Das Fortleben nach dem Tode

- 37 - 10. Mediale Mitteilungen Verstorbener Informationen, die auf einen ehemals auf dieser Erde lebenden Menschen schließen lassen, müssen nicht unbedingt durch direkt sprechende Vollphantome gegeben werden, sondern können auch durch andere mediale Betätigung auf diese Erde gelangen. Dazu gehören das unmittelbare Sprechen eines Mediums in Trance oder Halbtrance oder das mediale Schreiben unter dem Einfluß einer jenseitigen Wesenheit. Es gehören dazu aber auch die Benutzung einer Planchette (eine Art medialer Zeigertelegraph) oder eines klopfenden oder kippenden Tisches. Über solche Versuche berichtet der bereits erwähnte Dr. Petersen (45): "Im folgenden soll über ein 'spiritistisches' Erlebnis berichtet werden, welches unzweifelhaft verdient, von wissenschaftlicher Seite stark beachtet zu werden. Im Jahre 1926 nahm ich regelmäßig an Sitzungen teil, die meist einmal wöchentlich mit einem recht bedeutenden Medium, einer damals 45-jährigen Dame aus einfachem Stande, abgehalten wurden. Die Zirkelteilnehmer waren im allgemeinen immer dieselben, 10-12 Personen. Das Medium war während der Sitzungen, von vereinzelten Ausnahmen - die für unseren Bericht nicht in Frage kommen - abgesehen, völlig wach. Besonders stark ausgeprägt waren die Klopflaute, die sich oft zu 'Faustschlägen' verstärkten. Fernbewegungen kamen in den verschiedensten Formen vor. Leuchtphänomene waren seltener. Berührungen durch 'fluidale Gliedmaßen' waren allgemein und oft außerordentlich kräftig. Das Medium war ferner hellsehend, zeitlich und räumlich; es sah zuweilen künftige Ereignisse voraus. Auch Apporte sind zuweilen gekommen, dabei fiel das Medium, wenn auch nur für kurze Zeit, in Trance. Besonders wichtig ist, daß das Medium während der im Dunkeln abgehaltenen Sitzungen die sich mitteilenden 'Transpersönlichkeiten' sah, und zwar meist sehr genau. Den Hauptinhalt der Sitzungen bildeten aber immer intelligente Mitteilungen. Sie wurden durch einen von mir konstruierten Tisch vermittelt, der gegenüber der vorher angewandten einfachen 'Klopfalphabet'-Methode eine große Erleichterung brachte. In einem unter der Tischplatte befindlichen schwach erleuchteten Hohlraum wurde durch die kippende Bewegung des Tisches ein Zeiger in Bewegung gesetzt, der auf Buchstaben zeigte, die durch Öffnungen in der Tischplatte hindurchschienen, welche mit durchsichtigem Material verschlossen waren. Der Tisch war also für Dunkelsitzungen brauchbar, beanspruchte wenig Energie und arbeitete sehr schnell und ohne Irrtümer. Es folgen nun die Protokolle der für unser Thema in Frage kommenden Sitzungen. Sie fanden immer um 9 Uhr abends in einem Privathaus statt. Dienstag, den 19. Januar 1926. Das Medium sieht unter anderen sehr deutlich eine 'Geistgestalt', die bisher noch nicht dagewesen ist. Sie wird beschrieben als ein Mann von etwa 60 Jahren, bartlos, mit wenig Kopfhaar, etwas spitzer Nase, hoher Stirn und gütigen Augen. Er ist ganz in Weiß. Auf unsere Frage, wer er sei, antwortet er: 'Rochlitz'. - Keiner von den Zirkelteilnehmern kennt den Namen. Aber dann sagt er weiter: 'Ich bin Schriftsteller gewesen, war erst Sänger, bin schon 15020 Jahre hier. Diese Sache interessiert mich. Wenn ihr gestattet, möchte ich euch am Dienstag mein irdisches Leben beschreiben. Ich nehme auch Anteil an eurem Sohn; der will ja seine Stimme ausbilden. - Ihr könnt ja dann forschen. Freund Tomfohrde erlaubt es gerne.' Zur Erklärung sei gesagt, daß ein Sohn (Carl) der Familie, in deren Wohnung die Sitzungen stattfanden, Gesangunterricht nahm in der Absicht, Sänger zu werden. Tomfohrde, der aus Ohlhavers Buch 'Die Toten leben' bekannt ist, war in den Sitzungen der 'Kontrollgeist', was durch die Beziehungen eines früheren Zirkelmitgliedes zum Hause Ohlhaver zu erklären ist. 20 Auffällige Spracheigentümlichkeiten und Sprachfehler sind durch Kursivdruck hervorgehoben. - Der oft gebrauchte Dativ war, wie sich später herausstellte, zu R's Zeiten gebräuchlich.

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