Nachtodliche Schicksale

- 104 - verstärkt. Wir erhielten also schnell Hilfe. Vorher hatte sich wieder die andere Seite eingeschaltet. Sie wollte es nicht zulassen, daß von hier Heilkräfte ausgesendet wurden. Dies ist aber doch gelungen, und ich bin dafür dankbar, daß wir so schnell Hilfe bekamen. Ich möchte mich für heute von euch verabschieden. Ich bedanke mich für eurer Vertrauen. Gott schütze und behüte euch! - Gott zum Gruß! Der Kontrollgeist Stanislaus Am 18. November 1977 gab uns durch den Mund von Frau A. der Kontrollgeist Stanislaus seinen Lebensbericht, und zwar für das irdische und das jenseitige Leben, soweit es wieder in seiner Erinnerung aufgestiegen war. Er glaubte, am 18. April 1822 geboren worden zu sein. Als Geburtsort gab er Friedrichsdorf an, von dem er meinte, daß es im Hannoverschen gelegen habe. Falls der Name Friedrichsdorf stimmen sollte, wird es sich um das Friedrichsdorf bei Hofgeismar handeln, 25 km nordnord-westlich von Kassel. Es ist das einzige im norddeutschen Raum. Es liegt zwar nahe der hannoverschen Grenze, aber doch bereits im nördlichen Hessen. Stanislaus gibt an, daß sein Vater Hufschmied gewesen sei. Er selbst habe eine normale Schulzeit und dann eine Zimmermannslehre durchlaufen. Anschließend sei er durch ganz Deutschland bis in die Schweiz hinein gewandert. Mit 23 Jahren sei er nach Hause zurückgekehrt, da seine Eltern damals bereits alt gewesen seien, und er zu Hause nur eine jüngere Schwester gehabt habe, die bereits verheiratet war. Daher mußte er sich um die Eltern kümmern. Nicht lange nach seiner Rückkehr seien sie aber beide kurz hintereinander gestorben. Er habe dann seine Frau Anna geheiratet und mit seiner Familie im Hause seiner Eltern gewohnt. Fünf Kinder habe er bekommen, von denen drei das Erwachsenenalter erreicht hätten. Obwohl er nicht arm gewesen sei, sei das Leben damals unbequemer und härter gewesen als heutzutage. Es mache ihm aber doch Freude, sich daran zu erinnern. Stanislaus sagt, er habe gerne gelebt und denke manchmal, es müsse doch verlockend sein, noch einmal auf die Welt zu kommen. Aber im Augenblick stehe das für ihn nicht zur Debatte. Ob es jemals dazu kommen werde, wisse er nicht, denn er könne es ja nicht selbst bestimmen. Seinen Familiennamen kann er trotz Mühe nicht durch das Medium mitteilen, wobei offen bleibt, ob das an mangelnder Erinnerung oder an einer inneren Sperre des Mediums liegt, wahrscheinlich an letzterem. Mit 57 Jahren sei er an einer Erkältung mit nachfolgender Lungenentzündung gestorben. Seine Frau habe ihn um 15 Jahre überlebt. Nach einer gewissen Zeit, die sie brauchte, um sich in der jenseitigen Welt zurechtzufinden, zu erholen und zu besinnen, habe er sie wiedersehen dürfen und lebe heute mit ihr zusammen. Es sei eine große Freude für ihn gewesen, als sie sich wiedertrafen. Wörtlich fuhr Stanislaus fort: Stanislaus: Ich muß sagen, daß es mir nach meinem Tode recht dreckig erging. Ich weiß nicht warum. Zuerst verbrachte ich eine lange Zeit in völliger Dunkelheit. Ich kannte mich nicht aus, ich wußte nicht, wo ich war, es war ein Chaos um mich herum. Ich konnte meine Gedanken nicht ordnen. Es mag bestimmt damit zusammenhängen, daß ich sehr schwer krank war und schlimmes Fieber und dabei auch immer furchtbare Fieberträume hatte. Vielleicht hing mir das noch nach. Ich habe noch heute das Empfinden, daß es sehr lange dauerte, bis ich ein wenig zur Ruhe kam und mich ein bißchen besinnen konnte. Aber was ich dann erlebte, machte mich auch nicht munterer, ganz im Gegenteil. Meine Erschütterung begann von neuem. Ich war entsetzt und dachte, immer noch im Fiebertraum zu liegen. Ich sah armselige, wirre Gestalten mit verzerrten Gesichtern, zum Teil mit großen, leeren Augen, oder mit Verzweiflung in den Augen oder mit Hohn oder mit Gemeinheit. Es kam mir am Anfang so vor, als ob sie mich alle nur belauern wollten und darauf warteten, daß ich endlich aufwachte. Nun standen sie um mich herum und warteten auf meine Reaktion. Ich habe natürlich im ersten Augenblick sofort die Augen geschlossen und hoffte, endlich aus meinem Traum aufzuwachen. Es war aber nicht so. Es war Wirklichkeit, und ich muß immer wieder sagen, es kam niemand in diesem Augenblick, auch lange danach nicht, der mir irgendwie beigestanden, mir zugesprochen,

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3