- 22 - Toten Meers (4. Mose 33,38). Mose durfte noch vom Berg Nebo aus (15 km nordöstlich der Nordspitze des Toten Meers) das verheißene Land Kanaan sehen (5. Mose 32,49), aber den Jordan nicht mehr überschreiten. In einer langen Abschiedsrede (5. Mose 29ff) gab er seinen Landsleuten sein Vermächtnis und seine Ermahnungen mit auf den Weg. Ein wesentlicher Satz daraus lautet (5. Mose 30,19): "Ich rufe heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch an: Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch. So wähle denn das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem du den HErrn, deinen Gott, liebst, seinen Weisungen gehorchst und fest an ihm hältst; denn davon hängt dein Leben und die Dauer deiner Tage ab, während du in dem Lande wohnst, dessen Verleihung der HErr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat." Hierin stehen herausragend die Worte "Leben" und "Tod", "Segen" und "Fluch". Dabei haben "Leben" und "Tod" eine doppelte Bedeutung: einmal im Sinne des Lebens und Sterbens auf dieser Erde im Land Kanaan, zum anderen aber in der Hauptbedeutung: "Leben" als Leben in der Gefolgschaft Gottes und im Gehorsam ihm gegenüber, und "Tod" als Abfall und Trennung von Gott. Bei letzterem spricht man auch von dem sogenannten "Geistigen Tod". Und mit den in der Bibel oft erwähnten "Toten", die man nicht befragen soll, sind die "Geistigen Toten" gemeint, die von Gott abgefallenen Wesenheiten der jenseitigen Welt, die heidnischen Götter und ihr Anhang. Zum Schluß seines Lebens berief Mose seinen langjährigen Mitarbeiter Josua zu seinem Nachfolger (5. Mose 31,7). Dieser leitete dann als fähiger Heerführer die militärische Eroberung des Landes Kanaan westlich des Jordan. Damit wurde ein neuer Abschnitt der wechselhaften Geschichte des Volkes Israel eingeleitet. Sie führte schließlich zur Geburt des Messias und Gottessohnes Jesus Christus (des Gesalbten) in Bethlehem im Jahre 7 v.Chr. Er war es, der den Erlösungsplan Gottes weiterführte, der durch Mose für die Israeliten und die ganze Welt seine Vorbereitung gefunden hatte. Ohne den Auszug aus Agypten, die Loslösung vom Heidentum und die harten Strafen Gottes, um die Israeliten in der Gefolgschaft Gottes zu halten, wären die Voraussetzungen zur Menschwerdung des Sohnes Gottes gar nicht gegeben gewesen. Der Jenseitsverkehr in der Mosaischen Religion, im frühen Christentum und in der heutigen Zeit In dem vorangehenden Abschnitt wurde erläutert, in welcher Weise Gott das Wissen um seine Existenz und seine Gesetze einem von ihm auserwählten Volk einpflanzte und wie er dieses lenkte und bei Bedarf auch hart bestrafte. Im folgenden soll die Art und Weise, wie die Verbindung mit der Welt Gottes und überhaupt der jenseitigen Welt ablief, näher beschrieben werden. Die dabei zur Anwendung gekommenen Verfahren sind im Prinzip über die Jahrtausende hinweg gleichgeblieben und werden bis heute angewendet. Das Verbindungsglied oder der Vermittler bei der Nachrichtenübertragung aus der jenseitigen Welt war und ist in den meisten Fällen jeweils ein auf dieser Erde lebender Mensch. Durch einen physikalisch und physiologisch noch unerforschten Wirkungsablauf wird paranormal von jenseitigen Wesenheiten in sein Nervensystem eingegriffen, werden Nervenzellen erregt, was dann zu einer Bewegung von Muskeln oder zu einer visionären quasi-optischen oder quasi-akustischen Sinneswahr-nehmung führt. Eine besondere Veranlagung, die wir als medial bezeichnen, ist Voraussetzung dafür, daß solch ein Vorgang ablaufen kann. Das "Medium" ist dann gezwungen, etwas zu tun, z. B. zu schreiben, oder es "sieht" oder "hört" etwas. Priester, Propheten, Medizinmänner oder Schamanen waren in früheren Zeiten (oder sind es zum Teil heute noch) meist die Personen, denen die Verbindung mit der jenseitigen Welt oblag. Ein einfaches mechanisches Gerät zum Nachrichtenempfang von jenseitigen Wesenheiten ist das OuiJa-Brett, oft auch Planchette genannt (siehe unten). Es handelt sich dabei um eine Art Zeigertelegraph. Bei ihm sind auf einer Papptafel oder einem Holzbrett die Buchstaben des Alphabetes und die Zahlen
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