Wissenschaft, Technik und Kunst - Nachtrag 2

- 8 - Oktober 1966 Grenzwissenschaft Hinsichtlich der übersinnlichen Phänomene besteht in der Weltöffentlichkeit eine falsche Meinung. Man ist der Ansicht, daß die akademische Wissenschaft sich von diesen Phänomenen distanziert, weil sie sich auf herkömmliche Weise, d. h. mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse, nicht erklären lassen. Diese Auffassung stimmt nicht! Die akademische Wissenschaft lehnt diese Phänomene nicht ab, sondern fühlt sich außerstande, ihren Ursprung und ihre Gesetze zu erklären. Aus diesem Grunde hat man sie an die Grenze, d. h. an die Peripherie der empirischen Wissenschaft verwiesen. Mit einem Wort gesagt, gehören alle übersinnlichen und okkulten Vorgänge zur Grenzwissenschaft. Auf diesem Sektor hat sich die Notwendigkeit gezeigt, eine eigene Wissenschaft zu entwickeln. Man hat in verschiedenen Ländern, wie z. B. in den USA und in der Sowjetunion und in einigen anderen Staaten, Parapsychologische Institute gegründet. Diese Institute arbeiten nach eigenen Erkenntnissen und Methoden. Die Parapsychologie (Grenzwissenschaft) ist also durchaus kein Stiefkind der Universitätswissenschaft. Nur die Zuständigkeit ist verlagert. Diese Tatsache ist den Durchschnittsbürgern leider nur wenig. bekannt. • Es ist ein großer Fehler, daß diese Tatsache den Studierenden nicht richtig klargemacht wird. Sie sind in diesen Belangen genauso unwissend und unaufgeklärt wie die Durchschnittsbürger. Wenn man also annimmt, daß die übersinnlichen Vorgänge von der Wissenschaft abgelehnt werden, weil man sich damit nicht befassen will, so ist das ein großer Irrtum. Die Wissenschaft befaßt sich damit allen Ernstes, nur nicht in Bahnen der empirischen Disziplinen. Ein umfassendes Bekennen zum Übersinnlichen liegt noch nicht vor, weil noch vieles, vieles zu klären ist. Da hat die Privatinitiative einen deutlichen Vorsprung! * * * * * * *

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