Leben nach dem irdischen Tod

- 37 - Sitzung am 29. September 1920 Geist: Herr Hesselroth Geist: Ich komme nur, um ein paar Worte zu sagen, denn hier hat man mir einst aus der Finsternis herausgeholfen, und ich bin ein Helfer im Barmherzigkeits-Bund geworden. Doktor: Wer sind sie, Freund? Geist: Ich bin einer ihrer Helfer. Ich komme zuweilen in die Nähe und komme heute Abend, um ihnen ein paar Worte zu sagen. Einst befand ich mich in einem sehr unklaren Zustande, aber jetzt bin ich ein Mitglied ihres Bundes. Ich dachte mir, es wird ihnen Freude machen, das zu hören. Ohne ihre Hilfe wäre ich wahrscheinlich noch immer in der Finsternis. Viele Jahre sind inzwischen vergangen. Jetzt habe ich vollkommenes Verständnis für das wahre Leben durch sie und diesen kleinen Zirkel des Barmherzigkeits-Bundes! Es war nicht hier, es war in Chicago, wo mir geholfen wurde. Es ist mir eine große Freude, heute Abend hier bei ihnen zu sein. Ich würde ihnen gerne meinen Namen nennen, aber es scheint, ich habe ihn rein vergessen, denn ich habe ihn solange nicht gehört. Er wird mir aber wohl noch wieder einfallen, und dann werde ich ihn nennen. Erinnern sie sich eines alten Herrn, den sie gut kannten, - Herrn Eckholm? Er war übrigens noch gar nicht so sehr alt. Er war ein sehr lieber Freund von mir, und durch ihn kam ich zu ihnen. Doktor: Bei einer Sitzung in Chicago? Geist: Ja. Ich hatte eine Drogenhandlung in Chicago. Mein Name ist Hesselroth. Ich konnte im Augenblick nicht darauf kommen. Ich bin einer ihrer Helfer hier. Herr Eckholm ist auch hier bei mir, und auch er tut alles, was er kann. Er ist sehr glücklich, ihnen bei ihrem Werk hier helfen zu können. Er war schon während seines Erdenlebens mit Herz und Seele dabei. Auch ich fühle mich gedrängt zu tun, was ich nur kann, um zu helfen, denn wenn sie mir nicht geholfen hätten, stände ich gewiß auch jetzt noch in meinem Drogengeschäft und verkaufte Medizin. Ein ganzes Jahr lang habe ich mich nach meinem Tode noch um das Geschäft gekümmert, wie zu meinen Lebzeiten; nur fühlte ich mich nicht mehr krank, wie vorher. Ich war im Laden plötzlich erkrankt und bin von dort ins Krankenhaus gebracht worden, wo ich dann starb. Man brachte meine Leiche in die Leichenhalle und nicht nach Hause. Sie wissen, es heißt in der Bibel: 'Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.' - Als ich aus dem Todesschlaf erwachte, dachte ich zuerst an mein Geschäft und befand mich dann auch sogleich dort. Ich sah, daß alles seinen geregelten Gang ging, aber es kam mir doch recht seltsam vor, daß ich mit keinem meiner Kunden reden konnte. Ich glaubte schließlich, ich hätte während meiner Krankheit die Sprache verloren und dachte daher nicht weiter darüber nach. Ich widmete mich ganz dem Geschäft und bestimmte meinen Geschäftsführer dazu, alles nach meinem Wunsch zu erledigen. Ich leitete das Geschäft, und Abrahamson führte alles für mich aus. Ich wußte nicht, daß ich tot war, bis ich zu diesem Herrn (Wickland) in seinen Zirkel kam. Als eines Tages Einbrecher in mein Haus eindrangen, fiel mir der Revolver ein, den ich stets in einer Schublade hatte. Ich ging hin, um ihn zu holen. Immer wieder versuchte ich, ihn zu ergreifen, aber meine Hand ging durch alles hindurch. Da kam mir denn doch der Gedanke, daß irgend etwas mit mir los sein müßte. Nun erlebte ich auch zum ersten Mal Erscheinungen. Ich sah meine verstorbenen Eltern und glaubte, ich sei wohl nicht mehr ganz richtig im Kopfe. Da hielt ich es für das Beste, meinen Freund Eckholm aufzusuchen. Ich hatte ihn immer für nicht ganz normal gehalten, weil er an Spiritismus glaubte. Ich wollte Eckholm aufsuchen und ihn fragen, ob Geister wirklich wiederkehren und sich zeigen könnten, - und dabei war ich selber ein Geist! Da kam ich dann in diesen Zirkel und konnte auf einmal wieder sprechen, und nach einem Weilchen öffnete sich die Pforte zu dem herrlichen Land des Jenseits. Ich wünschte, sie könnten sehen, wie ich da empfangen wurde. Meine Verwandten und Freunde schlossen mich in ihre Arme und sagten: 'Willkommen in unserem geistigen Heimatlande! Willkommen im ewigen Leben! Willkommen zur Gotterkenntnis!' Solch ein Empfang läßt sich nicht beschreiben, bis sie ihn selbst erleben und selbst bei uns sind! Das ist Glückseligkeit, das ist der 'Himmel'. Ich will ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, aber es war mir eine Freude, heute abend herankommen und mit ihnen sprechen zu dürfen. Es sind ungefähr 15 Jahre her, als ich das erstemal zu ihnen kam. Eckholm läßt sagen, er sei stolz auf dieses Werk hier und läßt sie alle grüßen. - Nun gute Nacht!"

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