Nachtodliche Schicksale

- 136 - immer nur Schlechtes. Ich glaube, ich habe in Österreich gelebt. Ich war nicht verheiratet. Ich war Näherin, habe mit der Hand genäht, und zwar Wäsche, keine Kleider. Alle haben damals immer über mich getuschelt. Ich hatte ein häßliches Gesicht, weil ich zwei Feuermale im Gesicht hatte. Und dann war ich dazu auch noch krumm. Man sah mich daher als eine Art Hexe an. Ich habe ein schweres Leben gehabt. Aber wenn die anderen nicht so viel über mich geredet hätten, würde es mir nichts ausgemacht haben. Die Kinder haben nach mir geworfen, und die Erwachsenen sagten: "Da ist die alte Hexe wieder!" Ich bin, so glaube ich, 51 Jahre alt geworden und vermutlich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gestorben. Ich war nicht krank. Ich war plötzlich tot. Jetzt bin ich nicht mehr krumm. Das haben mir aber erst die Geistwesen hier gesagt, denn ich glaubte immer noch, krumm zu sein. Doch gehe ich immer noch so, daß man mir nicht ins Gesicht sehen kann. Wir machen Emely klar, daß sie nicht mehr mit gesenktem Kopf zu gehen brauche, denn die Feuermale habe sie nicht mehr. Sie entgegnet: "Aber warum reden die denn immer über mich?" Wir sagen ihr, daß das wahrscheinlich nur ihre Einbildung sei, denn sie wisse ja gar nicht, was die anderen über sie redeten. Auch die Helfergeistwesen, so sagt Emely, hätten ihr bereits gesagt, daß keiner mehr über sie rede, doch das glaube sie nicht. Ihr Vater sei, so meine sie, Bergmann in einem Salzbergwerk gewesen. Ihre Mutter habe neun Kinder gehabt, doch nur sie sei krumm gewesen. Niemand habe mit ihr spielen wollen, auch die eigenen Geschwister nicht. Ihre Mutter sei jedoch gut zu ihr gewesen, nicht dagegen der Vater. Sie fährt fort: Emely Hier, in der jenseitigen Welt, hat mich eine Frau aufgelesen und mir gesagt, daß es eine Gruppe gebe, die mir beweisen könne, daß ich nicht mehr krumm sei. Aber ich habe ihr nichts geglaubt. Vorher habe ich mit keinem gesprochen. Aber es ging mir sonst nicht schlecht. Ich habe immer gebetet, bin auch zu Lebzeiten zur Kirche gegangen, und der Pfarrer war immer nett zu mir. Hier habe ich darum gebetet, daß man nicht mehr über mich reden möge. Jetzt bin ich schon einige Wochen bei euren Geistwesen. Und viele andere sind auch hier. Man hat mich zu euch gebracht, damit ihr mir erklärt, daß man nicht mehr über mich redet. Ich hoffe, daß ich hier in dieser Welt in Zukunft auch anderen Wesen helfen kann, die glauben, daß man über sie redet. Sie bedankt sich und verabschiedet sich mit: "Gott zum Gruß". Josef und Maria in grauen Gegenden Zusammenkunft vom 25. Oktober 1991. Teilnehmer: Frau A., Ehepaar B., Frau M. und Prof. Schiebeler. Beginn 20.15 Uhr. Um 20.40 Uhr meldet sich ein Geist mit Namen Josef Meckeler durch Herrn B. mit den Worten: Josef: Ich kann es eigentlich gar nicht. Wir begrüßen ihn mit "Gott zum Gruß". Er antwortet mit: "Gott zum Gruß! Ich kann es aber nicht." Wir fragen ihn, was er nicht könne? Josef: Ich kann gar nicht durch einen anderen sprechen. Wir machen ihm klar, daß er das sehr wohl könne und ja auch bereits tue. Er spräche ja zu uns, und wir könnten ihn gut verstehen. Dabei ist seine Sprache vollkommen klar und flüssig. Der Geist aber entgegnet: Josef: Da spricht ja nur der Mann (das Medium), ich spreche ja gar nicht. Wir versuchen ihm daraufhin zu erläutern, daß er aber die Gedanken liefere, die dann durch das Medium in Sprache umgesetzt würden. Er will das jedoch zunächst nicht gelten lassen. Josef: Es kann nicht sein, daß Menschen hier sprechen von uns aus.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3