Das Fortleben nach dem Tode

- 3 - Die zweite große Erscheinungsgruppe der Parapsychologie betrifft physikalische Vorgänge. Man spricht dann auch von P a r a p s y c h o p h y s i k oder kurz Paraphysik. Es handelt sich dabei um Geschehnisse, die zwar ihre Ursache oder ihren Ausgang in paranormalen geistigen Vorgängen haben, sich jedoch in rein physikalisch-materiellen Auswirkungen bemerkbar machen. Das betrifft zum Beispiel die mechanische Bewegung von materiellen Gegenständen ohne sichtbaren Urheber oder erkennbaren physikalischen Wirkungsmechanismus. Man spricht dann je nach der Art und dem Auftreten der Bewegung von P s y c h o k i n e s e, T e l e k i n e s e, L e v i t a t i o n und A p p o r t . Weiterhin zählen zu den paraphysikalischen Vorgängen die sogenannten Ma t e r i a l i s a t i o n s - p h ä n o m e n e. Man versteht darunter die meist vorübergehende paranormale Bildung von organischer oder anorganischer Materie aus einem sichtbaren, fühlbaren und photographierbaren Stoff, den man E k t o p l a s m a nennt. Hierbei entstehen für einige Minuten oder etwa höchstens bis zu einer Stunde vollständige Lebewesen oder isolierte Teile von ihnen, zum Beispiel losgelöste Gliedmaßen. Trotz des Fehlens eines vollständigen Körpers können derartige Gliedmaßen oft relativ große Kräfte entfalten und manchmal schwere Gegenstände bewegen. In sehr seltenen Fällen treten bei diesen Materialisationsvorgängen auch sich bewegende und lebende Tiere in Erscheinung. Alle diese paranormalen Vorgänge treten nur auf, wenn lebende irdische Menschen vorhanden sind, die über eine Eigenschaft verfügen, die wir M e d i a l i t ä t nennen. Sehr stark ausgeprägte Medialität ist selten, aber doch nicht so selten, wie man zunächst vielleicht annehmen möchte. Manche Menschen verfügen über diese Eigenschaft, ohne es zu wissen. Durch Zufall wird diese Gabe manchmal entdeckt und kann dann entwickelt und trainiert werden. In schwachem Maße aber verfügen viele Menschen über mediale Eigenschaften. Sie merken es hin und wieder im Laufe ihres Lebens dadurch, daß sie ein telepathisches Erlebnis, das Auftreten einer zeitlichen Vorschau haben oder die Ankündigung eines Sterbenden wahrnehmen. Ein drittes großes Erscheinungsgebiet betrifft die sogenannte G e i s t i g e H e i l u n g. Man versteht darunter die paranormale Heilung oder Linderung von Krankheiten und Körperschäden, bei der keine der üblichen Heilmethoden angewendet wird, die nicht nach bekannten medizinischen Erfahrungen verläuft und die nicht nur durch Suggestion2 oder Autosuggestion3 erklärbar ist. In der Parapsychologie wird nun ganz besonders auch die Frage nach der Herkunft und dem Ziel des menschlichen Lebens untersucht und eine Antwort darauf gegeben, ob denn der Tod wirklich das Ende des Lebens in weitem Sinne ist. Um diese Frage beantworten zu können, muß zunächst geklärt werden, was eigentlich unter "Leben" zu verstehen ist und was den irdischen Tod denn überleben könnte. Die Frage soll in diesem Buch an Hand des heutigen Kenntnisstandes der Naturwissenschaften und des Erfahrungsmaterials der Parapsychologie untersucht werden. Das Ergebnis wird sein, daß sich nach meiner Auffassung eine persönliche Fortexistenz nach dem irdischen Tode durch Indizien und Erfahrungsbeweise zumindest in Einzelfällen nachweisen läßt. Die Zusammenfassung und Gewichtung dieser Erfahrungsbeweise wird heutzutage als spiritistische Theorie oder spiritistische Hypothese bezeichnet. Aufgrund des heute vorliegenden Erfahrungsmaterials bin ich der Meinung, daß der Tod nicht das schrecklichste Ereignis ist, als das er vielfach angesehen wird. Er ist auch nicht die totale Auslöschung der menschlichen Existenz durch Gott, wie es moderne Theologen manchmal behaupten. Statt dessen ist er die Beendigung eines Lebensabschnittes und der Beginn eines neuen, das Hinübergehen in eine andere Welt und das Betrautwerden mit neuen Aufgaben. Wer sich auf diesen Übergang schon jetzt vorbereiten und bereits heute nach den möglicherweise auf ihn zukommenden Aufgaben Ausschau halten will, wer diese Dinge womöglich erforschen und die Ergebnisse anderen mitteilen will, muß sich auf die größten Schwierigkeiten gefaßt machen. Das ist nicht verwunderlich. Dinge, die für die Menschen neu und ungewöhnlich sind, stoßen meist auf Unglauben und Unverständnis. Das hat sich bei den meisten bedeutenden Entdeckungen der Wissenschaften und den Erfindungen der Technik gezeigt. Die Mehrheit der Zeitgenossen, darunter auch oft bedeutende Wissenschaftler, ist meist mit Hohn und Spott gegen neue Erkenntnisse zu Felde gezogen. 2 Suggestion = Einrede, Einflüsterung. 3 Autosuggestion = Selbsteinrede, Selbstbeeinflussung.

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