Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen (3)


   

6. Täuschungsmöglichkeiten

Wenn bei den Eingriffen des Heilers Blance bei oberflächlicher Betrachtung für die Patienten und wahrscheinlich auch für den Heiler selbst der Eindruck entstehen mag, daß die herausgedrückten teigigen Substanzen dem Körper unverändert und unmittelbar entstammen, so ist dieser Eindruck bei einer Reihe anderer Heiler auf gar keinen Fall aufrechtzuerhalten, wenn sie nämlich ihren Patienten Pflanzenteile (Bild 11), Steine oder Plastikstücke entnehmen.

 

Bild 11: Die Heilerin Josephine Sison aus Barangobong "zieht" am 5. 3. 1973 Pflanzenteile am Hals eines Patienten aus seinem Körper. Die Heilerin Josephine Sison aus Barangobong "zieht" am 5. 3. 1973 Pflanzenteile am Hals eines Patienten aus seinem Körper.

 

Derartige Vorgänge finden bei den ländlichen Heilern statt und werden in aller Unbefangenheit und Offenheit vor jedem Beobachter und jeder Filmkamera demonstriert. Der parapsychologisch nicht geschulte Beobachter wird diese Phänomene sofort als vorbereitete Täuschung und Taschenspielerei ansehen und entsprechende Entrüstung äußern. Er wird gleichfalls die Entfernung von Gewebeteilen, die dem Patienten entstammen könnten, als raffinierten Trick ansehen, ganz besonders dann, wenn beispielsweise Blutgruppenuntersuchungen keine Übereinstimmung zwischen Operationsblut und Patientenblut ergeben.

Meine drei Reisebegleiter und ich wußten von diesen Verdächtigungen und hielten daher ein besonderes Augenmerk auf mögliche Täuschungsversuche.

Beobachter können den Behandlungsraum und den Behandlungstisch vorher und hinterher genau untersuchen. Sie können während der Behandlung in geringstem Abstand vom Patienten und auch hinter dem Heiler stehen. Ein Taschenspieler würde das nie zulassen. Die entnommenen Gewebeteile werden völlig arglos den Beobachtern ausgehändigt. Es erscheint auch völlig ausgeschlossen, bei den tropischen Temperaturen so große Mengen von Gewebeteilen und Blut (teils Menschen- teils Tierblut) zu Täuschungszwecken vorrätig zu halten, ohne daß das irgendwie auffällt oder sich geruchlich bemerkbar macht. Zu den angeblich aufgedeckten Täuschungsvorgängen sind auch die ausführlichen Auslassungen des Schweizer Arztes Dr. Naegeli (der ja mit mir zusammen beobachtete) (-11-) und des deutschen Chemikers Prof. Dr. Stelter (-12-) zu lesen, da diese beiden Autoren noch wesentlich mehr Fälle gesehen und untersucht haben als ich.

Natürlich kann niemand völlig ausschließen, daß nicht irgendwann und irgendwo doch ein Heiler einmal bei passender Gelegenheit ein wenig nachhilft. Die Gefahr dazu und die Versuchung liegen deswegen so nahe, weil paranormale Vorgänge eben nicht mit völliger Sicherheit und zu jeder beliebigen Zeit an jedem beliebigen Objekt demonstrierbar sind.

Gerade das wird aber von den Heilern von den vielen europäischen und amerikanischen Patienten erwartet, die seit etwa 1970 wöchentlich flugzeugladungsweise auf die Philippinen geflogen werden. Sie wollen für ihre vergleichsweise hohen Reisekosten etwas sehen und sind hochenttäuscht, wenn da nicht alles so funktioniert, wie sie es sich vorgestellt haben. Insofern sind die Heiler einfach überfordert. Die Europäer sollten ihre eigenen Ärzte aufsuchen und die philippinischen Heiler ihren armen Landsleuten überlassen. Das sagt sich natürlich sehr einfach, wenn man selbst nicht seine ganze, letzte Hoffnung auf einen philippinischen Heiler gesetzt hat.

Ihnen zu sagen, daß sie das nicht hätten versuchen sollen, wäre reichlich vermessen. So bleibt natürlich das Dilemma bestehen, daß manche der Heiler überfordert sind und dadurch die Heilungsquote sinkt und die Versuchung zur Täuschung zunimmt.

Ich erlebte es am 10. März 1973, daß der 31 Jahre alte Reisbauer und Heiler Juanito Flores aus Nancayasan bei Urdaneta nachmittags seine Behandlungen unterbrach, nachdem er vorher etwa 80 Patienten unblutig und zwei Patienten blutig in seiner Kapelle öffentlich behandelt hatte. Der Heiler lag dann völlig erschöpft und apathisch bäuchlings über einen Tisch gestreckt im Wohnzimmer seines Hauses. Mehrere seiner Helfer versuchten, ihn durch Gebet und Darüberhalten der Bibel wieder auf die Beine zu bringen. Innerhalb einer Stunde war das jedoch vergebens. Die Helfer gaben als Grund an, daß es in der Kapelle zu laut und unruhig gewesen sei: Die Frauen hatten trotz Ermahnung zu laut geschwatzt, eine Coca Cola-Flasche war heruntergefallen und mit lautem Krach zerbrochen, und ein europäischer Zuschauer (mein Reisebegleiter) war beim Anblick eines blutigen Eingriffs, bei dem der Heiler einen Suppenlöffel mit wuchtigen Handschlägen in den Leib einer Patientin trieb, in Ohnmacht gefallen. Ein Taschenspieler hätte darauf sicher nicht mit einem Kollaps reagiert. Für den der Parapsychologie Kundigen ist die Reaktion aber nicht erstaunenswert. Er weiß ja, daß der Heiler wesentliche zu den Vorgängen erforderliche Energien selbst zu liefern hat. Dieses Liefervermögen ist aber nicht unbegrenzt und außerdem von Umweltbedingungen und Stimmungen und der Nachlieferung von jenseitigen Helfern abhängig.

Eine Patientin erzählte mir, wie sie dem Heiler Tony Agpaoa bei einem Eingriff am Unterleib ihrer Mutter zugeschaut habe. Dem Heiler sei es zunächst nicht gelungen, mit den Händen in den Leib einzudringen. Er sei daraufhin ganz unruhig geworden, habe mit den Handkanten den Leib geklopft, dann auf die Hände geblasen und schließlich kleine Eisstückchen auf den Leib legen lassen. Erst dann sei es ihm gelungen, den Leib zu öffnen. Einem Taschenspieler würde eine solche Panne nicht unterlaufen.

 

 

7. Der Heiler Tony Agpaoa

Nach dem Heiler Blance ist im Film der bereits erwähnte Heiler Tony Agpaoa zu sehen. Er ist 1939 geboren und gibt an, seine Heilfähigkeit im Alter von 9 Jahren bemerkt zu haben, als nämlich ein Spielgefährte vom Baum fiel und eine offene Hodenverletzung erlitt. (-13-) Das Auflegen seiner Hände habe dem Jungen Heilung gebracht. Agpaoa war seinerzeit außerhalb der Philippinen der bekannteste Heiler, an dem sich auch der ganze Meinungsstreit entfacht hat.

Illustrierte, Unterhaltungsmagazine und Fernsehreporter haben ihn mehrfach der Täuschung bezichtigt, ohne je einen Beweis dafür erbracht zu haben.

Agpaoa ist relativ jung gestorben, nämlich am 30.1.1982 am Schlaganfall beim Hahnenkampf. Neben seiner Heiltätigkeit züchtete er nämlich Kampfhähne.

Agpaoa war damals vermutlich der Gebildetste unter den philippinischen Heilern, aber sicher nicht der Demütigste unter ihnen. Er gehörte der Union Esperitista Christiana nicht mehr an, sondern hatte seine eigene Kirche gegründet. Er hatte es damals als einziger unter den philippinischen Heilern zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Er war es, der zuerst in der westlichen Welt im Jahre 1967 bekannt wurde, im wesentlichen durch ein Buch des Amerikaners Herold Sherman. (-14-)

Agpaoa hatte seinen Wohnsitz in Baguio City, im Bergland der Provinz Benguet, 250 km nördlich von Manila. Dort bewohnte er ein auch für europäische Verhältnisse luxuriöses Haus mit einem parkähnlich angelegten großen Garten. 1973 behandelte er jedoch seine zahlreichen europäischen Patienten in einem Hotel in Manila.

Vor der Kamera führte er einen Eingriff an einer 47 Jahre alten Schweizer Patientin durch. Sie litt seit 29 Jahren an einer Cholangitis, einer entzündlichen Erkrankung der Gallengänge in der Leber. 1952 war ihr die Gallenblase wegen Schrumpfung und fast täglicher Koliken in Graz entfernt worden. Gallensteine wurden nicht gefunden. Die Gallenblasenoperation brachte eine Linderung der Beschwerden, insbesondere eine Verringerung der auftretenden Koliken. Trotzdem blieben erhebliche Beschwerden bestehen, z. B. eine starke Druckempfindlichkeit der Leber, Unverträglichkeit gegen Fette, Kohl, Bohnen und Bohnenkaffee, Völlegefühl im Oberbauch und gelegentlich Koliken mit Schmerzen im rechten Schulterblatt, besonders nach Diätfehlern und Einnahme von unverträglichen Medikamenten. Hinzu kamen Herzanfälle und Stoffwechselbeschwerden.

1953 hatte die Patientin einen Auffahrunfall mit dem Auto, der zu starken Wirbelsäulenbeschwerden führte. Die Patientin hatte seit dieser Zeit ständig Schmerzen in der Wirbelsäule und mußte deswegen ihren Beruf aufgeben. Der Heiler hatte bereits an vorhergehenden Tagen zwei Eingriffe an der Patientin vorgenommen und bereitete vor der Kamera einen Eingriff an der Leber vor.

Ein Facharzt für Chirurgie kommentiert die Behandlung durch Tony Agpaoa in folgender Weise (Bilder 12 – 17):

"Wir sehen hier den Eingriff eines Heilers, der allerdings schulmedizinisch weder erklärbar noch zu deuten ist. Ich spreche hier bewußt von einem Eingriff, nicht von einer Operation, denn diese unterscheidet sich grundsätzlich in den Vorbedingungen von einer derartigen Manipulation. Sie sehen jetzt im Augenblick ein vorgezogenes Gewebestück. Ich möchte es als Darm mit Mesenterium deuten (Bild 13). Die schwarzen Flecken im Mesenterium (-15-) entsprechen Blutungen, die durch Zerrung eingetreten sind.

Gewebeentnahmen aus der Leber werden schulmedizinisch fast nur zur Diagnostik durchgeführt. Der Sinn dieses Eingriffes ist daher für den Schulmediziner nicht deutbar. Damit soll aber nicht gesagt werden, daß diese Art der Behandlung therapeutisch sinnlos wäre. Tatsächlich ist ja die Patientin von ihren vielen Beschwerden bis auf einen kleinen Rest an der Wirbelsäule völlig geheilt worden.

Seit ihrer Behandlung in Manila hat sie keine Herzbeschwerden mehr, kann wieder alle Speisen essen, auch Fette und schwerverdauliche Kost und verträgt wieder Bohnenkaffee und Alkohol.

Auffallend bei diesen Manipulationen ist, daß bei Entfernung einer Hand kein Wundrand zu sehen ist. Es ist auch nie erkennbar, woher das Blut fließt.

Wozu nun diese einzelnen Manipulationen (die knetenden Bewegungen der Hände) stattfinden, kann ich nicht deuten.

Der Heiler hat wieder ein Gewebestück hervorgezogen. Ich nehme an, daß es ein Mesenterialabschnitt ist. Nach dessen Durchtrennung entfernt ein Helfer mit einer Klemme einen Leberlappen (Bilder 14-16). Schulmedizinisch ist ein derartiges Vorgehen undenkbar, da jede gröbere Verletzung der Leber zu schwersten Blutungen führt, die kaum gestillt werden können."

 

Tony Agpaoa am 26.2.1973 in Manila bei einem blutigen Eingriff an einer Schweizer Patientin mit Cholangitis.

Bild 12: Tony Agpaoa am 26.2.1973 in Manila bei einem blutigen Eingriff an einer Schweizer Patientin mit Cholangitis.

Der Heiler hat ein Gewebeteil hervorgezogen, wahrscheinlich Darm mit Mesenterium.

Bild 13: Der Heiler hat ein Gewebeteil hervorgezogen, wahrscheinlich Darm mit Mesenterium.

 

Zwischen den Händen des Heilers ist die Spitze eines Leberlappens hervorgewachsen. Ein Helfer greift mit einer Klemme zu, um ein Stück der Leber abzuzwicken.

Bild 14: Zwischen den Händen des Heilers ist die Spitze eines Leberlappens hervorgewachsen. Ein Helfer greift mit einer Klemme zu, um ein Stück der Leber abzuzwicken.

Ein Helfer trennt mit einer Klemme ein Stück Leber ab.

Bild 15: Ein Helfer trennt mit einer Klemme ein Stück Leber ab.

 

Das abgetrennte Leberstück wird aus dem "Operationsgebiet" entfernt.

Bild 16: Das abgetrennte Leberstück wird aus dem "Operationsgebiet" entfernt.

Das vom Heiler Tony Agpaoa bei einer Schweizer Patientin entfernte Leberstück in Vorder- und Rückansicht.

Bild 17: Das vom Heiler Tony Agpaoa bei einer Schweizer Patientin entfernte Leberstück in Vorder- und Rückansicht.

 

Die Patientin äußerte sich selbst folgendermaßen zu dem Vorgang:

 

Patientin : "Das Öffnen vom Bauch habe ich selbst nie gespürt, sondern erst als es dann offen war. Ich spürte, daß er mit den Händen unter die Rippen ging und daß er irgend etwas machte."

Prof. Schiebeler : "War das schon schmerzhaft?"

Patientin : "Das war nicht schmerzhaft. Es war auch nicht schmerzhaft, als er etwas abgetrennt hat."

Prof. Schiebeler : "Haben sie gemerkt, daß da etwas mit einem Instrument abgeschnitten wurde?"

Patientin : "Ich habe nachher, als das irgendwie los war, gemerkt, daß er etwas herausnimmt. Irgendwie habe ich gespürt, daß es ein größeres Stück sein muß, aus der Tiefe heraus. Und ich habe auch bereits gesagt: 'Jetzt nimmt er etwas weg', und gleich danach haben mir die umstehenden Leute bestätigt: 'Jetzt kommt es heraus!"

Prof. Schiebeler : "Halten sie es für möglich, daß diese ganzen Empfindungen, die sie hatten, auch dadurch hervorgerufen sein könnten, daß nur von außen auf der intakten Haut gedrückt wurde?"

Patientin : "Nein, das ist fast ausgeschlossen. Das spürt man ganz sicher, wenn jemand außen drückt oder ob das jetzt drinnen im Leib ist. Ich habe vor allem bei der Bauchoperation gespürt, daß das ziemlich aus der Tiefe kam. Und anschließend an diese Operation hatte ich ja auch starke Schmerzen. Nachdem das Stück heraus war, hat er gezählt, die Zuschauer haben das ja gehört: 'eins, zwei, drei', und hat dann so schnell die Wunde geschlossen, daß ich sehr starke Schmerzen empfunden habe."

Prof. Schiebeler : "Und das Gefühl, was sie noch dabei hatten, wie war das?"

Patientin : "Das Gefühl war wie ein Sog. Das hat sich hineingezogen und schnell auf die Leber angepreßt. Wie die Haut sich geschlossen hat, war es sehr schmerzhaft. Leider hatte ich auch die ganze Nacht durch starke Schmerzen."

 

Zum Ablauf des Eingriffs ist noch zu sagen, daß Agpaoa ihn absichtlich langsam vornahm und auch mehrfach die Hände spreizte, um der Kamera einen Blick auf das Operationsgebiet zu ermöglichen. Normalerweise tut er das nicht, und ein Eingriff läuft viel schneller ab, so daß ein Beobachter außer sich bewegenden Händen kaum etwas sieht. Die längeren Pausen im Ablauf rühren daher, daß Agpaoa den etwa acht Zuschauern den Vorgang ausführlich erklärte. Wegen eines technischen Fehlers wurden die Erklärungen aber leider vom Tonbandgerät nicht aufgezeichnet. Das entfernte Leberstück ist in Bild 17 dargestellt.

Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab folgendes Ergebnis:

Probe 3: "Schnittpräparat aus einer Leber mit zahlreichen, in der Größe wechselnden periportalen Feldern, die mehr oder weniger stark mit kleinen Rundzellen vom lymphocytären Typ besetzt sind. Auch finden sich hier und da Bindegewebssprossungen. Eine reguläre Läppchenstruktur ist wegen fortschreitender Autolyse nur gelegentlich zu sehen, die Lichtungen der Zentralvenen sind sehr eng. Die Leberzellen meist aus dem Verband gelöst, isoliert oder in kleinen Gruppen zusammenliegend; ihre Grenzen sind verwaschen, das Plasma kleinschollig. Es weist fast überall kleinkörniges, gelbbraunes Pigment auf. Außerdem sind zahlreiche Leberzellenbezirke, vorwiegend zentral, feintropfig verfettet. An den Zellkernen keine erheblichen Durchmesserschwankungen, auch keine Teilungsfiguren erkennbar.

Die Spalträume (Sinus) sind schmal, enthalten gelegentlich etwas locker geronnenes Sekret und mäßig vermehrt kleine Rundzellen vom lymphocytären Typ. Daneben finden sich einzelne kleinste knötchenförmige Ansammlungen von kleinen Rundzellen.

Diagnose: Die Leber zeigt die Zeichen einer chronischen Entzündung mit einer vorwiegend zentralen Verfettung. Daneben finden sich kleine Knötchen, die an einen abgelaufenen Typhus erinnern."

Der pathologische Befund des entfernten Leberstückes stimmt also mit dem Krankheitsbild der Patientin überein. Die bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung festgestellte Autolyse des Lebergewebes ist wahrscheinlich auf Mängel bei der Konservierung zurückzuführen.

Die Frage, ob es sich histologisch gesehen überhaupt um Menschenleber handelt, konnte nachträglich nicht mehr geklärt werden, da das Leberstück in Formalinlösung aufbewahrt war und dadurch die Serumeiweißkörper zerstört waren. Der äußere Augenschein ergab aber weder bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung noch bei der Untersuchung in einem Universitätsinstitut für Tierhygiene eine eindeutige verwertbare Unterscheidung.

Die Frage nach der Herkunft des Leberstückes ist nicht von völlig untergeordneter Bedeutung, da ja durchaus die Möglichkeit besteht, daß das Leberstück paranormal apportiert oder materialisiert sein könnte. Bei vielen Heilern werden ja Dinge aus den Körpern der Patienten entfernt, die ihnen mit Sicherheit nicht entstammen.

Die Möglichkeit der taschenspielerischen Einschleusung des Leberstückes ist zu verneinen. Agpaoa hatte nicht die Möglichkeit, sich auf den Eingriff vorzubereiten. Erst wenige Minuten vor der Filmaufnahme entschied sich, welcher Patient genommen wurde. Die gewählte Patientin war zufällig anwesend und, was das Wesentliche war, sie erklärte sich bereit, sich filmen zu lassen. Weiter standen die anwesenden Beobachter zum Teil seitlich hinter dem Heiler und beobachteten aus nächster Näher das Geschehen aus einem anderen Blickwinkel als die Kamera. Es war für alle deutlich sichtbar, daß aus dem Leib heraus etwas freigelegt wurde, was wie ein Leberlappen aussah, von dem dann ein Teil abgetrennt wurde und der Rest wieder im Leib verschwand. Bei Einzelbildbetrachtung des Films kann man sehen, wie die Leber quasi aus dem Leib herauswuchs und ein Helfer davon mit einer Klemme einen Teil abriß (Bild 15).

Bei dem gefilmten Eingriff an der Leber saugte Agpaoa mit einer Spritze Blut auf, das ebenfalls gerichtsmedizinisch untersucht wurde. Die Absicht dazu war dem Heiler vorher bekannt. Die Untersuchung ergab Menschenblut der Blutgruppe 0. Die Patientin gab aber an, die Blutgruppe AB + zu haben. Allerdings konnte das nicht überprüft werden. Es ist bei Agpaoa aber mehrfach beobachtet worden, daß die Blutgruppen der Patienten übereinstimmten. Bei anderen Heilern wurde bei ähnlichen Eingriffen sogar Tierblut festgestellt. Reporter haben das dann als unumstößlichen Beweis der Täuschung dargestellt.



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