- 50 - nen ich hier jetzt auch zu helfen versuche, glauben immer noch, daß ihnen ein Körperglied fehle oder daß sie entstellt seien. Ich habe viele in unserer Welt erlebt, denen es sehr schlecht ging. Mir selbst ist es immer gut gegangen, und ich habe deswegen fast ein schlechtes Gewissen. Ihr sollt aber auch sehen, daß es hier das 'Paradies' geben kann. Ich habe das Empfinden, daß ich in dem Paradies lebe, denn mir geht es wirklich sehr gut. Vielleicht bin ich auch durch meinen Glauben, den ich hatte, zu der Aufgabe geführt worden, die ich heute ausübe und von der ich später berichten werde. Zu ihr gehört viel Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, die Geistwesen, denen geholfen werden soll, anzuhören. Man kann ihnen nicht damit helfen, daß man ihnen, wenn sie sich verstümmelt glauben, nur sagt: 'Du hast doch deinen Arm. Nun bete nur mal!' In dem Dorf von etwa 200 Einwohnern, in dem ich mich nach meinem Tode aufhielt und wo ich auch meine Eltern traf, verlebte ich eine wunderschöne Zeit. Es war farbenprächtig und warm. Dort zu leben gab ein herrlich freies Gefühl. Meine Eltern und ich waren gesund und sahen verjüngt aus, etwa in mittlerem 'Lebensalter' stehend. Es gab in diesem Dorf auch Kinder, nach irdischen Begriffen etwa ab dem sechsten Lebensjahr, die mit ihren 'Eltern' zusammenlebten. Sie wurden in der Zeit, in der ich in dem Dorf war, nicht älter. Ich habe zwar davon gehört, daß Kinder in unserer Welt ihre Entwicklung fortsetzen, habe es aber bislang nicht selbst erlebt. In dem Dorf gab es 'Häuser', in denen wir lebten. Sie hatten aber kein Dach, sondern waren nach oben offen, denn geregnet hat es nicht. Verschließbare Fenster und Türen gab es ebenfalls nicht. Wir hatten auch keine Tische und Stühle, nur Teppiche, auf die wir uns hinhockten. In unserem Dorf hatten wir eine Art Kirche, in der wir uns regelmäßig zum Gebet zusammenfanden und für das dankten, was wir dort erleben durften. Wir haben auch gemeinsam gesungen. Ich habe mich dabei aber nicht als Pastor oder Prediger betätigt, sondern war einer wie alle anderen. Es gab dort auch sonst keinen Führer oder Ortsvorsteher. Alle waren gleich. Ebenso hatten wir nie Streit. Daher war es so wie ein kleines Paradies, wie ich es mir vorstelle. Wie das Paradies allerdings wirklich ist, weiß ich auch nicht. Wir haben uns in der damaligen Zeit sehr viel unterhalten, besonders über unser irdisches Leben. Jeder hat sein ganzes Leben geschildert. Wir haben alle gemeinsam schwierige Situationen des irdischen Lebens durchleuchtet. So wurde alles ausgesprochen, was auszusprechen war. Alle unsere Fehler haben wir offenbart. Dadurch wurden wir von Tag zu Tag innerlich immer freier. Es war aber kein Richter dabei, der uns zur Rechenschaft zog. Es gab unter uns auch einige, die während ihres Erdenlebens größere Schuld auf sich geladen hatten. Da sie aber nach dem Tode einen festen Gottesglauben besaßen, waren sie zu uns und nicht auf die 'andere Seite' gekommen. Sie hatten später Aufgaben zu übernehmen, bei denen sie zu beweisen hatten, daß sie wirklich fest zu Gott stehen, Aufgaben, bei denen sie anderen zu helfen oder gegen die Seite Luzifers anzutreten hatten. Das sind sehr harte Kämpfe, bei denen man starken Angriffen und starken Zweifeln ausgesetzt ist und bei denen man wirklich seine Standhaftigkeit beweisen muß. Derartige Situationen hat es auch in meinem Werdegang in dieser Welt, in der ich jetzt lebe, immer wieder gegeben. Ich kann nur betonen, daß ohne einen festen Glauben an Gott derartiges nicht zu bestehen ist. Bei Angriffen von der niederen Seite ist es wichtig zu beten und wachsam zu sein. Luzifer hat sehr viel Kraft und kann auch in unserem Bereich Geistwesen in der Gestalt eines der Unseren erscheinen lassen, die aber in Wirklichkeit zur anderen Seite gehören. Ich erfuhr in diesem Dorf damals, daß es immer wieder Geistwesen gab, die von der anderen Seite getäuscht wurden und in den Bereich Luzifers übertraten und daß es weiter Geistwesen gab, die sich von Erdlebzeiten her noch verkrüppelt fühlten. Diese Schilderungen habe ich in mich aufgenommen, und sie ließen in mir den Gedanken aufkommen, in der Hilfeleistung für solche Geistwesen eine Aufgabe zu sehen. Ich kam darauf mit zwei Geistwesen in Verbindung, die mir sagten, daß sie mich, wenn ich eine solche helfende Aufgabe übernehmen wollte, aus meinem Dorf wegführen und in einen Bereich bringen dürften, in dem diese Arbeit möglich sei. So
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