- 31 - einen Schnitt, durch den man die Knochen der Wirbelsäule sehen konnte. Die Patientin, die überhaupt nicht betäubt worden war, schien keinerlei Schmerz zu spüren. Etwas Blut quoll hervor, das sofort mit Gazestücken abgetupft wurde. Als es versiegte, schloß er die Wunde mit Gaze und Heftpflaster, und fertig war die Operation. Sie hatte nicht einmal fünf Minuten gedauert. Das Medium, dem außer einem langsamen und regelmäßigen Augenzwinkern nichts anzumerken war, entließ uns aus dem Operationsraum. Wir verließen den Ort und waren zutiefst beeindruckt von dem, was wir gesehen hatten. Es handelte sich wahrhaftig um etwas Übernatürliches, keiner von uns hatte je etwas Vergleichbares gesehen. Wir erfuhren, daß an diesem Tag 52 Operationen und über 100 weitere Behandlungen durchgeführt worden waren. Alles war unentgeltlich. Wir beobachteten hier Leute aus der Oberklasse, die den Boden kehrten oder andere Aufräumarbeiten durchführten und alle (alle!) beteiligten sich an diesem Werk. Es gab einige, die beteten und über die spiritistische Lehre sprachen, während sie den Kranken Beistand leisteten, die hier geduldig darauf warteten, daß sie an die Reihe kamen. Für uns war das eine wunderbare Erfahrung. Wir waren dort nicht als Spione hingekommen, sondern um zu sehen, was dort wirklich passierte, um dann aus Erfahrung davon berichten zu können. Es gab keine faulen Tricks, denn alles wurde bei unserer gespannten Aufmerksamkeit ausgeführt, und wir konnten die Echtheit bezeugen. Keinen Moment lang fühlten wir uns in unserem Glauben oder unserer Religionsauffassung verletzt. Ich bin gläubig, ein baptistischer Pastor, und hier widersprach nichts meinem Glauben - im Gegenteil, das Verständnis, das ich hier vorfand, animierte mich geradezu, in meinem Glauben noch weiter zu gehen. Einen Tag voll Arbeit, mit hohem Kräfteverschleiß und finanziellem Verlust und alles in liebevollster Weise der Nächstenliebe geweiht. Niemals werde ich diese Leute vergessen, und niemals werde ich meinen Mund öffnen, um schlecht über sie zu sprechen. Ich bin kein Ökumeniker, aber durch meine Gemeinschaft mit den Menschen ein Mann guten Willens, und es gibt so viel, was wir, einer von dem anderen, lernen können. Vorurteile sind immer Unsinn. Es nutzt nichts zu sagen, daß man dieser oder jener religiösen Richtung angehört. Aber es nutzt sehr wohl, so zu leben, wie die Heilige Schrift es lehrt. Gott erfreut sich nicht am Schein, Gott erfreut sich an dem, was im Menschen steckt und was durch gute Taten zum Ausdruck kommt. So sprach auch unser Herr Jesus Christus: 'An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.' Meine lieben Radiohörer: Was sind denn unsere Früchte? Was haben wir denn für die getan, die unsere Nachbarn sind und die schwer leiden müssen? Wie oft sind wir religiöse Theoretiker, die durch ihr praktisches Handeln das negieren, was sie im Theoretischen bekennen. Unser Egoismus ist so stark. Wir haben oft ein Christentum verkündet, das keine Früchte trug, kein Werk schuf, mit anderen Worten, ein Christentum ohne Christus. Möge Gott mit uns barmherzig sein und die segnen, die in Demut seine Worte beachten. - Amen." Pastor Joao Tenório Moura 55300 Garanhuns-Pernambuco Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen. Man kann nur hoffen, daß Dr. Edson Queiroz weitere Schwierigkeiten erspart bleiben und ihn nicht ein früher Tod hinwegrafft. – Dieser 1987 geäußerte Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Am 05. Oktober 1991 ist Edson Queiroz von einem fristlos entlassenen Leibwächter, dem er den noch ausstehenden Lohn nicht auszahlen wollte, bei einer Auseinandersetzung darüber durch Messerstiche in die Brust auf offener Straße getötet worden. * * * * * * *
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