Leben nach dem irdischen Tod

- 59 - dem Autor gewonnenen Schilderungen mit denen anderer Berichterstatter verglichen und auf Übereinstimmung oder Unterschiede überprüft werden. Es handelt sich also um eine erste knappe "vergleichende Jenseitskunde". Als Medium diente Dr. Schwarz ein im Ruhestand lebender evangelischer Pfarrer, den er mit dem Decknamen "Ph. Landmann" vorstellt und der mit wirklichem Namen Möller (1871 - 1963) hieß. Er lebte in der Nähe von Kassel und war ein Schreibmedium, das jenseitigen Wesenheiten seine Hand zur paranormalen Ansteuerung zur Verfügung stellte. In seinen letzten Lebensjahren war Landmann auch hellhörend. Durch ihn teilten sich verstorbene Verwandte, Freunde und andere Persönlichkeiten mit. Sie konnten von dem Medium und Dr. Schwarz über die verschiedensten Themen befragt werden, wie z. B. den Vorgang des Sterbens, Erlebnisse dabei, Beschaffenheit und Ergehen im Jenseits, Kleidung der Geistwesen, Beschaffenheit ihrer Körper usw. Als erstes Beispiel führe ich hier die Kundgabe einer Ende der zwanziger Jahre verstorbenen Tante des Mediums an. Ihr wurde am 07. Dezember 1947 die Frage vorgelegt (11, S. 19): Frage: Welche Erlebnisse hattest du bei deinem Hinübergang? Antwort: Tante N. schaut auf ihren lieben Ph. Auch F. (Landmanns anwesende Frau) grüße ich herzlich. Ich freue mich, daß ihr mich rufen ließet. Ich habe gehört, daß du, lieber Ph., Verbindung mit unserer Welt gefunden hast. Das ist sehr gut, denn nun weißt du, daß du nicht sterben wirst, sondern leben, und zwar in einem Leben, welches im Sinne des Wortes das einzig wahre ist. Was ihr auf der Erde "Leben" nennt, verdient diesen Namen nicht. Es ist nur die Vorbereitung auf das wahre Leben, das erst hier in Erscheinung tritt, nachdem das zu Ende gegangen ist, was ihr für Leben hieltet. Ich freue mich deshalb, daß ihr darüber Bescheid wißt und nun das Sterben nicht mehr zu fürchten braucht. Ich wußte davon leider nichts. Deshalb graute mir vor dem Sterben, und als es soweit war, hatte ich keinen Trost, wie er euch jetzt gegeben ist. Ich war im Zweifel, ob noch etwas darauf folgen werde, da ich mich wenig um die himmlische Welt gekümmert hatte, wie sie die Geistlichen verkünden. Deshalb war ich sehr unglücklich, als der Tod seine genau zu fühlende Hand nach mir ausstreckte. Das waren wirklich keine sehr erfreulichen Stunden, und ich hatte große Furcht, daß es jetzt nun für immer zu Ende sei. Als ich meine Augen schloß, sah ich sofort, daß das Leben weiterging. Ich erkannte meinen Mann, der neben meinem Bett saß und sehr traurig zu sein schien. Ich sah ganz deutlich meinen Leib, der unbeweglich im Bett lag. Auch hörte ich, wie der hilflos weinende A. (ihr Mann) mit anderen sprach, ob das nun das Ende sei, da er immer noch geglaubt hatte, ich würde noch gesund werden. Ich sah das ganze Zimmer mit seiner Einrichtung, alles genau, wie es mir bekannt war. Aber im nächsten Augenblick war das alles verschwunden, und ich befand mich in einer ganz anderen Umgebung. Helles Licht umleuchtete mich, und ich sah eine freundliche Gestalt in einem leuchtenden Kleid. Es war mein Schutzgeist, von dem ich natürlich nie etwas geahnt hatte, da ich mich mit solchen Dingen nie beschäftigt hatte. Er sagte mir, ich sei jetzt in der anderen Welt, und das erkannte ich auch alsbald. Ich lebte, und mein Leib leuchtete auch wie der meines Schutzgeistes, aber nicht so hell, sondern sehr matt. In einem weniger leuchtenden Kleid befand ich mich in einer wunderbar schönen Gegend. Ein strahlender Himmel lachte über mir wie auf der Erde an einem schönen, warmen Sommertag, aber noch leuchtender und heller. Ich sah Menschen wie auf der Erde, welche aber alle leuchtende Kleider trugen. Es sah aus wie eine festliche Veranstaltung. Wir kamen vorbei an blühenden Gärten, die mit ihren bunten Blumen einen schönen Anblick boten. Dann sah ich Häuser, die auch leuchtend waren. Ich war so verwirrt, daß ich meinte, ich träume und das alles müsse im nächsten Augenblick verschwinden. Jetzt führte mich mein Schutzgeist zu einem Hause. Dort begrüßte man mich mit größter Freundlichkeit, und mein Schutzgeist sagte, daß ich jetzt hier zu Hause sei. Eine herrliche Ruhezeit erwartete mich hier. Sie dauerte einige Zeit, und das Erquickende dieser Zeit schien mir so köstlich, wie ich nie auf der Erde etwas erlebt hatte. Beschreiben läßt sich das nicht. Man muß es erlebt haben. Ich ruhte aus, umgeben von Liebe und Fürsorge, wie ich sie auf der Erde nie erfahren hatte. Ich meinte immer noch, daß das alles nur ein Traum sein könnte und daß ich bald wieder erwachen würde in meinem

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