Leben nach dem irdischen Tod

- 13 - vermehrt. Das Wissen kann sogar (aber es muß nicht) nach dem Tode gemindert sein, dadurch, daß z. B. die Erinnerung beeinträchtigt ist, wie das ja auch bei einem alternden Menschen schon oft der Fall ist. Jenseitsberichte sollte man daher heute etwa so bewerten, wie man als Mitteleuropäer vor 300 Jahren Reiseberichte aus fernen Kontinenten hätte bewerten sollen. Man hatte damals in der Regel nicht die Möglichkeit, alle Schilderungen selbst in allen Einzelheiten nachzuprüfen. Wenn man es gekonnt hätte, wäre einem sicher klar geworden, daß manches übertrieben oder entstellt oder sogar falsch berichtet worden war. Trotzdem sind diese Reiseberichte nicht wertlos gewesen. Sie vermittelten dem Leser doch eine gewisse Vorstellung von den Verhältnissen in fernen Ländern. Und wenn damals jemand die Absicht hatte, nach Amerika auszuwandern und vorher schon drei oder vier Berichte über diesen Kontinent gelesen oder mündlich mitgeteilt bekommen hatte, so konnte das sein Vertrauen für die Überfahrt stärken und zumindest in manchen Fällen das Einleben in dem fernen Land erleichtern. Das Schicksal, das damals dem einzelnen Einwanderer dann jedoch tatsächlich widerfuhr, konnte sehr unterschiedlich sein. Der eine erlebte Entbehrung, Not und harte Arbeit, der andere fand ein erträgliches Auskommen und der dritte gewann Reichtum. Ähnlich unterschiedlich müssen wir uns auch die Schicksale von uns Menschen vorstellen, wenn wir durch den Tod in ein fremdes Land geworfen werden, wobei allerdings unsere Vergangenheit hier auf Erden bestimmend ist für die Art unseres ferneren Lebensweges und unsere Weiterentwicklung in der neuen Heimat. Bedenken Sie dabei, daß auch für einen Auswanderer auf dieser Erde die Chancen für sein Leben in dem fernen Land sehr von seinen Vorbereitungen für die neue Umgebung abhängen. Es ist wichtig, ob er die fremde Landessprache bereits kennt, ob er sich über Sitten, Gebräuche und Gesetze unterrichtet hat und ob er eine passende Berufsausbildung besitzt. Da wir alle einmal sterben müssen, hat jeder von uns die Möglichkeit, wenn er nach seinem Tod weiterlebt, die verschiedenartigen Schilderungen nachtodlicher Erlebnisse dieses Buches mit dem zu vergleichen, was ihm selbst widerfährt oder was er bei anderen miterlebt. Vielleicht nützen ihm dann die hier wiedergegebenen Erfahrungen der ihm schon Vorausgegangenen ein wenig. Wer aber der ganzen Angelegenheit sehr skeptisch gegenübersteht, und das ist keinem zu verdenken, möge die folgenden Abschnitte ganz neutral lesen und den Inhalt bei sich speichern für den Fall, daß er davon unter Umständen doch einmal Gebrauch machen kann. Das Erlebnis des Todes und das Leben danach. – Berichte von Verstorbenen In dem Buch "Der Tod, die Brücke zu neuem Leben" habe ich dargelegt, daß der Mensch schon zu Lebzeiten auf dieser Erde neben seinem materiellen, fleischlichen Körper einen zweiten "Leib" besitzt, der Astralleib (manchmal auch Ätherkörper, Geistleib oder ähnlich) genannt wird. Er besteht aus einer unsichtbaren, von uns physikalisch bislang nicht nachweisbaren Substanz und ist in den materiellen Körper normalerweise eingebettet und mit ihm durch einen dünnen, sehr stark dehnbaren Strang verbunden. Dieser Astralleib verfügt auch über ein "Gedächtnis", in dem alle Erinnerungen unseres irdischen Lebens ebenso gespeichert werden wie in unserem materiellen Gehirn. Der Astralleib kann sich bei lebensbedrohenden Zuständen von dem bewußtlosen materiellen Körper lösen. In Ausnahmefällen gelangen die "Erlebnisse" des Astralleibes nach der "Wiederbelebung" in das Bewußtsein irdischer Menschen (17, Kap. VII). Über derartige Vorfälle sind in den letzten Jahren eine Reihe von Büchern veröffentlicht worden. Sie befassen sich mit dem "Todeserlebnis" von Patienten, die vorübergehend klinisch tot waren, die dem irdischen Ableben also nahe waren, aber wieder in das Bewußtsein und das irdische Leben zurückgeholt werden konnten. Manche dieser Patienten waren hinterher imstande, trotz ihrer vorhergehenden körperlichen Bewußtlosigkeit über Erlebnisse zu berichten, die eine gewisse Beziehung zur jenseitigen Welt, also zum nachtodlichen Bereich, haben. Unter den Verfassern dieser Bücher sind besonders die Ärzte Dr. Raymond Moody (14) und Dr. Elisabeth Kübler-Ross (10) bekannt geworden. Sie vermitteln

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