Der Einfluss der Trauer auf Verstorbene

- 36 - 21. Ratschläge für Trauernde Welche Folgerungen lassen sich aus den vorgetragenen Berichten ziehen, wenn man sie als Tatsachen und nicht als Erfindung ansieht? - Die menschliche Persönlichkeit besteht offenbar über den Tod hinaus weiter. Für sie fängt mit Beendigung des irdischen Lebens ein neuer Lebensabschnitt an in einer anders aufgebauten und für uns jetzt nicht zugänglichen Welt. Es beginnt eine neue Entwicklungsstufe, ein neuer Ausbildungsabschnitt. Der Hinübergegangene wirft damit aber nicht sofort alle Empfindungen für sein bisheriges Leben und seine zurückgelassenen Verwandten ab. Er spürt in gewissem Maße ihre Gedanken, empfindet ihre Trauer und fühlt sich, wenn diese übermäßig ist, niedergedrückt und zur Erde zurückgezogen. Wie sollen sich nun Trauernde beim Tode naher Angehöriger verhalten? Zur Beantwortung möchte ich zunächst einen Brief anführen, den mir eine Frau X. im Dezember 1991 zusandte. Sie schrieb: "Sehr geehrter Herr Prof. Schiebeler, ich wende mich heute in meiner übergroßen Seelennot und Trauer an Sie und möchte anfragen, ob es Ihnen möglich ist, den Kontakt mit einem bestimmten Jenseitigen aufzunehmen. Da diesen Jahres am 31. August mein Mann nach 2½ jähriger Krankheit an Bauchspeicheldrüsenkrebs starb, ist meine Seelenverfassung nur noch Schwere, Trauer und Sehnsucht nach meinem Mann. Auch konnte ich bis zum heutigen Tage noch nicht einmal von meinem Mann träumen, obwohl meine Gedanken frühmorgens beim Aufstehen bis abends beim Zubettgehen nur bei ihm sind. Sie müssen wissen, daß ich mit meinem Mann 30 Jahre glücklich verheiratet war. Dazu möchte ich ergänzen, daß wir diese Jahre beruflich wie privat tagtäglich 24 Stunden, zusammen verbrachten. Somit können Sie sich wohl vorstellen, wie sich diese Trennung auf meinem Körper sowie auf meine Seele auswirkt. In meiner übergroßen Not begann ich zu suchen, was nach dem irdischen Tod mit meinem geliebten Mann geschieht. So kaufte ich mir esoterische Bücher und Kassetten von Elisabeth Kübler-Ross, Dr. Moody und Emil Mattiesen 'Das persönliche Überleben des Todes'. Dann bestellte ich über den Silberschnur-Verlag in Neuwied Ihre drei Bücher, besonders 'Das Leben nach dem irdischen Tod' was für mich der Anlaß war, über den Verlag Ihre Adresse zu erfahren. Denn ich wollte mich persönlich an Sie wenden mit meiner Bitte, ob Ihrerseits die Möglichkeit besteht, mit meinem verstorbenen Mann aus dem Jenseits durch Ihre Kommunikation mittels Medium Kontakt aufzunehmen. Ich möchte Sie ganz herzlich bitten, wenn es Ihnen möglich ist, mein großes Anliegen zu erfüllen. Ich wäre beruhigter und könnte mein Schicksal leichter annehmen, wenn ich die Gewißheit hätte, daß es meinem Mann gut geht und er neben mir feinstofflich weiterlebt. Ich erbitte höflichst Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen Ihre Frau X." Ich habe dieser Dame vier Tage später schriftlich geantwortet und bitte alle Leser dieser Schrift, die möglicherweise vergleichbaren Kummer haben, diese Antwort ebenfalls auf sich selbst zu beziehen. Sehr geehrte Frau X! Den Empfang Ihres Schreibens vom 27. 12. 91 bestätige ich dankend. Ich fühle mit Ihnen in Ihrer großen Not und Trauer und spreche Ihnen mein tiefes Beileid aus, doch muß ich Ihnen leider sagen, daß ich keinerlei direkte Verbindung zu Ihrem verstorbenen Mann herstellen kann. Es ist unseren Kontrollgeistern unmöglich, jemanden, zu dem sie keinerlei Beziehungen haben, ausfindig zu machen und heranzuholen. Ich empfehle

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3