Unsere Belehrungen für euch - Nachtrag 1

- 33 - Dezember 1958 Die Mutprobe Nach dem Zweiten Weltkrieg verpönten Studenten und Universitätsprofessoren den Säbel und hielten es für unwürdig, sich damit zu schlagen. - Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Was früher galt, gilt heute nicht mehr. Die Macht und mit ihr die Gewalt stehen wieder an höchster Stelle. Kein Wunder, daß das Blut des Menschen keine große Rolle mehr spielt und angesichts einer säbelrasselnden Politik ohne besonderen Wert ist, so wertlos, daß es mit Strontium und Radioaktivität bis zur Leukämie und Auflösung vergiftet werden darf. Die Universitäten, ja selbst die Gerichte haben sich nunmehr wieder zum studentischen Säbelrasseln bekannt. Begründung: Der Student hat durch die Mensur, d. h. durch den blutigen Zweikampf seinen Mut zu beweisen und damit ein Zeugnis seiner Charakterstärke aller Welt vorzulegen. - Jenes Zeugnis, das wir bei den Akademikern durch schiefen Mund und entstellte Gesichtszüge, also durch dicke und lange Narben, sog. "Schmisse", kennen. Zwar sind nicht alle dieser Meinung, aber die letzten richterlichen Entschlüsse lassen wieder das Schlimmste befürchten. Betrachten wir jetzt, was die geistig höhere und geläuterte JENSEITSWELT dazu sagt: ARGUN : Das Mensurschlagen wird von uns abgelehnt. Es ist für jeden Menschen unwürdig, sich auf diese blutige Weise für immer zu entstellen. Noch unwürdiger ist es, daß einer dem anderen einen dauernden körperlichen Schaden zufügt. Die Körperverletzung ist unter das irdische Gesetz gestellt und wird richterlich geahndet. Es handelt sich um schwere Körperverletzungen mit lebenslänglichen Entstellungen, die sichtbar zugefügt werden. Damit beweisen die Universitäten und Gerichte, daß sie sich über das Bürgerliche Gesetzbuch einfach hinwegsetzen und diese Paragraphen nicht beachten. AREDOS : Das Mensurschlagen schändet das Ebenbild GOTTES und ist unchristlich und überhaupt unreligiös, denn es verwundet das Antlitz des Menschen und somit - im Vergleich – das Antlitz GOTTES. Gesundheit und Leben, sowie die Achtung vor dem Blut und die Erhaltung der von GOTT erschaffenen Harmonie, die sich im Antlitz des Menschen spiegeln soll, muß der Universität ein Heiligtum sein. Aber der Geist des brutalen Kampfes gegen den Bruder, gegen den Mitmenschen zeigt sich durch diese angebliche Mutprobe, die nur ein Vorwand ist, weil die wahren Hintergründe nur im Geltungsbedürfnis liegen. Den Studenten geht es dabei um einen akademischen Stempel im Gesicht, der ihre Zugehörigkeit zu einer Kaste jedem Menschen gegenüber sichtbar machen soll, so, wie brutale Viehherdenbesitzer ihre jungen Tiere mit einem Brandmal zeichnen. Wir kennen auch viele Selbstverstümmelungen. CHRISTIAN : Das Mensurschlagen ist keine Mutprobe, denn es ist eher eine Probe der Feigheit. Mangelndes Wissen höherer Erkenntnisse, besonders aber die großen Lücken wahren Glaubens und echter Gotteserkenntnis, sowie das Erfassen der Zusammenhänge einer göttlichen Schöpfung, sollen durch ein Prädikat "Schmisse" verdeckt werden. Viele Professoren und Doktoren auf allen Wissensgebieten und in allen Ländern der Erde haben bewiesen, daß es ihnen trotz der vielen Narben im Gesicht weiterhin am echten Mut fehlt. Eine wahre Mutprobe bedarf keiner Schmisse und auch keines Zweikampfes. - Der wahre Mut besteht allein im festen Charakter zur Wahrheit, zur Menschenliebe und zur Gottliebe. - Was nützt schon eine Mensur, auch wenn sie noch so blutig ist, wenn der auf diese Weise als charakterfest gezeichnete Student später die Feigheit besitzt, seine Erkenntnisse, seine persönliche Erfahrung, seine Religion, seine okkulten Erlebnisse und seine persönliche Überzeugung von einer existierenden ÜBERSINNLICHEN WELT vor allen Kollegen, vor aller Welt zu verleugnen, sich bodenlos dieser Wahrheiten schämt und sich geniert, das Wort "GOTT" auszusprechen. - Das alles mutig und offen vor aller Welt zu bekennen, ohne Rücksicht auf den Spott der anderen, das ist eine e c h t e Mutprobe, besonders für den stolzen Akademiker!

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