Nachtodliche Schicksale

- 64 - Der andere noch zu erörternde Punkt sind die von Irmtraud angegebenen irdischen Lebensdaten. Bei der vorhandenen Halbtrance-Medialität von Frau A. und Herrn B. sind konkrete Angaben wie Namen und Jahreszahlen mit großer Vorsicht zu beurteilen. Frau A. sagt selbst: "Oft habe ich gefühlt, daß noch mehr dahintersteckt. Ich empfinde es mehr, kann es aber nicht ausdücken. Das birgt immer die Gefahr einer ungewollten Fehldurchgabe in sich, besonders bei Eigennamen und Jahreszahlen." Nehmen wir an, ein Geistwesen heißt Irmgard und will das auch sagen. Aus dem Mund des Mediums kommt aber Irmtraud heraus, weil dieser Name vielleicht griffbereiter liegt. Und aus einem Albert wird auf diese Weise ein Alfred. Dann laufen alle Nachforschungen schon weitgehend ins Leere. Der Familienname Weber könnte von dem Geistwesen auch bewußt als Deckname gewählt worden sein, um noch lebende Angehörige nicht zu kompromittieren, oder es ist nur der Mädchenname, aber nicht der Ehename. Auch der Wohnort Dachau muß nicht exakt sein. Es könnte sich um einen kleinen Ort bei Dachau handeln. Wenn mich einer fragt, wo ich wohne, sage ich auch immer Ravensburg und nicht Torkenweiler, wo ich tatsächlich wohne. Das kennt nämlich niemand. Heute gehört der kleine Ort Torkenweiler politisch zwar zu Ravensburg, vor einigen Jahren aber noch zu Eschach, das auch keiner kennt. Wenn man also solche ungewollten oder gewollten Fehler in der Duchgabe bei den Nachforschungen ausgleichen wollte, müßte man detektivisch vorgehen, um herauszufinden, auf wen der angegebene Lebenslauf tatsächlich paßt. Das ist aber mit vertretbarem Aufwand für mich nicht möglich. Standesämter und Einwohnermeldeämter geben heute nämlich aus Datenschutzgründen gar keine Auskunft mehr. Mit Hilfe des Stadtarchives von Dachau über die Einwohner-Adressbücher von 1949 und 1956, die aber keine Lebensdaten enthalten, konnte ich nur in Erfahrung bringen, daß es mehrere Familien Weber in Dachau gab und gibt, auch Weber mit metallverarbeitenden Berufen, z. B. einen Werkzeugschleifer Albert Weber 1949, oder einen Schlosser Alois Weber 1956, oder einen Alfred Weber in Weblingen bei Dachau 1992, aber keine Familie Weber, von der man auf Anhieb vermuten könnte, daß zu ihr die Irmtraud Weber gehört. Daher bleibt die Frage der irdischen Identifizierung ungelöst. Der Widersacher Georg wechselt die Seite Der Widersacher Georg, der sich als "Bauernjörg" (Truchseß Georg III. von Waldburg) ausgab, hat uns und unseren jenseitigen Mitstreitern jahrelang das Leben schwer gemacht, indem er sich in die Medien, besonders Herrn A., hinein oder hilfsbedürftige Wesenheiten aus den Medien herausdrängte. Für die Medien war das alles andere als angenehm. Verschiedentlich versuchten wir, die bevorstehende Inbesitznahme eines der Medien dadurch zu verhindern, daß das Medium sich nicht hinsetzte, sondern im Zimmer umherging und dabei etwas aß oder trank. An einen ordnungsgemäßen Ablauf der Zusammenkunft war dann natürlich nicht mehr zu denken. Sie wurde abgebrochen, wenn das Medium den Eindruck hatte, daß die unmittelbare Gefahr der Inbesitznahme abgewendet war. Erfolgte der Angriff aber unvermittelt, so gelang es dem Widersacher oft, das Medium mit Beschlag zu belegen. Wir verwickelten ihn dann in ein Streitgespräch, wie es beispielsweise in dem Abschnitt "Der Widersacher mischt sich ein" wiedergegeben ist. Unsere Mahnung ihm gegenüber lautete stets, er möge sich überlegen, ob das, was er mache, wohl richtig sei, ob er möchte, daß man mit ihm so verführe wie er mit uns, nach dem Motto "Was du nicht willst das man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu". Er möge darüber nachdenken, ob er wohl dem richtigen Herrn diene, der ihn zu so etwas anhalte. Ich hatte dabei wenig Hoffnung, daß dies sehr schnell Wirkung zeigen würden. Aber am 21. April 1978 war es so weit. Schon während des Eingangsgebetes und der Bildung einer Handkette war Herr B. von einem ungebetenen Geistwesen besetzt worden. Doch nach etwa 20 Minuten gelang es den Kontrollgeistern Nepomuk und Stanislaus, sich über ihre Medien zu melden. Nepomuk berichtete dann durch den Mund von Herrn B.: Nepumuk: Es ist der Widersacher schon vor dem Odkreis (also vor Bildung der Handkette) in Herrn B. eingetreten. Er hat sich dann aber während des Kreises zurückgezogen. Es sind hier jetzt keine Störungen mehr vorhanden. Er sagte zu uns, daß er es satt habe, für Luzifer zu arbeiten. Wir haben uns dann sehr lange beraten, sind aber im Augenblick nicht geneigt,

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