Das Jenseits

- 21 - Warum denn nur die Großen? (Durchgabe aus dem Jahre 1960) Gott zum Gruß! Ich komme mit guten Absichten. Darf ich euch einmal erklären, warum wir Seelen, die euch allzuoft ärgern, so boshaft sind? Ich bin nur eine unbedeutende Seele und gehöre nicht zu den großen Geistern , mit denen ihr nur ausschließlich verkehren möchtet. Mein Erdenleben hat mir nur wenig Glück und noch weniger Erkenntnis gebracht. Von Beruf war ich einPriester . Im Jenseits war ich ein Enttäuschter und ein vom Leben Betrogener. Ich war ein Märtyrer eines verzerrten Glaubens. Doch es war meine eigene Schuld , denn ich hatte mich gegen die wirkliche Wahrheit gesperrt . Bitte, gewährt mir die Bitte und laßt mich davon sprechen. Ich bin kein jenseitiger Lehrer, aber eine Seele mit den bittersten Erfahrungen. Ich glaubte , ein Diener GOTTES zu sein, doch ich war ein Diener des Irrtums . Diese Schande brachte mich um den Verstand. Neben mir gab es viele tausend Seelen, die das gleiche Unglückmit mir teilten. Da kam ein neues Unglück auf uns zu: Wir hatten die Möglichkeit, die noch lebenden Erdenmenschen zu beobachten . • Ich sah meineAmtsbrüder allein -, wie ich sie noch nie im Leben gesehen hatte. • Ich sah die vielen Menschen in ihren Wohnungen und in ihrer persönlichen Art und Weise. • Ich sah die Welt, wie ich sie nie vermutet hatte. Nach außenhin benahmen sich alle fast normal. Doch wehe, wenn ich siealleine sah oder im engsten Kreis ihrer Familie und Freunde. Ich wunderte mich, daß es auf Erden Gefängnisse gab und gibt. Fast die ganze Menschheit müßte nach Recht und Gerechtigkeit in solche Gefängnisse gehören, denn selbst die Richter und Wohltäter gehören dahin. Meine Empörung war echt, aber sie brachte mich nicht nach OBEN, sondern in die TIEFE. Ich ärgerte mich über meine Ohnmacht, den lebenden Menschen nicht meine Meinung sagen zu können. Ich konnte nicht begreifen, warum die LICHTBOTEN so großherzig sind und über alle Übel der Falschheit und Hinterlist so tolerant hinwegsehen. Aber viele Seelen meiner Art waren mit mir einer Meinung: Man mußte sich schämen , eine menschliche Seele zu sein. Aber wir vergaßen , daß wir auch einmal in derselben Art gelebt hatten! Natürlich war es uns möglich, manche Menschen zu beinflussen , besonders, wenn sie großen Ärger hatten, oder - wie man sagt - die Nerven verloren. Dann machte es uns Spaß, unseren Ärger über sie an ihnen selbst abzureagieren. Sie merkten nie, daß wir sie wie Marionetten tanzen lassen konnten. Wir kamen auch in spirituelle Zirkel , die manchmal nur aus ein oder zwei Personen bestanden. Wir lasen in ihren Gedanken und schalteten uns geschickt ein, um ihnen den Spaß an ihrer Neugierde zu verderben, denn es war nicht wahrerWissensdrang, sondern wirklich nur profane Neugierde oder die Hoffnung, durch übersinnliche Mithilfe zu Macht und Reichtum zu kommen . Wir glaubten , wenn wir nicht GOTTES Diener sein durften , daß wir dann GOTTES Rächer sein konnten. Nie haben wir gesehen, daß GOTT mit der Faust dazwischen gehauen hat, wo es doch wirklich so nötig gewesen wäre. Darum haben wir es für Ihn getan . Viele, viele Seelen tun das auch heute noch für Ihn, im Glauben, daß sie Ihm damit einen Dienst abnehmen. Doch ich habe inzwischen eingesehen, daß es keine Rache geben darf. GOTT hat sich anmeinemIrrtum auch nicht gerächt . Aber ich habe der Wahrheit aus Eigensinn und Rechthaberei nicht folgen wollen. Heute bin ich so weit, daß ich weiß, daß manBöses nur mit LIEBE kurieren kann. Aber dieses Kurieren ist sehr schwer! Ich werde noch viele Erdenjahre dazu brauchen, um das zu erlernen. Am scheußlichsten finde ich aber die Bilder, die ihr von uns malt . - Pfui! Sollen das eureZukunftsportraits sein? Gott zum Gruß

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