Leben nach dem irdischen Tod

- 88 - aus der Anstalt entlassen zu werden, behauptete sie, keine Stimmen mehr zu hören. Tatsächlich hörte sie diese aber weiterhin und blieb auch nach der Entlassung aus der psychiatrischen Anstalt mit den jenseitigen Wesen in Verbindung. Um sich mit ihnen "unterhalten" zu können, sollte sie bei den Antworten normal reden oder flüstern. Damit ihre Angehörigen das aber nicht bemerkten, mußte sie auf Anweisung der Geistwesen lernen, ohne Lippenbewegung zu sprechen. Frau D. gab an, zur Zeit ihres Besuches bei mir täglich etwa zwei Stunden mit ihren Geistwesen zu sprechen. Sie meinte, daß es jetzt keine Foppgeister mehr seien, sondern solche, die anderen Geistern helfen wollten. Sie hatte aber die Anweisung bekommen, nicht mehr in der Bibel zu lesen. Die Geister wollten ihr später sagen, was in der Bibel richtig sei und was nicht. Frau D. hat diesen Auftrag nicht als beunruhigend angesehen und verhielt sich ihren Geistern gegenüber sehr vertrauensselig. Die ersten unsinnigen Aufträge hatten sie keineswegs argwöhnisch gemacht. Meinen Rat, den Verkehr mit ihren Geistwesen unter allen Umständen abzubrechen und sich gegen weitere Durchsagen und Aufträge zu sträuben, befolgte sich nicht. Sie handelte sich aber das Verbot ihrer Geistwesen ein, mich nochmals aufzusuchen. Ich befürchte für Frau D. auf lange Sicht eine ungünstige Weiterentwicklung. Wer sich aber trotz der möglichen Gefahren aus Forscherdrang oder religiöser Wahrheitssuche an die Verbindung mit der jenseitigen Welt heranwagt, sollte das nur tun, wenn er ernsthafte und keine materiellen Ziele hat, wenn er ein festes religiöses Fundament besitzt und ständig Gott im Gebet um seinen Schutz anruft. Außerdem sollte er große Vorsicht walten und sich nie zum kritiklosen Diener jenseitiger Wesenheiten machen lassen. Nur dann kann er hoffen, reichen geistigen Gewinn aus dem Jenseitsverkehr zu ziehen und eine noch festere Beziehung und größeres Vertrauen zu Gott zu bekommen. Dann wird sein Leben in ruhigen Bahnen verlaufen, und nicht jeder Schicksalsschlag wird ihn umwerfen und verzweifeln lassen. Es wird ihm möglich sein, auch anderen Menschen in ihrer Not und Trübsal beizustehen und ihnen Trost und Hoffnung zu vermitteln. Ein solcher Suchender wird sich auch schon jetzt auf Erden bemühen, sein Leben so zu gestalten, daß es ihm nicht nach seinem Tod zu Nachteil gereicht. Sicherlich werden manche Leser, die sich bis hierher mit Geduld und Mühe durch den Text gelesen haben, zu der Meinung gelangen, daß alles doch nur Phantasieerzeugnisse der Medien und daher völliger Unsinn seien. Die von mir vorgetragenen Berichte und Schlußfolgerungen können und wollen sie nicht annehmen, da sie ihnen zu unwahrscheinlich erscheinen und zu sehr gegen den Strich gehen. In ihrer bisherigen Lebenserfahrung haben paranormale Geschehnisse keinen Platz. Sie mögen aber bedenken, daß schon immer Menschen in gleicher Weise geurteilt haben und letztenendes doch im Irrtum waren. Als Beispiel führe ich hier den griechischen Geographen, Astronomen und Mathematiker Pytheas aus der griechischen Kolonie Massilia (heutiges Marseille) an. Er unternahm um das Jahr 330 v. Chr. von Cadiz (Spanien) aus eine nach Norden führende Seereise. Er gelangte, zwischen England und Irland hindurchsegelnd, an den Orkney-Inseln vorbei nach,Norwegen und dann nach Thule (Island oder Grönland). Zurückgekehrt berichtete Pytheas von den im Winter zufrierenden Küstengewässern, der Mitternachtssonne und den damaligen Bewohnern von Thule. Doch kaum einer wollte ihm glauben. Die meisten hielten ihn für einen Aufschneider und Lügner. So kann es auch heute einem Berichterstatter über die jenseitige Welt gehen. Es ist aber gar nicht erforderlich, daß alle Menschen derartige Berichte glauben. Wichtig ist nur, daß wenigstens einige sie in den Bereich des Möglichen rücken, sich schon zu Lebzeiten darauf einstellen und das Wissen darüber an die nachfolgende Generation weitergeben. * * *

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