Leben nach dem irdischen Tod

- 17 - den umfangreichen Bericht ihres Vaters nieder, dem die nachfolgenden Ausführungen entnommen sind (22, S. 15 f): "Zu Anfang werde ich euch berichten, wo ein Mensch sich nach dem irdischen Tode bei seiner Ankunft in der jenseitigen Welt befindet. Doch vorher möchte ich noch einmal feststellen: Dieses Buch wird nur relativ wenige Menschen interessieren und noch weniger Menschen helfen. Diesen wenigen aber gilt all unser Bemühen, und unser höchster Lohn wird sein, ihnen ein Stückchen weiter vorangeholfen zu haben. Eines aber möchte ich euch allen, die dieses Büchlein lesen werden, vor allem anderen besonders nachdrücklich ans Herz legen - den Interessierten wie den Desinteressierten, den Gläubigen wie den Skeptikern: Vergeßt nie, daß ihr noch auf Erden seid und euren irdischen Pflichten in jedem Fall vor allem anderen Aufmerksamkeit zu schenken habt. Das irdische Leben ist schnell vorbei. Jedes Werk, das ihr einmal begonnen habt, sollt ihr zu Ende führen - und es soll wohlgetan sein. Niemals darf man die Gegenwart vernachlässigen zugunsten einer Zukunft, die alle unsere Wünsche zu erfüllen verheißt. Verrichte aus ganzem Herzen, was immer du auch gerade beginnst. Nur in einem stillen Winkel deines Herzens denke an das verheißungsvolle Morgen. Und noch ein Wort an die 'Gläubigen', die Spiritisten oder Spiritualisten unter euch: Bedenkt, daß der Spiritismus nicht für jeden Menschen gut ist. Viele können die Größe und Gewalt der spiritistischen Phänomene und die damit verbundenen gewaltigen geistigen Eindrücke einfach nicht verarbeiten und ziehen es dann vor, ihr Leben in gewohnten Bahnen fortzusetzen und sich noch mehr als bisher gegen alles Okkulte abzukapseln. Es sind Menschen, für die die Phänomene des Spiritismus einfach nicht geeignet sind, um sie für eine geistige Entwicklung zu öffnen. Sie werden weise daran tun, den Weg des Sammelns irdischen Wissens aus Büchern und aus der Hand anderer Menschen weiterzugehen. Vor vielen Jahren wurde ich stark gefesselt von einem Buch, das eine Beschreibung des Jenseits zum Inhalt hatte. Nachdem ich dieses Buch mehrmals höchst interessiert durchgelesen hatte, sah ich mich wider Willen genötigt, es als absolut klar und vernünftig und in höchstem Maße sinnvoll anzuerkennen. Die einfachen und praktischen Ideen des Schreibers packten mich. Dieses Buch wurde zur Ursache meines von da an ständig wachsenden Interesses an einer großen und erstaunlichen Bewegung. Von Zeit zu Zeit tat ich alles in meiner Macht stehende, Beweismaterial zu sammeln, um diese Bewegung zu fördern. Viele Menschen wissen heute Bescheid. Jene, die noch auf der Suche nach höherer Erkenntnis sind, können zu jeder Zeit mit allen Einzelheiten der Lehre dieser Bewegung vertraut gemacht werden, wenn sie es nur wünschen. Deshalb gehe ich von meiner ersten irdischen Begegnung mit dem Okkulten gleich über zu meinen ersten eigenen Erlebnissen bei meinem Übertritt in die andere Welt. Genauso groß wie einstmals bei meiner ersten Begegnung mit jenem Buch über das Jenseits war meine Überraschung, als ich - nun selbst hier angelangt - feststellte, daß mein auf Erden gesammeltes Wissen über das Leben im Jenseits in fast allen Einzelheiten völlig richtig war. Das gab mir begreiflicherweise eine große Genugtuung. Ich war glücklich, daß in allem, was ich gehört und gelesen hatte, so viel Wahrheit enthalten war. Denn, obwohl ich im großen und ganzen schon auf Erden von der Richtigkeit dieser Anschauung überzeugt war, blieb ich nicht ohne ein gut Teil gesunden Mißtrauens allzu kühnen Behauptungen gegenüber. Daher meine große Befriedigung, alles in der gleichen Form anzutreffen, wie es auf Erden beschrieben worden war, was ich wahrlich nicht vorausgesehen hatte. Das mag vielen als ein Widerspruch erscheinen. Ich möchte deshalb klarstellen: Meine Besorgnis basierte darauf, daß ich vermutete, daß das jenseitige Leben sich in Formen bewegt, die der irdischen Mentalität nicht verständlich seien. Deshalb, so vermutete ich, sei vieles des uns Mitgeteilten zwar in Formen und Ausdrücken übermittelt worden, die den Erdenmenschen verständlich sind, aber infolge der engen Begrenzung des irdischen Wort- und Begriffsschatzes sei eine präzise Beschreibung der tatsächlichen Verhältnisse praktisch kaum möglich. Vom Zeitraum meines direkten Übertritts in die jenseitige Welt möchte ich nur wenige Zeilen schreiben. Ich sprach schon mehrfach andernorts darüber. Der erste Teil dieser Angelegenheit verlief äußerst tragisch und unharmonisch. Von dem Zeitpunkt an jedoch, da mein physisches Leben beendet war, hatte der Kampf gegen die überwältigende Macht der seelischen und physischen Not plötzlich ein Ende. Weiter möchte ich darüber nicht sprechen.

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