Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Jenseitserlebnisse Verstorbener (9)


   

19. Der unredliche Versicherungsvertreter

Zusammenkunft vom Sonnabend, dem 18. Januar 1992.

Teilnehmer: Ehepaar A., Ehepaar B., Ehepaar S., Frau K., Ehepaar Schiebeler.

Beginn: 20.25 Uhr mit Musik, Schriftlesung und Gebeten.
 
 

Um 20.47 Uhr meldet sich durch den Mund von Herrn B. der Kontrollgeist Nepomuk mit "Gott zum Gruß". Er begrüßt die Anwesenden und wünscht alles Gute für das angebrochene neue Jahr. Er kündigt das Heilgeistwesen Alberto Petranius an, der anschließend drei Fernheilbehandlungen vornimmt. Sodann tritt wieder der Kontrollgeist Nepomuk in Herrn B. ein.

Nepomuk : "Wir werden jetzt hier ein Wesen eintreten lassen, das sehr störrisch und vor allen Dingen überhaupt nicht gläubig ist. Wir haben sehr lange an ihm gearbeitet. Er glaubt an gar nichts und vor allem nicht daran, daß wir mit Menschen Kontakt aufnehmen können, oder umgekehrt, daß Menschen mit uns in Verbindung treten können. Er hat eine ganze Gruppe von Geistwesen um sich geschart. Ihr braucht aber nicht ängstlich zu sein. Es ist nicht die Gruppe, die uns bekämpft, sondern er ist ein kleiner 'Scharlatan', der seine Gruppe mit seinen Reden abhält von dem, was eigentlich notwendig ist. Wir werden hier alles unter Kontrolle haben. Auch wird Stanislaus mit achtgeben, daß nicht alles irgendwie entgleitet. Ich melde mich später wieder."

Der Kontrollgeist Stanislaus meldet sich durch den Mund von Frau A.:

Stanislaus : "Hier spricht Stanislaus. Gott zum Gruß! Ich möchte euch auch begrüßen und meine Freude zum Ausdruck bringen, daß wir wieder zusammengefunden haben. Ich möchte aber auch sagen, daß in dieses Medium ebenfalls ein Wesen eintreten wird, das aber zu eurer Unterstützung mitarbeiten wird.
 
Anmerkung: Es handelt sich dabei um das Geistwesen Magdalena, das schon mehrfach bei uns war und im vorigen Abschnitt zu Wort gekommen ist.

Deswegen sollt ihr euch nicht wundern, wenn sich auch hier jemand einfinden wird. Ich werde mich aus diesem Grunde jetzt zurückziehen, damit ihr mit den beiden Wesen sprechen könnt. Hier aber kommt jemand, der euch helfen kann."
 
 

In Herrn B. ist das angekündigte Geistwesen eingetreten. Schiebeler : "Gott zum Gruß! Kannst du uns schon hören?"

Geist : "Wen meinst du?"

Schiebeler : "Dich meine ich, der du da gerade antwortest."

Geist : "Ich kann dich schon hören."

Schiebeler : "Wie geht es dir, woher kommst du?"

Geist : "Aus der Welt, die es hier gibt."

Schiebeler : "Bist du schon lange dort?"

Geist : "Ja, ich fühle mich hier auch wohl. Und die anderen auch."

Schiebeler : "Weißt du, wie lange du schon in dieser Welt bist?"

Geist : "Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wann ich gestorben bin. Das ist auch gar nicht wichtig für mich. Ich kann aber all das nicht verstehen, was mir erzählt wird. Die wollen hier auf mich nur einreden."

Schiebeler : "Du kannst auch nicht verstehen, daß du mit Menschen auf der Erde sprechen kannst?"

Geist : "Ich rede ja gar nicht mit Menschen. Ihr seid ja auch schon alle tot."

Schiebeler : "Das sind wir noch nicht. Wenn wir in deiner Welt wären, dann würdest du uns doch sehen können."

Geist : "Ich könnte euch sehen, aber ich will euch gar nicht sehen, denn viele, die ich getroffen habe, wollte ich auch nicht sehen."

Schiebeler : "Und hast sie dann aber doch gesehen?"

Geist : "Habe ich nicht gesehen. Wen ich nicht sehen will, den sehe ich auch nicht."

Schiebeler : "Bist du ein Mann oder eine Frau?"

Geist : "Ich bin ein Mann und heiße Franz."

Frau B. : "Wir fragen dich danach, weil wir dich nicht sehen können. Du sprichst zwar durch einen Mann, aber wir wissen nicht, wie alt du bist und wie du aussiehst. Wie alt bist du eigentlich?"

Geist : "Das weiß ich nicht. Das ist nicht wichtig. Ich kann mit Menschen überhaupt nicht reden. Ich habe jahrelang mit Menschen nicht reden können."

Schiebeler : "Doch jetzt redest du mit Menschen."

Geist : "Aber doch nicht mit Menschen."

Schiebeler : "Doch mit Menschen. Wenn wir Geistwesen wären, dann müßten wir bestimmte Dinge können oder auch nicht können. Hast du in deiner Welt einmal Musik gehört?"

Geist : "Ich glaube schon."

Schiebeler : "Was denn für Musik?"

Geist : "Das weiß ich nicht mehr. Irgendwie Klänge."

Schiebeler : "Wenn wir Geister wären, so wie du, würden wir dann Musik machen können?"

Geist : "Das weiß ich nicht. Ich kann keine Musik machen."

Schiebeler : "Aber wir können sie machen. Willst du mal etwas hören? Das können die drüben nämlich nicht. Paß mal auf.

Anmerkung: Es wurde vom Plattenspieler Kirchenmusik vorgespielt.

Schiebeler : Kannst du das hören? Gefällt dir die Musik? Weißt du, wie wir die machen? Kannst du dir das vorstellen?"

Geist : "Ja, so wie früher. Früher habe ich die schon mal gehört, wenn ich da auf Erden herumschwirrte."

Schiebeler : "Könntest du drüben auch so etwas machen?"

Geist : "Nein, das kann ich nicht."

Frau S. : "Und die anderen, die drüben sind?"

Geist : "Die sagen so viel zu mir. Sie sagen, sie könnten mich auf den richtigen Weg führen. Doch ich finde, das ist anmaßend."

Schiebeler : "Die du um dich geschart hast, können die solche Musik machen? Haben die die Geräte dazu?"

Geist : "Nein."

Schiebeler : "Da siehst du, auf der Erde gibt es die eben."

Geist : "Aber für die, die um mich sind, bin ich der Sprachführer, also können die mir schon gar nicht helfen."

Schiebeler : "Aber du selbst hast auch nicht solche Geräte?"

Geist : "Nein, aber die muß ich ja auch nicht haben."

Schiebeler : "Haben mußt du sie nicht, aber wir haben sie."

Geist : "Und das soll der Beweis sein, daß ihr Menschen seid?"

Frau B. : "Das ist ein Beweis. Findest du nicht, daß das ein Beweis ist? Wie kannst du ihn entkräften?"

Geist : "Ich brauche den nicht zu entkräften. Ihr müßt entkräften. Überzeugt ihr mich mal. Die haben immer schon auf mich eingeredet. Vielleicht kann die andere Seite auch Musik machen? Ich bin ja nicht einer von der anderen Seite."

Anmerkung: Damit meinte er die gottfeindliche Seite.

Schiebeler : "Aber wenn wir dort wären, wo du jetzt bist, dann hätten wir doch nicht dieses Gerät, das wir jetzt hier haben. Wenn wir bei dir im Jenseits wären, könnten wir diese Musik nicht machen."

Geist : "Und was sagst du denn nun?"

Anmerkung: Damit sprach er das andere Geistwesen an, das sich in Frau A. befindet.

Geist : "Ich?"

Frau B. : "Gott zum Gruß! Wer bist du denn?"

Geist : "Ich möchte mich vorstellen. Gott zum Gruß! Ich heiße Magdalena. Ich bin heute hierhergeschickt worden, um euch zu helfen. Ich will dir (also dem anderen Geist) schon antworten. Kannst du mich denn jetzt noch sehen? Sieh mich mal genau an."

Franz : "Ich kann dich nicht so sehen wie sonst."

Magdalena : "Dann laß dir mal von den anderen erklären, warum du mich nicht mehr sehen kannst wie sonst. Was sagst du zu meiner Stimme?"

Franz : "Die ist anders."

Magdalena : "Hättest du meine Stimme wiedererkannt?"

Franz : "Nein, ich kenne die gar nicht."

Magdalena : "Und woran erkennst du trotzdem, daß ich es bin?"

Franz : "An deiner Ausdrucksweise."

Schiebeler : "Kannst du drüben deine Stimme so stark verändern, daß ein anderer sie gar nicht wiedererkennt?"

Franz : "Das kann ich nicht. Das muß ich leider zugeben."

Frau S. : "Und deine Gestalt kannst du auch nicht verändern, so, wie es bei ihr jetzt ist?"

Franz : "Nein."

Schiebeler : "Also muß doch wohl irgend etwas Besonderes abgelaufen sein."

Magdalena : "Weißt du, wo wir jetzt sind? Was mit uns geschehen ist?"

Franz : "Also, die haben ja immer gesagt, die stecken mich irgendwo rein."

Frau B. : "Die hätten dich auch in deine Nebensitzerin reinstecken können. Dann wärst du in einer Frau gewesen und hättest mit einer Frauenstimme gesprochen."

Franz : "Das geht nun gar nicht."

Schiebeler : "Das geht schon, nur man hat es jetzt hier nicht gemacht. Warum, weiß ich nicht."

Frau B. : "Das wäre für ihn vielleicht sofort ein Beweis gewesen, wenn man das gemacht hätte."

Schiebeler : "Was für eine Kleidung hast du im Jenseits an? Wie bist du gekleidet?"

Franz : "Na, sehr anständig."

Schiebeler : "Was hast du an? Einen Anzug mit Knöpfen?"

Franz : "Nein, nein, nur so ein Nachthemd."

Schiebeler : "Jetzt faß dir mal oben an den Kragen, an den Hals. Faß da mal hin mit deinen Händen."

Franz : "Ich kann nicht an meinen Hals fassen. Ich habe ja gar keinen Hals, das bin ich ja gar nicht mehr, sagt ihr."

Schiebeler : "Jetzt gibst du es schon zu. Aber vorher sagtest du, daß du in der jenseitigen Welt bist und wir seien auch Geister, drüben. So, nun faß mal an den Hals. Faß mal hin mit deinen Händen. Was ist denn das?"

Franz : "Ja, mein Hemd."

Schiebeler : "Faß mal genau hin, an den Kragen. Dein Hemd hat doch gar nicht so einen Kragen."

Frau K. : "Und was ist in deinem Gesicht? Faß mal an die Augen hin. - Ein bißchen weiter herunter. - Was ist das?

Franz : "Hm, eine Brille ist das."

Schiebeler : "Trägst du eine Brille, drüben?"

Franz : "Nein, die trage ich nicht."

Schiebeler : "Du hast auch auf der Erde keine getragen?"

Franz : "Doch."

Schiebeler : "Aber jetzt trägst du auf einmal eine Brille."

Franz : "Das kann doch schon mal sein."

Schiebeler : "Das wäre doch ein Wunder."

Frau S. : "Wozu brauchst du die denn. Die brauchst du doch gar nicht."

Frau B. : "Ich glaube, daß du allmählich merkst, daß du auf der Erde bist und in einem Menschen drinsteckst."

Schiebeler : "Was für eine Frisur hast du jetzt als Geist?"

Franz : "Eine schöne Frisur."

Schiebeler : "Hast du lange oder kurze Haare?"

Franz : "Nicht zu lange Haare, so bis zu den Schultern."

Schiebeler : "So, jetzt faß dir mal an die Ohren."

Franz : "Ja, der hat sie hier nicht. Das weiß ich schon."

Schiebeler : "So, auf einmal weißt du das."

Magdalena : "Aber eines mußt du doch zugeben, du weißt eigentlich gar nicht richtig, wie du aussiehst. Das ist doch auch dein Problem."

Franz : "Das weiß ich auch nicht so genau."

Magdalena : "Eben, du weißt überhaupt nicht, wie du aussiehst und wie du bist."

Frau B. : "Es gibt so etwas nicht häufig, aber es gibt es, daß ein Geistwesen durch einen Menschen sprechen kann."

Franz : "Ich wundere mich schon langsam. Aber ich konnte das alles nicht glauben. Sie haben mir das ja alles erzählt."

Schiebeler : "Konntest du es nicht glauben, oder wolltest du es nicht glauben?"

Franz : "Ich konnte nicht und wollte auch nicht, nur weil dir irgendeiner etwas erzählt."

Frau S. : "Du hast wohl nach deinem Tod lange versucht, mit Menschen zu reden?"

Franz : "Ja, sehr lange."

Frau S. : "Und keiner hat dir geantwortet?"

Franz : "Nie."

Frau S. : "Und deswegen meinst du, es geht überhaupt nicht."

Franz : "Ja."

Frau S. : "Normal kannst du das auch nicht. Wenn du tot bist, kannst du nicht mehr mit uns reden."

Franz : "Ich habe die alle angesprochen."

Frau S. : "Du selbst redest ja jetzt auch nicht. Du redest jetzt nicht mit deiner Stimme."

Franz : "Ich habe meine Stimme schon gehört, wenn ich mit ihnen (also mit den irdischen Menschen) sprechen wollte. Die haben mich aber nicht gehört."

Frau S. : "Aber deine Stimme klang anders als die jetzt. Und wir hören dich ja nur, weil du die Stimme von diesem lebenden Menschen benutzt, sonst könnten wir dich auch nicht hören. Wir sehen dich auch nicht."

Franz : "So störrisch, wie die sagen, bin ich auch gar nicht."

Schiebeler : "Aber du hast dich wohl so störrisch gezeigt?"

Franz : "Ich kann doch nicht jedem glauben, der mir irgend etwas erzählt."

Schiebeler : "Da hast du recht. Und deswegen haben dich die anderen auch hierhergebracht, um dir das zu beweisen und zu zeigen."

Franz : "Die Magdalena kenne ich schon."

Schiebeler : "Du glaubtest aber zu Beginn, vor zehn Minuten, daß auch wir Geistwesen in der jenseitigen Welt seien. Aber jetzt hast du gemerkt, daß du auf einmal eine Brille trägst, die du aber in Wirklichkeit gar nicht hast. Der Mensch, in dem du steckst, trägt nämlich diese Brille."

Franz : "Ja, aber was soll ich nun all denen erzählen, die hier um mich sind?"

Schiebeler : "Daß es doch eine Verbindung mit den Menschen gibt."

Franz : "Alleine schaffe ich das sowieso nicht. Da muß schon Magdalena helfen, sonst wird das gar nichts."

Frau K. : "Das wird die auch bestimmt tun, wenn du sie darum bittest. Das macht sie bestimmt."

Magdalena : (an den anderen Geist gewandt): "Du sagst zwar, du kennst mich schon lange, aber das ist nicht wahr. Du willst mich gar nicht kennen. Du willst ja eigentlich gar nichts mit mir zu tun haben. Jetzt bist du natürlich froh, daß ich hier bin. Irgendwo spürst du, daß ich dir vielleicht eine Hilfe sein könnte, weil du dich in die Enge getrieben fühlst. Aber dann spielst du wieder den großen Helden, wenn du draußen bist, der sich gar nichts sagen lassen will. Im Augenblick fühlst du dich recht kleinmütig und unsicher."

Frau B. : "Wie hast du denn seine Bekanntschaft gemacht?"

Magdalena : "Das ist schon eine Weile her, daß ich die Aufgabe bekam, mich um ihn zu kümmern. Und dann habe ich mich an seine Fersen geheftet. Nun eile ich immer hinter ihm her und versuche, ihn zu überzeugen, daß er doch endlich einmal auf mich hören soll. Denn es ist schlimm, wie er sich so ziellos und kopflos da abquält und auch noch eine große Gefolgschaft hinter sich herzieht. Aber ihr wißt ja, es ist bei den Menschen genau so. Wenn einer gut reden kann, hier jetzt zwar nicht, dann bekommt er gleich eine große Anhängerschaft."

Schiebeler : "Was möchtest du denn mit dieser Anhängerschaft erreichen? Wohin willst du sie bringen?"

Franz : "Ich bringe sie nirgendwo hin. Wir sind hier und da."

Frau S. : "Was macht ihr denn den lieben langen Tag?"

Franz : "Wir reden mal und sonst nichts."

Schiebeler : "Ist das ein ausgefülltes Leben? Ein befriedigendes Leben?"

Franz : "Ein ausgefülltes Leben hatte ich schon auf Erden."

Schiebeler : "Aber jetzt dort, ist das befriedigend?"

Franz : "Ja, wenn es nichts anderes gibt."

Magdalena : "Sei mal ehrlich und sage, was ihr sonst noch macht. Erzähle es nur."

Schiebeler : "Nun mal raus mit der Sprache."

Franz : "Ich weiß gar nicht, warum die Magdalena überhaupt da ist. Sie durchschaut immer alles. Das ist überhaupt nicht gut. Ich hatte euch schon auf dem Weg. Ihr habt mir ja schon alles geglaubt. Ich hätte euch etwas vormachen können. Aber wenn immer ein Aufpasser dabei ist, kann ich das natürlich nicht so tun."

Frau S. : "Das machst du sonst wohl auch, den anderen etwas vorzumachen?"

Franz : "Ja, die glauben das dann schon mit der Zeit."

Schiebeler : "Wie auf Erden?"

Franz : "Ja."

Magdalena : "Ja, auch auf Erden. Denn er treibt sich ja immer noch auch auf Erden herum."

Frau Sch. : Wenn du meinst, Magdalena durchschaut dich, dann mußt du ja etwas Falsches tun, was nicht recht ist. Das weißt du auch."

Franz : "Nun habe ich das schon zugegeben, wenn sie das alles so sagt."

Frau Sch. : "Dann sage mal die Wahrheit."

Franz : "Ja, aber das gefällt mir schon ganz gut so bei uns."

Frau S. : "Was ist denn da so schön?"

Franz : "Da ist eine Gruppe, die zieht schon ganz schön mit."

Frau S. : "Wobei? Erzähle das mal genau, das interessiert mich."

Franz : "Bei solchen Sachen. Wir ärgern schon manchmal welche auf Erden. Ich muß ja nun nicht alles sagen."

Magdalena : "Es ist jetzt ganz wichtig, daß du nun ein bißchen auspackst und erzählst."

Franz : "Ach, ich kann mich sehr schnell verändern zum Beispiel."

Frau B. : "Aber die Menschen können dich doch gar nicht sehen."

Franz : "Die müssen mich auch gar nicht sehen."

Frau B. : "Ja was machst du denn?"

Franz : "Na, wenn welche sterben, verändere ich mich schnell. Dann bin ich ein Verwandter. Aber ich hole sie nicht zur schlechten Seite."

Frau S. : "Wohin denn dann?"

Franz : Na, zu mir in meine Gruppe."

Frau S. : "Ja, bist du gut?"

Franz : "Ich bin auch nicht gut. Das habe ich nie gesagt. Aber das gestehe ich nur, weil Magdalena hier ist, sonst hätte ich das nie gesagt."

Frau B. : "Wenn das nichts Unrechtes wäre, hättest du es von Anfang an sagen können. Aber das wolltest du nicht. Also ist es doch Unrecht."

Franz : "Das sagt ihr hier, und das sagt sie."

Frau K. : "Möchtest du denn, daß dir jemand die Unwahrheit sagt und dich irgendwo hinbringt, wohin du vielleicht gar nicht willst? Möchtest du das?"

Franz : "Mir haben schon viele die Unwahrheit gesagt, auch bei uns hier."

Frau K. : "Das mag schon sein. Aber ist dir das recht?"

Franz : "Nein, aber ich habe die irgendwann durchschaut."

Schiebeler : "So versuchst du also, andere hereinzulegen?"

Franz : "Ich lege sie nicht herein. Die wissen gar nicht, wo sie hin sollen, und dann nehme ich sie bei mir auf."

Schiebeler : "Wenn du deine Gestalt veränderst, dann legst du sie herein. Das ist eine Täuschung."

Franz : "Sie haben dadurch aber nicht etwa gelitten."

Frau S. : "Das kannst du doch nicht sagen. Wer weiß, vielleicht hätten die ganz woanders hingesollt, als zu dir. Dadurch, daß du sie wie mit einem Netz einfängst, können sie dahin, wohin sie eigentlich sollten und es unter Umständen besser hätten, gar nicht gelangen."

Franz : "Ich will gar nicht, daß ihr das alles wißt."

Schiebeler : "Wir sollen es aber wohl erfahren."

Frau S. : "Wenn du nicht willst, daß wir es wissen, muß es doch nicht in Ordnung sein. Du weißt also doch, daß es nicht gut ist."

Magdalena : "Du bist noch nicht fertig. Du fängst nicht nur Sterbende ein. Er fängt nicht nur Sterbende ein."

Frau S. : "Wen kann man denn noch einfangen?"

Franz : "Das müßt ihr selber herausbringen."

Frau K. : "Ärgert ihr auch lebende Menschen hier noch? Wie macht ihr das? Merken die das? Das kann ich mir gar nicht vorstellen."

Franz : "Ich plage nicht. Aber es gibt ja lebende Menschen ... Ach was."

Frau Sch. : "Wenn du es nicht sagst, dann hast du ein schlechtes Gewissen."

Magdalena : "Er muß es einfach sagen, sonst kommt er hier nicht heraus."

Franz : "Na ja. Es gibt ja auch Menschen, denen geht es nicht immer so ganz gut. Die haben so Anwandlungen, und die werden zum Teil von euch für verrückt erklärt. Die bestärke ich dann noch."

Magdalena : "Du und deine Anhängerschar?"

Franz : "Die sowieso."

Frau B. : "Wie macht ihr das? Ich kann mir das gar nicht vorstellen."

Franz : "Na, ganz einfach. Es gibt Menschen, die haben schon Kontakt zur Geisterwelt, zu welcher auch immer. Ja, und darin bestärke ich sie. Sie haben schon Kontakt, und ich sage ihnen, sie hätten ja auch recht. Die hören dann Stimmen, sie hören uns, die Stimmen von meinen Anhängern. Ich sage aber nie, daß ich Jesus oder der Teufel bin."

Magdalena : "Nein, du hast es besonders mit menschlichen Schwächen, die machen dir sehr viel Spaß."

Franz : "So ist es."

Magdalena : "Und die verstärkst du. Und genau dort schickst du alle deine Anhänger hin, zu Menschen, wenn es ihnen sehr schlecht geht. Wenn sie ganz tief unten sind. Dann bist du da."

Franz : "Aber ich helfe ihnen zum Teil auch."

Magdalena : "Wie denn?"

Franz : "Wenn sie doch Kontakt haben zur Geisterwelt, und wenn andere Menschen sagen, die sind verrückt, dann bestärke ich sie nur, daß sie wirklich Kontakt haben."

Schiebeler : "Du solltest aber gerade das Gegenteil tun. Du solltest die Stimmen von ihnen abhalten. Du solltest sie freimachen von ihren Empfindungen und von ihrem Wahn."

Franz : "Das hat mir aber nie einer vorher gesagt."

Magdalena : "Na, nun tu' nur nicht wieder so edel. Du machst das doch nur aus sadistischen Gründen, um andere zu quälen. Du hast Freude daran. Das macht dir Spaß, diese Menschen leiden zu sehen."

Schiebeler : "Hast du das auf Erden vielleicht auch schon gemacht?"

Franz : "Da ihr sowieso alles hier herauskriegt, das ist überhaupt nicht fair, wenn noch einer dabei ist, ich habe schon auf Erden nicht immer Rechtes getan. Aber wenn du dann stirbst und bist alleine? Ich war alleine."

Frau B. : "Deswegen macht man doch nicht irgendwelche Greueltaten."

Franz : "Greueltaten sind es ja nun auch nicht."