- 65 - "Die Medien sind fast alle in einem der orthodoxen Glaubensbekenntnisse erzogen. Wie kommt es dann, daß die gewöhnlichen orthodoxen Begriffe vom Himmel niemals durch sie bestätigt werden? Es gibt nichts Wunderbareres in der Geschichte des menschlichen Geistes als die Tatsache, daß, ob nun in den Hinterwäldern Amerikas oder in den Landstädten Englands, unwissende Männer und Frauen, die fast alle in den gewöhnlichen Sekten-Begriffen, von Himmel und Hölle erzogen sind, in dem Augenblick, da sie von der seltsamen Gabe der Medialität ergriffen werden, Lehren über diese Dinge von sich geben, die sich gänzlich von denen unterscheiden, die so tief in ihre Gemüter eingepflanzt wurden, und zwar ohne Rücksicht darauf, welches die angebliche Herkunft der Geister selbst ist, d. h. ob dies katholische, protestantische, mohammedanische oder indische sind." Man erkennt aus derartigen Argumenten, daß es begründet ist, sachlichen Jenseitsschilderungen große Bedeutung und einen tatsächlichen Hintergrund zuzuerkennen. Zumindest sollte man die Möglichkeit, daß es so ist, ernsthaft in Betracht ziehen und sich auf ein eventuell nachtodliches Leben vorbereiten, so gut man es kann. Der Leser möge aber auch bedenken, daß in den vorgetragenen Berichten nur die nachtodlichen Lebensverhältnisse in mehr oder weniger "erdnahen" Bereichen geschildert werden, in die vermutlich die meisten Menschen nach ihrem irdischen Ableben geführt werden. Keineswegs ist damit auch etwas über einen Bereich gesagt, den man vielleicht als "Himmel" oder das "Paradies" bezeichnen könnte, in dem man etwa in der unmittelbaren Nähe Gottes lebte. Dieser Bereich bleibt menschlichem Wissen und menschlicher Erfahrung auf Erden verschlossen. Viele Verstorbene berichten aber über eine Weiterentwicklung in der jenseitigen Welt, über einen Aufstieg in höhere Sphären, an dessen Ende die Rückkehr in Gottes Reich steht. Wer über diese Fragen weitere Aufklärung erhalten möchte, möge einmal das Buch von Pfarrer Johannes Greber: "Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck" (7) lesen. Dort werden Durchgaben von einer Wesenheit aus einem höheren Bereich vorgetragen, von einem Geist, der selbst nie Mensch auf dieser Erde war. Sein Bericht verrät tieferes Wissen und umfassendere Kenntnis, als sie den gewöhnlichen Verstorbenen zuteil sind, von denen in diesem Buch die Rede ist. Der Einfluß der Trauer auf Verstorbene Die heutigen Wissenschaften, insbesondere die Naturwissenschaften, haben in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutsame Erkenntnisse über unsere Umwelt und unseren menschlichen Körper geliefert. Aber alle herkömmlichen Wissenschaften enden bislang beim oder am Tode des Menschen. Geburt und Tod werden als Beginn und Ende einer menschlichen Existenz angesehen. Die Menschen wissen aber im allgemeinen nicht, warum sie diese Strecke zwischen den angeblichen Endpunkten durchlaufen. Die Geburt wird dabei meist als freudiges Ereignis angesehen, der Tod dagegen als unbarmherziger Vernichter. Diese Auffassung teilen heutzutage manchmal sogar Theologen. Ein evangelischer Pfarrer meiner früheren Gemeinde sagte mir einmal bei einer Diskussion über dieses Thema: "Der Tod ist für mich ein schreckliches Ereignis. Er ist für mich die völlige Vernichtung der menschlichen Existenz durch Gott." Bei dieser Einstellung, selbst von Theologen, sehen natürlich Menschen, die gleiche oder ähnliche Anschauungen haben, vielleicht sogar Atheisten sind, den Tod als ein elementares Ereignis an, vor dem sie sich fürchten, wenn sie ihn auf sich zukommen fühlen. Der Tod bedrückt sie aber auch, wenn er nahe Familienangehörige oder gute Freunde betrifft. Viele Menschen geben sich dann ganz dem Schmerz hin, d. h. sie bemitleiden den Verstorbenen und vor allem sich selbst. Manche verzweifeln sogar am eigenen Leben, halten ihr Dasein für sinnlos und versuchen sich umzubringen. Besonders tritt so etwas in Erscheinung, wenn Mütter einzige Kinder oder Ehegatten den vertrauten Partner verlieren. Die Trauer über den Verlust und die Sehnsucht nach dem fortgegangenen geliebten Menschen ist dann grenzenlos. Tag und Nacht können sich die Gedanken eines solchen Trauernden in unsäglichem Schmerz auf den Verstorbenen richten und ihn zurückwünschen. Sie machen sich aber
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