Psychowissenschaftliche Grenzgebiete


 
Thema: Der DELPASSE-Effekt (4)
   

 

2.6 Der DELPASSE-EFFEKT

Anläßlich eines kybernetischen Symposiums trat William Jongh van Amsynck zum ersten Male mit seinen Arbeiten an die Öffentlichkeit. Als er vor Informationstheoretikern über seine Versuche referierte, befand sich Jean Jacques Delpasse unter seinen Zuhörern.

Biofeedback als medizinische Therapie für Hypertonie-Kranke interessierte Delpasse nur wenig; aber er war fasziniert von den Laborbedingungen, unter denen van Amsynck arbeiten konnte. Delpasse sah sofort, daß die geschilderten Feedbackübungen im Prinzip dem Grey-Walterschen Fernsehversuch sehr ähnlich waren. Aber da war eine große Besonderheit an dem Trainingsprogramm des Neurologieprofessors: Alle Probanden, mit denen van Amsynck arbeitete, litten an der gleichen Erkrankung: am Hypertonus, der unter Umständen zum Gehirnschlag und damit manchmal auch zum Tode führen konnte. Und wenn wirklich einmal einer von van Amsyncks Patienten starb, dann starb damit ein Mensch, der sich zuvor einem intensiven Gehirntraining unterzogen hatte. Ein Mensch also, der genau die Versuchsbedingungen repräsentierte, die Delpasse benötigte und deren Verwirklichung er für unmöglich gehalten hatte.

Wenn man van Amsyncks Patienten neben ihrem normalen Feedbacktraining auch noch im Grey-Walter-Versuch schulte, dann existierte die wesentlichste Hürde, die Delpasse gefürchtet hatte, nicht mehr. Es bedurfte keines Sterbenden mehr, der mitzuarbeiten hatte. Es bedurfte keiner Einwilligung mehr, die schockierte Angehörige zu geben hätten. Nicht ein Sterbender wurde trainiert, sondern ein Trainierter würde vielleicht sterben.

Delpasse unterbreitete van Amsynck seine Idee, mit Hilfe des Grey-Walter-Versuchs das Gedächtnis zu prägen. Eine solche Botschaft kann sehr einfach, sie kann aber auch sehr komplexer Natur sein. Der Sinn einer einzigen Vokabel zum Beispiel ist ein einfacher Erinnerungsinhalt. Ein Reiseerlebnis als Erinnerung dagegen ist vielschichtig und umfangreich. Da ist die Tatsache der Reise selbst, an die man sich erinnert, das sind die Menschen, denen man begegnet ist, das sind die Städte, die man gesehen, die Speisen, die man gegessen hat. Vielleicht gehört zur Erinnerung auch noch die Reisevorbereitung, der Entschluß, überhaupt eine Reise zu unternehmen und so fort. Hier ist also ein ganzes Sammelsurium von Erinnerungen niedergelegt.

Es gibt keine Möglichkeit, einzelne Gedächtnisinhalte voneinander abzutrennen. Gerade das aber wollte Delpasse tun. Er wollte mit Hilfe des Grey-Walter-Versuchs sozusagen einen reinen Gedächtnisimpuls erzeugen, der nur einen einzigen Erinnerungsinhalt trug – den Befehl Monitor einschalten.

Delpasse hatte damit eine Methode gefunden, um einen winzigen Sektor aus dem gewaltigen Spektrum unseres Gedächtnisses zu markieren – ähnlich wie man eine bestimmte Substanz radioaktiv markiert, um ihren Weg in chemischen Verbindungen verfolgen zu können. Der Zweck ist – hier wie dort – der gleiche. Durch die Markierung soll der Weg, den Gedächtnisimpulse nehmen, erkennbar gemacht werden. Ein Beispiel: Bekannt sind die elektromagnetischen Schleusen, die auf Flughäfen installiert sind und durch die die Passagiere zur Waffenkontrolle gehen müssen. Textilien oder Lederwaren passieren dieses Tor, ohne daß etwas geschieht. Die Elektronik ist nicht darauf eingerichtet, sie zu registrieren. Das kleinste Stückchen Metall hingegen, das wir bei uns tragen, löst ein akustisches Signal aus, sobald man die Schwelle überschreitet. Auf Metall nämlich ist das System programmiert, oder anders ausgedrückt: Nur Metall ist so markiert, daß das System es herausfinden kann. Würde ein Blinder neben dieser Tür Wache halten – er würde niemals wissen können, welche Menschen in welchen Kleidern und mit welchen Koffern das Tor durchschritten. Jedes Feuerzeug hingegen, jeden Metallverschluß und jede Gürtelschnalle würde der Blinde an dem Signalton, den diese Gegenstände auslösen, erkennen können.

Nichts anderes als dieses Tor ist auch der Tod.

Der Tod ist ein TOR, das unser Bewußtsein durchschreiten muß. Vorausgesetzt natürlich, daß es den Zerfall des physischen Körpers überlebt. Wenn das aber so sein sollte, und wenn unser Gedächtnis als Teil unseres Bewußtseins den Tod überlebt, dann können wir dies nur deshalb nicht erkennen, weil wir in der Situation des Blinden an der Flughafenkontrolle sind. Wir haben kein Sinnesorgan, weder Ohr noch Auge, mit dem wir Bewußtsein oder Gedächtnis wahrzunehmen vermögen. Und da wir uns ein solches Sinnesorgan auch nicht schaffen können, bleibt nur eine einzige Möglichkeit: wir müssen Gedächtnis und Bewußtsein in eine Erscheinungsform transformieren, die für eines unserer normalen Sinnesorgane wahrnehmbar ist.

Eben das wollte Jean Jacques Delpasse tun. Einen winzigen Teil unseres Gedächtnisses wollte er durch den Grey-Walter-Versuch markieren – ihn sichtbar machen als Einschaltsignal auf dem Monitor. Wenn wir "einschalten" denken und dafür die entsprechenden Gedächtnisinhalte aus unserem Gehirn abrufen, dann entsteht der Einschaltblitz auf dem Monitor. So verhält es sich, solange wir leben; aber was geschieht im Augenblick unseres Todes?

Van Amsynck zeigte sich beeindruckt von Delpasses Schlußfolgerungen und erklärte sich bereit, den Grey-Walter-Versuch in sein Biofeedback-Programm aufzunehmen. Von nun an lernten Hypertonie-Patienten durch die Erzeugung von Bereitschaftswellen einen Monitor einzuschalten. Die Kranken nahmen die Abwechslung in ihrem Übungsprogramm zunächst bereitwillig auf. Die Fähigkeit, allein durch einen Willensakt den Monitor aufleuchten zu lassen, vermittelte ihnen ein Erfolgserlebnis. Das wiederum kam den anderen blutdrucksenkenden Feedbackversuchen zugute.

Schneller als erwartet jedoch gewöhnten sich die Patienten an das neue Spiel.

Die Erfolgsziffern sanken ab.

Van Amsynck war diese Erscheinung nicht neu. Delpasse hingegen war enttäuscht. Bei den durchweg kurzen Trainingszeiten pro Patient war zu befürchten, daß das Einschaltsignal nicht als Gedächtnisinhalt transformiert werden konnte. Statt dessen würde es mit dem Erlöschen des Kurzzeitgedächtnisses wieder verloren gehen. Van Amsynck entschoß sich daher, wie bei früheren Versuchen, unterstützende Strahlungsquellen einzusetzen. Die Ergebnisse waren im wesentlichen die gleichen. Während einige Strahlungsquellen hemmend auf die Bereitschaftswellen wirkten, gab es andere, die auch hier eine unterstützende Wirkung zeigten.

Der Ernstfall, für den van Amsynck und Delpasse geprobt hatten, trat ein, als eine 67jährige Patientin eine hypertone Massenblutung erlitt. Zur Überwachung der Hirnfunktion wurde die Patientin an ein EEG-Gerät und an eine Grey-Walter-Versuchsanordnung angeschlossen. Trotz eingeleiteter Sofortmaßnahmen zeigte die Kranke zunehmend Hirndruckzeichen, die schließlich zum Ausfall aller zerebralen Funktionen führten. Im Enzephalogramm erschienen die charakteristischen Null-Linien, die anzeigen, daß der Gehirnstrom erloschen ist.

Bereits lange bevor der Tod eintrat, hatte die Kranke im Koma gelegen. Sie war also längst nicht mehr in der Lage, bewußt und willentlich Bereitschaftswellen zu erzeugen. Dennoch erschien mit dem Auftreten aller Symptome des endgültigen Hirntodes das Einschaltsignal auf dem Monitor der Grey-Walter-Apparatur.

Der DELPASSE-EFFEKT entspricht vollkommen dem Erscheinungsbild, das man erwarten kann, falls der Geist den Tod überlebt. Er könnte bedeuten, daß der menschliche Geist, getragen von einer bisher unbekannten ENERGIE, im Augenblick des Todes den Körper verläßt. Er könnte bedeuten, daß ein winziger Bruchteil dieses Geistes, dabei seine Spur auf dem Fernsehschirm hinterläßt – im Prinzip nichts anderes als ein Metallgegenstand, der beim Passieren der elektromagnetischen Flughafenkontrolle einen Signalton auslöst. Es könnte so sein. Aber es muß nicht so sein.

Bevor der DELPASSE-EFFEKT als Beweis für die Existenz einer bisher noch unbekannten ENERGIE gelten kann, müssen noch einige erhebliche Probleme aus dem Wege geräumt werden. Das erste Problem besteht darin, daß wir bisher nur eine sehr grobe Zeitbestimmung für den Augenblick des Todes haben. Es stellt sich die Frage: Wie lang ist dieser Augenblick, der dem Geist zum Verlassen des Körpers zur Verfügung steht? Eine Sekunde? – Eine Hundertstelsekunde? – Der Milliardenbruchteil einer Sekunde? Vermutlich liegen dem DELPASSE-EFFEKT energetische Prozesse zugrunde, die sich im Inneren der Atome vollziehen. Dabei handelt es sich um Vorgänge, die – wie es der Atomphysiker Nils Bor ausgedrückt hat – "in den Begriffen von Raum und Zeit nicht zu erfassen sind." Diesen offenbar nicht einmal philosophisch darstellbaren Größenordnungen stehen auf der anderen Seite Stationen des Sterbens gegenüber, die in vergleichsweise gewaltigen Dimensionen zu messen sind.

Da das Gehirn von allen Organen am empfindlichsten auf Sauerstoffmangel reagiert, wird es als erstes einen irreversiblen Funktionsverlust erleiden. Wir sprechen von Hirntod. Dieser leitet die Phase des klinischen Todes sein, in der die einzelnen Organe nacheinander am Sauerstoffmangel zugrunde gehen. Am Ende dieses Prozesses steht der biologische Tod, die Verwesung. Dieser biologische Tod ist keine Einwirkung von außen, wie man vielleicht meinen könnte. Die Zelle selbst trägt ihn zeitlebens in sich. In winzigen Körperchen, den Lysosomen, speichert sie ein regelrechtes Verwesungsenzym, das sie ängstlich gegen den übrigen Arbeitsapparat abschirmt. Der biologische Tod gib das Signal, die Lysosomen zu öffnen – das tödliche Enzym tritt aus und macht sich unverzüglich daran, die Zelle von innen her aufzulösen. Der biologische Tod ist demnach der Tod der Zelle.

Das Problem besteht also darin, daß wir nur unzulängliche, weil viel zu grobe Zeitbestimmungen für den Augenblick des Todes haben. Sterben nämlich ist nicht ein einziger Moment. Sterben ist ein Prozeß, der sich in drei Phasen vollzieht. Drei Phasen, die mindestens Minuten dauern und dabei ohne deutlich sichtbare Trennlinien ineinander übergehen:

Wie sollte sich innerhalb dieser Minuten währenden Ewigkeit exakt ein Augenblick – der Augenblick des DELPASSE-EFFEKTES – bestimmen lassen, der "in Begriffen von Raum und Zeit nicht zu fassen ist"? – Warum ist eine so genaue Zeitbestimmung überhaupt erforderlich und welche Beweiskraft könnte sie dem DELPASSE-EFFEKT verleihen? Erinnerungen können nur mit Hilfe eines elektrischen Impulses aus dem Gedächtnis abgerufen werden. Dieser Vorgang aber kann sich nur in einem lebenden Gehirn abspielen. Stirbt das Gehirn endgültig, so sind auch elektrische Aktionspotentiale und Gehirnstrom erloschen. Nach diesem Zeitpunkt kann der DELPASSE-EFFEKT nicht mehr auftreten – vorausgesetzt, Bewußtsein, Gedächtnis und Seele des Menschen sterben mit seinem Körper. Also galt es nachzuweisen, daß der DELPASSE-EFFEKT auch noch nach dem Zusammenbruch der Gehirnaktivität auftreten kann. Das aber ist einfacher gesagt als getan. Es setzt nämlich voraus, daß der DELPASSE-EFFEKT sich in das Niemandsland des Sterbens verlegen ließe. Dieses Niemandsland betritt der Sterbende auf seiner Reise vom Leben zum Tode immer dann, wenn der Tod durch kontrollierte Beatmung und Unterstützung des Kreislaufs künstlich hinausgezögert wird. Solche Maßnahmen werden nicht etwa ergriffen, um das Sterben willkürlich zu verlängern; sie dienen vielmehr dem Versuch, das Leben zu erhalten. Nicht jede Drucksteigerung im Gehirn muß zwangsläufig zum Tode führen. Wenn eine Veränderung eintritt oder herbeigeführt wird, bevor eine endgültige Schädigung eingetreten ist, dann kann der Zustand des Patienten sich wieder bessern. Deshalb wird der Arzt immer dann eine künstliche Aufrechterhaltung des Kreislaufes einleiten, wenn Unterstützung vonnöten ist und wenn er die Hoffnung hat, alles doch noch zum Guten zu wenden.

Wenn in einem solchen Fall dann dennoch der unwiderrufliche Hirntod eintritt, dann wird das Herz des toten Patienten weiterschlagen und seinen Körper so lange vor der Verwesung bewahren, bis das Beatmungsgerät abgeschaltet wird. Durch künstliche Beatmung und Unterstützung des Kreislaufes ist es also möglich, eine Art von Niemandsland zwischen den Tod des Gehirns und den endgültigen Tod des gesamten Organismus zu legen.

Allerdings würde auch im Niemandsland für das Erscheinen des DELPASSE-EFFEKTES nur eine begrenzte Zeitspanne zur Verfügung stehen. Im toten Gehirn, das an der künstlichen Durchblutung des Körpers ja keinen Anteil hat, wird schließlich die Auflösung der Zellstruktur einsetzen.

Für Delpasse und van Amsynck begann die Erforschung des Niemandslandes an einem Apriltag um sechs Uhr in der Frühe. Van Amsynck wurde zu einem Patienten gerufen, der überraschend eine Gehirnblutung erlitten hatte und nun im tiefen Koma lag. Van Amsynck ordnete künstliche Beatmung, Angiogramm und Ableitung der Hirnstromkurven an, um einen Eindruck vom Ausmaß der Schädigung zu gewinnen. Der Befund verhieß kaum Hoffnung, doch van Amsynck und seine Ärzte gaben nicht auf.

Mit stummer Spannung verfolgte Delpasse ihre Bemühungen um das Leben des Kranken. Würde es gelingen, ihn zu retten? – Würde er sterben? – Und wenn er starb – wo und wann würde der DELPASSE-EFFEKT eintreten?

Gegen drei Uhr am Nachmittag zeigten Null-Linien im EEG den Eintritt in die kritische Phase an. Unterstützt durch das Beatmungsgerät versorgten Lunge und Herz den Körper weiter mit Sauerstoff. Dennoch trat mit den Anzeichen des totalen Funktionsverlustes, der den Hirntod beinhaltet, der DELPASSE-EFFEKT ein.

So enttäuschend dieses Ergebnis war – Delpasse und van Amsynck hatten es im Grunde nicht anders erwartet. Warum sollte eine künstliche Verlängerung des Lebens, an der das Gehirn keinen Anteil hatte, irgend etwas im Gehirn verändern?

Weitere Fallstudien bestätigten dieses Ergebnis.

Ob das biologische Leben eines Sterbenden künstlich verlängert wurde oder nicht, das Bild, das sich ergab, blieb im Prinzip das gleiche. Der DELPASSE-EFFEKT schien an das Leben des Gehirns gekettet. Wenn alle Funktionstests einwandfrei für den Tod des Gehirns sprachen, dann war es in keinem einzigen Fall mehr möglich, noch einen DELPASSE-EFFEKT zu erhalten. Ein DELPASSE-EFFEKT, der sich durch keinerlei Anstrengung von der letzten Regung des Gehirns trennen läßt, kann nur aus der Energie des Gehirnstromes gespeist sein. Er stellt keinen Anhaltspunkt für ein jenseitiges Leben dar, wie wir gehofft hatten, sondern er ist der sichere Beweis dagegen. Die Logik läßt keinen anderen Schluß zu.

Streng genommen hätte dies das Ende des DELPASSE-EXPERIMENTS sein müssen.

Manchmal aber bringt nicht die Logik den Fortschritt, sondern die Intuition. Manchmal ist es die schöpferische Phantasie, die das Tor zu neuen Entdeckungen aufstößt. Sie sind zwar im nachhinein an logischen Maßstäben zu messen, aber nicht im vorhinein durch diese zu erspüren.

 

 

2.7 Ein starker Beweis für das Überleben des physischen Todes

Einer Eingebung folgend entschloß sich van Amsynck, seine Versuche mit Kraftfeldern und Strahlungsquellen, die er beim Biofeedback-Training begonnen hatte, nun auch im Augenblick des Todes fortzusetzen.

Der Erfolg übertraf alle Erwartungen.

Mit Hilfe einer Strahlungsquelle gelang es van Amsynck nicht nur, den DELPASSE-EFFEKT in das Niemandsland zwischen Gehirntod und endgültigen Tod zu verlagern. Es wurde sogar möglich, ihn innerhalb dieses Bereiches hin und her zu schieben, wie eine Perle auf der Schnur!

Van Amsynck hatte zunächst Versuchsanordnungen gewählt, welche beim Biofeedback-Training besonders gute Ergebnisse gebracht hatten. Hier blieb sie ohne Wirkung. So hatte er schließlich eine Strahlungsquelle eingesetzt, die bisher nur negative Erfolge gezeigt hatte. Beim Biofeedback-Training hatte sie zur totalen Blockade der Bereitschaftswelle geführt. Sie war für jene Fälle verantwortlich gewesen, in denen das Training erfolglos abgebrochen werden mußte.

Als van Amsynck nun diese Strahlungsquelle in Verbindung mit künstlicher Beatmung einsetzte, geschah etwas Unerwartetes: Medizinische Symptome und Meßgeräte zeigten den totalen Ausfall der Hirnfunktion an.

Das Gehirn war tot, der DELPASSE-EFFEKT aber blieb aus!

Van Amsynck wartete noch ausreichende Zeit, um sicherzugehen und alle erforderlichen Tests vorzunehmen...

Dann schaltete er die Strahlungsquelle ab.

In diesem Augenblick erschien der DELPASSE-EFFEKT auf dem Bildschirm!

 

 

Man ist versucht, sich die Empfindungen eines Wissenschaftlers vorzustellen, der über viele Jahre eine Idee verfolgte, dabei selbst nicht so recht an sie zu glauben wagte und sie dann plötzlich verwirklicht vor sich sieht. Empfindet er Stolz? Genugtuung? Freude? – Oder überkommt ihn Beklommenheit ob des entschleierten Geheimnisses? Ein Schuldgefühl am Ende, weil er es war, der den Schleier angehoben hat? – Vielleicht gehört mehr Mut zu dem Entschluß, im Augenblick des ersten Erfolges fortzufahren, als zu dem Entschluß, ein Forschungsprojekt überhaupt anzugehen.

 

Delpasse und van Amsynck setzten ihre Versuche fort.

 

Sie fanden ihr erstes Ergebnis bestätigt:

 

Mit Hilfe der Strahlungsquelle war es möglich, den DELPASSE-EFFEKT über den totalen Funktionsverlust des Gehirns hinaus in das Niemandsland von Tod und Leben zu verschieben und damit einen starken Beweis für das Überleben des physischen Todes zu liefern.

 

 

3.0 Neuere Forschungsergebnisse (Quelle: Badische Zeitung und ZDF-Online)

Wenn Neurobiologen auf Psychotherapeuten treffen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Neurobiologen erklären, daß das Seelische nur eine elektrische oder chemische Reaktion des Gehirns ist oder die Psychotherapeuten behaupten, daß das Eigentliche der Seele nicht in der Materie des Gehirns zu finden sei. (Im Prinzip hat sich also wenig geändert.)

Bei den 51. Psychotherapiewochen im Jahre 2001 passierte in Lindau Erstaunliches: Der Neurobiologe und Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther (-2-) , erklärte den Psychotherapeuten,

Der Einbruch der Neurobiologie in die Psychotherapie ist dramatisch. Hüther sprach von einem Paradigmenwechsel. Das wichtigste - für die Psychotherapie umwälzende - Ergebnis der neueren Hirnforschung: Hüther berichtete von einer Untersuchung an Taxifahrern aus London, bei der man messen konnte, daß das Zentrum für räumliche Vorstellung, der Hypothalamus, um so größer ist, je länger jemand Taxi fährt. Erleben formt das Gehirn. Hüter: "Ich kann das auch erst denken, weil in den letzten zehn Jahren in der Hinforschung so viel passiert ist."

Der Neurobiologe Hüther hat wenig Scheu davor, über nicht Meßbares zu sprechen: über die Erfahrung, jenen nicht angeborenen Einflußfaktor, der irgendwie im Gehirn und im ganzen Körper verankert ist. "Wem nichts mehr unter die Haut geht, der kann auch keine Erfahrung mehr machen", so Hüther. Umgekehrt stellte er fest, daß Erfahrung tatsächlich unter die Haut geht und dort Zellen zu verändern vermag. Die Unbefangenheit, über nicht meßbare Faktoren zu sprechen, nimmt Hüther aus der Erfahrung mit dem Meßbaren. Seit das Dogma vom nicht mehr änderbaren Gehirn gefallen ist, öffnet sich eine neue Welt.

Dogmen fallen, Weltbilder verändern sich. In Lindau wurde dies auch deutlich im Umgang mit der Wissenschaftssensation des vergangenen Jahres: dem Human Genome Project. Schon der Zellforscher Friedrich Cramer hatte zum Auftakt die Konzentration auf das menschliche Genom als "völlig veraltetes Konzept" abgetan. Phänomene wie die Seele sagten wesentlich mehr aus über den Menschen. - Hüter legte nach: Craig Venter habe mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms nur herausgefunden, daß dort das Geheimnis des Lebens nicht zu finden sei. "Das Menschenhirn ist so wenig wie möglich genetisch geprägt, damit wir so viel wie möglich lernen können."

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Darm: Im Darm liegt mit 100 Millionen Nervenzellen ein Netz, das von der Speiseröhre bis hin zum Enddarm reicht. Dieses sog. Bauchhirn arbeitet unabhängig vom Gehirn, die Nervenzellen treffen alle für den Darm wichtigen Entscheidungen selbständig, alles was mit Verdauung und Transport zu tun hat. Das Gehirn mischt dabei nicht mit. Die Wissenschaft untersucht jetzt, ob der Darm nicht nur für unsere Verdauung, sondern auch für unsere Gefühle aus dem Bauch verantwortlich ist. Wie es funktioniert, weiß zwar keiner, aber eine Informations- und Gedächtnisbildung im Darm ist möglich. Es ist denkbar, daß wir mit dem Bauch fühlen. Bewiesen ist bislang aber nur:

Ein Beispiel: Wenn der Anblick einer bestimmten Person X unangenehme Gefühle auslösen würde, dann bedeutet das: Das Gehirn erhält über das Auge zunächst die Information und liefert gleichzeitig diese Information als Streßreiz zum Beispiel an den Darm. Der assoziiert dann etwa diese Person mit Durchfall und führt sein Programm aus. Anders gesagt: Das Auge sieht, der Darm reagiert – und zwar unabhängig vom Gehirn. Das Bauchhirn hat abgespeichert: Person X ist gleich Streß.

Ist dieser Automatismus also unsere Intuition? – Ja, aber nur, wenn man ihn wahrnimmt und für sich nutzt. Es ist vorstellbar, daß es bei einigen Menschen zu einer ausgeprägten Sensibilisierung gegenüber diesen Informationen kommt, während andere ihrem Bauch gegenüber völlig insensitiv sind, dafür möglicherweise stärker auf das Herz oder andere Körperempfindungen hören. Wieder andere ignorieren ihren Körper komplett und reagieren überhaupt nicht auf Signale, sondern entscheiden nur im Kopf.

Doch nicht der Bauch allein bestimmt unsere Intuition. Auch unsere anderen Sinne liefern uns wichtige Informationen. Sie spielen bei intuitiven Entscheidungen eine wichtige Rolle. So interpretiert auch die Psychologie das Phänomen "Intuition". Man ist leicht geneigt, Intuition oder Gefühl im Bauch anzusiedeln, den Verstand dagegen im Gehirn.

Intuition zeigt, daß alles miteinander vernetzt ist.

Intuition ist in jeder Faser unsers Wesens verankert. Selbst wenn wir nicht sehen oder hören, nur fühlen, riechen, schmecken oder einen trockenen Hals bekommen, kann auch das der Motor unserer Entscheidung, unseres Verhaltens sein. Es kann wesentlich mitbestimmen, was wir für richtig und falsch halten. Und das kann uns vielleicht sogar das Leben retten.

Die Empfindungen aus dem Bauch sind nur ein Teil dessen, was wir als Sechsten Sinn bezeichnen. Aber dennoch: Ob bei lebenswichtigen oder alltäglichen Entscheidungen, diese Gefühle aus dem Bauch bleiben für uns wichtige Wegweiser.


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4.0 Literaturhinweise:

  1. Andrade e Silva, J., und Lochak, G.: Les Quanta, les Grains, les Champs, 1969, Paris

  2. Belline: La troisieme Oreille, Edition Laffont, Paris

  3. Bender, Hans: Parapsychologie, Bremen 1970

  4. Bender, Hans: Telepathie, Hellsehen und Psychokinese – Aufsätze zur Parapsychologie - Piper, 1972

  5. Bernstein, Morey: The search for Bridey Murphy, im Deutschen erschienen 1973, Scherz: Protokoll einer Wiedergeburt

  6. Campell, J. J.: The pleasure areas, im Deutschen erschienen 1973, Scherz: Der Irrtum mit der Seele

  7. Chardin, Teilhard de: Die menschliche Energie, Walter-Verlag, 1966

  8. Eisenbud, Jule: Gedanken zur Psychofotografie und Verwandtem, Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie Jhrg. 14/Nr. 1

  9. Ford, Arthur: The life beyond death, im Deutschen erschienen 1972, Scherz: Bericht vom Leben nach dem Tode

  10. Karlins, Marvin/Andrews, Lewis, M.: Biofeedback, im Deutschen erschienen 1973, DVA: Biofeedback

  11. Koestler, Arthur: The roots of coincidence, im Deutschen erschienen 1972, Scherz: Die Wurzeln des Zufalls.

  12. Lawick-Goodall, Jane van: In the shadow of man, im Deutschen erscheinen 1971, Rowohlt: Wilde Schimpansen.

  13. Luria, Salvador E.: Life – the unfinished experiment, im Deutschen erscheinen 1973, Piper: Leben – das unvollendete Experiment

  14. Marfeld, A. F.: Kybernetik des Gehirns, Safari Verlag, Berlin 1970

  15. Monod, Jacques: Zufall und Notwendigkeit – Philosophische Fragen der modernen Biologie – Piper, 1971

  16. Muldoon, Sylvan J.; und Carrington, Hereward: The projection of the astral body, Natur, Macmillians Journal Ltd

  17. Ostrander, Sheila, und Schroeder, Lynn: PSI – Psychic discoveries behind the iron courtain, im Deutschen erscheinen 1971, Scherz: PSI

  18. Overhabe, Paul: Experiment Menschheit – Die Steuerung der menschlichen Evolution, Josef Knecht-Verlag, 1969

  19. Rosenfeld, Albert: The second genesis, im Deutschen erscheinen 1970, Econ Verlag: Die zweite Schöpfung

  20. Sinclair, Upton: Mental radio, im Deutschen erschienen 1973, Scherz: Radar der Psyche

  21. Walter, Grey: Observations on man. His frame, his duty, his expectations. Cambridge U.P. 1969

  22. Wickler, Wolfgang: Die Biologie der Zehn Gebote, Piper, 1972

  23. Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie, Freiburg