Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
SPECIAL
Woher kommen wir? - Wozu leben wir? - Wohin gehen wir?
Der Sinn des Lebens
In diesem Zusammenhang gewinnt eine weitere Erfahrung vieler "klinisch Toter" besondere Bedeutung. Sie erlebten nämlich, dass in der JENSEITSWELT eine ganz andere Art von Wissen zählt. Es war, so beschrieben sie es, ein tieferes Wissen, das den Ursachen und Verflechtungen dessen gilt, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Das sollte zu denken geben! Es zeigt, wie falsch unsere Ausbildung ist und wie viel kostbare Zeit unseres Lebens wir mit dem Erlernen manch unwichtiger Dinge verschwenden. Hier verläuft die Trennlinie zwischen VERSTAND und VERNUNFT. Was wir erlernen, nützt dem irdischen VERSTAND, was wir erleben und empfinden, was unseren GEIST bewegt, geht in uns ein und wir können es mitnehmen.
Unter der einseitigen Entwicklung des VERSTANDES leidet heute die ganze Menschheit! Anstatt uns vom GEIST führen zu lassen, haben wir seinem irdischen Werkzeug, dem VERSTAND, die Führung überlassen. So greifen wir allenthalben in Naturgeschehen ein, ohne die Folgen absehen zu können, weil uns das Wissen über das Gefüge dieser Schöpfung fehlt.
Alle, die während des zeitweiligen AUSTRITTS aus ihrem Erdenkörper die irdische Welt verlassen hatten, gelangten ganz von selbst zur Erkenntnis, wie viel darin falsch gewesen war, und wie viel Leid sie – oft auch unwissentlich – anderen Menschen zugefügt hatten und wie viel Zeit sie nutzlos vertan hatten. Manche von ihnen kehrten höchst ungern ins irdische Leben zurück und machten ihren Ärzten sogar heftige Vorwürfe. Aber alle, die derart DRÜBEN gewesen waren, brachten den Vorsatz mit, in Zukunft bewusster zu leben. Das ist das Wichtigste, was diese Berichte vom Leben nach dem Tod uns vermitteln.
Die LEBENSRÜCKSCHAU, die Einsicht und die daraus gezogenen Folgerungen sind ein deutliches Zeichen von Verantwortung. Der GEIST ist sich dieser Verantwortung sofort bewusst, sobald er die Fesseln des Irdischen abgestreift hat. Dann haben sich alle Überlegungen zur irdischen Nützlichkeit und alle Zweifel von selbst erledigt. Verantwortlichkeit kann niemals Selbstzweck sein. Sie kann nur im Zusammenhang mit einer Aufgabe wachsen. Die Ökologie, die Wissenschaft vom natürlichen Zusammenwirken, zeigt, wie alles ineinandergreift, sich ergänzt und fördert. In diesem Wechselspiel erfüllt alles die ihm zugewiesene Rolle. Wie könnte man da annehmen, dass ausgerechnet der Mensch in diesem Gefüge funktionslos ist?
Jede Suche nach dem Sinn des Lebens läuft jedoch leicht Gefahr, sich in nur abstrakten Vorstellungen zu bewegen. Doch selbst das Größte spiegelt sich stets im Kleinen und alles, worin die große Wahrheit dieser Schöpfung liegt, umgibt uns hier auf Erden bereits in abbildhafter Form. Wie schon gesagt: Ein aufmerksamer Beobachter lernt bei einem Spaziergang in der Natur mehr als ein Tor auf einer Reise um die Welt.
Wie bereits beschrieben, ist der KERN des Menschen, sein ICH, der GEIST. Doch was haben wir als GEISTWESEN, ummantelt von einem grobstofflichen Körper, hier im Irdischen zu schaffen? Die Antwort liegt in der Unzulänglichkeit unseres menschlichen Tuns:
Was macht die Natur, damit ein Pflanzensamen reift? Sie wurzelt ihn in die Erde ein. Die vielfältigen Kräfte, die dadurch auf ihn wirken, fördern und stärken ihn. Ebenso hat es der URGEIST mit uns Menschen gemacht. Als SAMENKORN sind wir in diese Erdenwelt gesenkt worden. Wir reifen im Stoff zur Entfaltung unserer Eigenart, nämlich des GEISTES! Das irdische Erleben mit seiner steten Notwendigkeit zur Überwindung stofflich bedingter Schwierigkeiten (der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach) soll uns helfen, die KRAFT DES GEISTES in uns zu erkennen und sie für eine bewusste Betätigung zu stärken. Wohin wird diese Entwicklung führen? Die Antwort ergibt sich aus unserer Beschaffenheit: in das unserer Art entsprechende GEISTIGE REICH. Die höheren STUFEN darin können wir nur gereift erreichen.
Nicht wenige Menschen meinen, das Endziel unseres Weges sei das Nirwana, die gänzliche Auflösung unseres ICH in einer alles umfassenden KRAFT. Diese irrige Auffassung, das ICH sei etwas Vernichtenswertes, konnte nur entstehen, weil wir es hier auf der niedrigen irdischen Stufe zumeist nur als Selbstsucht und Egoismus kennen. In einem gesunden Organismus und einer gesunden Gesellschaft sind die beiden Tendenzen auf allen Stufen der Hierarchie ausgeglichen. Leiten wir unsere Aufgabe in der Schöpfungsordnung also nicht aus dem fehlerhaften Ist-Zustand, sondern aus dem gesunden Soll-Zustand ab. Daraus ergibt sich, dass unser Daseinsziel nur darin liegen kann, als vollgereifter GEIST, persönlich bleibend, an dem Getriebe der Schöpfung mitzuwirken. Je bewusster wir uns auf diesem Weg entwickeln, desto leichter fällt uns die Einfügung, da wir immer mehr erkennen, dass diese Ordnung der Schöpfung so vollkommen ist, dass in ihr dienend mitzuwirken zugleich den höchsten Eigennutz bedeutet. Aus freiem Willen sind wir dann bereit, die große Ordnung mit zu verwirklichen, weil darin für uns selbst Beglückung liegt.
Wenn wir das durchdenken, wird klar, dass es für den GEIST des Menschen nichts Schöneres gibt als das freiwillige Dienen. "Freiwillig" bedeutet, ungehindert von Bindungen dem eigenen Wollen zu folgen, also aus innerster Überzeugung zu handeln. Es ist ein freudig-aktives, bewusstes Dienen, ein Nützlichsein für einen umfassenderen Zweck, außerhalb der eigenen Person. Das Verlangen nach Nützlichkeit steckt in jedem von uns. Für Arbeitslose und alte Menschen ist es am schlimmsten, keine Aufgabe mehr zu haben und nicht mehr gebraucht zu werden. Hierin zeigt sich, wie sehr unser Geist die Erfüllung seiner Bestimmung ersehnt.
Zugleich ergibt sich daraus auf jeder Stufe der ENTWICKLUNGSLEITER die Aufgabe für die Gemeinschaft. Denn mit dem entwicklungsträchtigen KERN einer HÖHEREN ART ausgestattet, ist der Mensch schon hier befähigt und berufen, das Bindeglied zwischen den stofflichen Welten und dem GEISTIGEN REICH zu sein. Er soll die Brücke bilden, über die die Schönheit und Harmonie jener höheren WELTEN erhebend und veredelnd bis in das Irdische fließen.
Die wahren Kunstwerke, die alle Zeiten überdauern, sind ein Beispiel für die Erfüllung dieser Aufgabe. Unzerstörbar eingeprägt ist dem MENSCHENGEIST dieses keimhaft vorgezeichnete Bild seiner höheren Daseinsbestimmung, zu der er sich entwickeln soll.
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