- 33 - zurück, und Frau C. bedankte sich. Da sagte die Gestalt: 'Du solltest das erleben, damit du den Menschen erzählen kannst, daß es wahr ist, daß wir uns zeigen können.' Ich habe unmittelbar nach der Sitzung Frau C. ausgefragt; sie erzählte mir noch, daß sie das 'sonnengebräunte' Gesicht der Gestalt, ja sogar die Augen und die Pupillen in den Augen deutlich habe sehen können." Soweit der Bericht von Dr. Petersen über Einer Nielsen. Die Phantome müssen nicht immer, wie schon der vorhergehende Bericht zeigte, vollständig ausgebildet sein. Es können z. B. ständig oder zeitweise die Füße oder der ganze Unterkörper fehlen. Die Phantome schweben dann. Im Stadium der Bildung oder der Wiederauflösung können sie auch noch nicht "vollmaterialisiert" sein. Die äußere Form ist dann schon vorhanden, aber sie ist noch durchsichtig. Die Photoaufnahme eines solchen Zustandes ist in Bild 8 wiedergegeben. Es handelt sich um eine kräftige männliche Gestalt, die sich 1950 bei Einer Nielsen materialisierte (27, S. 69). Dieses Phantom schwebt zwischen der ersten und zweiten Sitzreihe der Zuschauer, die dem Photographen den Rücken zukehren. Rechts und links vom Phantom sieht man die weißen Kragen von Zuschauerinnen der ersten Sitzreihe. Das Medium Einer Nielsen ist in Trance (daher mit geschlossenen Augen und ohne Bewußtsein) von seinem Stuhl aufgestanden und befindet sich vor dem Vorhang des Kabinetts und hinter dem Phantom. Bei diesem Bild ist zweierlei wichtig: 1. Phantom und Medium sind gleichzeitig auf derselben Photoaufnahme sichtbar. Das Phantom ist also nicht etwa das verkleidete Medium. 2. Das Phantom ist in seiner linken Körperhälfte noch durchsichtig. Das hinter ihm stehende Medium scheint nämlich mit seinem weißen Hemdärmel durch das Phantom hindurch. Besondere Aufmerksamkeit widerfuhr bei Einer Nielsen einem Phantom, das behauptete, die am 29.8.1935 bei einem Autounfall ums Leben gekommene Königin Astrid von Belgien zu sein (26, S. 103). Sie war eine Prinzessin aus dem schwedischen Königshaus und Frau König Leopolds von Belgien. Erstmals materialisierte sie sich in Kopenhagen am 31.5.1938. Danach erschien sie wiederholt zu lebhafter Unterhaltung mit den ihr bekannten Teilnehmern, dabei in gewisser Sorge für ihre lebenden Angehörigen. Sie übte sich zum Aushalten für eine photographische Blitzlichtaufnahme. Der starke Lichteinfall einer solchen Aufnahme bringt die Phantome in kürzester Zeit zur Auflösung und belastet dadurch Phantom und Medium. Eine Blitzlichtaufnahme fand daher immer am Ende einer Sitzung statt. Bild 9: Bildung eines Vollphantoms bei Einer Nielsen, das sich als frühere Königin Astrid von Belgien ausgab. Aufnahme des schwedischen Geistlichen Martin Liljeblad am 9. Juni 1939. Entnommen (27, S. 68).
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