Thema: | Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes Die Gesetze des Verkehrs der Geister mit der materiellen Schöpfung (3) |
Ob ihr nun auf dem vorgezeichneten Weg eure Pflicht tut oder nicht, das hängt alles von eurem freien Willen ab. Wer das Examen besteht, dessen Geist wird im Jenseits weiter fortschreiten bis zum letzten Ziele der Vereinigung mit Gott.
Sie wissen nicht, daß der Schöpfer es ähnlich macht wie ein Baumeister, der zuerst den Bauplan zeichnet, nach dem der Bau errichtet werden soll. Der Plan enthält nicht jede Einzelheit der inneren Ausführung des Baues und des dazu verwendeten Materials, sondern nur die äußeren Linien. So hat auch Gott für den Lebensbau eines jeden Menschen die Hauptlinien festgelegt, nach denen das Leben sich äußerlich gestaltet. Den inneren Ausbau überläßt er der freien Entscheidung des Menschen.
Die Bibel weist euch sehr häufig auf die Vorherbestimmung des Menschenschicksals hin.
Prediger 9, 12: "Der Mensch kennt ja nicht einmal die für ihn bestimmte Zeit."
Psalm 139, 16: "In deinem Buche standen eingeschrieben alle Tage, die vorher bestimmt waren, als noch keiner von ihnen da war."
Und im Buch des Predigers heißt es:
Der Prophet Jeremia spricht die Worte:Prediger 6, 10-12:
"Alles, was geschieht, ist längst im voraus bestimmt worden und von vornherein steht fest, wie es einem Menschen gehen wird, und niemand vermag den zur Rechenschaft zu ziehen, der stärker ist als er. Wohl findet darüber viel Redens statt. Aber das ist nutzlos. Denn wer weiß, was dem Menschen im Leben gut ist?"Psalm 31, 15:
"In deiner Hand steht mein Schicksal."
Jeremia 10, 23:
"Ich weiß, Herr, daß des Menschen Schicksal nicht in seiner Hand steht und daß ein Mensch, der da wandelt, seinen Gang nicht fest zu richten vermag".5. Mose 32, 35:
"Eilends kommt das Schicksal heran, das für sie festgesetzt ist".
Geburt und Tod und die dazwischenliegende Lebensdauer sind Schicksalsbestimmung, an welcher der Mensch nichts ändern kann. Niemand, auch kein Arzt, kann daher das Leben eines Menschen retten. Jeder stirbt in dem Augenblick, der für ihn festgesetzt ist:
Prediger 8, 8:
"Ebensowenig ist jemand Herr über den Tag seines Todes".
Christus bestätigt diese Wahrheit in den Worten:
Matthäus 6, 27:
"Wer von euch vermag mit allen seinen Sorgen der Länge seiner Lebenszeit auch nur eine Spanne zuzusetzen?"
Zu Mose sprach der Herr:
5. Mose 31, 14:
"Sieh, die Zeit ist nahe, daß du sterben mußt."
Wie der irdische Baumeister nachträglich Änderungen an seinem Bauplan machen kann, so ist es nicht ausgeschlossen, daß auch Gott ausnahmsweise eine Änderung in dem Lebensschicksal irgend eines Menschen eintreten läßt. Nur Er vermag die Lebenszeit zu verlängern oder zu verkürzen. Wie euch ebenfalls die Bibel berichtet, verlängert Er bisweilen die Lebensjahre bei dem, der Gott treu ist und sich als zuverlässiger Mitarbeiter an dem Rettungsplan Gottes erweist, nachdem er die von ihm Abgefallenen wieder zurückführen will. Darum läßt er dem Hiskia sagen:
2. Könige 20, 6:
"Ich will zu deinen Lebenstagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen."
Anderen verkürzt er die schicksalsmäßig festgesetzte Lebensdauer, weil sie sowohl die eigene Lebensaufgabe unerfüllt lassen, als auch ihre Mitmenschen von der Pflichterfüllung Gott gegenüber abzubringen suchen.
Psalm 55, 24:
"Die Männer der Blutschuld und des Truges werden ihr Leben nicht auf die Hälfte bringen."
Unter 'Blutschuld' versteht die Bibel nicht das irdische Blutvergießen, sondern das Töten der Seele des Mitmenschen durch Verleitung zum Abfall von Gott.
Sprüche 10, 27:
"Die Furcht des Herrn verlängert die Lebenstage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt."
Dem Hamanja läßt Gott durch den Propheten Jeremia sagen:
Jeremia 28, 16:
"Noch in diesem Jahre sollst du sterben, weil du zum Ungehorsam gegen den Herrn aufgefordert hast."Hesekiel 22,4:
"Durch das Blut, das du vergossen hast (durch Verleitung zum Abfall von Gott), hast du dich mit Schuld beladen und durch die Götzen, die du dir angefertigt hast, bist du unrein geworden und hast die Tage des Gerichtes herbeigeführt und bist zum Abschluß deiner Jahre gekommen."
Darüber werde ich dich später noch eingehender unterrichten.
Diese Belehrung über die Frage des Schicksals habe ich eingefügt, weil sie in Verbindung mit der Odkraft erwähnt werden mußte, da du sonst nicht das verstehen kannst, was ich über das "Hellsehen" in seiner Beziehung zum Od zu sagen habe.
Um das 'Hellsehen' auf diesem Gebiete zu ermöglichen, muß der 'Hellseher' auf irgendeine Weise mit dem Od dessen in Verbindung kommen, um dessen Schicksal es sich handelt. Entweder muß er die Person selber vor sich haben oder ihre Odstrahlung auf sich wirken lassen, oder er muß mit einem Gegenstand in Berührung kommen, den jene Person in Besitz hatte und an dem infolgedessen etwas von ihrer Odstrahlung haftet.
Auf dieser Odwirkung beruht auch die Fähigkeit des Hellsehers, verschlossene Briefe zu lesen oder Gegenstände zu erkennen, die er mit seinem körperlichen Auge nicht wahrnehmen kann.
Doch nicht jedes Hellsehen erfolgt aufgrund der Odstrahlung. Sehr viele Dinge, die sich fern von dem Hellseher ereignen, werden von ihm im Augenblick des Geschehens dadurch geschaut, daß sein aus dem Körper ausgetretener Geist bei dem Ereignis selbst anwesend ist oder weil ihm, ohne daß sein Geist austritt, von der Geisterwelt das Geschehnis durch 'Hellhören' mitgeteilt oder in einem Bild auf dem Wege des 'Hellsehens' gezeigt wird.
Die zukünftigen Schicksale von Einzelpersonen, mit deren Odstrahlung der Hellseher nicht in Verbindung kam, sowie die Zukunft ganzer Länder, Völker, Städte und sonstiger Gemeinschaften kann ein Hellseher nur dann schauen, wenn sie ihm durch die Geisterwelt in entsprechenden Bildern vor Augen geführt werden. Die Gestaltung solcher Bilder, sei es als wahrheitsgetreue Wiedergabe des wirklichen Geschehens, sei es in Form von 'Symbolen', ist für die damit beauftragten Geister nicht schwer. Das Od benutzen sie als Bildmaterial.
Den Propheten des Alten Bundes wurden die zukünftigen Schicksale der Völker und sonstige Ereignisse meistens in symbolischen Bildern gezeigt.
Das Od hat auch Farbe. Sie ist ebenfalls bei jedem Wesen verschieden. Sie geht vom tiefsten Schwarz durch Billionen Farbenschattierungen hindurch bis zum herrlichsten Weiß. Ihr Menschen könnt euch nicht vorstellen, wie groß die Mannigfaltigkeit der Farben ist. Betrachte einmal im Herbst das Gelb der Blätter. Unter allen gelb gewordenen Blättern wirst du keine zwei finden, die genau dasselbe Gelb haben. Diese Mannigfaltigkeit findet sich bei allen Farben.
Ich habe dir bereits wiederholt angedeutet, worin der Grund für die große Verschiedenheit in Geruch und Farbe des Od zu suchen ist. Nämlich in dem Geist der Lebewesen.
So hat euer menschlicher Geist die Gestalt des menschlichen Körpers oder richtiger gesagt: euer menschlicher Körper hat die Gestalt eures Geistes; und das Tier die Gestalt des tierischen Geistes.
Der materielle Körper ist nämlich gleichgeformt dem Odkörper und der Odkörper ist dem Geist vollkommen angepaßt.
Darin irren sie sehr!
Die Geister sind nichts Formloses, wie es in der ganzen Schöpfung nichts Formloses gibt. Sie haben Gestalt und Form und sind trotzdem nicht an Raum und Zeit gebunden wie die materiellen Gestalten. Wie sollten wir Geister uns denn untereinander erkennen, wenn wir keine Gestalt hätten? Michael unterscheidet sich doch von Gabriel und Gabriel von Raphael und anderen Geistern – um diese biblischen Namen anzuführen.
Die Harmonie oder Disharmonie des Geistes wird durch den Odkörper auch auf den materiellen Körper übertragen. Darum ist der Charakter des Menschen in den Linien des Körpers, besonders im Angesicht ausgeprägt und sogar in der Gestaltung seiner Glieder zum Ausdruck gebracht.
Ich könnte dir ein sehr interessantes Buch über alle diese Zusammenhänge diktieren. Allein ich habe nicht die Aufgabe, eure menschliche Wissenschaft zu bereichern, sondern dir bloß so viel darüber mitzuteilen, als zum Verständnis des Geisterverkehrs mit der materiellen Schöpfung und der diesem Verkehr zugrunde liegenden Gesetze erforderlich ist.
Wie ferner in der Natur unter Einwirkung der Wärme und unter Wolkenbildung sich starke Kraftströme entwickeln, die in der Form des Blitzes sichtbar werden, so vermag auch die Geisterwelt mit Hilfe des Od sehr starke Kraftströme zu erzeugen, heiße und kalte. Ihr sprecht ja auch beim Blitz von heißen Schlägen, unter denen alles schmilzt, und von kalten Schlägen, die nicht zünden, sondern bloß durch ihren ungeheuren Druck wirken.
Das Od, mit dem euer eigener Geist in eurem materiellen Körper arbeitet, hat eine gewisse Verdichtung nötig, wie ich dir bereits dargetan habe. Denn es muß ein bestimmter Ausgleich zwischen Geist und Materie geschaffen werden. Aus demselben Grunde muß auch die Geisterwelt bei ihrer Arbeit an materiellen Wesen das dazu erforderliche irdische Od bis zu einem ihrem Zwecke entsprechenden Grad verdichten.
Eine Odverdichtung bei Wärme und hellem Tageslicht ist zwar nicht unmöglich, aber sie erfordert eine so große Odmenge, wie sie nur in den allerseltensten Fällen der Geisterwelt zur Verfügung steht, um den Menschen Mitteilungen zu machen. Sonst für die Schöpfung und zur Ausführung eines besonderen Auftrages Gottes steht der guten Geisterwelt die Odkraft in unbeschränkter Menge und Stärke zur Verfügung.
Es ist daher sehr töricht und ein Zeichen eurer großen Unwissenheit in diesen Dingen, wenn ihr darüber spottet, daß manche spiritistischen Phänomene nur im Dunkeln gelingen. Auch viele eurer Gelehrten behaupten, die Dunkelheit werde nur deswegen gewählt, damit man die 'spiritistischen Betrügereien' nicht so leicht sehen könne. Mit demselben Recht müßte man auch von dem Fotografen verlangen, daß er seine Platten bei hellem Tageslicht anstatt in der Dunkelkammer entwickelt, und ihn für einen Betrüger halten, wenn er die Entwicklung der fotografischen Platten nur im Dunkeln fertigbringt. Daß die Arbeit der Geisterwelt nach denselben Gesetzen vor sich geht, die für euer irdisches Handeln gelten, ist leider fast allen unbekannt.
Auf dem Wege der Auflösung und Wiederverdichtung der Materie erfolgt auch die dem leiblichen Auge unsichtbare und eurem menschlichen Verstand so unbegreiflich erscheinende Nahrungszufuhr, die man 'Odspeisung' nennen könnte. Es hat nämlich zu allen Zeiten Menschen gegeben, die keine Nahrung zu sich nahmen und doch am Leben blieben. Bei ihnen wird die Nahrungsaufnahme auf geistigem Wege bewirkt.
Aus dem, was ich dir bis jetzt erklärt habe, wirst du von selbst den Schluß ziehen können, daß eine hinreichende Odkraft die Vorbedingung für jede Arbeit ist, die von geistigen Wesen an irdischen Geschöpfen in einer für eure Sinne wahrnehmbaren Weise geleistet wird.
Zunächst könntest du auf den Gedanken kommen, es genüge den
Geistern, die eigene Odkraft für ihre Arbeit an der Materie. Das
ist jedoch nicht der Fall. Denn die Geistwesen haben ihre Odkraft für
die eigenen Lebensfunktionen und ihre in der Geisterwelt zu leistende Arbeit
nötig. Vor allem aber ist das Od der höheren Geisterwelt viel zu
fein und rein, als daß es mit dem ganz anders gearteten Od
der irdischen Wesen eine Verbindung eingehen könnte. So habt ja auch ihr
manche feinen Stoffe, die ihr nicht mit gröberen Stoffen zu einer einheitlichen
Mischung vereinigen könnt.
Daraus folgt, daß die Geisterwelt zu ihrer irdischen Arbeit dasjenige Od nehmen muß, das zu dem irdischen Od paßt. Und das findet sie in der Regel bei den irdischen Wesen, in deren Bereich sie ihre Arbeit zu leisten hat. Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien sind daher die Odquellen, denen die Geister den erforderlichen Betriebsstoff entnehmen. Diese Lieferanten des Od bezeichnet ihr mit dem Namen 'Medien'.
Doch auch die an und für sich ausreichende Odkraft der 'Medien' ist in vielen Fällen nicht sofort verwendbar. Sie muß in allen Fällen, in denen sie der 'höheren Geisterwelt' als Betriebsstoff dienen soll, vorher gereinigt, gewissermaßen 'filtriert' werden. Auch bei euren irdischen Stoffen ist nicht selten eine solche 'Filtrierung' nötig, bevor ihr sie verwenden könnt.
Allerdings kann der Geist den materiellen Gegenstand auch ohne Materialisierung seiner Geisterhand anfassen und fortbewegen, wenn er den Gegenstand zuerst in Od auflöst. Denn eine in Od verwandelte, also vergeistigte Materie ist für den körperlosen Geist ohne weiteres zugänglich. Ohne vorherige Auflösung in Od kann aber der materielle Gegenstand von dem körperlosen Geist nur dann angefaßt werden, wenn er seine Geisterhand materialisiert. Denn Gleiches kann nur mit Gleichem angefaßt werden.
Es gibt sehr viele Abstufungen in der Odverdichtung oder Materialisation, angefangen von den bloß dem Auge eines Hellsehers sichtbaren Odverdichtungen bis zu den festen Materialisationen der Geister, die sich in nichts von einem materiellen Körper unterscheiden.