Der Widersacher Gottes und seine Helfer

PSYCHOWISSENSCHAFTLICHE GRENZGEBIETE Ausgesuchte Veröffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung Herausgeber: Rolf Linnemann (Dipl.-Ing.) * Steinweg 3b * 32108 Bad Salzuflen * Telefon: (05222) 6558 Internet: http://www.psychowissenschaften.de E-mail: RoLi@psygrenz.de Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler Der Widersacher Got tes und seine Hel fer Werner Schiebeler, Diplomphysiker, Prof. Dr. rer. nat., geboren 1923 in Bremen. Studium der Physik in Göttingen und 1955 Promotion mit einer Arbeit am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen. Von 1955-1965 Tätigkeit in der Elektroindustrie bei der Firma Standard-Elektrik-Lorenz A.G. in Pforzheim, davon sieben Jahre als Leiter einer Entwicklungsabteilung für elektronische Fernschreibtechnik. Ab 1965 Dozent für Physik und Elektronik an der damaligen Staatlichen Ingenieurschule in Ravensburg, der heutigen Fachhochschule Ravensburg-Weingarten. 1971 Ernennung zum Professor und 1983 der Eintritt in den Ruhestand. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Lehrfächern vertrat er seit 1969 in regelmäßigen Sondervorlesungen an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten auch das Lehrgebiet Parapsychologie und Parapsychophysik und setzt dies auch in den kommenden Jahren fort. Der Autor veröffentlichte zahlreiche Zeitschriftenartikel, sowie Broschüren und vier Bücher über die verschiedensten parapsychologischen Themen. Daneben erschienen über das Institut für den wissenschaftlichen Film in Göttingen von ihm zwei Filme über „Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen“. Hierfür erhielt er 1974 von der Associazone Italiana Scientifica di Metapsichica den „Ernesto Bozzano-Preis“ und 1988 den „1. Schweizer Preis“ von der Schweizerischen Stiftung für Parapsychologie. Hinweis Dies ist ein Bericht über den Widersacher GOTTES und seiner Helfer und ihr Wirken im Diesseits und Jenseits. Es ist die schriftliche Fassung eines Vortrages, der am 12. Mai 1988 vor dem Arbeitskreis Parapsychologie und christlicher Glaube der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart gehalten wurde. Bad Salzuflen, im Juni 2003

- 2- 1. Die Satansengel nach dem Bericht der Bibel Der Widersacher Gottes war einst einer der Erzengel, dessen himmlischer Name Luzifer lautete. Durch seinen Aufruhr und Abfall von Gott wurde er jedoch zum Satan (hebr. Satanas = Feind) und Teufel (griech. Diabolos = Verleumder). Mit samt seinem Anhang, den er gegen Gott aufgewiegelt hatte, wurde er deshalb aus dem Himmel gestürzt. Christus sagt es selbst: Lukas 10, 18: Ich habe den Satan wie ein Blitz aus dem Himmel herabgestürzt gesehen. In der Offenbarung heißt es: Johannes 12, 7 - 9: Es erhob sich dann ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch gewannen sie den Sieg nicht, und Ihres Bleibens war nicht länger im Himmel. So wurde denn der große Drache, die alte Schlange, die da Teufel und Satan heißt, der Verführer des ganzen Erdkreises auf die Erde hinabgestürzt, und seine Engel wurden mit ihm hinabgestürzt. Der Apostel Petrus berichtet: 2. Petrus 2, 4: Gott hat ja nicht einmal gegen sündige Engel Schonung geübt, sondern hat sie in den tiefsten Abgrund hinabgestoßen, hinein in die Ketten der Finsternis, wo sie für das Gericht aufbewahrt we rden.

- 3- Und Judas, der Bruder des Jakobus, berichtet in seinem Brief (Vers 5): Der Brief des Judas, Vers 5: Ich will euch aber daran erinnern - die betreffenden Tatsachen sind euch allerdings sämtlich schon bekannt - daß der Herr zwar das Volk Israel aus dem Land Ägyptens gerettet, beim zweiten Mal aber die, welche nicht glaubten, vernichtet hat; daß er ferner die Engel, die Ihren Her rschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Wohnstätte verlassen hatten, für den großen Gerichtstag mit ewigen Fesseln in der Finsternis drunten verwahrt hat. Der Teufel ist nach dem Zeugnis der Bibel nicht ein Sinnbild des Bösen oder der Sünde, sondern eine wirkliche, jedoch nichtirdische Persönlichkeit mit sehr großer Macht. Johannes 12, 31: Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Johannes 16, 11: …über das Gericht: daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Er ist der Fürst dieser Welt und hat die Macht, alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit Chr istus als Versucher in einem Augenblick vorzuführen. Er kann Christus sagen: Lukas 4, 5 - 6: …mir ist diese ganze Macht und Herrlichkeit übergeben, und ich kann sie geben, wem ich will. Satan ist der Menschenmörder von Anfang an: Johannes 8, 44: Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eignen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. Satan ist der Vater der Lüge, der Todesfürst, d. h. der Fürst der geistig Toten, der von Gott getrennten Wesen. Er kann auch sein äußeres Gehabe und sein Aussehen verändern. • Es ist ihm sogar möglich, die Gestalt eines Lichtengels anzunehmen: 2. Korinther 11, 14 : Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes. Und seine Diener können mit der Maske der Gerechtigkeit auftreten: 2. Kor. 11, 15: Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken. Satans Mitkämpfer und Helfer sind Wesen, die nicht von Fleisch und Blut sind, sondern Mächte und Gewalten, welche die Welt der Finsternis beherrschen und als böse Geisterwesen in der Himmelswelt wirken: Epheser 6, 12: Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Aber auch auf der Erde hat Satan seine Anhänger. Christus sagt den Juden, die sich als Abrahams Kinder bezeichnen und auf Gott als ihren Vater berufen: Johannes 8, 42 - 44: "Wenn Gott euer Vater wäre, dann würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen: ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Wie geht es nun zu, daß ihr meine Art zu reden nicht versteht? Weil ihr nicht imstande seid, das, was meine Worte besagen, auch nur anzuhören. Ihr stammt eben vom Teufel als eurem Vater und wollt nach den Gelüsten eures Vaters handeln. Der ist ein Menschenmörder von Anfang an gewesen und steht nicht in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem ureigensten Wesen heraus, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.

- 4- Satan kann großen Einfluß auf die Menschen ausüben. Er oder seine Helfer, seine Engel, führen die Menschen in Versuchung: 1. Korinther 7, 5: Entziehe sich nicht eins dem anderen, es sei denn mit beider Bewilligung eine Zei tlang, daß ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wiederum zusammen, auf daß euch der Satan nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt. Sie treten als Verderber auf, können die Menschen besessen machen, sie 18 Jahre in Fesseln ha lten: Lukas 13, 16: Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? Und sie bereiten den Menschen den Tod: Korinther 10, 10: Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. Das heißt, die Trennung von Gott, den geistigen Tod. Mit Satan, dem Todesfürsten schließen und schlossen Menschen Bünde. Davor warnt der Prophet Jesaja bereits die Juden etwa im Jahre 730 v. Chr. mit folgenden Worten: Jesaja 28, 14: Darum vernehmet das Wort des Herrn, ihr Spötter, Ihr Herrscher über dieses Volk in Jerusalem! Weil ihr gesagt habt: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und mit dem Totenreich ein Abkommen getroffen: Wenn die Geißel mit ihrer Sturmflut hereinbricht, wird sie uns nicht e rreichen, wir haben ja die Lüge zu unserem Schirmdach gemacht und uns in Trug geborgen. Darum spricht Got t der Herr: Wisset wohl, ich bin es, der in Zion einen Grundstein legt, einen erprobten Stein, einen kostb aren Eckstein, der felsenfest gegründet ist. Wer da glaubt, wird nicht zuschanden werden. Ich mache das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage. Der Hagel wird das Schirmdach der Lüge wegreißen und die Wasserfluten das Versteck fortschwemmen! Dann wird euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit dem Totenreich hinfällig werden. Bereits Mose wurde von Gott aufgetragen: 3. Moses 19, 31: Wendet euch nicht an die Totengeister und an die Wahrsagegeister, sucht sie nicht auf, damit ihr durch sie nicht verunreinigt werdet. Ich bin der Herr euer Gott. Denn: 3. Moses 20, 6: Wenn sich jemand an die Totengeister und Wahrsagegeister wendet und sich ihnen hingibt, so werde ich mein Angesicht gegen einen solchen Menschen kehren und ihn aus der Mitte seines Volkes ausrotten. • Diese Mahnungen haben auch heute nach über 3000 Jahren nichts an Bedeutung verloren und gelten weiterhin für den Verkehr mit der gottfernen und gottfeindlichen Geisterwelt. Aber trotzdem schließen auch heute noch zahlreiche Menschen feierliche Pakte mit dem Teufel und beten ihn als ihren Gott an. Sie werden Satanisten genannt. Die Jezidi-Kurden sind Teufelsanbeter, und eine deutsche Form dieser Religion wird Adonismus genannt. Einer ihrer Verbreiter war ein Dr. Musallam (Pseudonym für Dr. Franz Sättler). Er sagt (2): "Heute ist die Macht des 'Anderen' (gemeint ist Jahwe bzw. Gott, dessen Name nie ausgesprochen wird) bereits soweit gebrochen, daß niemand mehr Leib und Leben aufs Spiel setzt, wenn er sich als 'Teufel sanbeter' bekennt und die einem solchen zuteil werdenden Fähigkeiten der Zauberei und Hexenkunst ausübt. Auch für sein Seelenheil wird der Adonist nicht fürchten, denn er weiß, daß der Herr, dem er dient, nicht 'der Fürst der Hölle' ist, sondern Luzifer, d. h. der Lichtbringer, der bereits unterwegs ist, um das Reich des Lichtes, das goldene Zeitalter wiederzubringen."

- 5- Die Lehre des Adonismus verkehrt die Aussagen der großen Religionen: Mosaismus1, Mazdaismus2, Christentum und Islam ins gerade Gegenteil. Nicht Gott ist der eigentliche Schöpfer und Herrscher über die Welt, sondern Adonis (also Luzifer) ist Herr allen Lebens. Dagegen habe Jahwe (= Gott = Ahura Mazda = Allah), der Bruder des Adonis, die Welt zum Abfall von ihm gebracht und tue dies auch weiterhin durch seine Propheten Moses, Zarathustra, Jesus von Nazareth und Mohammed. Jahwe wird stets nur der "Verbrechergott" oder "Molochos" oder "der Andere, dessen Name verflucht sei" genannt. Ein weiterer Satanist war Aleister Crowley (1875 - 1947), der sich Therion, das Tier der Apokalypse mit der Zahl 666 nannte: Offenbarungen 13, 18: Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. Crowleys oberstes Gebot war: "Tu, was du willst, das ist das ganze Gesetz." Seine Schriften werden auch heute noch gedruckt, verbreitet und gelesen. Hexenvereinigungen als betont antichristliche Gruppierungen gibt es inzwischen auf der ganzen Welt. Sie betreiben erhebliche Werbung. Ihre Mitglieder, die sich ausdrücklich als Hexen bezeichnen, werden sogar von katholischen Akademien zu Vorträgen eingeladen, so die Hexe Judith Jannberg, die am 21. April 1988 im Rahmen der katholischen Akademie in Weingarten sprach. Sie sagte von sich: "Ich will nicht nur eine Hexe sein, ich bin eine Hexe." Am 12. Mai 1973 wurde im Deutschen Fernsehen (ARD) unter dem Titel "Religion aus dem Untergrund" eine "Schwarze Messe" ausgesendet. Während dieser Zeremonie erfolgte zu Orgelmusik die "Kommunion" mit den Worten: "Last uns jetzt das Fleisch mit dem vermählten Blut in Form der Hostie zu uns nehmen. Vereinigt euch mit dem teuflischen Leib." Am 27. Februar 1984 trat in einer Fernsehsendung (ARD) des Hessischen Rundfunks die Satananhängerin Ulla v. Bernus aus Wüstefeld bei Rotenburg an der Fulda auf. Für das Fernsehpublikum betete sie u. a. ein Satanunser. Am 17. September 1984 trat sie in einer Fernsehsendung des ZDF unter dem Titel "Ich töte, wenn Satan es befiehlt" wiederum in Erscheinung. Diesmal führte sie Teufelsbeschwörungen zur Lösung von Problemfällen vor. Für ein Todesritual, das sie in allen Einzelheiten demonstrierte und durch das der jeweilige Auftraggeber einen Gegner beseitigen lassen will, verlangt sie ein Honorar von 30.000,- DM. Das Fernsehen ließ in den Ankündigungen für die Sendung verbreiten, daß es in der Bundesrepublik Deutschland schätzungsweise 10.000 Teufelsanbeter gebe. Satans Macht als Anstifter zum Bösen ist auf der Erde und in der jenseitigen Welt sehr groß. Sie ist aber nicht grenzenlos. In der ursprünglichen Hierarchie stand er unter Christus, wurde von ihm nach der Kreuzigung beim Hinabstieg in das Reich des Todes in seine Schranken verwiesen und mußte alle die aus seinem Machtbereich freilassen, die sich wieder Gott zuwenden wollten. Kolosser 1, 15 - 20: Er (Christus) ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung, denn durch ihn ist alles geschaffen worden, was im Himmel und auf der Erde ist, das Sichtbare wie das Unsichtbare, mögen es Throne oder Herrschaften, Mächte oder Gewalten sein: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen worden. Und er ist von allem, und es besteht alles in ihm. Ferne r ist er das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, er, der in allen Beziehungen den Vorrang haben sollte. Denn es war Gottes Ratschluß, in ihm die ganze Fülle wohnen zu lassen und durch ihn alles zu versöhnen, sei es auf Erden oder im Himmel, nachdem er durch sein am Kreuz vergossenes Blut Frieden gestiftet hat. 1 Mo s a i smus : veraltet für Judentum. 2 Ma zda i smus : nach dem persischen Gottesnamen Ahura Màzda; die von Zarathustra gestiftete altpersische Religion.

- 6- Das verhängnisvolle Wirken des abgefallenen und aus dem Himmel verstoßenen Luzifers (= Satan) wird nicht ewig währen, sondern sein Ende finden, wenn Christus: 1. Korinther 15, 24 - 28: "Gott dem Vater das Reich übergibt, sobald er jede Herrschaft und jede Gewalt und Macht vernichtet hat; denn er muß als König herrschen, bis er ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind aber, der vernichtet wird, ist der Tod; denn alles hat er ihm unter die Füße gelegt. Wenn er dann aber aussprechen wird: 'Alles ist unterworfen', so ist doch selbstverständlich der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat. Sobald ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles sei in allem." Nach dem Bericht der Bibel wirken Satan und seine Engel sowohl auf dieser Erde, als auch in der jenseitigen Welt. Sie versuchen, irdische Menschen als auch Verstorbene von Gott zu trennen und in ihren Herrschaftsbereich zu ziehen. Falls diese das nicht wollen, werden sie Quälereien ausgesetzt. Einer, der von den Angriffen der Satansengel auf dieser Erde betroffen wurde, war der Apostel Paulus, nachdem er sich für Christus entschieden hatte. Neben seinen Offenbarungen aus der göt tlichen Welt litt er auch unter den Angriffen der Gefolgsleute Satans, wie sie nach ihm auch viele andere erdulden mußten. Paulus schreibt: 2. Korinther 12, 6: Wenn ich mich nämlich wirklich entschlösse, mich zu rühmen, wäre ich deshalb kein Tor, denn ich würde die Wahrheit sagen; doch ich unterlasse es, damit niemand höher von mir denke, als dem entsprechend, was er an mir sieht oder von mir hört, und auch wegen der außerordentlichen Größe der Offenbarungen. Deswegen ist mir auch, damit ich mich nicht überhebe, ein Dorn (griech. skolops = Spitzpfahl oder Dorn) ins Fleisch gegeben worden, ein Engel Satans (griech. 'angelos Satans'), der mich mit Fäusten schlagen muß, damit ich mich nicht überhebe. Dreimal habe ich nun seinetwillen den Herrn angefleht, er (der Satansengel) möchte von mir ablassen, doch er (der Herr) hat mir gesagt: 'Meine Gnade ist für dich genügend, denn meine Kraft gelangt in der Schwachheit zur Vollendung. Paulus beschreibt zwar nicht in allen Einzelheiten, wie er gequält wurde, aber es ist gut möglich, daß er auch körperlich angegriffen wurde. Dramatische Beispiele dafür gibt es sogar aus di esem Jahrhundert (siehe z. B. in 5, S. 43 f.). Für moderne Theologen, die von David Friedrich Strauß (1808 - 1874) oder Prof. Rudolf Bultmann (1884 - 1976) geprägt wurden, ist es unvorstellbar, daß ein Satansengel den Apostel Paulus in buchstäblichem Sinn angegriffen haben könnte. Man hat ihn deshalb zum Epileptiker erklärt, zumindest für ihn aber ein krankhaftes Anfallsleiden angenommen. Seine Offenbarungen wurden gleichfalls damit in Zusammenhang gebracht und als ein pathologisches Geschehen gedeutet. Die Wegbereiter dieser Auffassung hatten ja sehr deutlich gesagt3: "Wir können summarisch alle Wunder, Prophezeiungen, Erzählungen von Engeln, Dämonen und dergl. als einfach unmöglich und als mit den bekannten und universalen Gesetzen, welche den Lauf dieser Ereignisse lenken, unversöhnlich verwerfen." Und Bultmann schreibt 116 Jahre später4: "Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister - und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben. Und wer meint, es für seine Person tun zu können, muß sich klar machen, daß er, wenn er das für die Haltung christlichen Glaubens erklärt, damit die christliche Verkündigung in der Gegenwart unverständlich und unmöglich macht." • Diese modernen Theologen, die alles nur zur "mythischen Chiffre" erklären, haben nie zur Kenntnis nehmen wollen, daß bedeutende Wissenschaftler bei Untersuchungen paranormaler Geschehnisse in erdrückender Vielzahl Vorgänge beobachtet haben, die zu den Berichten der Bibel gleichartig sind. 3 David Friedrich Strauß in der Einleitung zu "Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet", 1835 4 Rudolf Bultmann in "Kerygma und Mythos I", Hamburg 1951

- 7- Der Prof. für Dogmen- und Kirchengeschichte an der Universität Zürich Fritz Blanke (1900-1967) kommt daher wegen dieser Forschungsergebnisse zu einem ganz anderen Urteil. Er schreibt (1): "Der Theologie des Wortes, die heute im Schwange (gebräuchlich) ist, müßte eigentlich, wenn wir wirklich von der Bibel ausgingen, eine Theologie der Träume, der Gesichte, der prophetischen Eingebungen und der Engel an die Seite gestellt werden, d. h. die Frage wäre zu prüfen, wieweit auch die übernormalen Fähigkeiten des Menschen und wieweit außermenschliche Wesenheiten als Vermittler göttlicher Kundgebungen dienen können… Es gibt Menschen, die der Parapsychologie einen inneren Fortschritt verdanken. Menschen, die, versunken im Materialismus und Rationalismus, dem Okkulten begegneten und daraufhin an Ihrer bisherigen Weltanschauung zu zweifeln begannen. Und dieser Zweifel endete damit, daß sie wieder zu Religion und Christentum zurückfanden. Gewiß, es gibt auch immer wieder Personen, die im Parapsychologischen steckenbleiben und es geradezu als Ersatzreligion gebrauchen. Aber das muß nicht sein. Er gibt, wie gesagt, andere Menschen, die auf dem Umwege über die Parapsychologie und Ihre Geheimnisse zum ersten Mal wieder auf die Welt Go ttes aufmerksam wurden. Ich weiß von solchen, die, angeregt durch die Parapsychologie, wieder zum Neuen Testament griffen und denen vieles an den biblischen Schriften wieder glaubwürdig wurde. Von mir selbst muß ich bekennen, daß mir durch die Kenntnis der parapsychologischen Tatsachen wieder ein neuer Zugang zur biblischen Wirklichkeit der Engel und Dämonen eröffnet wurde. Ich bin heute weniger als jemals bereit, die Auffassung der Bibel, daß es Gewalten und Mächte zwischen Himmel und Erde gibt, als mythologischen Ballast über Bord zu werfen. Nicht, als ob die Parapsychologie den Glauben ersetzte, aber die Ergebnisse parapsychologischer Forschung schaffen für den Glauben Raum, und darum ist die junge Wissenschaft der Parapsychologie, richtig verstanden, eine hilfreiche Brücke zum Vollzuge christlicher Existenz. Wenn wir Theologen den Menschen der Gegenwart wirklich dienen wollen, so haben wir alle Veranlassung, das parapsychologische Forschen ernst zu nehmen und es gewissenhaft zu verarbeiten." Wer immer noch im Zweifel ist, ob der Bericht des Apostels Paulus über das Wirken eines Satansengels möglicherweise wörtlich zu nehmen ist, möge bedenken, daß auch viele Gottesstreiter nach ihm ähnlichen Angriffen ausgesetzt waren. Als ein Beispiel möchte ich hier das Leben des Johannes Baptista Maria Vianey (1786-1840), des Pfarrers von Ars (Frankreich), anführen. Er wurde für sein selbstloses seelsorgerisches Wirken nach seinem Tode von der katholischen Kirche heiliggesprochen. Während seines irdischen Lebens war er jedoch den heftigsten Angriffen der dämonischen Geisterwelt, also der Satansengel, ausgesetzt (8, S. 212; 3, S. 266). Sie bestanden u. a. in lautstarken Spukerscheinungen in seiner Wohnung, die besonders seine Nachtruhe unmöglich machen sollten, und in inneren Anfechtungen, die den Zweck hatten, ihn in die Verzweiflung zu treiben. Dazu kamen dann noch die gehässigen Angriffe seiner priesterlichen Amtsbrüder. Das alles hatte Vianey viele Jahre seines Lebens zu ertragen. Darüber, wie das Wirken Luzifers und seiner Helfer in der jenseitigen Welt erfolgt, macht die Bibel keine Angaben. Manchmal lösen sich aber Anhänger Luzifers aus seinem Machtbereich und schließen sich wieder Gott an. Sie können dann über ihr früheres Wirken und die dabei angewandten Methoden berichten.

- 8- 2. Das Wirken des Satansengel in der jensei t igen Wel t Durch Teilnahme an medialen Versuchen kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten: In einem Kreis von acht bis zehn Personen, der regelmäßig alle sieben Tage zusammenkam und sich jetzt noch alle vierzehn Tage trifft, sind immer zwei (zeitweise waren es drei) medial veranlagte Menschen anwesend. Die Medialität äußert sich in fließendem Sprechen Im Zustand der Halbtrance. Das Bewußtsein der Medien ist also etwas zurückgedrängt, sie können aber noch den wesentli chen Inhalt des von ihnen Gesprochenen erfassen. Sie sind aber, wenn der Zustand der Halbtrance eingetreten ist, nicht mehr fähig, ihre Sprache selbst willentlich zu steuern. Sie können ein Geistwesen, nachdem es von ihrem Körper Besitz ergriffen hat, auch nicht mehr selbst abschütteln. Manchmal werden sie gegen Ihren Willen durch ungebetene Geistwesen, durch Angehörige der gottfeindlichen Welt, durch "Satansengel", mit Beschlag belegt. Ihre Sprachfärbung und Ausdrucksweise im Zustand der Halbtrance ist weitgehend die ihrer normalen Sprache. Das Ziel des Kreises war es nicht, mit bestimmten verstorbenen Menschen oder verstorbenen Verwandten in Verbindung zu kommen, also nicht etwa Verstorbene zu zitieren. Das Ziel war und ist, ganz allgemein etwas über die Verhältnisse in der jenseitigen Welt in Erfahrung zu bringen und verstorbenen Menschen, die weitgehend unwissend in einem Zwischenreich, in einer Grauzone, umherirren, über Ihren Zustand aufzuklären, sie religiös zu beraten und zu veranlassen, sich dem Rei ch Gottes anzuschließen und sich um eine innere und äußere Weiterentwicklung zu bemühen. Bei dieser Tätigkeit traten immer wieder, und das bis zum heutigen Tag, erhebliche Störungen und Täuschungen durch Anhänger Luzifers auf. So manche Zusammenkunft mußte ergebnislos abgebrochen werden, weil die Medien von Niederen besetzt wurden oder der normale Eintritt der Trance verhindert wurde. Da in dem Kreis eine skeptische Grundhaltung vorherrscht, wurden alle Täuschungen meist schnell erkannt. Täuschungen bestanden z. B. darin, daß Geistwesen auftraten und sich als etwas ausgaben, was sie nicht waren. Bei allen irdischen Beteiligten herrscht jedoch kein blindes Vertrauen zu den sich kundgebenden Geistwesen, sondern eine abwartende, prüfende und vorsichtige Haltung. Bei den Zusammenkünften dieses medialen Kreises stellten sich etwa ein Jahr nach seinem Beginn im Anschluß an die Besichtigung eines Spukortes bösartige Geistwesen ein, die nicht einer Grauzone oder einem Zwischenreich zuzuordnen waren, sondern die ganz offen bekannten, daß ihr Herr nicht Gott sondern Luzifer sei. Dieser wäre der wahre und rechtmäßige Herrscher der Welt. Ihre Aufgabe sei es, die Arbeit des Kreises zu unterbinden und ihn zur Auflösung zu bringen. Um di eses Ziel zu erreichen, störten sie die Sitzungen in hohem Maße, zogen ihnen nicht genehme Geistwesen aus den Medien heraus und besetzten letztere dann selbst. Zwei der Medien wurden auch außerhalb der Sitzungen stark angegriffen, indem ihnen beängstigende Gedanken eingegeben wurden und ihr körperliches Befinden zum Schlechten beeinflußt wurde. Ein weibliches Medium sagte mir dazu: "Sie wissen ja gar nicht, wie nahe man dabei dem Wahnsinn ist." Infolge dieser starken Belastung gab es dann nach etwa zwei Jahren die Teilnahme an den Sitzungen auf und wurde von da an nicht mehr belästigt. Es traten keinerlei dauernde negative Folgen auf. - Bei dem zweiten außerhalb der Sitzungen belästigten Medium, einem Herrn B., ließen diese Angriffe im Laufe der Jahre nach, waren 1979 nur noch schwach vorhanden und klangen sehr bald völlig ab. - Das dritte Medium, Frau A., wurde außerhalb der Sitzungen nur im Anfang geringfügig angegriffen. Während der Sitzungen konnten die bösartigen Wesen anfangs noch nach wenigen Minuten durch Gebet und Auflegen eines Kruzifixes aus den Medien entfernt werden. Mit der Zeit wurden sie jedoch zunehmend widerstandsfähiger und brüsteten sich damit, daß sie von ihrem Herrn mit entsprechenden Gegenkräften ausgestattet seien. Das führte dazu, daß mehrfach Sitzungen vorzeiti g abgebrochen werden mußten.

- 9- Wenn es die Anhänger Luzifers jedoch zu heftig trieben, erhielten die Kontrollgeistwesen, die wir dem Randbereich der göttlichen Welt zuordnen, die sich Gott also untertan fühlen und ihm dienen wollen, aber nicht etwa aus seiner engen Umgebung kommen, hin und wieder eindrucksvolle Hilfe. Ein Anhänger Luzifers beschrieb das am 20. 4. 1979 folgendermaßen: "Es ist, als ob sich eine unsichtbare Mauer auf uns zuschiebt. Wir wollen dagegen ankämpfen, haben aber keine Möglichkeit dazu. Die Mauer schiebt sich immer näher, und auf einmal befinden wir uns außerhalb dieses Raumes. Wir versuchen uns dagegen zu wehren, verausgaben dabei viel Kraft, bleiben aber doch erfolglos." Bei der Arbeit dieses medialen Kreises trat nun laufend das Problem der Prüfung der Geister auf, oft auch ganz kurzfristig, nur um zu entscheiden, ob sich gerade wieder ein Lügengeist eingeschl ichen hatte, und z. B. für einen der Kontrollgeister ausgab. Nach einigen Versuchen von uns Menschen und nach Absprache und Rat der Kontrollgeister wird jetzt folgende Schwurformel den zu prüfenden Geistwesen vorgelegt: Ich schwöre bei Gott, dem Schöpfer des ganzen Universums und dem Herrn über Gut und Böse und über Luzifer den Teufel, daß ich zu Gottes guter Geisterwelt gehöre und daß Jesus Christus mein Herr ist. Diese Schwurformel, in der bekräftigt wird, daß Gott auch der Herr über Luzifer ist und in der sich das Geistwesen Christus unterstellt, wird in der Regel von den Bösartigen, den Niederen, nicht geleistet. Es geht ihnen wohl meist zu sehr gegen den Strich, ihren Herrn derart zu verleugnen. Leisten sie aus Verstellungsgründen den Schwur aber dennoch, so merken wir gewöhnlich am Zungenschlag und an der Betonung, daß der Schwur nicht ernstgemeint ist. Bislang ist der Kreis mit der Methode des dauernden Mißtrauens und der ständigen Bitte um Hilfe von Gott vor Schaden jeder Art und langwährenden Täuschungen bewahrt geblieben. Andererseits konnte Hilfe gesundheitlicher und seelischer Art an Menschen auf dieser Erde und seelsorgerische Unterstützung an hilfsbedürftige Wesen der jenseitigen Welt vermittelt werden. Auch konnten zwei Anführer der Abgesandten Luzifers durch langdauernde Erörterungen (bei dem einen drei Jahre lang) über die Frage von Gut und Böse, Recht und Unrecht und ob sie denn dem richtigen Herrn dienten, wenn er sie anhalte, anderen Wesen zu schaden, zur Umkehr bewogen werden. Die beharrlichen Mahnungen hatten schließlich Erfolg, so daß die beiden Gefolgsleute Luzifers in feierlicher Rede ihrem früheren Herrn abschworen, sich zu Gott bekannten und um Aufnahme in sein Reich baten. Von diesem Augenblick an waren sie den heftigsten Angriffen ihrer früheren Gesinnungsgenossen ausgesetzt, und es dauerte einige Wochen, bis sie sich völlig aus ihrem früheren Lebensbereich lösen konnten. Der erste dieser beiden, der sich Georg nannte, ließ erstmals am 21. 4. 1978 durch die Kontrollgeister mitteilen, daß er die Seite wechseln wolle und bekräftigte das auch uns Menschen gegenüber in feierlicher Form am 5. 5. 1978 und am 2. 6. 1978. Er gelobte, fortan Gott und seiner Seite zu dienen. Seit damals ist dieser Georg für unsere Kontrollgeister ein treuer und hilfreicher Mitstreiter, der die Erfahrungen aus seinem bisherigen Tätigkeitsbereich in die ständigen Auseinandersetzungen mit der luziferischen Seite einbringen konnte. Sein Tätigkeitsbericht ist daher von besonderem Interesse, da er Einblicke vermittelt, die man normalerweise gar nicht erhalten kann. Fünf Jahre später, am 16. April 1983 berichtete Georg ausführlich über sein Leben auf der anderen Seite. Ich gebe den Bericht hier nach der Tonbandaufzeichnung mit nur geringfügigen Kürzungen und kleinen sprachlichen Korrekturen wieder. Georg sagte: "Ich bin 1583 gestorben. Es ist mir bislang noch nicht gelungen herauszubekommen, wie ich zu Lebzeiten geheißen habe. Ich meine aber, daß mein Name Georg ähnlich war. Ich werde versuchen, hier noch weiter zu forschen. Ich habe geforscht und erinnere mich an meinen Todestag. Es war der 8. August 1583. Ich bin am 25. Januar 1522 geboren.

- 10- Ich erinnere mich an meinen Todestag deshalb so genau, weil damals eine Welt für mich zusammenbrach, daß ich nicht 'tot' war. Ich habe zu Lebzeiten überhaupt nichts von einem Weiterleben gewußt. Ich wußte auch nichts von einer Geisterwelt. Gestorben bin ich an Schwäche. Ich hatte nichts Besonderes, hatte mich zu der Zeit nur erkältet, war sehr fiebrig und hatte etwas verschleppt. Ich starb dann an Schwäche. Als ich gestorben war, habe ich festgestellt, daß ich nicht 'tot' war. Natürlich konnte ich mit meinen Bekannten und Verwandten nicht mehr sprechen, und ich konnte auch meinen irdischen Körper nicht mehr benutzen. Der wurde zu Grabe getragen. • Ich war dabei und konnte gar nicht verstehen, daß die Verwandten, vor allen Dingen mein Bruder und meine Schwester, mich nicht hörten und nicht verstanden, obwohl ich neben Ihnen stand und sie 'anfaßte'. Sie haben davon nichts gespürt. Das war für mich die erste große Überraschung. Auch bei euch ist es ja so, daß viele an so etwas gar nicht denken und dann später sehr überrascht sind. Nachdem ich festgestellt hatte, daß keiner mehr mit mir sprechen konnte und ich auch mit ihnen nicht sprechen konnte, habe ich mich nach eurer Zeitrechnung noch ungefähr ein Jahr bei Ihnen aufgehalten. Das war für mich keine lange Zeit. Ich habe mich zu Ihnen gesetzt und habe die Gespräche mit angehört. Es war für mich auch Trost zu der Zeit, daß meine Schwester, die sehr an mir gehangen hat, mein Tod doch sehr mitgenommen hat. Ich hätte ihr zu gerne ein Zeichen gegeben, daß ich nicht tot war, aber das ist mir nicht gelungen. Ich habe sie auch bis zu dem heutigen Tag, und das ist ja nun schon einige Zeit her, noch nicht wiedergetroffen. Es ist nicht so, daß man seine Verwandten unbedingt wiedersieht. Ich war ledig, hatte keine Frau und keine Kinder. Nach dem einen Jahr habe ich mich von meinen Verwandten zurückgezogen. Für euch ist sicher intere ssant, daß ich während dieses einen Jahres überhaupt kein anderes Geistwesen gesehen habe. Ich war vollkommen allein. Ich war bei den Menschen, aber sonst ist nichts geschehen. Nach dem einen Jahr habe ich mir gesagt: Ich ziehe mich zurück. Heute sage ich mir allerdings, nachdem ich eine sehr lange Zeit auf der anderen Seite war (auf der Seite Luzifers), daß man mich irgendwie gerufen hat. Man hat mich beeinflußt nach diesem Jahr, nachdem ich merkte und einsah, daß ich mit den e igenen Verwandten und Bekannten nicht mehr sprechen konnte. Ich zog mich zurück -, und ganz plötzlich war ich in einem Kreis lustiger Geistwesen. In ihm waren beide Geschlechter vertreten. Es waren auch Kinder da. Die Geistwesen sprachen mich an und sagten, daß sie mich bewußt so lange auf der Erde gelassen hätten, da sie mich nicht beeinflussen wollten, denn ich sollte erkennen, daß ich tot sei. Jetzt seien sie aber da, und sie würden mir alle Hilfe geben, die ihnen zur Verfügung stünde, und sie würden sich vor allen Dingen um mich kümmern. Ich fand unter ihnen keine Verwandten. Ich möchte sagen, daß es 56 Geistwesen waren, die sich um mich bemühten. Davon waren 17 Männer, 28 Frauen, 7 Jungen und 4 Mädchen. Ich habe mich um diese Einzelheiten, die für mich ja schon fast vergessen waren, jetzt wieder gekümmert. • Wir lebten zusammen und haben uns unterhalten, nicht mit einer Stimme oder einem Ton, wie Ihr das tut, sondern einfach von Geist zu Geist mit Gedankenübertragung, wenn man es so ausdrücken darf. Ich kann nicht sagen, wie lange ich in diesem Kreis war. Es war eine sehr lange Zeit und rückwirkend gesehen eine sehr schöne Zeit, und zwar deshalb, weil ich damals nichts Böses tun mußte und nur geduldet wurde. Wir waren nur zusammen, haben sogar gesungen und uns unterhalten, z. B. darüber, wie schön es doch sei, noch weiterzuleben. • Über Gott oder ähnliches wurde in dieser Zeit überhaupt nicht gesprochen. Ich bin zu Lebzeiten zwar katholisch gewesen und bin auch zur Kirche gegangen, habe aber trotzdem an nichts geglaubt.

- 11- Wir waren, so meine ich, 84 Jahre lang zusammen. • In dieser Zeit veränderten wir uns äußerlich alle nicht, auch die Kinder wurden nicht größer. Ich selbst sah nach euren Begriffen wie etwa 30 Jahre alt aus und fühlte mich auch so. In dieser Form bin ich auch heute noch. Wir alle waren in lange bläuliche Gewänder gekleidet. Zu Lebzeiten war ich nie krank. Ich war sehr viel draußen und war ein Eigenbrötler und habe nie gerne mit Menschen gesprochen, außer mit meiner Schwester, zu der ich einen sehr engen Kontakt hatte. Vie lleicht spielte das alles nachher eine Rolle, als ich in dieser Welt bei den Geistwesen aufgenommen und aufgeschlossen wurde. Sie haben mich ja sehr freundlich empfangen, und ich habe dabei mein Wesen völlig verändert. Ich war nicht mehr eigenbrötlerisch und auch nicht mehr in mich gekehrt. Ich war in dieser Welt bereit, mich mit anderen zu unterhalten. In diesem Kreis habe ich keine eigensinnigen Geistwesen kennengelernt. Ich nehme an, daß mich wegen meines eigensinnigen Wesens auf Erden auch keine Frau geheiratet hat. Ich hatte zwar zwei gute Freundinnen, aber rückblickend muß ich sagen, daß ich mich auch nicht geheiratet hätte. Die damaligen 84 Jahre waren aus heutiger Sicht verlorene Jahre. Ich wurde damals gezielt für die andere Seite vorbereitet, das ist mir ganz deutlich. Diese Geistwesen waren Abgesandte der anderen Seite. Es wurde nie ein Wort über Gott gesprochen, aber auch nicht über Luzifer. Das war überhaupt kein Thema. • Wichtig ist für die Menschen, wenn sie die Erde verlassen, daß sie ganz vorsichtig sind, wenn sie sehr freundlich aufgenommen werden und lange Zeit kein Wort über Gott gesprochen wird. Als ich dort ankam, war vor mir gerade eine Frau eingetroffen. Sie verließ uns jedoch schon nach 17 Tagen wieder. Von allen anderen ist aber in den 84 Jahren keiner vor mir weggegangen, und es ist auch niemand dazugekommen. Damals spielte die Liebe und Achtung dem anderen gegenüber keine Rolle, ganz im Gegensatz zu der Gemeinschaft, in der ich jetzt bin. Damals hatte ich keine innere Bindung zu den anderen Geistwesen, nur ein kaltes Gefühl. Ich habe das damals gar nicht erkannt, merke es aber heute rückwirkend. Eine große Rolle spielt dabei auch, daß ich damals nicht gläubig war. Nach den 84 Jahren wurde ich von Geistwesen darauf vorbereitet, daß ich von einer Gruppe von 15 Geistwesen abgeholt werden würde, die mich woanders hinführen sollten. Damals waren be i mir die Gedanken an meine früheren Verwandten völlig ausgelöscht. Die 15 Geistwesen, die mich abholten, waren alle erwachsen, drei waren weiblich, der Rest männlich. Mir fiel auf, daß ich in der vorigen Gruppe bei Unterhaltungen mit anderen Geistwesen innerlich völlig frei war. Bei der neuen Gruppe dagegen fühlte ich mich bei Unterhaltungen beeinflußt, hatte den Eindruck der Unterbrechung, schon als sie mich abholten. Ich konnte nicht mehr so frei wie früher sprechen. Das hat mich am Anfang gestört, und ich habe versucht, auch die anderen zu unterbrechen. Doch das ist mir nicht gut gelungen. Wir hielten uns damals in einem runden hausähnlichen Gebäude auf. Dessen Wände konnte ich alle rdings durchschreiten. Nach einigen Tagen fragte ich die 15 Geistwesen, warum sie mich bei unseren Unterhaltungen nicht aussprechen ließen. Sie antworteten mir, daß die Zeit des Austauschens vorüber sei, daß ich bei ihnen jetzt viel zu lernen hätte. Deshalb unterbrächen sie mich, damit nicht die Zeit nutzlos vergehe. Sie hätten mich zu schulen und weiterzubilden. Aus diesem Grund möchten sie mich lenken. Damals machte ich mir Gedanken, warum sie mich nicht aussprechen ließen. Ich hätte dadurch eigentlich kritisch werden müssen. Hinterher ist das allerdings leicht gesagt. Man fing damals an, sich mit mir über die Erde zu unterhalten, über die Menschen und ihre Oberflächlichkeit, Unverträglichkeit und Mißgunst. Trotzdem gingen die Menschen in die Kirche, beteten dort und seien nach Verlassen der Kirche wiederum mißgünstig. Das könne ja doch wohl nicht richtig sein. Ich hätte zu Lebzeiten ja nicht geglaubt. Das hätte ich zu Recht getan, denn an wen solle man wohl glauben, wo doch so viel Ungerechtigkeit herrsche und wo die Menschen, nachdem sie in die Kirche gegangen seien, hinterher auch nicht viel besser wären. Darauf antwortete ich, daß meine Schwester aber jedenfalls nicht mißgünstig gewesen sei, und zu anderen Menschen hätte ich ja kaum Kontakt gehabt. Man entgegnete mir, das sei eben eine Ausnahme gewesen. Man wies mich darauf hin, daß ja auch mein Bruder ein sehr herrischer Typ gewesen sei, der seine Frau und seine vier Kinder oft geschlagen habe. Meine beiden Eltern sind schon sehr früh gestorben, als ich erst sechs Jahre alt war. Ich war dann immer bei meiner Schwester und habe bei ihr Liebe kennengelernt.

- 12- Die Geistwesen erläuterten mir dann, daß sie von einer bestimmten Gruppe woanders für bestimmte Arbeiten vorbereitet worden seien, die man fähig sei, hier zu leisten. Man könne z. B. Verstorbene empfangen und dabei die Gestalt Ihrer ebenfalls schon verstorbenen Verwandten annehmen. Man dürfe den Verstorbenen natürlich nicht sagen, daß man nicht der Verwandte sei. Nachdem die Verstorbenen, die sich sehr freuten, daß sie von einem Verwandten empfangen worden seien, erkannt hätten, daß sie verstorben seien, wäre es dann möglich, sie wegzuführen. Das wären sehr gute Arbeiten, die man dort ve rrichten könne, weil es doch eine Hilfe für die Verstorbenen sei. Ich habe mich darauf bereiterklärt, das zu tun, ohne im geringsten daran zu denken, daß ich hier etwas Falsches tat, das es schlecht war, mich in einen 'Verwandten' zu verwandeln. Diese Tätigkeit habe ich dann ungefähr 195 Jahre ausgeübt. Ich habe mich damals nicht darum gekümmert, wohin die Verstorbenen geführt wurden. 195 Jahre lief diese Tätigkeit glatt ab. • Es waren immer Menschen, die nicht an Gott geglaubt hatten. Nach diesen 195 Jahren war wieder ein Mensch gestorben, eine Frau, die sieben Kinder gehabt hatte. Bei ihr verwandelte ich mich wieder in einen Verwandten, zusammen mit vier anderen Gleichgesinnten um sie herum. Diese Frau muß aber gläubiger gewesen sein, als die Unseren angenommen hatten. Jedenfalls fing sie, als sie uns, die 'Verwandten', sah, sofort an zu beten. Ich hatte bis dahin ja nie gebetet oder an Gott gedacht, auch nicht an Luzifer. Als sie nun betete, sprachen wir sie an und sagten ihr, daß sie nun tot sei, aber weiterlebe und daß wir sie abholen wollten, damit sie nicht so allein wäre. Da fragte uns die Frau, wohin wir sie denn führen wollten und wo denn Gott sei? Wir konnten diese Frage nicht beantworten. Aber unter uns fünf waren zwei, welche die Gedanken der Frau vollkommen ausschalten konnten. Diese erklärten uns anderen drei, daß das notwendig wäre, da sie noch sehr erdgebunden sei, weil sie noch bete und nach Gott frage. Den gäbe es hier aber gar nicht, und deshalb müßten sie die Verstorbene ausscha lten und erst einmal ruhigstellen. Auf diese Weise konnten wir die Frau ohne ihren eigenen Willen abholen und ohne daß sie wußte, wohin es ging. Das war damals für mich ein Erlebnis, aber ich habe mir weiter keine Gedanken darüber gemacht. Nach ungefähr vier Monaten wurde ich wieder zu dieser Frau geführt. Sie empfing mich als ihren angeblichen Verwandten sehr freundlich, und wir unterhielten uns über frühere Zeiten. Sie war dabei so, wie die, welche ich 195 Jahre empfangen hatte. Sie betete nicht mehr und fragte auch nicht mehr nach Gott. Sie war umgekrempelt worden. Von diesem Zeitpunkt an wurde ich, immer als 'Verwandter', eingesetzt bei Verstorbenen, die geglaubt hatten, die allerdings nicht strenggläubig, sondern wankelmütig waren. Das Verfahren spielte sich ähnlich wie bei der ersten Frau ab. Mit der Zeit wurde es für uns Routine. Wir konnten die Verstorbenen sehr gut beeinflussen, und nach etwa einem Jahr zogen sich die zwei zurück, die zu Anfang die Frau beeinflußt hatten. Wir anderen drei waren nun an deren Stelle getreten und beeinflußten die Verstorbenen zu Ihrem 'Guten'. Es gelang uns, sie auszuschalten und stillzusetzen, wobei wir uns drei bis vier Monate um sie kümmerten, d. h. sie beeinflußten, denn viele Verstorbene beteten immer wieder. Wir haben sie dann nicht mehr freigelassen. Diese Geistwesen konnten sich nicht mehr entfalten. Sie wurden von morgens bis abends bearbeitet, etwa drei bis vier Monate lang. Dann ging es ihnen interessanterweise gut. Nach einer gewissen Zeit haben wir uns dann allen gegenüber zu erkennen gegeben, daß wir nämlich nicht ihre Verwandten seien. Wir haben Ihnen gesagt, daß wir die Gestalt ihrer Verwandten angenommen hätten, um ihnen zu helfen. So etwas könnten sie später auch machen. Keiner der Verstorbenen hat daran Anstoß genommen. Mit der Zeit vervollkommnete ich mich in meinen Fähigkeiten bedeutend. Wenn sich Verstorbene besonders 'störrisch' anstellten, nutzte ich meine Kraft der Beeinflussung aus und investierte nicht viel Zeit bei ihnen. Allmählich wurde ich in meinem Bereich in der Fähigkeit, andere zu beeinflussen, einer der Stärksten. In dieser Zeit wurde von Luzifer immer noch nicht gesprochen. Als wir stärkeren Geistwesen, insgesamt 35, eines Tages zusammensaßen, kam ein anderes Geistwesen zu uns und teilte uns mit, daß eine Abordnung von sieben Geistwesen zu uns kommen werde, die mit unserer Arbeit sehr zufrieden sei. Diese Abordnung kam dann auch und fragte uns, ob wir eigentlich wüßten, auf welche Weise wir imstande seien, unsere Tätigkeit auszuüben, wodurch wir unsere Kraft bekämen? Wir antworteten, daß das nach unserer Meinung auf unsere Erfahrung und Übung zurückzuführen sei. Die Geistwesen der Abordnung entgegneten uns, daß das zum Teil schon stimme, daß wir aber im wesentlichen

- 13- gelenkt würden und daß es in dieser Welt, in der wir jetzt lebten, einen Herrscher gebe, den wir allerdings nicht sehen könnten, der uns aber alle beeinflusse und uns hülfe. Er habe auch das aus uns gemacht, was wir heute seien. Wir wurden weiter gefragt, ob wir bereit wären, uns für die Hilfe, die wir empfangen hätten, auch einzusetzen, wenn noch störrischere Verstorbene kommen würden. Wir haben dem zugestimmt. In Abständen von etwa einer Woche hat uns diese Gruppe von sieben Geistwesen weiterhin unterrichtet. Eines Tages sagten sie uns, daß unser Oberhaupt der Herr aller Dinge und aller Welten sei. Sie nannten ihn nicht Luzifer. Ich fragte dann, und das vergesse ich nie, ob das der Gott sei, zu dem man auf Erden gebetet habe. Man antwortete mir, daß der Herrscher dieser Welt nichts mit dem Gott auf Erden zu tun habe. Das haben wir ihnen auch abgenommen. Dann kam der Tag - und das ist jetzt der Sprung zu euch - da wurde ich das erste Mal zu auf der Erde lebenden Menschen geschickt. Bis dahin hatte ich es nur mit Verstorbenen zu tun gehabt. Man sagte mir, daß es da Menschen gäbe, die sich jetzt schon zu Lebzeiten damit beschäftigten, mit dieser Welt, in der wir jetzt leben, zu verkehren. Ich wurde dann aufgefordert, mir das einmal anzusehen. Zu dieser Zeit machten einige von euch einen Spaziergang nach Wolfegg. Zwei von euch sahen im Wald (hellsichtig) eine Gestalt. Die war ich. Außerdem unterhieltet ihr euch über den Bauernjörg.5 Ich habe mir dann eure abendlichen Zusammenkünfte einige Male angesehen. Mir wurde schon vorher gesagt, daß bei euch zwei Geistwesen, Stanislaus und Nepomuk, Verstorbene zu Menschen bringen. Dabei machen sie die gleichen Fehler wie auf Erden. Sie lassen die Verstorbenen zu Gott beten, und diese sind dann wieder im Nichts. Ich wurde von meinen Auftragebern gefragt, ob ich auch hier bereit sei, mich einzuschalten. Ich willigte ein, weil es für mich ein Anreiz war, nun auch mit Menschen zusammenzuarbeiten. Ich glaubte auch, daß die Sache richtig sei, die ich da tun sollte. Es gelang mir sehr gut, mich in die Gedanken der Verstorbenen einzuschalten. Es gelang mir weniger gut, die Medien zu beeinflussen, insbesondere während der Woche (also außerhalb der Sitzungen) z. B. bei der Arbeit. Sie fingen dann nämlich an zu beten, und ich hatte daraufhin gar keinen Erfolg. Das hat mich aber nicht weiter stutzig gemacht. Eure Geistführer St anislaus und Nepomuk konnte ich auch nicht beeinflussen. Wir haben hier zwar manche Kämpfe ausgefochten, aber ich konnte sie nicht ausschalten. Sie konnten mich aber auch nicht ausschalten. Sie hatten ja die gleiche Waffe wie ich. Von Mal zu Mal lernte ich euch alle besser kennen und fing dabei an zu denken, was ich vorher nicht getan hatte. Ich war vorher nur Ausführender, nur Handlanger für die ni edere Seite. Meine damaligen Freunde machten damals einen Fehler. Als ich anfing zu denken, versuchten sie, mich während der Woche auszuschalten und stillzulegen bis zum nächsten Freitag, an dem Ihr euch wieder traft. Damals kam mir die Erkenntnis, daß das, was meine Seite jetzt mit mir tat und was ich immer mit anderen gemacht hatte, falsch sein müsse. Das habe ich aber meinen Genossen bei den Diskussionen nicht gesagt. Es kam dann der Tag, an dem ich zur anderen Seite, zur Seite Gottes, übertrat. Das war für mich mit sehr großen Anfechtungen von meiner bisherigen Seite verbunden, mit unsagbaren Schmerzen, so muß man es nennen, wenn man seine eigenen Gedanken fassen will, dabei dann aber ausgeschaltet wird. Diese Schmerzen konnte ich nur dadurch ertragen, und das war die Hilfe, die ich durch euch erfuhr, daß ich betete und bekannte, zu Gott zu gehören. Ich erkannte damals, daß es nur einen Herrn in unserer, für euch jenseitiger, Welt gibt und sah auch, daß alles falsch war, was ich zuvor getan hatte. Als meine bisherige Seite merkte, daß ich vorhatte überzutreten und von euch Hilfe anzunehmen, wollte man mich nicht mehr zu euch lassen. Ich bin dann nur, vermöge meines eigenen Willens, mit Hilfe meiner Gebete und den Gedanken an Gott weiterhin zu euch gekommen. Ich bat nur immer um Hilfe, weil ich wußte, daß alles Bisherige falsch war. 5 Truchs eß Ge o r g I I I v on Wa l dbur g . 1 4 8 8 - 15 3 1. Als dieser Bauernjörg gab sich der Jenseitige Georg jahrelang uns Menschen gegenüber aus. Er legte dabei auch das Gehabe eines befehlsgewohnten militärischen Führers an den Tag. Seine Anwesenheit gab er uns stets dadurch kund, daß er seine Arme wie ein Napoleon übereinanderschlug. Erst nach seinem Seitenwechsel gestand Georg, daß dieses Rollenspiel auch zu seinem Täuschungsritual gehörte.

- 14- Auslösend für meinen Übertritt war auch, daß einem früheren engen Mitarbeiter ebenfalls die eigenen Gedanken ausgeschaltet wurden. Ich konnte Ihm damals leider nicht mehr sagen, daß mir mit Gebeten geholfen wurde. Ich bin sehr dankbar, daß ich nun hier mitarbeiten kann und hoffe, das noch sehr lange tun zu können. Es ist aber nicht nur meine Arbeit, freitags hierher zu kommen, sondern ich habe auch die Arbeit übernommen, die anderen, zu denen ich bislang ebenfalls gehörte, dort zu bekämpfen, wo sie Verstorbene zu beeinflussen versuchen. Diese Aufgabe, die ich übernommen habe, tue ich gerne. Sie ist aber auch sehr schwer. • Für mich ist dann der Freitag hier bei euch die Erholung. Hier aus diesem Kreis bei euch nehme ich die Kraft mit, die ich brauche, um das Elend, das geschieht, zu ertragen. Wenn man erst einmal erkannt hat, daß alles schlecht und falsch ist, was da abläuft, geht einem das doch sehr nahe. Die Kraft, die ich hier empfange reicht dann aus, um die ein oder zwei Wochen bis zu unserem nächsten Treffen zu überbrücken. • Die Kämpfe, die ich jetzt mit den Angehörigen der anderen Seite um Verstorbene auszufechten habe, bestehen nicht in Handgreiflichkeiten, sondern darin, sich gegenseitig geistig zu beeinflussen. • Bei den Verstorbenen, welche die Geistwesen der anderen Seite abholen wollen, indem sie sich als Verwandte vorstellen, handelt es sich immer noch um die 'Ungläubigen'. Von denen gibt es sehr viele. Ich persönlich habe nun die Kraft, das Geistwesen, das sich dem Verstorbenen gegenüber als Ve rwandter ausgibt, so zu beeinflussen, daß es sich in seiner normalen, ursprünglichen Form darstellt, es also zu entlarven. Das gelingt mir allerdings nicht immer, weil dazu eine sehr große Energie erforderlich ist. Wir bekommen für diesen Zweck zwar sehr viel Kraft, aber die anderen werden auch geschult, das auszuhalten. Wenn wir keinen Erfolg gehabt haben und darüber sehr erschüttert sind, weil nun ein Geistwesen vielleicht für viele Jahre verlorengegangen ist und sehr viel durchmachen muß, gibt es für uns allerdings auch Trost von unserer Seite. Wenn Verstorbene durch unser Eingreifen erkennen, daß die Geistwesen der anderen Seite gar keine Verwandten sind, reagieren sie darauf oft mit einem so großen Schock, daß sie anfangen zu beten und zu sagen: 'Gott hilf mir!' • Der dann entstehende 'Kampf' zwischen den Geistwesen der anderen und unserer Seite geht meist so aus, daß der Verstorbene sanft zu unserer Seite herübergeführt wird. Aber nicht unter Zwang und nicht gegen seinen Willen. Ich muß betonen, daß wir keinen Verstorbenen beeinflussen, sondern ihn nur fragen, ob er sich zu Gott bekennen und mit uns gehen möchte, und zwar nach eigenem freien Willen. Wir sagen auch immer, daß er uns jederzeit verlassen kann, um dorthin zu gehen, wohin er will. Wenn sie sich dann frei entschieden haben, und anders kann es auf Gottes Seite nicht sein, dann kommen die Verstorbenen in die Ruhezone, in die neutrale Zone, wo sie es sehr schön haben, wo sie entspannen können. Dort müssen sie sich noch nicht für eine bestimmte Seite entscheiden. Dort können sie aus fre ien Stücken beten, aber sie müssen es nicht. Sie werden dann nicht aus der neutralen Zone hinausgedrängt, sondern sie gewinnen dort ihre Kraft. Sie sind da unter Gleichgesinnten oder auch unter anderen, kritischen Geistwesen. Sie können sich dort vollkommen frei, und was besonders wichtig ist, völl ig ungestört unterhalten. Die niedere Seite kommt in die neutrale Zone nicht hinein. Diese ist so abgeschirmt, daß ein Eindringen von der niederen Seite nicht möglich ist."

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