einer Heilung durch Kräfte von unten her. Herr Gröning weiß um diesen Rat, und er hat mir versichert, daß er unsere Sorgen gut verstände."

- 7 - Medizinisch-wissenschaftliche Untersuchung des Heilungsgeschehens Inzwischen hatten sowohl die Presse als auch einzelne interessierte Ärzte sich des Falles "Gröning" angenommen. Nachdem Grönings Heiltätigkeit in Herford durch die Behörden ein Ende gefunden hatte, organisierte die Illustrierte REVUE zusammen mit dem Psychotherapeuten Prof. Dr. von Weizäcker eine ärztliche Untersuchung von Grönings Heilweise. Die Redaktion der REVUE mietete dazu in Heidelberg ein Haus, in dem die Untersuchung stattfinden sollte und in das Gröning am 27. Juli 1949 für mehrere Tage übersiedelte. Mit der Überwachung der Versuche wurden der Internist Dr. Wüst von der Heidelberger Ludolf-Krehl-Klinik, der Marburger Psychologe Dr. H. G. Fischer und der Marburger Psychotherapeut und Physiker Rolf Germer betraut. Die zu behandelnden Kranken wurden teils aus den Patienten der Ludolf-Krehl-Klinik, teils aus dem Kreis von 80.000 Hilfesuchenden, die sich brieflich an Bruno Gröning gewandt hatten, ausgesucht. Die Briefe wurden mit einem LKW aus Herford herangefahren. Die ausgesuchten Patienten wurden von Dr. Wüst in der Heidelberger Universitätsklinik voruntersucht. Nach der Behandlung durch Gröning stellte dann eine Nachuntersuchung die Veränderungen im subjektiven und objektiven Befinden der Patienten fest. Die Untersucher stellten die Beseitigung von lang andauernden Beschwerden der Patienten durch Gröning fest, wie sie auch vorher in zahlreichen Fällen vorgekommen waren. In einem Fall aber auch Erfolglosigkeit. Es war nun in der Regel nicht so, daß Gröning die Patienten nur anschaute oder nur von Gottvertrauen zu ihnen sprach, sondern er führte mit ihnen oft ein ausführliches, heilungförderndes Gespräch. Dazu ein kurzer Ausschnitt aus einer Tonbandaufnahme: Bruno Gröning behandelt eine seit 13 Jahren an heftigen und schmerzhaften Darmbeschwerden leidende Frau Else Joest. Gröning : (sprachlich ungelenk): Ich bitte Sie, nicht an das Leiden zu denken. Konzentrieren! Gedanken nach außen schalten Sie ab… - beobachten - es wird sich vieles bemerkbar machen, konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihren Körper. Wollen wir loslegen? Umgekehrt ist auch was wert! (Häufig erscheinende, merkwürdige Formulierung.) Was merken Sie in Ihrem Körper? - Zieht eine Welle durch Ihren Körper? - Nicht daß ich Ihnen etwas vorerzähle, nicht, daß hier einer annehmen müßte, er 'müsse ja' sagen. Sie brauchen es nicht. Aufpassen, daß es der Wahrheit entspricht und wie ich die Fragen stelle. Sollten Sie einmal nein sagen - macht nichts - der eine fühlt es leichter, der andere nicht. Vorsprechen brauchen sie nicht, nur immer die Wahrheit sagen - dann kommen wir schon hin. Sie müssen nicht soviel denken an Ihr Leiden, das stört mich, ich komme nicht ran. Das braucht nicht sein. (Gröning wandte sich Frau Joest zu: ) Gröning : Was ist mit Ihnen? Joest : Mir wird es ganz schwer. Gröning : Jetzt geht etwas im Unterleib vor. Joest : Ja - ein Ziehen und Heben. (Gröning wendet sich für einige Minuten anderen Patienten zu.)

- 8 - Gröning : Eben gab es einen Zuck im Ihrem Körper. Joest : Ja! Gröning : Rechte Seite Ziehen? Joest : Ja - als ob alles zusammengezogen wird. (Gröning mit anderen Personen beschäftigt.) (Frau Joest fängt an den Armen zu zittern an.) Gröning : Bei Ihnen zieht es sich innen zusammen - was macht das Kreuz? Joest : Sehr Schmerzen - aber andere Schmerzen als sonst. Ich habe ein Ziehen auf der linken Seite. (Gröning mit anderen Personen beschäftigt.) (Frau Joest hat ein Ziehen im Rücken und Wärme bis zu der Nierengegend.) Gröning : Was machen die Nieren? Joest : Sie werden warm. Gröning : Heiß - könnte man sagen. Joest : Ja! Gröning : Nun haben Sie wieder das Ziehen wie das erste Mal. Im Darm haben Sie ein Gefühl, als ob sich alles regelt, als ob eine Ordnung eintritt. Joest : Ja - es arbeitet alles mächtig. (Gröning mit anderen Personen beschäftigt.) (Joest verspürt Druck im Kreuz.) Gröning : Immer noch? Joest : Ja! – (längere Pause) Gröning : Was ist jetzt geschehen im Kreuz? Joest : Es ist mir leichter. Gröning : Es zog nach unten ab. Joest : Ja! - (Plötzlich) Ich habe so heftigen Drang! Gröning : Sehr heftig? Joest : Ja - ich muß sofort zur Toilette.

- 9 - Gröning : Bitte. Gehen Sie. (Joest verläßt das Behandlungszimmer und bleibt acht Minuten draußen. Kehrt dann wieder zurück.) Gröning : Sie hatten Erfolg, nicht wahr? Joest : (glücklich und fassungslos) Ja! Gröning : Sehr viel Stuhl! Eine völlige Entleerung! Joest : Ja - seit 13 Jahren zum ersten Mal ohne Mittel. Gröning : Setzen Sie sich nun wieder hin. - Es arbeitet weiter in Ihrem Körper. Joest : Ja - mir ist immer noch heiß. Aber so leicht, wie ich es gar nicht kenne. Gröning : Es wird jetzt immer wieder so leicht bei Ihnen werden. Nachuntersuchung Dieser Erfolg wirkte besonders stark auf Dr. Wüst, der die Leidensgeschichte der Frau genau kannte. Das Ende der ungewöhnlich schweren chronischen Verstopfung trat nach kurzer Behandlung durch Gröning ein und war von anhaltender Dauer. Es erfolgte von da an allmorgendlich pünktlich um 8 Uhr eine Entleerung. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Fall für dauernd geheilt ist, wenn es auch noch gelingt, die bestehende Spannung in der Ehe wegen der Kinderfrage zu lösen. Es müßte dann auch klinisch festgestellt werden, ob sich nach einer Empfängnis die Myomgeschwulst zurückbildet und vielleicht verschwindet. Interessant ist besonders auch folgender Fall, der in Heidelberg behandelt wurde. Es betraf einen angelernten Arbeiter namens Strobel. Er litt seit 1945 an einer schmerzhaften rheumatischen Erkrankung (Morbus Bechterew), die zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule und zu großen Schmerzen beim Gehen geführt hatte. Er konnte nur mit Mühe den Behandlungsraum betreten. Die Behandlung durch Gröning erfolgte in gleicher Weise wie bei Frau Joest und führte dazu, daß die Gehstörungen und die Schmerzen weitgehend beseitigt wurden. Eine gewisse Unbeweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit der Halswirbelsäule blieben jedoch zurück. Und jetzt kommt das Bedeutsame: Anschließend behandelte der Psychotherapeut Rolf Germer den Patienten Strobel in gleicher Weise mit Worten und Suggestionen wie Gröning zuvor. Und siehe da, nach Germers Behandlung verschwanden auch die Restbeschwerden in der Halswirbelsäule. Ob es sich bei allem nun um eine echte Heilung gehandelt hat, hätte man erst nach Jahren feststellen können, denn Morbus Bechterew ist eine chronisch verlaufende, die Wirbelsäule versteifende Erkrankung, die schubweise verläuft und bei der auch spontane, vorübergehende Remissionen vorkommen.

- 10 - Gröning läßt den Patienten mit Morbus Bechterew (Strobel) Bewegungsübungen machen Heilungen traten bei Gröning auch oft auf, wenn er kein langes Gespräch mit den Kranken führte.

- 11 - Als sich Gröning am 25. August 1949 in München befand, um dort bei Anwesenheit von mehreren Ärzten einige Patienten zu behandeln, hatten sich vor dem Haus Hunderte von Menschen versammelt, die auch auf Hilfe hofften. Als Gröning das Haus durch die Gartenpforte verließ, versuchte ein 71 Jahre alter Mann, mit Namen Johann Haas, der seit vier Jahren gelähmt war, sich in seinem Krankenstuhl den Weg durch die Menge zu Gröning hindurch zu bahnen. Dieser wurde auf ihn aufmerksam und forderte die Menschen auf, dem Kranken Platz zu machen. Als er in seinem Wagen vor Gröning saß und ihn hilfeflehend ansah, sagte Gröning zu ihm: „Steh auf und geh!" Ohne Zögern stand der Kranke aus seinem Wagen auf und sagte zu allen Umstehenden mit Tränen in den Augen: „Zum ersten Mal seit vier Jahren kann ich stehen." Er schritt auf Gröning zu, um ihn zu umarmen. Danach ging er, seinen Krankenstuhl vor sich herschiebend, zu Fuß nach Hause. Beurteilung der Ärzte in Heidelberg Zusammenfassend beurteilten die Untersucher in Heidelberg am 7. August 1949 das Vorgehen von Bruno Gröning folgendermaßen (gekürzte Fassung): "Bruno Gröning ist kein Scharlatan, kein Hypnotiseur, kein Wunderdoktor, sondern ein begabter, nichtärztlicher Psychotherapeut (Seelenarzt). Er bemüht sich, aus kindlich-naturhaftem und auch religiös begründetem Mitgefühl heraus, den Menschen in ihren seelisch bedingten Leiden (psychogenen Leiden) zu helfen und die damit zusammenhängenden, nach außen zum großen Teil "organisch" auftretenden Krankheiten (psychosomatische Erkrankungen) zu heilen. Er maßt sich nicht an, ein Prophet oder Mess ias zu sein. Er hat aber ein gläubiges Sendungsbewußtsein, das durch die in der Presse wahllos propagierten oder überbetonten Erfolge und durch die blinde Verehrung oder aber berechnende Bewunderung se iner bisherigen Umgebung stärker gestützt ist, als es sonst bei geschulten, ärztlichen oder nich tärztlichen Psychotherapeuten der Fall ist. Seine entscheidende Grundbegabung dafür ist sein überdurchschnittliches seelisches Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Es ist verbunden mit einem Naturtalent geschickter Menschenbehandlung. Be ide Veranlagungen entspringen seinem optimistischen, andere Menschen unmittelbar ansprechenden Wesen, das außerdem noch durch eine zielklare Selbstsicherheit bestimmt ist. Alles dies sind Veranlagungen, die für einen Psychotherapeuten wesentlich und bei ihm in ausgesprochenem Maße vorhanden sind. Ist ein Heilverbot berechtigt? Das Verbot kam offenbar durch eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber dem Massenansturm der Heilungssuchenden zustande. Es stützte sich zum Teil auf das Unverständnis der Schulmediziner für jede Seelenheilkunde. Das geht daraus hervor, daß man bei dem Angebot an Gröning, seine Heilkraft unter Beweis zu stellen, die Heilung rein organischer und sogar aussichtsloser Erkrankungen verlangte. Das Verbot stützte sich aber anderseits auf die berechtigten Bedenken gegen einen nicht mit genügender Zuverlä ssigkeit heilenden Nichtmediziner, der die Grenzen seiner Heilfähigkeit nicht überblickt.

- 12 - Gibt es auch vom psychotherapeutischen Standpunkt Bedenken gegen Gröning? Im Augenblick - ja. Wir haben festgestellt, daß bei Patienten, bei denen die seelischen Konflikte wegen fehlender oder unvollkommener Feststellung der Ursachen dieser Konflikte (Analyse) noch bestehen, durch seine schnell zupackende Methode manchmal sogar lebensgefährliche Komplikationen geschaffen werden können. Zweitens liegt die Gefahr nahe, daß Gröning auf Grund fehlender oder unzureichender Krankheitserkennung nur die Krankheitserscheinungen beseitigt. Das ist z. B. bei alarmierenden Schmerzen der Fall, die Symptome lebensgefährlicher, rasch fortschreitender Erkrankungen sind. Die Beseit igung dieser Schmerzen ist dem Psychotherapeuten leicht möglich. Er wird aber die Schmerzbeseitigung bei einer Blinddarmentzündung ablehnen, weil sie die Krankheit nicht beseitigt, den Patienten aber von der rechtzeitigen Operation fernhält. Drittens beherrscht Gröning das „Kontaktproblem", d. h. die seelische Bindung und Lösung der persönlichen Beziehung des Seelenarztes zum Patienten, nicht so sicher, daß der Patient am Schluß der Behandlung wieder genügend selbständig wird. Oft bleibt der von ihm Behandelte in einem ungünstigen Schwebezustand oder gar einer Hörigkeit Gröning gegenüber. Viertens überschätzt er wahrscheinlich gewisse hellseherische Einflüsse seinerseits, die in seine Arbeitsweise hineinspielen und seiner Heiltätigkeit dann ein unklares Bild geben (z. B. Ferndiagnose und Fernbehandlung). Diese Grenzprobleme müssen einer späteren Untersuchung vorbehalten bleiben. Grundsätzlich scheinen sie aber seine vorhin geschilderte Arbeitsweise nicht zu berühren. Wie stellen wir uns zu einer Zulassung Grönings? Die obigen Bedenken machen - trotz der grundsätzlichen Befürwortung, Gröning sein Lebensziel der Heilung zu lassen - eine bedingungslose Zulassung Grönings vorerst noch nicht möglich. Aus der bisherigen Zusammenarbeit mit ihm haben sich aber hinreichende Anhaltspunkte ergeben, die erhoffen lassen, daß Gröning sich in ärztlicher Zusammenarbeit zu einem zuverlässigen Psychotherapeuten heranbilden kann. Dazu scheint es notwendig, ihn nicht weiterhin durch ein Verbot einzuschränken. Es ist zweckmäßig, daß sich die Heilungssuchenden an einen Arzt wenden, der bereit ist, Gröning in seiner Praxis mitarbeiten zu lassen. Weitere Möglichkeiten dürften sich aus einer Zusammenarbeit zwischen Gröning und vernünftigen Ärzten nach Art der Heidelberger Untersuchung ergeben, müßten sich jedoch im Interesse der Wissenschaft und der Kranken über einen Zeitraum von mindestens einem Vierteljahr erstrecken. Daraus ergibt sich, daß man Gröning mit dem Verbot seiner Tätigkeit nicht abtun kann. Man muß im Interesse der Wissenschaft und der Kranken Grönings Methode exakt erforschen und anderen Psychotherapeuten zugänglich machen. Man muß Gröning selbst die Möglichkeit zur Weiterarbeit in diesem Sinne geben." So wohlwollend dieses Gutachten für Gröning in einer Weise war, so hinderlich war es in anderer Beziehung, weil es ja eine sofortige Freigabe seiner Heiltätigkeit nicht befürwortete. Und darauf beriefen sich in der Folgezeit die Behörden und Gerichte.

- 13 - Grönings Wirken auf dem Traberhof bei Rosenheim Als Gröning noch in Herford wirkte, hatte ihm ein Leo Harward, Besitzer des Traberhofes (Gestüt) in Happing bei Rosenheim (Bayern), geschrieben und um Hilfe für seine seit 10 Jahren gelähmte Schwägerin gebeten. Wenn Gröning käme, würde er seinen Traberhof zur Verfügung stellen, um eine Heimstätte für alle Heilungssuchenden zu schaffen. Diese Einladung nahm Gröning an. Nach einem kurzen Zwischenstopp am 19. August 1949 in München fuhr er am 21. August zum Traberhof. Dort sollten nicht nur Kranke geheilt werden, sondern auch dokumentierende Filmaufnahmen erfolgen. Auf dem Traberhof stellten sich in kurzer Zeit die gleichen Verhältnisse wie in Herford ein, d. h. in großen Massen kamen die Heilungssuchenden, um Gröning persönlich zu erleben. Am Abend des 28. September 1949 hatten sich viele hundert Menschen vor dem Wohnhaus des Traberhofes versammelt und warteten auf das Erscheinen Grönings und den Augenblick seiner Heilkraftwirkung. Der Rosenheimer Zeitungsblitz (6) berichtete: „Nun ist die Dämmerung vollends hereingebrochen. Von allen Seiten flammen die Jupiterlampen auf, die Filmapparate beginnen leise anzulaufen. Jeder andere Laut verstummt völlig und alle Blicke richten sich zum Balkon, auf dem nun um 20.15 Uhr Herr Gröning in den Kreis seiner Gastgeber, Mitarbeiter und Geheilten tritt. Minuten tiefster Stille folgen, in denen der große Helfer der Menschheit die Hände faltet und zum Himmel blickt. Dann stellt er den vollständigen Kontakt mit seinen gläubigen Heilungssuchenden her, indem er jedem Einzelnen in das erregte Gesicht sieht. Nun beginnt Gröning mit jener warmen, sympathischen Stimme, die so viele zu fesseln vermag, einfache und voll tiefster Gläubigkeit getragene Worte zu sprechen: 'Meine lieben Heilungssuchenden! Wie jeden Tag so auch heute, finden sich Menschen hier ein, arme und gequälte Menschen, die Heilung suchen und auch finden werden. Aber auch solche, welche die reine Neugierde hierher trieb, einzelne die es selbst wissen, daß sie Skeptiker sind. Ich fühle das ganz genau und ich bitte Sie, Ihre Gedanken mehr abzudecken und sich erst von den Tatsachen zu überzeugen. Es handelt sich hier nicht um Schaukünste und billige Vorführungen von Wundern, dazu ist die Stunde zu ernst und das Leid der Menschen um mich herum zu groß. Ich habe niemanden hierher gerufen im Gegenteil, ich habe Sie gebeten abzuwarten bis zu dem Tage, wo Ihnen die Hilfe in geordneten Verhältnissen zuteil werden kann. Wer nicht an mich glaubt, der braucht nicht mehr zu kommen! Ich weiß, daß viele unter Ihnen schon in diesem Augenblick einer Heilung entgegengehen! Ich beabsichtige, hier in Oberbayern zu bleiben und ich bitte Sie, haben Sie Geduld, bis mir die Erlaubnis zur öffen tlichen Heilung erteilt wird und die Heilstätten erachtet sind. Ein Recht auf Heilung aber hat nur der, der den göttlichen Glauben in sich trägt. Leider gibt es Menschen, die seit Jahren diesen verloren oder in den Schmutz gezogen haben. Ich gebe Ihnen zu wissen: Der alleinige Arzt, der Arzt aller Menschen ist und bleibt unser Herrgott! Nur er allein kann helfen. Er hilft aber nur Gläubigen, die gewillt sind, ihr altes Leiden von sich zu werfen. Sie brauchen nicht an den kleinen Gröning zu glauben, aber Zutrauen müssen Sie zu mir haben. Nicht ich will Ihren Dank, sondern Gott allein gebührt er, ich tue nur meine Pflicht. Da Sie ja nicht aufgeklärt sind, gebe ich Ihnen zu wissen, daß Sie die Angst und das Geld zu Hause lassen können, aber Ihre Krankheit und viel Zeit immer mitbringen müssen, um die ich Sie dann beraube. Sie alle sollen Mensch zu Mensch sein, nicht gehässig, nicht falsch, niemandem etwas Schlechtes tun und nie neidisch sein. Das beste und größte Geschenk in diesem Erdenleben ist nicht Reichtum, nicht das Geld, sondern die Gesundheit, die mehr wert ist als alles Gut der Erde. Sie haben von meinem Mitarbe iter gehört, wie Sie sich verhalten sollen, damit Sie die größtmögliche Wirkung an sich verspüren. Ich will hier keine öffentliche Heilung vollziehen! Ich muß erst zuverlässig wissen, daß ich öffentlich helfen darf. Doch ist es bisher immer so gewesen, daß Menschen, die sich in meiner Nähe befanden, schon gesundet sind. Sie brauchen mir Ihre Leiden nicht aufzuzählen, ich sehe durch Sie hindurch und weiß alles von Ihnen!'

- 14 - Herr Gröning zeigte nun an einigen einfachen Proben seine Beeinflussungskraft, die durch Zuruf ihre Bestätigung fand und fuhr dann fort: 'Es hat nun jeder das empfangen, was er haben wollte; doch nur der, der sich mit seinem Herrgott ve rbunden fühlte. Ich will von hier aus, als der Urzelle, wenn alles glückt, mehrere Heilstätten in engster Zusammenarbeit mit den Ärzten errichten, um Ihnen allen zu helfen. All denen, die für Ihre erkrankten Angehörigen zu mir kamen, will ich sagen: Ich bin schon bei ihnen! Wenn Sie nach Hause kommen, werden Sie feststellen, daß der Kranke nicht mehr genau derselbe ist, als den Sie ihn verlassen haben!' Lang anhaltender Beifall dankte dem selbstlosen Mann für seine Worte." Zustimmung des Polizeipräsidenten Da trat völlig unerwartet und spontan der Münchener Polizeipräsident Pitzer aus dem Hintergrund: "Meine lieben Rosenheimer! Ich spreche hier zu Ihnen aus meinem heutigen persönlichen Erlebnis. Ich bin hierher in erster Linie als kranker Mensch gekommen, aber auch als bayerischer Beamter und Beobachter. Ich habe nie in meinem Leben eine derart hervorragende Diagnose, selbst nicht von berühmtesten Professoren, erhalten wie hier von Herrn Gröning in wenigen Augenblicken, ohne daß er meinen Körper auch nur berührte. Ich persönlich glaube fest an meine Heilung und ich trage bis zu den höchs ten Regierungsstellen hinauf die Verantwortung für das, was hier geschieht, ob es nun gewissen Herren, Sie wi ssen schon, welche ich meine, in ihren Kram paßt oder nicht. Das Entscheidende ist, daß den Kranken geholfen wird. Ich stehe seit vier Jahren Tag und Nacht im Einsatz und habe mir ein schweres Leiden dabei geholt, für dessen Heilung ich schon ein halbes Vermögen vergeblich geopfert habe. Ich spreche für mich und für Sie alle, und es soll überall gehört werden, weil ich für alle anständigen Menschen gesund bleiben muß. Ich danke Ihnen, Herr Gröning, für ihre Hilfe. Möge der Herrgott Ihnen die Kraft verleihen, daß Sie all den vielen Menschen helfen können, die mit starkem Glauben und aufgeschlossenem Herzen zu Ihnen kommen. Haben Sie weiterhin restloses Zutrauen an die Heilkunst Grönings und helfen Sie alle mit, die letzten Schwierigkeiten zu überwinden. Mein Freund im Landtag wird dafür Sorge tragen, daß eines Tages, vie lleicht schon bald, Herr Gröning die Heillizenz erhält." Hierauf ergriff Landtagsabgeordneter der CSU Hagn das Wort: "Ich wollte eigentlich nicht sprechen, weil ich der Angelegenheit Gröning sehr skeptisch gegenüber stand und wollte mich persönlich überzeugen von dem, was hier vorgeht. Ich habe heute soviel Erschü tterndes erlebt, daß mir die Worte fehlen, dies zu schildern. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bitte Sie alle, glauben Sie an die Berufung des Herrn Gröning!" – Wiederum brauste stürmischer Beifall der erregten Menge auf.

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- 16 - Pressekonferenz Einige Tage später wurde, nach zeitweiliger Abwesenheit Grönings, im Spielsaal des Traberhofes bei Rosenheim eine erste Konferenz der gesamten bayrischen Presse abgehalten, die in ihrem Verlaufe als Abschluß der Aufnahmen zum Dokumentarfilm von der Engler Film AG filmisch festgehalten wurde. Zunächst sprach ein Münchner Arzt, Dr. Zetti, der rückhaltlos den Weg zu Gröning fand, und der sich dagegen wandte, dem großen Meister der Heilkunst, etwa in einer Klinik, die ihm fehlenden Grundlagen der Anatomie beizubringen. Er sagte dann wörtlich: "Wir Ärzte können und müssen sehr viel von Herrn Gröning lernen, denn es ist an Hunderten von Fällen einwandfrei bewiesen, daß der kleine Gröning dort geholfen und völlig geheilt hat, wo die Wissenschaft und ärztliches Können bereits versagten. Nicht, wie geheilt wird, sondern daß geheilt wird, das ist die These und Forderung des Tages!" Der juristische Berater Grönings, Herr R. A. Dr. Roedel, teilte der Presse mit: "Es gibt kein Recht, Grönings Heilmethode zu untersagen, da er ja vorwiegend dort hilft, wo bisher jede ärztliche Kunst erfolglos blieb. Die Beunruhigung der Bevölkerung besteht zu Recht. Der große Helfer der Menschheit wird Deutschland verlassen, wenn ihm auch im Land Bayern die Heiltätigkeit von Amts wegen untersagt wird. Man kann ferner von einem Mann wie Gröning nicht verlangen, daß er nur um einem bürokratischen Gesetz zu genügen, monatelang als Krankenwärter in einer Kl inik praktizieren muß, während in dieser Zeit Hunderttausende von Menschen durch seine Heiltätigkeit Genesung erhalten könnten. Wir Juristen werden einen gesetzlichen Weg finden, um Herrn Gröning so schnell als möglich ein freies Schaffen zu gewährleisten." Dann sprach Gröning selbst und bat die Pressevertreter, durch wahre, objektive Berichterstattung, frei von aller Sensationslust und Profitjägerei, den armen Menschen zu helfen und Hilfesuchende oder schon Geheilte nicht wieder durch entstellte Berichte in schwerste seelische Bedrängnis zu bringen. "Den Ärzten rufe ich zu', so fuhr Gröning fort, 'lassen Sie mir diese armen Menschen, die Sie bereits abgeschrieben haben, denen Sie nicht mehr helfen können, denn gerade bei diesen aussichtslosen Fällen sind bisher die ersten und größten Heilerfolge festzustellen gewesen!' Meine Kraft ist keine menschliche, sondern eine göttliche, mit der ich lebe und sterbe. Ich helfe jedem, der an unseren Herrgott glaubt. Aber ich denke nicht daran, mich noch einmal einer medizin ischen oder wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen, denn die Beweise meiner Heilkraft habe ich schon hundert- und tausendfach gegeben. Überall, wohin ich komme, sind Tausende Menschen, denen ich helfen soll und will, überall aber auch, wohin ich komme, taucht das Wort Verbot auf! Ich habe von Anfang an mit zwei namhaften Ärzten zusammengearbeitet, welche die Voruntersuchung vornahmen und dann die Heilung einwandfrei bestätigt fanden. Auf diese Weise soll auch in den zu errichtenden Heilstätten verantwortungsvoll gearbeitet we rden. Das, was ich bisher für die Kranken tun konnte, war nur fünf Prozent meiner Heilkraft. Trotzdem bin ich kein Arzt und Wunderdoktor, sondern ich bin und bleibe der kleine Gröning, ein armer Mann in finanzieller Hinsicht, denn ich brauche und nehme kein Geld. Mein Reichtum ist meine göttliche Kraft zu heilen, die mir kein Mensch nehmen kann. Meine Diagnosen haben bisher hundertprozentig gestimmt, trotzdem ich in vielen Fällen den Kranken gar nicht gesehen habe. Wo immer er sich befindet, vermag ich alles über dessen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu analysieren, denn ich bin in der Lage, Ihnen sagen zu können, was heute, mo rgen und übermorgen geschieht. Trotz meiner Güte bin ich ein gefangener Mensch, der überall umringt und verfolgt wird von hilfesuchenden Menschen, die Vertrauen zu mir haben, aber auch von solchen, die mich vernichten wollen. Sie alle sollen es wissen, daß es mir viel leichter ist, Tausende auf einmal zu heilen als einen einzelnen Menschen, da ich in besonders gelagerten Fällen dessen Körper durcharbeiten muß."

- 17 - Trotz der Fürsprache von einigen Ärzten, Juristen und Beamten (Polizeipräsident) bekam Gröning keine amtliche Betätigungserlaubnis. Besonders ungünstig wirkte es sich für ihn auch aus, daß sich "Mitarbeiter" an ihn hängten, die aus ihrer Tätigkeit geldlichen Gewinn zogen. Gröning selbst verlangte ja von den Kranken kein Geld, aber die Mitarbeiter, die für die Organisation zuständig waren und darüber entschieden, wer zu Gröning direkt kommen konnte, ließen sich dafür bezahlen. Dieses ließ er eine Weile zu. Einer dieser "Manager" war ein Otto Meckelburg, der im Januar 1950 sogar einen Verein zur Erforschung und Förderung Gröningscher Heilmethoden gründete und zu dessen Vereinsvorsitzenden er sich machte. Er genehmigte sich ein Monatsgehalt von über 1000,- DM und zusätzliche Spesen. In skrupelloser Weise suchte er die Hilfesuchenden nach ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit aus. Gröning gibt gemäß Meckelburgs Eingeständnis an, daß dieser durch seine Tätigkeit über 100.000,- DM erwirtschaftet habe (1, S. 177). Erst am 10. Juni 1950 löste er sich von Meckelburg, nachdem er eine bittere Zeit an Lehren und Erfahrungen durchgemacht hatte. Kugeln aus Silberpapier an die Kranken Zu jener Zeit begann er, an seine Zuhörer und Heilungssuchenden kleine Kugeln aus Silberpapier (aus Zigarettenpapier gemacht) zu verteilen. Sie sollten den Eintritt des Heilstroms erleichtern. Auf ihre Bedeutung angesprochen sagte Gröning (1, S. 104): „Wie die Kirche an ihre Gläubigen Heiligenbilder, Amulette u. a. m. verteilt, um sie damit stets an ihre Lehre zu ermahnen, gebe ich meinen Zuhörern Stanniolkugeln oder -plättchen, um sie immer an meine Worte zu erinnern. Die Kugeln, die ich während meiner Vorträge oder am Schluß derselben an meine Zuhörer verteile, sind das Symbol meiner Anhänger. Was meine Freunde damit machen, bleibt ihnen selbst überlassen. Zum Teil tragen sie die Kugel stets bei sich. Wie andere Bünde oder Vereine eine Nadel, ein Abzeichen oder ähnliches im Knopfloch tragen, so tragen bzw. besitzen meine Freunde ihre Kugel. • Einem Symbol liegt auch ein Sinn zugrunde. Die Kugel ist das Sinnbild höchster Geschlossenheit, höchster Kraft. Das auf die Kugel eingedruckte Kreuz ist zuerst eine Erinnerung und zum zweiten ebenfalls ein Symbol. Es ist eine Erinnerung an den Kreuztod des größten geistigen Heilers, unseres Heilands, und als solche eine Mahnung an alle Menschen, die sich gegen das geistige Heil ste llen. Die geistigen Kräfte soll der Mensch, auch der 'aufgeklärte', wieder kennen lernen. Er soll wieder lernen, sie mit Nutzen für sich zu verwenden, für die Wiedererlangung und Erhaltung der göttlichen Ordnung. Durch die fortschreitende Zivilisation verlernt ja der Mensch die Fähigkeit, sich natürlich zu verhalten und die in ihm innewohnenden Kräfte auszunützen und zu mobilisieren. Ich will bei meinen Vorträgen nichts anderes erreichen als das, daß meine Mitmenschen erkennen, daß es zu allererst an ihnen selbst liegt, in ihr Inneres Ordnung zu bringen. Fast alle Menschen müssen einsehen lernen, daß sie den göttlichen Kräften gegenüber blind geworden sind. Daher mache ich alle meine Zuhörer auf die in uns wohnenden natürlichen Kräfte aufmerksam."

- 18 - Vortragstätigkeit Nach seiner Zeit auf dem Traberhof bei Rosenheim hielt sich Gröning an wechselnden Orten auf und hielt zahlreiche Vorträge über seine Glaubenslehre. Dabei ereigneten sich auch immer wieder aufsehenerregende Heilungen, was ihm bei den späteren Gerichtsverfahren schwer angelastet wurde. Im folgenden gebe ich einige Äußerungen wieder, die Gröning in bezug auf seine Lehre und Tätigkeit gemacht hat: "Meine selbstlose Aufopferung, Menschen zu helfen, wird mir nicht immer leicht gemacht. Man stellt mich auch sehr oft und gern vor ein Tribunal. Dieses liegt meines Wissens allein nur daran, daß 1. Menschen von allen natürlichen göttlichen Kräften nichts mehr wissen, noch daran glauben können und 2. es auch nicht mehr wollen, da sie ihren Methoden und Versuchen verfallen, es auch nicht dulden können, daß ein von ihnen nicht Geschulter sie im Tun übertrifft. All diesen Nichtwissern, Nichtskönnern und Nichtsgönnern ist bisher jedes Mittel recht gewesen, mich herabzuwürdigen, indem sie mich des Verstoßes gegen das Heilprakt ikergesetz bezichtigten. Von einer Glaubenslehre des Menschen 'Gröning' dürfte deshalb niemals die Rede sein, da nach dem Grundgesetz die Verbreitung jeder Lehre frei und auch unantastbar sei. Daher ist es sehr leicht erklärlich: Gröning muß mit allen Mitteln bekämpft werden, weil auch behördlicherseits erklärt wird, daß ich meinen Lebensunterhalt vom Heilen bestreite. Es wird mir dieses als ein geschäftsmäßiges Gewerbe ausgelegt. Hier eine kurz gefaßte Antwort zu all dem Übel und den entstellten Angaben: Allen meinen Freunden versichere ich, daß ich weiterhin helfen werde, sooft man mich ruft und benötigt. Trotz aller großen Widerstände und Hindernisse werde ich Sie niemals, auch dann nicht im Stich lassen, wenn mich meine Aufgaben nach den Vereinigten Staaten führen. Bei diesem Wirken, Menschen zu helfen, geht es nicht um die Person Bruno Gröning, sondern um jeden, der es nötig hat. Wir, d. h. Sie und ich, sind Gott allein zu großem Dank verpflichtet, indem er für uns so viel bestimmt hat, daß wir unseren Nächsten helfen können. Ich bin weiter nichts als ein ganz natürlich gebliebener Mensch. Auch mein Körper ist Krankheiten ausgesetzt, wenn ich die Unordnung in mir aufkommen lasse. Tausende meiner Mitmenschen bestätigen mir, daß sie durch mich Besserung oder Heilung erfahren haben, und sind auch bereit, jeden Eid hierfür auf sich zu nehmen. Hiermit sei ihnen allen gesagt, daß sie das Heil an sich selbst, d. h. am eigenen Körper erfahren haben. Nicht ich heile, sondern ES führt den Menschen durch meine Glaubenslehre zu seinem Heil, und zum anderen lebe ich nicht davon, sondern dafür. In Goethes 'Faust' finden wir die Stelle: 'Es ist ein Teil von jener Macht, die stets das Böse will und doch das Gute schafft.' Aus diesem Grunde halte ich es sogar für sehr notwendig, mich heute schon bei all den Menschen zu bedanken, die mich mit allen, mei st frei erlogenen und schmutzigen Mitteln bekämpft haben, daß sie mir geholfen haben, das zu werden, was alle meine Gegner nicht wollten. Heute weiß ich sehr genau, daß ich den Hilflosen wirklich helfen kann und dieses auch tun werde. Ich betrachte es als meine Pflicht und Schuldigkeit, meinen Nächsten aus wahrer Nächstenliebe zu helfen. Selbst Bismarck sagte: 'Wem Gott die Kraft gegeben, den Menschen zu helfen (heilen), dem kann und darf die Polizei sie nicht nehmen.' Welch ein Mensch hat wohl das Recht, einem anderen, der sein Wissen in die Tat umsetzt, dieses zu verbieten, zumal alles Gute im Göttlichen wurzelt. Für mein Sein müßte sich m. E. die Wissenschaft von heute sehr interessieren, allein schon deshalb, da mein Tun eine Anregung zur Forschung gibt, und zwar für eine Aufgabe von morgen. War es nicht immer schon so, daß der Verstand des Menschen das 'Neue' kritisierte und sogar verspottete, bis sich der wahre Kern durchsetzte und die Wahrheit zur Wirklichkeit wurde.

- 19 - Der Glaube gibt die Kraft zur Heilung Meine Worte, oder besser gesagt, mein Glaube an das Gute gab und gibt mir die Kraft, den Menschen zu helfen. Mit diesem übernimmt der bisher noch Ungläubige den Glauben an seine Gesundheit, was ja nur in Wirklichkeit die göttliche Ordnung ist. So er weiterhin in der göttlichen Ordnung lebt, wird er sich immer frei von jeglichen Beschwerden fühlen und ist somit ein lebensfroh bejahender Mensch, d. h. er bejaht das Gute, Gott selbst. Es wird ihm in Zukunft ein Leichtes sein, jegliche Beschwerden, für die der Körper anfällig geworden ist, abzuwehren. Christus sagte: 'Nicht ich, sondern dein Glaube hat dir geholfen.' Dieses sagte er jedoch nur deshalb, damit wir an all das glauben sollen, was wir an Gutem nötig haben, und von nun an nicht mehr sündigen . Aus diesem Grunde sage ich sehr oft und gern: 'Nicht ich heile, sondern 'Es' heilt. Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft. - Kurz gesagt, ich tue nur das, was auch jeder tun muß: helfen und nochmals helfen. Immer und immer wieder den Menschen zum Guten raten, zumal er ja das Gute erwartet und nötig hat. Wir Menschen sollten grundsätzlich nach der Lehre Christi handeln, d. h. es einfach so tun, wie er es uns zu wissen gegeben hat. Wenn der Mensch an das wahre Göttliche wieder glauben kann, so wird er das Heil an sich selbst erfahren, wenn er den Glauben in die Tat umzusetzen weiß." Vor Gericht sagte Gröning am 21. 6. 1956: "Soll es strafbar sein, wenn ich den Leuten den Weg zeige, wie sie wieder gesund werden und den richt igen Weg dazu finden können? Tausende, die angeblich unheilbar krank sind, könnten gesunden, wenn sie davon wüßten. Ich tue doch nichts anderes, als die Leute darauf aufmerksam zu machen, daß es ganz von ihrem Willen abhängt, ob sie wieder gesund werden, und zeige ihnen, wie sie es anzustellen haben, in ihr Inneres Ordnung zu bringen. Es ist tausendfach bewiesen, daß Leute, die meinem Rat folgten, ihres Lebens wieder froh geworden sind. Das ist doch selbst durch polizeiliche Vernehmungen einwandfrei bewiesen. Ich habe tausende Beweise dafür, daß meine Glaubensvorträge vielen Menschen eine ganz andere und neue Lebenseinstellung gaben. Ich füge doch mit meiner Tätigkeit niemand Schaden zu, im Gegenteil, ich helfe doch überall, wo die Hilfe versagt wurde! Wenn sich ein Kranker durch die Annahme und das Befolgen meiner Lehre wieder gesund fühlt, dann bitte ich ihn, sich seinen Gesundheitszustand durch eine gründliche Untersuchung von einem Arzt best ätigen zu lassen. Ich halte niemanden davon ab, einen Arzt zu Rate zu ziehen, im Gegenteil, ich rate immer, Ärzte aufzusuchen und Vertrauen zu haben. Wenn ein Kranker zu seinem Arzt Vertrauen hat, ist sowohl dem Kranken als auch dem Arzt geholfen. Oder darf das auch nicht sein?" Am 5. Oktober 1950 sagte Gröning in einem Vortrag in Krailling bei München: "Meine lieben Heilungssuchenden! Ich habe heute wieder die Ehre, zu Kranken sprechen zu dürfen. Es ist mir wieder mal ein Verbot auferlegt worden, weil es einzelne Menschen nicht zulassen, daß ich kranke Menschen heile. Es i st nicht zulässig, daß man mir das verbieten kann. Gott sei Dank weiß ich, wer es getan hat und warum. Ich betone ausdrücklich, daß ich noch nie daran gedacht habe, Menschen von meinem Werk abhalten zu lassen, noch mir ein derartiges Verbot auferlegen zu lassen. Ich habe vergangenes Jahr in Herford, als ich das schriftliche Verbot erhielt, gesagt, daß es kein menschliches Gesetz gibt, mir derartiges zu verbieten. Für mich kommt nur ein Gesetz in Frage, und das ist das göttliche, und das verbietet es nicht. Und ich habe gesagt: Wenn man mich in eine Regentonne steckt und mich in die Erde vergräbt: Es geschieht doch, was geschehen soll. So habe ich, seitdem ich im vergangenen Jahr das schriftliche Verbot erhielt, nicht mehr von Heilung gesprochen. Ich habe aber den Menschen bewiesen, daß ich nicht persönlich vor ihnen stehen muß. Ich habe das in Hamburg, Herford, anderen Orten und am Traberhof bewiesen, indem dort Massenfernheilungen geschahen, obwohl ich mich woanders aufhielt. Keiner von den Menschen, die dort geheilt wurden, wußten, wo ich mich befand... Und deswegen stehe ich heute vorerst vor den armen Menschen als Wegweiser, der den Menschen wieder auf den wahren göttlichen Weg zurückführt. Die Brücke, die zu diesem wahren göttlichen Weg führt, habe ich wieder aufgebaut, über die Sie jetzt gehen."

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