- 87 - Diese fremden Persönlichkeiten waren von Mrs. K. als Medium angezogen worden. Sie war ein Naturtalent, wußte jedoch nicht und lernte auch nie, wie sie diese Invasionen kontrollieren konnte, so daß sie ihr nicht hätten schaden können. Es gibt registrierte Fälle von anscheinend gesunden Leuten, die plötzlich Amok laufen oder nahe Verwandte töten. Sie können meistens keine Gründe für ihre Tat angeben. Viele wissen von einem bestimmten Punkt an nichts mehr, sie haben 'Mattscheibe', wie man so bildhaft sagt. Hatte eine andere Persönlichkeit sich ihres Körpers bedient und die schrecklichen Verbrechen begangen? Hatte ein böser Entkörperlichter seine aufgestaute Bosheit und Feindseligkeit durch einen Mann abgeladen, der müde von einer harten Tagesarbeit nach Hause kam? Kein Gericht wird eine solche Erklärung akzeptieren, und doch kann sie wahr sein. Solche Fälle ereignen sich auch oft unter Alkoholeinfluß. Im alkoholisierten Zustand lockern sich die Bande zwischen bewußtem und unbewußten Geist,und da hat es eine Geistpersönlichkeit leicht, sich eines fremden Geistes zu bemächtigen. Dasselbe trifft auf des geschwächte Bewußtsein nach Drogengenuß zu, und zwar nach medizinischen und psychedelischen, nach Opiaten und Barbituraten. Jedoch - ohne ASW-Begabung25 der 'Opfer' wären diese schrecklichen Dinge nicht vorgefallen. In solchen Fällen sind ASW eher ein Fluch als eine Gnade, da ja die Betreffenden nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Die beste Verteidigung ist eben doch die Kenntnis der menschlichen Fähigkeiten und ein besseres Verstehen der Dualität unserer Welt - Geist und Materie." So weit die Ausführungen von Prof. Holzer. Ich möchte noch hinzufügen, daß zur besseren Verteidigung auch die Kenntnis der religiösen Hintergründe und die Bindung an Gott erforderlich ist. Vom Gebet um göttlichen Schutz ist bei Holzer überhaupt nicht die Rede, dafür von Hypnose und gutem Zureden. Und das hat offensichtlich nicht ausgereicht. Schlußbetrachtung Nach diesen Schilderungen wird der Leser verstehen, daß parapsychologische Versuche und der Jenseitsverkehr kein Gesellschaftsvergnügen oder Kinderspiel sein sollten. Als solches wurde aber das Tischrücken von vielen Menschen um die letzte Jahrhundertwende betrieben und wird das PlanchetteSchreiben heutzutage von Schülern in manchen Klassen durchgeführt. Jugendmagazine geben dazu die notwendigen Anleitungen und erklären, wie man durch "Pendeln", Tischklopfen und mediales Schreiben die Verbindung zur jenseitigen Welt herstellen kann. Das mag in manchen Fällen harmlos bleiben und ohne schädliche Folgen abgehen, weil es entweder mangels Medialität nicht funktioniert oder bald langweilig und dann eingestellt wird. Es kann aber auch die oben beschriebenen schrecklichen Folgen haben. Betroffene können schneller beim Psychiater landen, als ihnen lieb ist. Dazu ein Beispiel: Ende Oktober wurde ich von vier Damen und einem Herrn aufgesucht, die Mitte 1986 in einer alten Nummer (vom September 1984) der Jugendzeitschrift "Bravo" genaue Anleitungen zur Aufnahme des Jenseitsverkehrs gelesen hatten. Sie sagten sich: was so Kinder zuwege bringen, das müssen wir doch auch schaffen. Tatsächlich brachten sie sehr schnell ein kleines Tischchen durch ihre aufgelegten Hände zum Schweben. Bei drei der vier Damen stellten sich mediale Fähigkeiten heraus, besonders bei einer Frau D. Sie hörte Stimmen und begann alsbald medial zu schreiben. Sie mußte die verschiedenartigsten Botschaften durchgeben, insbesondere auch von einem Geistwesen, das behauptete die verstorbene Mutter einer der anderen Damen zu sein. Die Wesenheit gab an, vergiftet worden zu sein. Die Kanne mit dem Gift, das man ihr beigebracht habe, befinde sich noch in ihrem Sarg. Man müsse das Grab öffnen, die Giftkanne entfernen und außerdem Seelenmessen lesen lassen. Tatsächlich war die Mutter eines natürlichen Todes gestorben. Die Zustände und das auffällige Wesen der Frau D. wurden in kurzer Zeit so schlimm, daß ihr Mann und ihre Mutter die Einweisung in eine psychiatrische Anstalt erwirkten. Dort wurde Frau D. mit Psychopharmaka behandelt, die ihr aber wegen ihrer Nebenwirkungen sehr unangenehm waren. Um 25 ASW: Außersinnliche Wahrnehmung, hier verwandt für Medialität.
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