Leben nach dem irdischen Tod

- 39 - hingehöre. Ich gehöre in Stücke gehackt und im Feuer der Hölle verbrannt!' Aber die Mutterliebe trug doch den Sieg davon, und der Geist folgte reumütig und bescheiden seiner Mutter." Der folgende Fall betrifft ein weibliches Geistwesen, das aus seiner Umnachtung befreit wurde. Dr. Wickland berichtet (23, S. 114): Sitzung von 23. Januar 1918 Geist: Emily Julia Steve Patient: Frau L. W. Doktor: Sagen sie uns, wer sie sind. Wir interessieren uns für alle Geister, welche in der Finsternis sind. Sagen sie uns, wie lange sie schon tot sind. Geist: Mir muß etwas zugestoßen sein. Doktor: Sind sie sich klar darüber, daß sie ihren eigenen Körper verloren haben? Geist: Bitte lassen sie meine Hände los. Ich bin eine vornehme Dame (ein Ausdruck, den die Patientin oft gebrauchte) und darf wohl erwarten, daß man mir mit Höflichkeit und Achtung begegnet, wie sich das einer Dame gegenüber gehört. Doktor: Nannten sie sich Frau oder Fräulein? Geist: Ich bin eine vornehme Dame und nicht gewöhnt, in dieser Weise ausgefragt zu werden. Ich sehe mich geradezu genötigt, ihnen meine Meinung zu sagen. Doktor: Was scheint ihnen denn so lästig? Geist: Sie scheinen die Gewohnheit zu haben, einem allerlei merkwürdige Dinge in den Rücken zu stechen (die elektrische Behandlung der Patientin), und ich kann nicht begreifen, warum sie das tun. Sie haben mich auch gefangen gehalten. - Sie müssen das gewesen sein, der mich ins Gefängnis gesteckt hat. Wer sind sie überhaupt? Doktor: Ich bin ein Freund und möchte mich gerne mit ihnen etwas unterhalten. Geist: Erstens kenne ich sie nicht, und zweitens habe ich nichts mit ihnen zu bereden. Wer sind sie? Sagen sie mir ihren Namen. Doktor: Ich bin Dr. Wickland. Geist: Eigentlich wollte ich ihren Namen gar nicht wissen. Der ist mir völlig gleichgültig. Doktor: Haben sie denn nicht Lust, auf der anderen Seite ins geistige Leben einzugehen? Geist: Ich höre nicht gerne von solchen Dingen; ich bin kein Geist. Doktor: Sehen sie sich doch mal ihre Hände an. Gehören die Ihnen? Geist: Sie sind schuld daran, daß ich so lange habe im Gefängnis sitzen müssen, und jetzt wollen sie mir noch alles mögliche vormachen, was gar nicht wahr ist. Auf sie höre ich gar nicht mehr hin. Doktor: Wie sind sie den eigentlich hierher gekommen. Geist: Ich weiß es selbst nicht. Es ist komisch. Eben war ich noch im Gefängnis, und bevor ich es selbst wußte, war ich hier. Ich begreife nicht, wie ich hergekommen bin. Wir waren unser dort eine ganze Menge, aber mit einem Mal war ich allein. Ich war im Gefängnis, weiß aber nicht, was ich getan haben soll. Doktor: Wo waren sie, als sie die anderen bei sich hatten? Wo hielten sie sich auf? (Bezieht sich auf die anderen Besessenheitsgeister in der Aura der Patientin.) Geist: Ich war dort, wo ich hingehörte. Wir waren unser eine ganze Menge dort, alle zusammengepfercht, Männer und Frauen. Wir hatten ein Haus, konnten aber nicht heraus. Manchmal war es ganz schön warm in den Räumen. Bevor ich ins Gefängnis kam, konnten wir reden, aber jeweils immer nur einer (der dann von der Kranken ganz und gar Besitz nahm), aber nun bin ich ganz allein. Sie haben kein Recht, mich mit diesen brennenden Dingern zu bearbeiten. Doktor: Diese Art elektrischer Behandlung ist sehr gut für erdgebundene Geister - für unwissende! Geist: Unwissend! Wie können sie wagen, mir so etwas zu sagen! Wie können sie sich unterstehen!

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