Die geistige Heilung durch Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 35 - 7. Alberto Petranius Bei Mustafa Mujagitsch diente oft das Telephon dazu, den Heiler auf eine Notsituation aufmerksam zu machen, so daß dieser dann Allah um Hilfe anrufen konnte. Etwas Ähnliches habe auch ich einmal in Anspruch genommen. In dem medialen Kreis, dem ich seit rund 17 Jahren angehöre, wird neben der Seelsorge an Verstorbenen (14) in ganz bescheidenem Maße auch geistige Heilung betrieben. Sie wird, wenn erforderlich, an die Mitglieder des Kreises und ihre Angehörigen oder andere notleidende Personen, die in unser Blickfeld geraten, vermittelt. Das geschieht mit Hilfe eines Geistwesens, das sich Alberto Petranius nennt, angibt, zu irdischen Lebzeiten Italiener gewesen zu sein, Petrugi oder so ähnlich geheißen zu haben und Ende des 17ten Jahrhunderts gestorben zu sein. Er sei aber kein Arzt gewesen und könne sich an sein irdisches Leben kaum noch erinnern. Das sei für ihn bedeutungslos geworden. Es handelt sich hier nicht um eine berühmte Wesenheit mit aufsehenerregenden Heilerfolgen. Außerdem betätigt sich das voll im Beruf stehende Medium nur alle 14 Tage als Mittler für jenseitige Wesenheiten und will auf alle Fälle anonym bleiben. Für eine umfangreiche heilerische Tätigkeit wäre daher keine Zeit vorhanden. Ich führe den Fall hier auch nur deshalb an, weil er gewisse Parallelen zu den vorherigen aufweist und in mancher Beziehung neue Gesichtspunkte in diese Abhandlung einbringt. Die Heilbehandlung geht so vonstatten, daß der Geist Petranius in eines der beiden anwesenden Medien, einen Herrn mittleren Alters, eintritt und ihn in Halbtrance versetzt. Dann läßt er sich einen feuchten Lappen geben, wäscht sich damit die Hände und trocknet sie sich anschließend mit einem Handtuch ab. Sodann ruft er in stillem Gebet Gott um seine Hilfe an und bittet darum, daß er göttliche Heilkräfte ohne Störungen von Seiten der niederen Geisterwelt empfangen möge und diese auch ohne Störung an den Kranken weiterleiten dürfe. Die Bitte um Störungsfreiheit hat darin ihren Grund, daß die jenseitigen Anhänger der gottfeindlichen Seite oftmals mit aller Kraft Heilungsversuche und auch die seelsorgerische Tätigkeit des Kreises zu unterbinden versuchen. In diesem Fall spürt der Geist, daß er gestört wird und seine Heilkräfte nicht zu dem gewünschten Ziel gelangen. Er fühlt sich blockiert. Auch Dr. Fritz stellte durch den Mund seines Mediums Edson Queiroz fest, daß die Wirkung seiner Behandlung und der Arzneien durch den Einfluß schlechter Geister zunichte gemacht werden konnte (8, S. 715). Deshalb hatte er die Befreiung von Einflüssen übler Geister mit in sein Arbeitsprogramm einbezogen. Er bekämpfte also auch eine möglicherweise bestehende Umsessenheit seiner Patienten. Das stille Gebet des Alberto Petranius hören wir anwesenden Menschen zwar nicht, aber das in Halbtrance befindliche Medium kann den Inhalt aufnehmen. Nach dem stillen Gebet erfolgt ein meist laut gebetetes Vaterunser. Dann steht der Geist in der Gestalt des Mediums auf, stellt sich hinter den sitzenden Patienten und legt ihm die Hände auf den Kopf. Dazu wird von einem Kreisteilnehmer laut gebetet, daß göttliche Heilkräfte in den Patienten einfließen mögen. Manche von ihnen spüren das auch und können hinterher angeben, welcher Körperteil gerade behandelt wurde. Sie empfinden dann ein starkes Wärmegefühl, z. B. im Bein oder Arm oder auch vorübergehende Magenschmerzen, wenn etwa der Magen erkrankt ist. Im Anschluß an eine Heilbehandlung am 27. 08. 1987 im Beisein von zwei Medien, fünf weiteren Teilnehmern und einer Patientin gab Alberto Petranius auf meinen Wunsch folgende Erläuterungen ab: „Heute habe ich etwas für den Allgemeinzustand der Patientin unternommen. Ich habe nicht gezielt auf den Magen oder die Knie gestrahlt, sondern auf den ganzen Körper. Ich hoffe, daß die Kräfte, die ich empfangen habe, auch dorthin gekommen sind. Ich selber kann nur sagen, daß wir sehr viel weitergeben konnten, und ich habe es durch das Medium gespürt, daß es in der Patientin sehr warm war. Die Kräfte, die ich weitergebe, wurden diesmal nicht gestört. Heute hatte ich das erste mal das Empfinden eines direkten Verschmelzens mit der Patientin. Ich fühlte mich unmittelbar in der Patientin. Es waren keine Widerstände vorhanden. Übergangslos konnte ich meine Kräfte weitergeben. Das war bisher noch nie in diesem Maße der Fall. Ich wußte gar nicht, ob ich noch im Medium oder in der Patientin war, so ungestört gingen die Kräfte weiter.“ Ich fragte Petranius, welche Voraussetzungen aus seiner Sicht für eine erfolgreiche Behandlung erforderlich seinen. Er antwortete:

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