- 6 - von Bruno Gröning in Herford. Von diesem Augenblick an trat das Tätigkeitsverbot mit voller Wirkung in Kraft. • Bei den Heilungsvorgängen sprach Gröning mit den Kranken, berührte sie aber nicht, legte ihnen also auch nicht die Hände auf. Er stellte keine Diagnosen und verordnete keine Medikamente. Er versuchte aber nie, die Kranken zum Verzicht auf ärztliche Behandlung zu bewegen. Der Superintendent des Kirchenkreises Herford, Präses Kunst, äußerte sich über Grönings damaliges Wirken in folgender Weise: „Tatsache ist, daß Menschen, die mir bekannt sind, seit ihrem Besuch bei Herrn Gröning ihre alten Beschwerden los sind und ein neues Lebensgefühl haben. Im Ravensburger Land sind schon öfter Wundertätige aufgetreten. Ich habe verschiedenen die Kardinalfrage gestellt: 'Glauben Sie, daß Jesus Christus Gottes Sohn ist?' Alle diese Befragten wurden darauf verlegen und konnten keine eindeutige Antwort geben. Daraus ist zu schließen, daß sie irgendwie mit Kräften des Bösen in Verbindung standen. Auch Herrn Gröning habe ich diese Frage gestellt. Er gab mir die klare Antwort: 'Ja, ich glaube, daß Christus Gottes Sohn ist.' Das hat mich sehr beeindruckt. Nach dem Neuen Testament ist ferner ein wesentlicher Gesichtspunkt bei den besonderen Gaben Gottes, daß sie in den Dienst der Gemeinde gestellt werden. Ich habe keinen Anlaß zu zweifeln, daß das bei Herrn Gröning der Fall ist. Der Apostel Paulus schreibt im Neuen Testament im ersten Brief an die Korinther 12, 7 - 10: 'In einem jeden erzeigen sich die Gaben des Geistes zum gemeinen Nutzen. Einem wird gegeben durch den Geist, zu reden von der Weisheit; dem anderen wird gegeben, Wunder zu tun.' Wir Herforder Pastoren haben allen unseren Gemeindemitgliedern, die uns um Rat fragten, gesagt, wir hätten noch kein letztes Urteil. Wir haben niemandem abgeraten, zu Gröning zu gehen. Jeder solle aber vorher den Herrn angehen, daß Er ihn bewahre vor einer Heilung durch Kräfte von unten her. Herr Gröning weiß um diesen Rat, und er hat mir versichert, daß er unsere Sorgen gut verstände."
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