Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister (5)


   


5. Die Gefahr von Tonbandstimmenversuchen


Ganz schlechte Erfahrungen mit jenseitigen Geistwesen, denen sie blindlings glaubte, machte eine Frau Hildegard Gesbert (2). Sie suchte durch Tonbandstimmen-Experimente Kontakt zu ihrem früh verstorbenen Vater, den sie persönlich nie kennengelernt hatte. Von den Gefahren ihrer Versuche ahnte sie nichts, denn über Warnungen von Bekannten setzte sie sich hinweg. Ihre Einspielversuche verliefen sehr schnell erfolgreich, indem sie gut verständliche Stimmen auf ihren Tonbändern erhielt, die sie ihrem Vater zuschrieb. Bald konnte sie die Stimmen auch ohne Tonbandgeräte unmittelbar in ihrem Kopf vernehmen.

Es begann damit, daß sie eines nachts durch eine sanfte Stimme geweckt wurde, die ihr sagte
(2, S. 26): "Hier spricht Gott persönlich zu dir. An dir habe ich mein Wohlgefallen. Du bist eine Auserwählte." Frau Gesbert war über eine derartige Mitteilung überglücklich. Aber bald änderten die Jenseitigen ihre Mitteilungen und wurden bösartig. Frau Gesbert wurde die Geister, die sie gerufen hatte, nicht mehr los und ging durch eine Hölle seelischer und körperlicher Qualen. Die letzte Hilfsmöglichkeit war der Aufenthalt in einer Nervenklinik. Vor allem wurde sie durch fürchterliche Ankündigungen und entwürdigende Aufträge gequält. Sie berichtet unter anderem (2, S. 72):

"An mehreren Vormittagen hintereinander wurde mir gesagt, unser Michael (ihr Sohn) würde nach der Schule schwer verunglücken. Einmal mußte ich eiligst einen Abschiedsbrief an meine Familie schreiben, mich dann schleunigst auf das 'Betzimmer' begeben, mich niederknien und den Kopf nach unten halten. Im selben Moment, wenn Michael überfahren werde, würde ich vom Schlag getroffen werden, sagte mir die Stimme über mein Gehirn, und wir beide würden uns dann sofort im Himmel wiedersehen.

Nachdem ich eine zeitlang so gekniet hatte, wurde mir gesagt, es würde aufgeschoben. Es habe nicht geklappt, da mein Sohn zu früh Schulschluß gehabt habe.

Was ich in jenen Tagen durchstand, ist unbeschreiblich! Ständig lebte ich in panischer Angst und Sorge um unseren Michael und war immer überglücklich, wenn er nach der Schule wieder vor der Tür stand und ich ihn unversehrt in die Arme schließen konnte.

(2, S. 116) Eines Nachts erhielt ich den Auftrag, meinen Mann zu wecken und ihn zu bitten, er möge sofort einen Krankenwagen bestellen, denn man werde mir die Zunge herausreißen. Wenn ich dann anschließend nicht sofort in ein Krankenhaus gebracht würde, würde ich am eigenen Blut ersticken. Ich mußte mich von meinem Mann und Michael verabschieden und ihnen sagen, daß sie mich nicht mehr lebend wiedersehen würden. Die Angst, die ich ausstand, ist unbeschreiblich! Ich durfte wählen, ob ich in meinem Schlafzimmer alleine oder im Schlafzimmer meines Mannes, der mit Michael zusammenschlief, massakriert werden wolle. Da ich es ihnen ersparen wollte, entschied ich mich für das erste.

Nachdem ich mich auf mein Zimmer begeben hatte, wo nun die Massakrierung stattfinden sollte, überfiel mich ein wahnsinniges Angstgefühl, und ich hatte das dringende Bedürfnis, meinen Mann und Michael in ihrem Zimmer aufzusuchen. Als ich vor ihrer Tür stand, drohte mir die innere Stimme in barschem Ton: 'Wehe, du gehst auch nur ein ganz kleines Schrittchen weiter.' Trotzdem tastete ich mich Millimeter für Millimeter, so nahe es nur eben ging, an die Zimmertür heran und wünschte mir sehnlichst, mein Mann oder Michael würden herauskommen und nach mir sehen. Da ich weder klopfen noch rufen durfte, stand ich eine ganze Zeit lang vor der geschlossenen Tür in der Hoffnung, daß wenigstens einer der beiden mich bemerke. Doch sie waren in tiefem Schlaf und rührten sich nicht.

So begab ich mich schließlich ganz enttäuscht wieder auf mein Zimmer. Hier erhielt ich nun den Auftrag, mich im Dunkeln über den Flur durch ein anderes Zimmer in das Betzimmer zu tasten, mich dort niederzuknien und mehrmals laut zu rufen: 'Komm Geist, reiß mir die Zunge aus dem Hals!' Meinem Schicksal ergeben, tat ich, wie mir befohlen worden war.

Nachdem ich voller Angst längere Zeit so im Dunkeln gekniet hatte und auf alles gefaßt war, sagte mir die innere Stimme: da ich so tapfer gewesen sei, werde es auf einen anderen Tag verschoben. Ich hatte mich schon gefreut, weil ich annahm, daß sie sagen werde, es würde abgesetzt und war nun völlig niedergeschlagen, weil es mir nun doch noch bevorstand.

(2, 121) Die letzten Tage der seelischen Grausamkeiten, in welchen ich mein Zimmer nicht mehr verlassen durfte, waren die schlimmsten. Obwohl ich mir nach der ersten Psychoterrorwelle fest vorgenommen hatte, zukünftig den Bedrohungen keine Beachtung mehr zu schenken, fühlte ich mich nun doch wieder so sehr in der Gewalt meiner Peiniger, daß ich wieder alles glaubte und tat, was die Stimmen mir sagten und befahlen. Es war eine ungeheuerlich freche Stimme, die mich aus meinem Kopf heraus mit ihren Bedrohungen ganz fürchterlich tyrannisierte. Meine Angst war unvorstellbar. Für mich stand fest, daß mir niemand mehr helfen konnte und ich den unsichtbaren Wesen rettungslos ausgeliefert war.

Ich hatte mich meinem Schicksal ergeben und stellte mir in Gedanken vor, wie die grauenhaften Drohungen an mir von den Geistern verwirklicht wurden. Mein Körper sollte nach der Zerstückelung immer wieder zusammengefügt werden, um ihn danach stets aufs neue zerstückeln zu können. So sollte der Schmerz ihrer Mißhandlungen immer wieder aufs neue spürbar werden. Mein Herz werde in heißem Fett in der Pfanne gebraten, kündigte die Stimme mir an. Den Schmerz würde ich bei vollem Bewußtsein verspüren, und sie würden diese Handlung immer wieder aufs neue wiederholen, ohne daß ich daran sterben würde.

Die Geisterwelt war für mich in jenen Wochen realer als die materielle Welt. Meine physische Umgebung war mir ziemlich unwichtig geworden, und mir war egal, was andere von mir dachten. Ich ging ganz in dem Kontakt mit dem Jenseits auf und hatte meine Eigenständigkeit vollkommen aufgegeben. Vorbehaltlos glaubte ich wie immer alles, was die Stimme mir sagte, auch wenn es mir noch so wirklichkeitsfremd erschien.

Als Klaus morgens mit seinem Wagen weggefahren war und mir die Geister, die mich massakrieren sollten, angekündigt worden waren, hörte ich ihren unsichtbaren Wagen vorfahren und anschließend die Geister mit schauerlichem Gesang die Treppe heraufpoltern. Mir schlug das Herz bis zum Hals, als ich sie kommen hörte, und meine Angst stieg ins Unermeßliche. Ich stand mit dem Rücken zur Tür, als eine äußere Stimme mir zuflüsterte, ich solle mich mal etwas umdrehen. Sie wollte mir wohl einen tröstenden Hinweis geben, daß mein Mann vor der Tür stand. Sofort ergänzte dann aber eine innere Stimme, ich solle mich leicht umdrehen, um ein wenig von dem zuerst eintretenden Geist erblicken zu können. So nutzten die negativen Wesen jede Gelegenheit aus, um gutgemeinte Ratschläge ins Negative zu kehren.

Ich schaute mich ein wenig um und sah den Ärmel eines Hemdes, der mich an ein Hemd meines Mannes erinnerte. Meinen freudigen Gedanken, daß mein Mann vor der Tür stand, unterdrückte ich aber sofort wieder, da ich es seit dem Kontakt mit der Geisterwelt gewohnt war, meine Gedanken stets ausgeschaltet zu lassen, um mir dadurch nicht immer wieder neue Strafen zuzuziehen. Ich handelte nach dem Motto, daß nicht ist, was nicht sein darf, d. h. ich legte alles so aus, daß es in das Konzept der Geister paßte.

Obwohl ich im Grunde genommen genau wußte, daß mein Mann vor der Tür stand, verdrängte ich sofort diesen Gedanken, steigerte mich in die Vorstellung, daß es sich um einen Geist handele und bemühte mich, meine Konzentration wieder ganz auf die Geister einzustellen, die mit ihren Drohungen fortfuhren. Das spezielle Hemd wird seitdem in unserer Familie 'das Geisterhemd' genannt.

Mir wurde befohlen, mich ganz auszuziehen und in diesem Zustand lange Zeit stehend zu verharren, während im Himmel über mich ein Gericht abgehalten würde. Bei meinen Versuch, den BH anzubehalten, kommandierte die freche Stimme über mein Gehirn barsch: 'Aus, aus, alles ausziehen!' Trotzdem behielt ich aber den Schlüpfer an und war froh, nicht den Befehl zu bekommen, ihn auch noch auszuziehen. Manchmal, wie auch hier, stellte ich erfreut fest, daß selbst bei der frechen Stimme schon mal etwas Gutes durchkam und sie mir gnädig war. Dafür war ich ihr sehr dankbar, denn es war mir sehr peinlich, und ich schämte mich unsagbar, so entblößt dastehen zu müssen, während angeblich die Zuschauer aus dem Himmel auf mich herabsahen.

Auch meine verstorbenen Verwandten waren angeblich anwesend, um meiner Verurteilung beizuwohnen und über die Art der Hinrichtung abzustimmen. Sogar meine noch lebenden Verwandten würden zu dem Zweck in den Himmel gehoben, sagte mir die Stimme, auch mein Bruder, der gerade mit seinem Fahrrad von der Arbeit gekommen sei. 'Wo bin ich denn?' habe er ganz erstaunt gefragt, als er im Himmel angekommen sei.

Gott habe auf seinem Thron Platz genommen, wurde mir gesagt, und allen Anwesenden sei verkündet worden, daß ein Gericht über mich abgehalten werde. Alle würden sich darauf freuen und gespannt die Verhandlung erwarten. Allen Zuschauern wurde nun verkündet, welch große Schuld ich auf mich geladen und daß ich die Verstorbenen so intensiv gerufen habe. Es wurde abgestimmt, welche Strafe ich bekommen sollte.

Alle, bis auf einen, waren sich darüber einig, daß Lynchen für mich zu gnädig sei und ich deshalb massakriert werden sollte. Ich dachte an eine Tochter jenes Verstorbenen, der sich der Stimme für die Massakrierung enthalten hatte. Sie war auch bereits verstorben und sollte während ihres irdischen Lebens angeblich große Schuld auf sich geladen haben. Ich wunderte mich, wieso sie nicht massakriert, sondern jetzt im Himmel sei, wie die Stimme mir gesagt hatte.

Diese Überlegung wurde mir sehr angekreidet, und es wurde ein Loblied auf diese Verstorbene gesungen. Ihr Vater, der zuerst als einziger ein gutes Wort für mich eingelegt und gegen die Massakrierung gestimmt hatte, war nun sehr enttäuscht, weil ich das von seiner Tochter gedacht hatte, und er war nun auch für die Massakrierung.

Mein 'Vater' sagte mir: 'Hildegard, es wird ganz furchtbar, und du wirst vor Schmerzen die Wände hochgehen.' Im Geiste stellte ich mir die auf mich zukommenden wahnsinnigen Schmerzen vor und war von panischer Angst erfüllt. Ich beneidete alle, die in den Himmel gehoben worden waren und schon sehen durften, wie es im Himmel aussah und schon Gott schauen durften. Ich wünschte mir, auch da oben sitzen und einer Gerichtsverhandlung beiwohnen zu dürfen. Es war mir unverständlich, daß keiner sich für mich einsetzte, und ich dachte: 'Wenn ich aber im Himmel wäre und mitzubestimmen hätte, würde ich gegen die Massakrierung stimmen, selbst wenn es ein noch so großer Sünder wäre.'

Durch diesen Gedanken zog ich mir eine verschärfte Strafe zu, und ich wurde als überheblich und eingebildet hingestellt. Während der furchtbaren Bedrohungen sagte mein 'Vater', er dürfe nicht länger bei mir bleiben und müsse mich nun verlassen. Das machte mich tieftraurig. Als ich mich dann so sehr von ihm verlassen fühlte, hörte ich plötzlich neben mir an meinem Ohr ganz leise meinen Namen flüstern. Es war wieder die liebe und mir so sehr vertraute Stimme. Ich war unbeschreiblich glücklich, meinen Vater wieder in meiner Nähe zu wissen. 'Ich bin noch mal zurückgekommen, sagte dann die sich als mein Vater ausgebende innere Stimme, wohl, um die Anwesenheit meines wirklichen Vaters zu rechtfertigen.

Es wurde mir befohlen, mich auf den zu Boden legen, was für mich nach langem Stehen eine richtige Wohltat war. Als mein Mann einmal zur Türe hereinschaute und mich so nackt liegen sah, brachte er mir ein Kopfkissen und eine Decke. Darüber war ich sehr gerührt. Ich durfte ihm ja nicht sagen, daß eine Stimme mich gezwungen hatte, mich entblößt hinzulegen und in dieser Position meine Massakrierung zu erwarten. Es tat mir sehr leid, daß mein Mann sich die Mühe machte, das ganze Bettzeug aus dem Nebenzimmer herüberzubringen, um mich dann besorgt zuzudecken. Zwar fröstelte ich stark, und es tat so gut, unter der warmen Decke zu liegen, aber ich wußte ja, daß meine Peiniger dies nicht dulden wurden. Trotzdem freute ich mich sehr über sein Mitgefühl und rechnete ihm diese Fürsorglichkeit sehr hoch an. Ich mußte meinen Mann aber sofort wieder hinausschicken, sonst würde er mit mir zusammen massakriert, sagte mir die Stimme. So war ich sehr besorgt darum, daß mein Mann das Zimmer so schnell wie möglich wieder verließ. Die Decke und das Kopfkissen mußte ich, wie vermutet, sofort beiseite legen.

Die Gerichtsverhandlung wurde nun weiter fortgeführt. Michael weine bitterlich, wurde mir gesagt und meine Mutter versuche ihn zu trösten. Ich hörte meine Mutter sagen: 'Dat Hildegard deht mich evver leht (Die Hildegard tut mir aber leid)'. Während der furchtbaren Androhungen konnte ich meine Gedanken nicht unterdrücken und dachte, daß es vielleicht doch nur leere Drohungen seien. Da wurde die Stimme wütend und sagte, im Himmel werde auch Theater gespielt und ich müsse mitmachen. Gott spiele so gerne Theater, und ich habe ihm nun durch meine Gedanken 'die Show gestohlen' und ihm die Freude an diesem Theaterspiel gründlich verdorben. Ich sei eben ein zu gutes Medium. Sofort schaltete ich meine Gedanken wieder ab und konzentrierte mich wieder voll und ganz auf das 'Theater'.

Plötzlich schien mir, als höre ich in der Ferne einen Chor beten. Eine innere Stimme sagte mir, es seien die Erzengel, die für mich beten würden. Ich hörte, wie diese Schar unsichtbarer Wesen meine unbeholfenen Bitt- und Bußgebete in exakter und wunderbar formulierter Weise an Gott weitergaben. Sie registrierten jeden meiner leisesten, auch im Ansatz vorhandenen Gedanken, und jede Bitte an Gott formten sie zu trefflichen Gebeten, die meinen Gefühlen und Wünschen exakt entsprachen. Ich bewunderte ihre hervorragende Ausdrucksweise und konnte es gar nicht fassen, daß sie meine leisesten Gedanken umgehend in so wunderbar formulierten Gebeten an Gott weiterzugeben vermochten. Außerdem gaben sie Gott eine genaue Schilderung meines elenden körperlichen und seelischen Zustandes und legten Fürbitten für mich ein. Dann hörte ich die Geistwesen noch weit weg beten, ohne ihre Worte zu verstehen, bis ich sie nicht mehr wahrnehmen konnte. Von diesem Phänomen war ich außerordentlich beeindruckt, und ich denke noch manchmal daran zurück.

Mir kam der Gedanke, daß es sich vielleicht um die guten Geistwesen gehandelt haben könnte, deren himmlischen Gesang 'Wir kommen' ich während der Zeit meiner Einspielungen über Tonband vernommen hatte. Offenbar hatten sie die sich für mich anbahnende Leidenszeit vorausgesehen und wollten mir mit ihrem herrlichen Gesang ihren Beistand ankündigen.

Kurz nachdem man mir gesagt hatte, daß nun auch mein Mann lebend in den Himmel gehoben worden sei, ging die Tür auf, und mein Mann trat in mein Zimmer. Es freute mich sehr, daß ihre Behauptung nicht stimmte. Sonderbarerweise hatte sich aber auch mit dem Eintritt meines Mannes ein Gefühl des Mitleids mit den Geistern bei mir eingeschlichen, da sich ihre noch vor Sekunden abgegebene Behauptung nun als Lüge erwiesen hatte. Es war mir fast peinlich, daß sie auf diese Weise bloßgestellt worden waren.

Es war grauenhaft, anhören zu müssen, was die Geister alles mit mir vorhatten! Die Zuschauer im Himmel wollten sich an meinen Qualen weiden. Über viele Jahre hinaus sollte ich gequält werden und die Schmerzen bei vollem Bewußtsein ertragen. So sollte ich u. a. skalpiert, die Augen sollten ausgestochen und die Nägel von den Fingern gerissen werden. Ich sollte zusammen mit einem Geist soviel Wasser in mein Zimmer tragen, bis es fast bis zur Decke gefüllt sei. Dann wollten mich die Geister fast ertrinken lassen, weil ich immer solch große Angst vor dem Ertrinken hatte. Die Qualen des Ertrinkens sollte ich immer wieder aufs neue erleiden. Das Wassertragen sollte zum Glück erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Hätte ich den Befehl bekommen, das Zimmer sofort mit Wasser zu füllen, ich hätte es wahrscheinlich getan. Woraus sich wohl auch die von einer Stimme dazu angetriebenen Morde, Selbstmorde o.ä. erklären lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß man unfähig ist und es einfach nicht wagt, sich den diktatorischen und herrischen Befehlen der unsichtbaren Wesen zu widersetzen.

Ich sollte lebendig begraben werden, und sie wollten mir nur ganz wenig Luft lassen, damit ich fast ersticken und mit höchster Atemnot ringen müsse. Wenn sie Lust verspürten, mich zu lynchen oder zu massakrieren, wollten sie mich aus- und danach wieder eingraben. Sie wollten mich einfach ganz fürchterlich quälen, mich jedoch nicht daran sterben lassen, um mich immer wieder aufs neue martern zu können.

Ich durfte wählen, ob ich die Geister liegend oder stehend empfangen wollte. Die Stimme, die sich als mein Vater ausgab, riet mir zum letzteren, da sie mich liegend sofort bei ihrem Eintritt in mein Zimmer bis an die Decke werfen und dann herunterfallen lassen würden. Ich durchlitt alle diese fürchterlichen Ankündigungen so, als würden sie bereits an mir verübt.

(2, S. 144) Eine innere Stimme unterstützte meine energische Ablehnung, (mich in eine Nervenklinik zu begeben) und bat mich inständig, mich nicht dazu überreden zu lassen. Eine Stimme sagte mir, sie sei ein Funker und habe sich durch meine Einspielungen mit einem anderen Funker in mir verfangen, und sie seien nun miteinander in mir verbunden. Er wolle unbedingt heraus, könne aber noch nicht. Ich solle mir nur ja nicht einbilden, mit Gott und meinem Vater Kontakt gehabt zu haben. Das seien sie, die Funker, gewesen. Wenn ich die Stimmen wegmachen ließe, würden sie auseinandergerissen, das möchten sie aber nicht. Sie wollten unbedingt zusammenbleiben. Obwohl ich mich mittlerweile von meinen Kindern schon halb hatte überreden und überzeugen lassen, daß ein Klinikaufenthalt für mich das Beste sei, bekam ich nun Mitleid mit den Funkern und überlegte, ob ich nicht ihnen zuliebe doch besser zu Hause bleiben solle.

Doch schon bald darauf besann ich mich eines anderen, denn die Stimmen meldeten sich nun verstärkt über die Herduhr und über meine Schritte. Sie beschimpften und bedrohten mich aufs Schlimmste. Die innere Stimme, die sich übrigens auch über meinen Herzschlag meldete, was ich als sehr unangenehm empfand, drohte mir, ich könne was erleben, wenn sie aus ihrer Gefangenschaft in mir befreit wären. Dann wollten sie mir, wenn ich auf der Straße sei, auflauern und mich dort umbringen. Da beschloß ich endgültig, mich in die Klinik zu begeben, zumal die Stimme mir dann auch noch sagte, es wimmele hier im Haus nur so von Geistern, die ich alle gerufen hätte.

Ich dachte an den Vers: "Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los", und die Bedeutung dieser Worte kam mir voll zum Bewußtsein. Mir graute bei dem Gedanken, von so vielen Geistern umgeben zu sein, und ich entschied mich, das Haus so schnell wie möglich zu verlassen. In diesem Beschluß wurde ich noch bestärkt, als ich an den fürchterlichen Gestank in meinem Zimmer dachte. Es wäre mir unmöglich gewesen, mich dort länger aufhalten zu müssen. Heute bin ich froh und dankbar, nicht auch noch hellsichtig gewesen zu sein! Der Anblick der mich umgebenden Wesen hätte meine Angst bestimmt noch ins Unermeßliche gesteigert! –

Während ich mir noch kurz vor der Fahrt zur Klinik voll panischer Angst die fürchterlichsten Androhungen anhören mußte, kam in mir der Gedanke auf, warum Gott das wohl alles zulasse. Ich konnte nicht verstehen, warum Er nicht eingriff und diesen niederen Wesen Einhalt gebot. Oder gab es vielleicht tatsächlich keinen Gott, wie so viele behaupteten, fragte ich mich frustriert. Es war das erste Mal, daß in mir Zweifel an der Existenz Gottes aufkamen, die jedoch trotz fortgesetzter schlimmster Bedrohungen schon bald wieder verflogen.

Heute weiß ich, daß Leid Seele und Herz läutert und zur Bewußtseinserweiterung dient und oft eine Notwendigkeit ist für die geistig - seelische Weiterentwicklung des Menschen. Dies habe ich an mir selber erfahren, denn durch dieses Leid fand ich wieder zu Gott zurück.

(2, S. 147) Um mir die Klinik schmackhaft zu machen, hatte Hans mir vorgeflunkert, das Vordach der Klinik sei mit Gammastrahlen ausgerüstet, die keine Geister einlassen würden. Dieser Trick meines Sohnes trug erheblich dazu bei, daß ich heilfroh war, als ich aus unserem Haus heraus war und wir in der ca. 5 km entfernten "geistersicheren" Klinik ankamen.

Da meine Freundin die Einweisung in die Klinik verhindern wollte, hatte sie meinen Mann während der Dienstzeit im Büro wiederholt angerufen und ihm immer wieder nahegelegt, daß er mit mir nach Rheydt zum Fritze fahren solle [Mit Fritze ist ein frommer, "älterer Herr mit positiven Jenseitskontakten gemeint (2, S.25)]. Sie erhoffte sich von diesem Besuch, daß es 'Fritze' gelingen würde, mich von der Macht der negativen Geistwesen zu befreien und damit die Klinikeinweisung abzuwenden nach dem Motto: 'Wenn man Fleisch will, geht man auch nicht zu einem Bäcker.' Sie hatte mit Fritze schon einen Termin vereinbart, aber meine Familie wollte absolut nichts davon wissen und war einstimmig für die Klinikeinweisung.

Fritze ist, wie bereits erwähnt, eine Persönlichkeit mit tiefem Gottesverhältnis. Er ist von freundlichem und ausgeglichenem Wesen und jederzeit sehr hilfsbereit. Daher ist es verständlich, daß mir die guten Geister als letzte Mitteilung auf der Kassette den Rat gaben: "Geh nach Rheydt zum Fritze." Kurz danach hatten ja die negativen Wesenheiten die absolute Macht über mich erlangt. Hätten wir den wohlgemeinten Ratschlag jetzt in die Tat umgesetzt, wäre mir wohl viel Leid erspart geblieben. Aber er war bei mir leider zunächst in Vergessenheit geraten, und bis ich mich wieder an ihn erinnerte, hatte ich schon sehr viel mitgemacht.

Statt zu Fritze zu gehen, den ich nur vom Hörensagen kannte, war ich nun also in der Klinik gelandet! Die Ärztin war von meinen ältesten Kindern bereits über meinen Zustand unterrichtet worden. Bei unserer Ankunft war sie allerdings nicht anwesend, weil sie noch auf einer anderen Station beschäftigt war. So mußten wir längere Zeit im Wartezimmer Platz nehmen.

Während wir auf die Ankunft der Ärztin warteten, meldete sich wieder eine innere Stimme und gab sich als Gott aus. Der Gedanke, daß es vielleicht wirklich Gottes Stimme sei und nun in der Klinik zum Schweigen gebracht werden sollte, beunruhigte mich, und ich schlug vor, doch lieber wieder nach Hause zu fahren. Hiermit waren aber meine Angehörigen nicht einverstanden.

Plötzlich spürte ich ständig Stiche in einem Auge, als ob mit einer Nadel hineingestochen würde. Dann hörte ich die Stimme über mein Gehirn sagen: 'Das sind wir. Wir zerstechen dir zuerst das eine und dann das andere Auge.' Ich spürte die Stiche mit einem Schmerz, als ob wirklich mit einer Nadel in das Auge gestochen würde. Nach jedem Stich verschwamm das Auge, und ich konnte in dem Moment mit dem Auge nicht sehen. Es war höchst unangenehm und bereitete mir große Pein, einen Stich nach dem anderen in das Auge zu bekommen. Verzweifelt hielt ich mir zum Schutz die Hände vor die Augen, um die Nadelstiche abzuhalten. Aber das nutzte nichts, das wurde mir auch von meinen Peinigern gesagt.

Die höchst unangenehmen und schmerzhaften Nadelstiche hielten indes unvermindert an. Mittlerweile verspürte ich die Stiche auf beiden Augen. Selbst auf dem Weg zum Sprechzimmer wurde ich mit den Stichen gepeinigt.

Die nette, freundliche Nervenärztin konnte an meinen Augen natürlich nicht die geringste Spur von Einstichen erkennen. Dadurch empfand ich das unbehagliche Gefühl, den Schein einer Simulantin zu erwecken. Aber ich wußte nur zu gut, daß ich die Nadelstiche, die nun im Sprechzimmer aufgehört hatten, wirklich verspürt hatte. Mir wurde hier so richtig bewußt, wie degradierend es ist, für tatsächlich stattgefundene, jedoch paranormale Erlebnisse keine Beweise in der Hand zu haben.

(2, S. 158) Mein Wunsch, wieder ganz zu Hause bleiben zu dürfen, wurde immer größer. So beschloß ich dann eines Abends, nach drei Wochen Klinikaufenthalt, nicht mehr dorthin zurückzukehren. Ich konnte es einfach nicht mit ansehen, wie der Haushalt nur notdürftig geregelt wurde. Außerdem hielt ich es in der Klinik nicht länger aus.

Mein Mann war von meinem Entschluß gar nicht begeistert, denn unsere älteren Kinder und alle Bekannten hatten ihm gesagt, daß er mich auskurieren lassen solle, um einen Rückfall zu verhindern. Aber gegen allen Widerstand setzte ich mich durch. Von meinem einmal gefaßten Entschluß ließ ich mich nicht mehr abbringen. Mein Mann rief schließlich auf mein Drängen hin in der Klinik an, um Bescheid zu sagen, daß ich nicht zurückkehren würde. Da die Ärztin nicht anwesend war, wurde vorläufig der Abend als Urlaub angerechnet. Die Entscheidung sollte dann am nächsten Tag die Ärztin treffen, die ich am folgenden Tag anrief.

Ich war unsagbar glücklich, als sie nach anfänglichen Vorbehalten schließlich in eine ambulante Behandlung bei ihr einwilligte. Da ich freiwillig gekommen war, durfte ich die Klinik auch freiwillig wieder verlassen. Leider hatte ich das erst nach meinem fast dreiwöchigen Aufenthalt in der Klinik erfahren, sonst wäre ich schon nach einigen Tagen wieder nach Hause zurückgekehrt. Alles in allem kann man jedoch sagen, daß ein Klinikaufenthalt einem ständigen Psychoterror vorzuziehen ist. Das Personal ist weniger unfreundlich als man es in manchen Berichten liest, und die Persönlichkeit als Mensch wurde respektiert!

Die Ärztin machte mir zur Auflage, daß wir nun in kurzen Abständen zu ihr in die Sprechstunde kommen sollten, womit ich gerne einverstanden war. Die Hauptsache war für mich, daß ich wieder für ganz zu Hause bleiben durfte. Bei den Terminen besprachen wir meinen Zustand, und die Tabletten wurden nun allmählich herabgesetzt. Dadurch begann für mich nun eine entsetzliche physische Leidenszeit.

Im Nachhinein überlegte ich mir öfter, was eigentlich schlimmer gewesen sei, die Psychohölle der Geister oder die physischen Nebenwirkungen der Psychopharmaka, die sich bei mir ganz fürchterlich auswirkten. Überstiegen die psychischen Qualen schon die Grenze des Erträglichen, so führten die Folgeerscheinungen der eingenommenen Medikamente zum absoluten Höhepunkt meiner Leiden!

Die große, innere Unruhe, von der ich nun Tag und Nacht befallen war, ist unbeschreiblich! Ich hatte das unstillbare Bedürfnis, immer in Bewegung sein zu müssen. Es war mir unmöglich, längere Zeit zu sitzen, zu stehen oder zu liegen, und ich lief deshalb ständig hin und her wie ein gefangenes Tier im Käfig, um die innere Unruhe überhaupt aushalten zu können. Der Zustand war so entsetzlich, daß ich nicht mehr ein noch aus wußte. Am liebsten wäre ich vor mir selber davongelaufen.

Eine besonders große Qual war für mich, wenn ich mich längere Zeit an einer Stelle aufhalten mußte, wie z. B. am Telefon. Bei längeren Gesprächen hielt ich das Telefon in der Hand und wanderte damit ständig auf und ab, um der furchtbaren inneren Unruhe Herr zu werden. Ich wartete immer sehr darauf, daß mein Gesprächspartner das Gespräch beendete. Selber wollte ich es aus Höflichkeit nicht abbrechen. Es brachte mich manchmal schier zur Verzweiflung, wenn das Gespräch am anderen Ende der Leitung gar kein Ende nahm.

Nachts wachte ich nach kurzem Schlaf immer wieder auf. Es war mir dann unmöglich liegenzubleiben. Die innere Unruhe packte mich sogleich wieder, und ich ging dann in jeder Nacht mehrmals längere Zeit auf dem Flur auf und ab, oder ich lief die Treppe rauf und runter, um die furchtbare innere Unruhe abzureagieren, während meine Angehörigen in tiefem Schlaf lagen. Wie sehr wünschte ich mir, genauso tief und ruhig durchschlafen zu können! Meine Kehle war durch die Medikamente nachts total ausgetrocknet. Nach jedem Erwachen wurde mir dieser entsetzliche Zustand sofort bewußt, und ich griff schnell zu einer bereitgestellten Flasche Wasser, um den qualvollen Zustand etwas zu mildern. Außer der furchtbaren inneren Unruhe litt ich unter Depressionen, die ich aber nach Möglichkeit vor meiner Familie verheimlichte. Durch die Herabsetzung der Medikamente wurde ich noch zusätzlich von einem starken Zittern der Beine befallen. Nicht eine Minute konnte ich ruhig sitzen oder stehen, ohne daß meine Beine hin und her gingen.

In meiner Ratlosigkeit und Angst vor möglichen neuen nächtlichen Qualen blieb mir schließlich nichts anderes übrig, als den Rat von Fritze (den sie inzwischen eingeholt hatte) zu befolgen. Vor dem Schlafengehen hängte ich ein Kruzifix über das Bett, und nach dem Motto "Not lehrt beten" fand ich nach langer Zeit wieder zum Gebet zurück und bat Gott inniglich um Schutz vor den bösen Geistern. Tatsächlich stellten sich in der folgenden Nacht keine Geschehnisse durch negative Geistwesen ein. Ich war am nächsten Morgen sehr glücklich darüber und vergaß von da an nie mehr meine täglichen Gebete.

Gleichzeitig erwachte in mir das Bedürfnis, meine Mitmenschen auf die Macht des Gebetes hinzuweisen und ihnen das Gebet als Rettung aus allen Nöten zu empfehlen.

Vielleicht hatte dazu beigetragen, daß ich seinerzeit sofort nach diesem Auftrag völlig ratlos dachte, diesem Wunsch nicht nachkommen zu können, weil ich nahezu keine Bekannten hatte, an die ich den guten Rat weitergeben konnte. Mit meinem Vorsatz, ein Buch zu schreiben, war mir nun ein Mittel dazu an die Hand gegeben.

Wobei freilich folgendes bedacht werden muß: Wenn wir uns freiwillig mit der niederen Geisterwelt in Verbindung setzen, kann uns auch ein Gebet nicht immer vor katastrophalen Folgen bewahren, und auch unser Schutzgeist ist dann nicht immer imstande, uns vor negativen Einflüssen zu schützen. Außerdem ist zu bedenken, daß die Bibel uns dies zu unserem Schutz ausdrücklich verbietet.

 

Im Sommer, nachdem ich nun durch das Beten zur Ruhe gekommen war, begann ich wieder mit dem Niederschreiben meiner Erlebnisse. Diesmal jedoch, im Gegensatz zum ersten Bericht, den ich nur grob und oberflächlich für meine Familie aufgeschrieben hatte, ging ich ins Detail und vertiefte mich stärker als je zuvor in die vergangenen Geschehnisse, um alles exakt so wiederzugeben, wie ich es erlebt und was ich dabei empfunden hatte.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, wie sehr ich die niederen Wesen mit meiner Niederschrift vergraulen würde.

Es ereignete sich folgende Episode:

Ich möchte nochmals erwähnen, daß sich keine niederen Wesen mehr einstellten, obwohl ich während der zweiten Niederschrift, die sich über einen Zeitraum von ca. einem halben Jahr erstreckte, oft täglich intensiv vom frühen Nachmittag bis in den späten Abend hinein mit dieser geistigen Tätigkeit beschäftigt war. Zusätzlich las ich auch noch einschlägige Literatur. Den Schutz vor den bösen Einwirkungen, das ist meine feste Überzeugung, habe ich mir durch mein beständiges Beten erwirkt. Diese Überzeugung wird mir bestätigt durch die Bibelstelle: Markus 9, 25-29 in der es schließlich heißt: 'Diese Art (unsauberer Geister) kann durch nichts ausfahren als durch Beten und Fasten.'

In den lehrreichen Durchgaben hoher Geistwesen heißt es: 'Ohne Werke ist das Gebet nicht viel wert.' Man müsse Taten vorweisen können, um empfangen zu dürfen, und Eigenschaften entwickeln, die uns Gott näher bringen, und die Er für uns in den Geboten festgelegt hat."