- 60 - Bett in der S-Straße. Endlich wurde mir aber klar, daß ich mich in einer neuen Welt befand, und nun war mein Glück groß. Ich kann nicht beschreiben, wie mir zumute war, als ich das erkannt hatte. Ich ruhte in einem Zimmer, ganz mit Blumen geschmückt. Die Fenster waren weit offen, und ich konnte eine herrliche Landschaft sehen mit Bergen und Hügeln, mit Feldern und Wiesen und auch mit vielen darin liegenden Gebäuden, wie man auf der Erde auch sieht, nur war alles viel schöner. Auch hörte ich Menschen sprechen und singen, wie es auf der Erde erlebt wird, wenn fröhliche Leute beisammen sind. Sie sahen so glücklich aus und so himmlisch schön, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. In diesem Hause blieb ich lange und hatte auch bald den ersten Besuch. Es war meine liebe Mutter, welche mich zuerst begrüßte. Dann kamen auch mein Vater und meine Geschwister. Andere fanden sich später ein, soweit es ihnen gestattet wurde, denn die Ruhenden sollen nicht viel Besuch empfangen, da sie ja Ruhe haben sollen. Es war eine Freude des Wiedersehens, die ich nicht beschreiben kann! Nach einiger Zeit wurde ich in ein neues Haus geführt, und es wurde mir gesagt, daß dies meine Wohnung sei. Ich könne sie mir nach meinen Wünschen einrichten, ganz nach meinem Geschmack. Das habe ich getan, und jetzt habe ich alles, wie ich es für eine geschmackvolle Einrichtung für richtig hielt. Du würdest staunen, wie gemütlich es in meinem Hause ist. Alles herrlichste Arbeit und künstlerisch vollendet, wie es auf der Erde gar nicht möglich sein würde. Hier gehorcht das Material unserem Willen und gestaltet sich ganz, wie wir es haben möchten. Ich kann das nicht erklären. Die Natur unserer Materie ist eben ganz anders als die der irdischen. Es freut mich ungeheuer, daß ich mit euch Verbindung haben durfte. Du glaubst gar nicht, was für eine Freude es für uns ist, euch zu sagen, was euch erwartet. Macht euch keine Sorgen um das Irdische, auch wenn die Zeiten noch so schwer sind. Es lohnt sich nicht, denn bald wird das alles hinter euch liegen, und dann kommt ewige Freude. Das ist dann erst das wahre Leben, das Gott für die Menschen bereit hat. Sorgt nur dafür, daß das Irdische euch nicht festhält und daß ihr niemals das Herz daran hängt. Liebe, Gottvertrauen und Pflichterfüllung ist die beste Vorbereitung für das Leben hier. Einem anderen jenseitigen Berichterstatter S.G.19 wurde am 20. 11. 1947 von Landmann die Frage vorgelegt, ob es im Jenseits auch Städte gebe. Die Antwort lautete (11, S. 41): "Eure großen Städte sind oft Massenquartiere für Elend und Armut, ihre Elendswohnungen fördern Laster und Gemeinheit. Die Zerstörung vieler Städte durch Luftangriffe sollte deshalb als Warnung aufgefaßt werden, die auch gottgläubigen Menschen viel Ernstes sagen möchte. Wie leicht wird doch vielfach an den Hütten der Armut vorbeigegangen, in denen mehr Menschen wohnen, als in den Häusern der Bessergestellten. Wir haben hier auch Städte und Dörfer, auch Siedlungen einzelner kommen vor. Unsere Häuser haben immer Beziehung zu den in ihnen wohnenden Menschen. In manchen wohnen einzelne, in anderen mehrere zusammen. Sie haben verschiedenen Stil, aber alles paßt gut zusammen. Je mehr Liebe, desto herrlicher ist das Haus, das ist hier der Grundsatz. Eine Bewertung nach äußeren, meist zufälligen Umständen gibt es hier nicht. Gott erkennt nur das an, was im Herzen wohnt, nämlich Liebe und Glaube; alles andere hat bei ihm keinen Wert. Deshalb gibt es hier keine Reichen und Armen, wie auf der Erde, da alle hier20 Liebe und Glauben haben. Das Innere ist hier entscheidend für das Äußere. Liebe und Glaube schmücken deshalb auch unsere Häuser äußerlich. Sie haben herrliche Wirkungen in Gestaltung und Einrichtung der Wohnungen. Es ist einem jeden freigestellt, sein Haus so zu gestalten, wie er es haben möchte. Einige lieben das Einfache, andere das Prächtige, das kann jeder haben, wie er es wünscht. Unsere Häuser sind eine "gemeinschaftliche" Angelegenheit, d. h. wir sehen sie an, als ob sie uns allen gehören. So hat jeder in seinem eigenen Haus sozusagen das Haus des anderen, d. h. jedes Haus ist der Ausdruck der Selbständigkeit des Einzelnen, aber auch 19 Er hat durch das Medium Landmann die meisten Fragen beantwortet. 20 Das gilt natürlich nur für den Bereich oder die Stufe, auf der sich der Berichterstatter gerade befindet. Anderswo gibt es durchaus "Arme" oder "Lieb- und Glaubenslosigkeit".
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