Mene-Tekel

- 15 - Dezember 1958 Der Christ betet: Dein Wille geschehe. – Wenn GOTTES Wille geschehen soll, so darf der Mensch den Willen GOTTES nicht hindern, denn die Freiheit des Menschen ist größer als man ahnt. Die LIEBE ist kein Gefühl, sondern eine Himmelsmacht. Leider wird die LIEBE als ein Gefühl angewandt und nicht als eine GOTTESMACHT. Deine Gedanken klagen an; deine Taten sind dein eigener Richter; nach dem Urteil aber folgt die Strafe durch das große GESETZ GOTTES. Jedes Verbrechen ist die Folge einer geistigen Krankheit, doch die geistige Krankheit verursacht jeder Mensch selbst. Die einzige Medizin dafür ist die Anerkennung GOTTES und SEINER ORGANISATION. GOTT schuf die GESETZE – der Mensch nur die Paragraphen. Darum stehen die Paragraphen im Widerspruch zum GESETZBUCH GOTTES. Wer für seine guten Taten im Dienst am Menschen ein Entgelt verlangt oder erwartet, der ist ein Wucherer mit der LIEBE GOTTES, denn die LIEBE GOTTES ist keine verkäufliche Ware. Setze für das Wort "Friede" das Wort "Geborgenheit". Einstellung jeder Art von Feindseligkeit ist noch kein Friede, solange der Mensch sich vor dem Tode fürchtet. Diese Angst verliert er nur durch die absolute Gewißheit des Weiterlebens nach dem Tode. Wäre die Offenbarung GOTTES abgeschlossen, so wäre es völlig sinnlos, noch auf die Wiederkunft CHRISTI zu hoffen. Die Heilige Schrift lehrt euch: Klopfet an, so wird euch aufgetan. Die Kirche wagt nicht anzuklopfen, sie begnügt sich damit, so laut es geht zu rufen. - "Klopfet an" heißt jedoch: Sei mutig und aufgeschlossen, rüttelt getrost an der Türe GOTTES, das hat der Spiritualismus bisher mit gutem Erfolg praktiziert. Wer staunend vor einem Wolkenkratzer steht, der hat keinen Zweifel daran, daß dieser durch einen Architekten entworfen wurde. Doch wer staunend vor der Natur GOTTES steht, der zweifelt an einer persönlichen INTELLIGENZ, die vorher alles geplant hat. Der Betrachter des Wolkenkratzers braucht den Architekten nicht zu sehen, noch ihn irgendwie persönlich zu kennen. Doch wenn er vor dem Gebäude des SCHÖPFERS steht, will er IHN unbedingt sehen, bevor er an SEINE Kunst glaubt. Die wahre Religion ist kein Glaube, sondern ein fundiertes Wissen. Jede Wissenschaft wird durch das Experiment bewiesen. Auch die Existenz GOTTES macht davon keine Ausnahme; denn die Welt ist für diesen Zweck die beste Retorte. Weil alles von GOTT ist, beweist ER sich selbst. Jeder Irrtum ist verzeihlich, aber die falsche Anwendung des Verstandes ist die größte Elementarsünde. Wer den persönlichen GOTT verneint, der erhebt sich zum höchsten Wesen des Universums. Kann es noch einen größeren Hochmut geben? – Damit ihr nicht in den Irrtum verfallt, daß ihr allein auf dieser Erde existiert, darum zeigt euch GOTT das Licht der Sterne.

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