- 38 - 8. Schlußbetrachtung Die philippinischen Heiler, die ja ebenfalls Christen sind, habe ich hier nur ganz am Rande erwähnt, und zwar deshalb, weil ich über sie eine gesonderte Abhandlung (16) verfaßt habe. Interessenten mögen bitte dort nachlesen. Die Wirksamkeit der Geistigen Heilung ist eine Realität. Geistige Heilung wurde in früheren Zeiten, als es noch keine wirksame Schulmedizin gab, in viel stärkerem Maße angewendet, als es heute der Fall ist. Aber sie hat auch ihre Grenzen, und die sind um so enger gezogen, je weniger ausgebildet und geeignet der Heiler und seine Geistführer sind. Die Schulmedizin hat ja deswegen die geistige Heilung in so starkem Maße verdrängt, weil sie in vielen Fällen mit viel größerer Sicherheit Krankheiten heilen konnte. Das Zurückdrängen der großen Seuchen wie Pest, Cholera, Typhus, Tuberkulose, Aussatz usw. ist nicht der Geistigen Heilung zu verdanken, sondern den Forschungsergebnissen der modernen Medizin. Eine Blinddarmentzündung, die früher zum Tode führte, kann heute problemlos in jedem Krankenhaus chirurgisch erfolgreich behandelt werden. Aber trotzdem hat auch die moderne Schulmedizin Grenzen ihrer Wirksamkeit, z.B. bei der Multiplen Sklerose, dem Krebs und vielen anderen chronischen Krankheiten. Hier kann durchaus der Versuch gemacht werden, die Geistige Heilung einzusetzen, ohne daß damit nun unbedingt ein "Wunder" garantiert ist. Doch nicht jeder ist in der Lage, einen Arigó, Chapman oder Edson Queiroz aufzusuchen. Insbesondere sollte niemand eine schulmedizinische Behandlung versäumen oder abbrechen, nur weil er meint, daß er durch Geistige Heilung vielleicht schneller und bequemer zum Ziel kommt. Wenn sie dann nicht hilft und kostbare Zeit verlorengegangen ist, kann u. U. auch die Schulmedizin nichts mehr bewirken. Als zusätzliche Behandlungsmethode kann die Geistige Heilung aber immer eingesetzt werden. Dabei mögen wir uns erinnern, daß der Heilungsauftrag Christi an alle seine Gefolgsleute und Gläubigen gerichtet ist: Matthäus 10, 8: Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein. Denn: Johannes 14, 12: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch vollbringen. Wie so etwas ablaufen kann, ist in der Bibel ebenfalls beschrieben. Im Neuen Testament im Brief des Jakobus finden wir die Anweisung dazu: Jakobus 5, 14: Ist jemand unter euch krank, so lasse er die Ältesten der Gemeinde zu sich kommen; diese sollen dann über ihm beten, nachdem sie ihn im Namen des Herrn mit Öl gesalbt haben. Alsdann wird das gläubige Gebet den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm Vergebung zuteil werden. Ein anglikanischer Geistlicher John Cameron Peddie hat sich der Heilung als religiöse Aufgabe wieder erinnert, sie ausgeübt und ein Buch darüber geschrieben mit dem Titel. "Die vergessene Gabe. Heilen als biblischer Auftrag heute" (11). In diesem Buch schreibt er u. a. (S. 49): "Meine Ansicht ist, daß die heilende Kraft Gottes dreierlei tut: Sie versetzt erstens den Patienten in die Lage, mehr Nutzen aus der Behandlung des Arztes zu ziehen, als dies sonst geschehen würde; sie hilft zweitens, die natürliche Heilkraft des Körpers in Bewegung zu setzen; und drittens versorgt die göttliche Kraft ihn mit allem, was er benötigt. Wie Jesus sagte: 'Bei Gott sind alle Dinge möglich' (Matth. 19, 26)." Wenn Sie also krank sind und über die normale medizinische Behandlung hinaus für sich etwas Weiteres tun wollten, so gehen Sie mit dem Buch von Peddie zu Ihrem Gemeindepfarrer und bitten Sie ihn, nach der Anweisung von Jakobus 5, Vers 14 mit Ihnen zu verfahren. Wenn der Pfarrer das ablehnt, was wahrscheinlich ist, weil er an die Wirksamkeit nicht glaubt oder dem Arzt nicht in das Handwerk
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