Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Giganten im All - III - (6)

       

15.0 Es geht um unsere Erde

Noch einmal betraten SHINUN und Martin die Kabine des Kommandanten. Der Aufenthalt im Raumschiff hatte Martin sicherer gemacht und er sah in ASHTAR SHERAN bereits einen guten Freund.

"Ich möchte noch ein paar abschließende Fragen an Sie stellen, Herr Berger," begann der Kommandant das Gespräch. "Weil der Mensch mit seinem grandiosen Bewußtsein einem Computer ähnlich ist, kommt es auch immer auf die richtige Programmierung an. Wir haben den Versuch gemacht, Sie, Herr Berger, umzuprogrammieren. Eine solche Umprogrammierung ist nicht einfach, weil immer erst die falschen Daten gelöscht werden müssen. Ich glaube, daß Ihr ganzes Denken jetzt mit anderen Maßstäben arbeitet, möchte mich aber gern von diesem Erfolg überzeugen." "Gewiß, ich besitze jetzt andere Maßstäbe für meine Entscheidungen, das ist wahr. An meiner Fähigkeit des logischen Denkens hat sich nichts geändert", antwortete Martin. "Nun, wir werden sehen. Es geht um den Bestand der Terra", sagte der Kommandant ernst. Dieser Hinweis machte Martin ernste Sorgen, denn er wußte nur zu genau, wie schlimm die Situation auf der Erde war. Mit einem durchdringenden Blick auf seinen irdischen Gast sagte ASHTAR SHERAN: "Ich könnte diese Fragen auch an unseren Konsequenzenrechner stellen. Aber weil ich annehme, daß Sie bei uns an Bord viel gelernt haben, stelle ich diese Frage an Sie, Herr Berger: Nun, was glauben Sie, müßte die Erdenmenschheit als nächsten Schritt unternehmen, um die Voraussetzungen für einen Weltfrieden zu schafften?" Sofort reagierten Martins Gedanken. Die Antwort stand blitzartig in seinem Bewußtsein und mußte nur noch verbal formuliert werden. "Sämtliche Religionen der Erde müssen unbedingt auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden", sagte der Journalist. "Dazu ist es unbedingt notwendig, daß ohne Rücksicht auf bestehende Dogmen und Konfessionen, alle Religionen die Reinkarnation erforschen und als wichtigsten Bestandteil des Glaubens aufnehmen und sich dazu bekennen." - Der Kommandant nickte mit seinem Kopf und sagte: "Sehr richtig, Herr Berger! Diese Antwort hätte auch unser Konsequenzenrechner nicht besser formulieren können. Eine andere Frage: Soll die irdische Wissenschaft die Freiheit genießen, alle Experimente durchzuführen, die ihr Wissen bereichern könnten?" Martin überlegte nicht lange, sondern antwortete prompt: "Nein! Die Freiheit der Forschung darf nicht dazu führen, Blasphemie zu betreiben. Mißbrauch der Natur und des Menschen ist Blasphemie und sehr gefährlich, wenn man die Folgen nicht mit Sicherheit bestimmen kann. Aber wenn man die Folgen kennt und diese negativ sind oder negative Absichten verfolgt, so handelt es sich um ein Weltverbrechen, wenn man derartige Experimente trotzdem durchführt." "Auch das ist richtig", sagte der Kommandant. "Darf ich auch eine Frage stellen?", fragte Martin. "Ja, natürlich, fragen Sie", sagte der Kommandant. "In den westlichen Ländern der Erde legt man großen Wert auf die Demokratie. Aus diesem Grunde glaubt man, daß die Kinder zwanglos erzogen werden müssen. Das Schlagwort heißt: Antiautoritäre Erziehung. Was können Sie mir dazu sagen?" "Ich glaube nicht, daß Menschen, die sich auf einem Läuterungsplaneten zum Zwecke einer Sühne und Entwicklung befinden, durch antiautoritäre Maßnahmen gebessert werden können", sagte der WELTENLEHRER. "Sicher ist jedenfalls, daß eine Autorität vorhanden sein muß; aber sie muß gerecht und stark sein. Eine Autorität, die über viele Menschen zu bestimmen hat, muß vor allem ein gutes Vorbild sein! Ebenso muß jeder Erzieher vorbildlich sein, wenn er das Recht der Autorität für sich in Anspruch nehmen will. Wer sich gehen läßt und einen schwachen Willen zeigt, hat keinen Anspruch auf Autorität.

Ich meine damit auch jene Menschen, die das Rauchen oder den Alkohol nicht lassen können, die herumschreien, um sich durchzusetzen und noch andere negative Eigenschaften besitzen. Sie haben kein Recht, andere Menschen belehren zu wollen; sie müssen sich dazu bequemen, an sich selbst zu arbeiten. Große, gute Vorbilder werden von den Völkern stets anerkannt. Wenn sie aber keine Vorbilder sind, so wird man sie als Feinde der Menschheit betrachten; das geschieht schon rein unterbewußt."

"Ich teile Ihre Ansicht vollkommen ", sagte Martin beeindruckt. "Sind Sie der Meinung, Herr Berger, daß die irdischen Wissenschaftler davon wissen, daß die großen Erdbebenkatastrophen durch ihre Atomexperimente verursacht werden?", fragte ASHTAR SHERAN weiter. "Ich glaube nicht, daß die meisten unserer Wissenschaftler derartige Warnungen ernst nehmen", sagte Martin. "Die Wissenschaftler und Politiker, besonders aber die Militärs, fragen nicht nach den Folgen, sondern nur nach dem Erfolg ihrer Berechnungen. Das es so ist, haben sie immer wieder bewiesen. Derartige Versuche können eine Katastrophe in sehr großen Entfernungen vom Explosionsherd auslösen."

Der Kommandant stand auf und sagte:

"Ich danke Ihnen für diese Unterredung, Herr Berger." "Ich habe Ihnen zu danken, für alles", sagte Martin. "FRIEDE ÜBER ALLE GRENZEN!" "FRIEDE ÜBER ALLE GRENZEN!", sagte der außerirdische Kommandant.
 
 
 
Nach diesen Worten verließ Martin mit SHINUN die Kabine des Kommandanten. Auf dem Weg zu Martins Kabine sagte SHINUN zu seinem irdischen Gast: "Wir müssen uns bald voneinander verabschieden, Herr Berger. Nach irdischem Zeitmaß sind Sie übermorgen wieder auf der Terra. Schlafen Sie jetzt und ruhen Sie sich aus."  

 

 

16.0 Der Abschied

SHINUN führte Martin durch einen langen Gang zu den Hangars.

"Ich selbst bringe Sie zur Terra zurück, Herr Berger. Im Diskus erhalten Sie noch eine Suggestion, damit Sie alles Erlebte gut behalten." Während sie noch miteinander sprachen, kam ihnen MUMTASEE entgegen. Martin reichte ihr spontan die Hand, um sich von Ihr zu verabschieden. Doch sie grüßte nur mit dem rechten Handrücken an der Stirn. Verlegen zog Martin seine Hand zurück und mit leichtem Schmerz in seiner Seele verabschiedete er sich mit den Worten: "Leben Sie wohl! Und denken Sie einmal an mich. Vielleicht erreichen mich Ihre Gedanken, wenn Sie einen Telpathieverstärker benutzen. Ich werde bemüht sein, mich darauf zu konzentrieren." MUMTASEE lächelte und antwortete mit Worten in Ihrer Sprache: "SUL INAT IS NIT OTHEN!" Daraufhin wandte sich die Außerirdische ab und schritt ihren Weg weiter. Irritiert schaute Martin SHINUN an, der lächelte und sagte: "Übersetzt heißt der Satz: "FRIEDE ÜBER ALLE GRENZEN!" Martin schaute der Außerirdischen noch eine Weile nach, bevor sie dann den Hangar betraten. Dort erhielt der irdische Gast seine Kleidung und auch seine privaten Gegenstände zurück. Der startbereite Diskus leuchtete bereits wie ein riesiger Opal. Unglaublich, war dieser Anblick! Ein vollendetes Fahrzeug für erhabene Götter, schoß es Martin durch den Kopf. SHINUN legte Martin die Hand auf die Schulter: "Wir trennen uns jetzt, mein Freund. Ich führe Sie noch in den Raum mit der Bodenschleuse. Den Diskus steuere ich selbst nach New Mexico. Nach irdischer Zeitrechnung ist es dort 10.00 Uhr vormittags. Sie können also bereits auf der Erde Ihre Mittagsmahlzeit einnehmen. Bedenken Sie aber bitte, wenn Sie zurück sind, daß es um den Bestand der Erde geht! Sie haben ja keine Ahnung, was für eine ungeheuere Macht bereits in den Händen der irdischen Menschen liegt. Weil aber die meisten dieser Menschen innerhalb dieser Verantwortung gottlos sind und auch nicht an ein Weiterleben nach dem Tode glauben, ist diese Gefahr so groß, daß sie nicht ernst genug genommen werden kann. Wir SANTINER fliegen auch weiterhin um ihren Heimatstern. Seien Sie sich dessen immer gewiß." "Warum kann man die Mutterschiffe von der Erde aus nicht sehen?" fragte Martin. "Erstens, ist die Geschwindigkeit eines Mutterschiffes so groß, daß es sich jeder optischen Beobachtung entzieht", erklärte SHINUN. "Zweitens, ist eine elektronische Radarortung auch nicht immer möglich, weil das magnetische Kraftfeld, welches das Mutterschiff umgibt, die auftreffenden Radarimpulse ablenkt, so daß sie nicht reflektiert werden." "Ich bin Ihnen allen überaus dankbar und werde Sie alle im Herzen behalten", sagte Martin ergriffen. Gern wäre er an Bord geblieben und hätte ganz auf eine Rückkehr zur Erde verzichtet. Doch er wußte um seinen AUFTRAG und so kämpfte er tapfer gegen die aufkommenden Gefühle an. "So viele Freunde hab ich noch nie gehabt. Leben Sie wohl, mein lieber Freund SHINUN und vergessen Sie bitte die arme Erde nicht", sagte Martin, der Tränen in den Augen hatte. Kommen Sie uns bitte zu Hilfe, wenn es um den Bestand der Erde geht. Millionen Menschen setzen ihre ganze Hoffnung darauf. Wir brauchen göttliche HILFE! Bitte, lassen Sie die Erdenmenschheit nicht im Stich." "Vergessen Sie bitte nicht, mein Freund, daß der Countdown für die Terra weiterläuft, sofern er nicht durch eine Änderung auf der Terra gestoppt wird", sagte SHINUN. "Wir kommen wieder. - FRIEDE ÜBER ALLE GRENZEN!"

* * * * * * * Ende * * * * * * *