Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen (4)


   

8. Blutgruppenuntersuchungen

An dieser Stelle ist etwas über die Problematik der ganzen Blutuntersuchungen zu sagen. Bei den Eingriffen der philippinischen Heiler werden meistens Blutreste gewonnen, die in Wattebäuschen aufgesogen sind oder als Blutflecken in der Kleidung vorliegen. Weiter wird bei den Eingriffen das austretende Blut meist mit Wasser, schwachen Säuren oder ölhaltigen Flüssigkeiten vermischt. Das führt dazu, daß das Bluteiweiß vollständig oder teilweise ausfällt und später für die Bestimmungsmethoden nicht mehr löslich ist.

Zur Entscheidung, ob es sich um Menschenblut oder ein bestimmtes Tierblut handelt, wird meist die Agargel-Diffusionsmethode nach Ouchterlony angewendet. Dazu werden in eine Agargelschicht auf einer Glasplatte ein zentrales und mehrere in gleichem Abstand umgebende Löcher gestanzt. Aus der zu untersuchenden Blutprobe (Blutfleck oder dergl.) wird Serumeiweiß herausgelöst (falls das noch möglich ist) und in das zentrale Loch eingebracht. In die umgebenden Löcher werden sog. Antiseren, d.h. artspezifische Immunantiseren vom Mensch und verschiedenen Tierarten eingebracht. Das Serum und die Antiseren diffundieren nun im Verlauf der Zeit in die Agargelschicht hinein und überschneiden sich dabei gegenseitig. Dort, wo nun das zu untersuchende Serum auf das dazu passende Antiserum (z. B. Antimenschserum) trifft, tritt eine Ausfällung, eine sog. Präzipitationslinie auf. Sie ist die Folge einer Antigen-Antikörper-Reaktion und zeigt an, welcher Art das untersuchte Blutserum war.

Das klingt sehr einfach und eindeutig, ist es aber keineswegs immer, da es oftmals zweifelhaft ist, ob und wo eine Fällungslinie vorliegt und wo nicht. Das liegt einmal an der großen Empfindlichkeit des Blutserums gegen chemische, thermische und vielleicht auch sonstige Einflüsse und zum anderen daran, daß man vielleicht kein genau zu dem Serum passendes Antiserum eingebracht hat. Schließlich kann man ja nicht Anitseren sämtlicher Tiere testen. In der Praxis bedeutet das, daß der Untersucher das vorliegende Ergebnis deuten muß, mit allen Möglichkeiten der Fehldeutung. Hinzu kommt, daß in den Untersuchungsinstituten auch Fehler vorkommen können, da derartige Untersuchungen als reine Routine vom Hilfspersonal vorgenommen werden.

Bei einem Heiler (José Mercado aus Bacag bei Villiasis) wurden dem einen Mitbeobachter, Prof. Kirchgäßner, durch eine sog. magnetische Injektion, (das ist eine imitierte Injektionsbewegung ohne Spritze und Nadel in 20 cm Abstand vom Patienten, also ohne Berührung der Haut) eine kleine Wunde am Arm erzeugt, aus der ein kleines Blutrinnsal floß. Dieses Blut kam weder mit Wasser, noch mit einer anderen Flüssigkeit in Berührung. Ich selbst fing es auf einem Objektträger sorgsam auf und ließ es an der Luft trocknen.

In Deutschland wurde die Blutkruste zunächst in einem gerichtsmedizinischen Institut untersucht. Ergebnis (wörtlich zitiert):

"Menschliches Blut, das wahrscheinlich die Blutgruppeneigenschaft 0 aufweist."

Da zunächst die wirkliche Blutguppe des Patienten unbekannt war, wurde sie in einem Institut für medizinische Mikrobiologie aus dem Vitalblut bestimmt. Ergebnis:

"Blutgruppe B, Rh – pos. (D+)."

Nun wäre es ja denkbar gewesen, daß durch den paranormalen Eingriff des Heilers eine gewisse Änderung der Eigenschaften des Blutes erfolgt wäre. Auf jeden Fall muß man mit so etwas rechnen. Ich ließ nun aber den geringen Rest der Blutkruste auf dem Objektträger anschließend bei einem Landeskriminalamt untersuchen. Ergebnis:

"Die Blutgruppenbestimmung nach PEREIRA ergab die Blutgruppe B".

Ich war nun über diese unterschiedlichen Untersuchungsergebnisse ziemlich verblüfft, da ja solche Fehlergebnisse, wenn sie bei Kriminaluntersuchungen auftreten, erhebliche Folgen haben können. Ich unterhielt mich daraufhin mit dem Leiter der Ravensburger Polizeidirektion und fragte ihn, ob man bei Kriminalfällen nicht alle Untersuchungen zweifach vornehmen lasse. Er antwortete: Meistens nicht, nur hin und wieder einmal, aber dann seien die Ergebnisse auch nicht immer übereinstimmend.

Ein katholischer Priester, Prof. Dr. Andreas Resch, berichtete mir, daß er sich im August 1972 bei der Heilerin Josephin Sison einem Eingriff an den Schulterblättern unterzogen hätte, wobei ihm Blut über den Rücken rann. Er ließ dieses auffangen und später in Innsbruck untersuchen. Ergebnis: Menschliches Blut, Blutgruppe 0, Rhesusfaktor negativ. In seinem Blutspenderausweis stand jedoch damals Blutgruppe 0, Rhesusfaktor positiv. Bei einer späteren Blutspendenaktion wurde eine neue Blutgruppenbestimmung vorgenommen. Diesmal lautete das Ergebnis: Blutgruppe 0, Rhesusfaktor negativ. Auch mit so etwas muß man rechnen.

 

Für den Bereich der paranormalen Heilung muß man folgende Konsequenzen daraus ziehen:

  1. Wenn Ergebnisse von Blutuntersuchungen völlig beweisend sein sollen, müssen sie mindestens von zwei unabhängigen Instituten vorliegen.
  2. Wegen der Empfindlichkeit des Blutserums gegen chemische und physikalische Einflüsse muß man immer damit rechnen, daß auch das paranormale Geschehen bei Heilern das Blut möglicherweise so verändert, daß eine andere Blutart vorgetäuscht wird.
  3. Es muß damit gerechnet werden, daß bei den Eingriffen der Heiler Blut oder auch Gewebeteile aus der Umgebung (von Menschen oder Tieren abgezapft) paranormal apportiert oder materialisiert werden.
  4. Taschenspielerischer Trick muß durch sorgfältige Beobachtung ausgeschlossen werden.

 

Die bislang über philippinische Heiler vorliegenden Untersuchungsergebnisse lassen noch keineswegs erkennen, ob und wann nun die Punkte 1 bis 3 vorliegen. Hier ist noch gründliche Forschungsarbeit zu leisten.

 

 

9. Heilerfolge

Über die Heilerfolge der Behandlungen durch Tony Agpaoa macht die Heilpraktikerin Sigrun Seutemann (gest. 1984), die seit 1971 mehrere hundert Patienten zu Agpaoa gebracht und von ihm in ihrem Beisein hat behandeln lassen, folgende Angaben:

Etwa 2 % Spontanheilungen schwerer Leiden, etwa 10 % Heilungen innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr von Manila, etwa 30 % Besserung der Beschwerden. Der Rest bleibt unbeeinflußt.

Diese Angaben decken sich mit den Beobachtungen von mir, an einer allerdings sehr viel kleineren Patientenzahl.

Bei den nur 2% Spontanheilungen schwerer Leiden muß man berücksichtigen, daß überwiegend eine Negativauslese auf die Philippinen fliegt, nämlich die Patienten, die seit Jahren ohne Erfolg von einem Arzt zum anderen gelaufen sind und nun ihre letzte Hoffnung auf einen philippinischen Heiler gesetzt haben.

Die Heilung eines solchen Falles soll hier noch geschildert werden. Er wurde von zwei Reisebegleitern des Verfassers, von Dr. med. Naegeli und Frau Nager am 12.03.1972 in Baguio City in unmittelbarer Nähe beobachtet.

Es handelt sich um einen Schweizer Patienten Karl Dobesch, damals 44 Jahre alt (geb. 1928), seit mehreren Jahren Vollinvalide und an den Rollstuhl gebunden. Nach vorliegendem ärztlichen Bericht erkrankte der Patient 1957 an einer schweren Psoriasis (Schuppenflechte). Er wurde darauf intern und lokal mit großen Mengen von Steroidpräparaten behandelt. Als Folge davon traten ab 1965 starke Schmerzen in den Hüftgelenken und in der Wirbelsäule auf. 1967 wurde eine doppelseitige aseptische Femurkopfnekrose operativ behandelt. Eine allgemeine Osteoporose (Mangel an Knochengewebe) verbunden mit schweren Skelettschmerzen stellte sich ein. 1968 trat eine doppelseitige Chondropathie (Degenerative Knorpelveränderung) der Kniegelenke auf, die operativ behandelt wurde. Die Osteoporose wurde medikamentös behandelt. Der Patient blieb jedoch wegen seiner Hüft- und Kniegelenkbeschwerden an den Rollstuhl gebunden und ließ sich in diesem Zustand im März 1972 auf die Philippinen transportieren.

Am 12. März behandelte ihn Tony Agpaoa in seinem Hotelzimmer im Beisein von Dr. Naegeli, Frau Nager und Frau Seutemann. Auf dem Bauch liegend wurde dem Patienten zunächst der Körper rechts neben der Wirbelsäule in der Höhe der unteren Thorakalwirbel geöffnet. Die Beobachter sahen deutlich bloßgelegte Sehnen und Muskeln. Der Heiler nahm mit einer Pinzette unbestimmbares Gewebe heraus. Anschließend wurden dem Patienten in Rückenlage an der Außenseite jedes Knies Gewebe herausgeholt. Gesamtdauer der Eingriffe 5 bis 6 Minuten.

Wenige Minuten später konnte der Patient allein vom Bett aufstehen und im Zimmer umhergehen. Etwa eine halbe Stunde später ging er ohne Unterstützung die Hoteltreppe hinab in den Garten. Den Rollstuhl benötigte er nicht mehr. Der Patient konnte auf den Philippinen etwa 10 Minuten ohne Unterstützung gehen. Dann zwangen ihn Beschwerden in den Fußgelenken zum Ausruhen.

In die Schweiz zurückgekehrt, setzte sich die Besserung weiterhin fort. Die Gehfähigkeit nahm im Verlauf einiger Wochen stetig zu. Der Patient nahm seinen Beruf wieder auf und war fähig, mehrstündige Bergtouren auszuführen. Er gab an, seine körperliche Leistungsfähigkeit zu 75 % wiedererlangt zu haben. Skilauf war aber z. B. nicht möglich.

Dieser Zustand der Besserung hielt bis 1977 (also 5 Jahre) an. Röntgenaufnahmen, die den Zustand des Patienten vor seiner Behandlung am 12.03.1972 zeigen, wurden mir von seinem Kantonsspital leider nicht zugänglich gemacht. Doch stellte der Patient freundlicherweise zwei Röntgenaufnahmen zur Verfügung, die er privat am 22.05.1973 hat anfertigen lassen und von denen die eine in den Bildern 18 und 19 wiedergegeben ist. Diese Aufnahmen zeigen, daß auch nach der erfolgreichen Behandlung durch Agpaoa weiterhin schwerwiegende destruktive Veränderungen der Hüftgelenke bestehen.

Ein Facharzt für Chirurgie beurteilte für mich die Röntgenaufnahmen folgendermaßen, ohne allerdings den Patienten selbst untersuchen zu können:

"Es liegen mir zwei Röntgenaufnahmen a p in Adduktions- und Abduktionsstellung der Beine vor. Es handelt sich dabei um einen Folgezustand einer Perthes'schen Erkrankung mit schwerer Deformierung der Hüftgelenksköpfe. Es wurde offensichtlich eine subtochantäre Osteotomie durchgeführt zur Korrektur der Fehlstellung des Schenkelhalses. Es wurde dabei eine optimale Stellungskorrektur erreicht. Die Osteotomiestelle ist beiderseits mit einem Naschennagel versorgt. Die Schenkelköpfe sowie die Hüftgelenkspfannen zeigen schwerste destruktive Veränderungen im Sinne schwerer Coxarthrosen, rechts stärker als links. Daraus resultiert normalerweise eine schwerer Belastungsschmerz mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung der Hüftgelenke. Bei einem derartigen Befund ist in der Regel die Arbeitsfähigkeit stark eingeschränkt. Da es sich im allgemeinen um ein forschreitendes Leiden handelt, ist die Prognose nicht günstig zu stellen."

 

Beckenübersichtsaufnahme eines Schweizer Patienten vom 22. 5. 1973 mit schwersten destruktiven Veränderungen der Schenkelköpfe und Hüftgelenkspfannen. Durch eine Behandlung von Tony Agpaoa am 12. 3. 1972 wurde der Patient weitgehend beschwerdefrei.

Bild 18: Beckenübersichtsaufnahme eines Schweizer Patienten vom 22. 5. 1973 mit schwersten destruktiven Veränderungen der Schenkelköpfe und Hüftgelenkspfannen. Durch eine Behandlung von Tony Agpaoa am 12. 3. 1972 wurde der Patient weitgehend beschwerdefrei.

 

Vergrößerter Ausschnitt von Bild 18 (rechtes Hüftgelenk).

Bild 19: Vergrößerter Ausschnitt von Bild 18 (rechtes Hüftgelenk).

 

Soweit der ärztliche Befund. Tatsächlich ist aber das subjektive Befinden und die objektive körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten auch der erfolgreichen Behandlung durch Agpaoa sehr viel besser, als es der Röntgenbefund erwarten läßt.

Daraus ergibt sich folgendes: Agpaoa hat durch seine Behandlung die destruktiven Veränderungen der Schenkelköpfe und der Hüftgelenkspfannen offensichtlich nicht beseitigen können. Wenn trotzdem eine erhebliche Besserung des Befindens eingetreten ist, so ist das im wesentlichen auf die dauernde Beseitigung der hochgradigen Schmerzempfindlichkeit zurückzuführen. Der Heilungsprozeß hierfür ist aber nicht durch eine chirurgisch-schulmedizinische Maßnahme herbeigeführt worden, wie ja auch die 1967 vorgenommene Korrektur der Fehlstellung der Schenkelhälse dem Patienten nicht die geringste Erleichterung seines Zustandes gebracht hat.

Es bleibt zukünftiger Forschung vorbehalten zu ergründen, welchen Anteil bei diesen Heilungen die Heiler selbst, die innere Einstellung des Patienten und weitere, z. B. nichtirdische Faktoren haben.

Nun stellt sich aber die Frage, warum die Heilung oder Besserung nur fünf Jahre angehalten hat?

Ich habe den Patienten Herrn Dobesch am 22. Oktober 1985 telefonisch angerufen und nach seinem Gesundheitszustand gefragt. Darauf berichtete er mir, Agpaoa habe ihm mit auf den Weg gegeben, daß er sich immer dessen bewußt sein müsse, ein großes Glück gehabt zu haben, aus dem Rollstuhl freigekommen zu sein. Er müsse aber Rücksicht auf seine geschädigten Gelenke nehmen und dürfe sich nicht zu viel zu muten.

Diesen Rat habe er leider in keiner Weise beherzigt.

Er habe sich in seinem Beruf körperlich bei dem Aufbau einer Maschinenfabrik mit 50 Mitarbeitern übernommen. Bis 1977 sei er vollkommen beschwerdefrei gewesen. Dann habe er 1977 einen ersten Herzinfarkt erlitten und neun Monate später einen zweiten. Als weitere Folge habe sich seine Psoriasis wieder sehr verschlechtert und sei in eine Psoriasis vulgaris übergegangen. Zu ihrer Behandlung habe er erneut große Mengen Cortison und Prednison erhalten, die wiederum die degenerativen Veränderungen in seinen Hüftgelenken und die allgemeine Osteoporose vorangetrieben hätten. Außerdem sei eine Dickdarmoperation erforderlich gewesen. 1985 habe er in Zürich die 24ste Hüftgelenksoperation über sich ergehen lassen müssen. Er könne jetzt nur an zwei Krücken mühsam gehen. Aber an seinem Geschick sei er allein selbst schuld. Er habe den Rat des Heilers in den Wind geschlagen. Sagen Sie das den Leuten!

 

 

10. Die Heiler Placido Palitayan und Virgilio Gutierrez

Der nächste im Film zu sehende Heiler ist Placido Palitayan, der in Baguio City lebt. Neben seinem Wohnhaus steht eine einfache Kapelle, oft Ort seiner Heilbehandlungen. Palitayan war 1973 32 Jahre alt und seit 15 Jahren Heiler. Vor 12 Jahren führte er in Volltrance, d.h. bei Ausschaltung seines eigenen Bewußtseins, erstmals einen blutigen Eingriff bei einer Frau mit aufgetriebenem Bauch durch. Alle Umstehenden liefen wegen des spritzenden Blutes beiseite. Später und heute (1973) behandelt er bei vollem Bewußtsein, wobei nur seine Hände paranormal angesteuert werden, sofern es sich um blutige Eingriffe handelt. Die meisten Behandlungen sind unblutig, z. B. Massagen, ähnlich der bei uns ausgeübten Bindegewebsmassage. Bei einer Frau mit Uterusbeschwerden unternahm der Heiler einen blutigen Eingriff, bei dem allerdings kein Gewebe entnommen wurde. Akustisch war vor allem das platschende Geräusch wie beim Wäschewaschen eindrucksvoll. Der Heiler gab auf die Frage nach dem Sinn des Eingriffs an, es handele sich um eine Art innerer Massage.

In Quezon City, der Hautstadt der Philippinen nahe bei Manila, lebt der Heiler Virgilio Gutierrez (Bild 20). Er war 1973 35 Jahre alt und seit 17 Jahren Heiler. Über den Beginn seiner Heiltätigkeit sagte er folgendes aus:

"Das erste, was ich wahrnahm, ist, daß meine Eltern mich im Alter von 4-5 Jahren veranlaßten zu beten. Ich entwickelte dabei in meiner Jugend die Fähigkeit des Hellsehens in der Form, daß ich nach dem Gebet Menschen sah, ihre Ausstrahlung, ihre Aura und auch Geistwesen. Sie kamen immer zu mir. Als ich acht Jahre alt geworden war, zogen meine Eltern nach Manila. Nach diesem Ortswechsel gerieten alle diese spirituellen Dinge bei mir in Vergessenheit. Aber später, als ich 18 Jahre alt geworden war, hatte ich einige Freunde, die Basketball spielten und sich dabei Gliederzerrungen zugezogen hatten. Ich massierte sie dann immer, und sie wurden dadurch geheilt.

Einige Zeit später erfuhr ich etwas über die spirituellen Zentren und konnte wahrnehmen, daß ein Medium, das sich in Trance befand, meinen Namen aussprach, obwohl ich dieses Medium, diese Dame, gar nicht kannte, und ich glaube, daß auch sie mich nicht kannte, weil wir uns zum ersten Male trafen. Sie gab mir Unterricht über ihre Tätigkeit, über die Heilungsvorgänge und über die Verbreitung der Taten Gottes. Und dann sagte sie mir, daß ich in eine bestimmte Provinz reisen sollte. Aber ich wußte nicht, wie ich diese finden sollte. Doch die Geistführer sagten mir, daß sie mich begleiten und führen wollten. Am Ziel angekommen warteten die Menschen schon auf mich. Ich war darüber sehr erstaunt, daß bei meiner Ankunft schon viele Leute auf meine Hilfe warteten. Sie sagten, daß sie gemäß einer Durchgabe ihrer Geistwesen warteten, die besagte, daß jemand kommen würde, um geistige Heilung vorzunehmen.

Nachdem ich diese Tätigkeit sechs Monate ausgeführt hatte, kam ich in Volltrance, und die Leute sagten immer, daß ich sie operiere, daß ich die geistige Chirurgie ausübe und den Körper öffne und ihre Krankheit wegnehme. Später aber ging ich nicht mehr in Volltrance, sondern nur in Halbtrance. Danach entwickelte ich die Fähigkeit des Hellhörens, also des Sinnes zu hören und auch eine allgemeine Sensitivität, die Fähigkeit zur Telekinese und zur Intuition und andere Dinge. Später sagte mir mein Geistführer, daß ich einige Kapellen bauen sollte. Und ich baute fünf. Danach, die letzten zwei Jahre, beauftragte mich mein Geistführer, eine größere Kapelle zu bauen, etwa wie eine Kirche. Ferner eine Schule für Medien, ein Heilungszentrum und noch viele andere Dinge, weil nämlich viele Menschen da sind, die darauf warten, alles über diese spirituellen Werke zu erfahren, um ihre geistige Vervollkommnung zu entfalten."

 

Bild 20: Der Heiler Virgilio Gutierrez in Quezon City in seinem Behandlungsraum Februar 1973. Der Heiler Virgilio Gutierrez in Quezon City in seinem Behandlungsraum Februar 1973.

 

Gutierrez führt überwiegend unblutige Behandlungen durch wie die meisten Heiler außer Agpaoa. Bei den unblutigen Behandlungen wird oft die Bibel auf den Leib oder unter den Kopf gelegt.

Im Film sind zwei blutige Eingriffe bei philippinischen Frauen mittleren Alters dargestellt. Der erste Eingriff, der in der Einleitung des Filmes zu sehen ist, erfolgt am Unterleib. Wegen ungünstigen Standortes der Kamera kann man allerdings nicht in den Leib hineinsehen. Der Heiler entfernte ein Gewebestück, das in Bild 21 dargestellt ist.

 

Bild 21: Lymphknoten, der am 25. 2. 1973 von dem Heiler Virgilio Gutierrez dem Unterleib einer Frau entnommen wurde. Lymphknoten, der am 25. 2. 1973 von dem Heiler Virgilio Gutierrez dem Unterleib einer Frau entnommen wurde.

 

Der gerichtsmedizinische Untersuchungsbefund dazu lautet:

Probe 1: "Es handelt sich um einen Körper von ovaler, angedeutet nierenförmiger Struktur, der von einer bindegewebigen zarten Kapsel umgeben ist. In dieser Kapsel finden sich Fettzellen, aber auch kleine Rundzellen vom lymphocytären Typ. Das Gewebe besteht aus kleinsten Lymphknötchen (Follikeln), diese sind ausreichend mit kleinen Rundzellen besetzt, in den Zentren aber aufgelockert. Die Netzzellen (Reticulumzellen) sind in der Regel staubförmig verfettet. Das Balkenwerk ist unauffällig. Die Spalträume (Sinus) sind unauffällig.

Diagnose: Lymphknoten, möglicherweise aus einer hautnahen Region."

 

Dasselbe Gewebestück wurde auch von einem Institut für Medizinische Mikrobiologie untersucht. Das Untersuchungsergebnis lautet dort:

"Der vorliegende Lymphknoten läßt eine stark bindegewebig verdickte Kapsel erkennen. In dem erweiterten Sinus sowie in dem bindegewebig vermehrten Stroma lassen sich vermehrt eosinophile Leukozyten erkennen. Die Architektonik ist in großen und ganzen erhalten. Die Keimzentren sind aktiviert.

Diagnose: Chronische, unspezifische Lymphadenitis (Lymphknotenentzündung)."

Der zweite im Film dargestellte blutige Eingriff des Heilers Gutierrez betrifft eine Frau in der Menopause, von der uns gesagt wurde, daß sie eine Unterleibsgeschwulst habe. Diese Diagnose ist aber nicht von einem Arzt gestellt worden.

Der Heiler knetete den Leib, und man hatte den Eindruck, als ob Teile aus dem Leibesinneren an die Oberfläche kamen und der Heiler darin etwas suchte. Bild 22 zeigt, wie der Heiler ein Gewebeteil oder Organ an die Oberfläche gezogen hat. Anschließend verschwand es wieder unter den Händen des Heilers.

 

Bild 22: Der Heiler Virgilio Gutierrez hat am 27.2.1973 bei einer Patientin am Unterleib ein Gewebeteil oder Organ hervorgezogen und durchmustert es. Gleich darauf entfernt er ein Blutgerinnsel. Heiler Virgilio Gutierrez hat am 27.2.1973 bei einer Patientin am Unterleib ein Gewebeteil oder Organ hervorgezogen und durchmustert es. Gleich darauf entfernt er ein Blutgerinnsel.

 

Bild 23: Blutgerinnsel, das von dem Heiler Virgilio Gutierrez bei dem Eingriff von Bild 22 dem Unterleib einer Patientin entnommen wurde. Blutgerinnsel, das von dem Heiler Virgilio Gutierrez bei dem Eingriff von Bild 22 dem Unterleib einer Patientin entnommen wurde.

 

Schließlich zog er ein längliches und schwarzes Gebilde völlig aus dem Leib heraus. Es ist in Bild 23 dargestellt. Der gerichtsmedizinische Untersuchungsbefund lautet:

Probe 4: "Dichtgepackt liegende rote Blutkörperchen, teilweise von einem Netz aus Faserstoff umgeben.

Diagnose: Blutgerinnsel."



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