Giganten im All (1 - 3)

- 42 - "Die Sache mit Hesekiel hat mich sehr interessiert", sagte Martin. "Ich wundere mich, daß man auf der Erde nicht schon längst auf diesen Gedanken gekommen ist, nämlich, daß es sich um außerirdisches Einwirken gehandelt haben muß. Die Religionen nehmen an, daß Hesekiel mit Engeln in Verbindung gekommen sei. Ein weiterer Irrtum, durch den die ganze Religion ins Wanken kommt." "O nein, so ist das nicht", beruhigte SHINUN seinen Gast. "Im Gegenteil - die Religion bekommt dadurch erst ihren richtigen Glanz! Vergessen sie nicht, Herr Berger, daß es sich um einen göttlichen Auftrag handelt, den wir zu erfüllen haben. Noch ist dieser Auftrag nicht erfüllt. Doch Sie sollen uns ja dabei helfen. Auch wenn uns die Erdenmenschen stets für Engel oder für "Götter" gehalten haben, kann ich Ihnen versichern, daß wir so lange wiederkehren werden, bis dieser heilige Auftrag erfüllt ist." "Trotzdem glaube ich, daß man einer Mission von außerirdischen Menschen nicht die Achtung und Ehrfurcht entgegenbringen wird, als wenn es GOTT und Seine Engel wären", sagte Martin. "Das erscheint Ihnen nur im Augenblick so", sagte SHINUN. "In Wirklichkeit ist diese Erkenntnis für die Entwicklung der Erdenmenschheit bedeutungsvoller als Sie ahnen. Bedenken Sie, daß wir Santiner der Erdenmenschheit um viele tausend Jahre voraus sind. Man muß und wird darauf hören müssen, weil wir die größeren Erfahrungen haben. Sie verlangen doch auch von den Menschen der unterentwickelten Länder der Erde, daß sie auf die zivilisierteren Menschen hören und sich belehren lassen. Wir sind Lehrer und Vorbilder zugleich. Die Erdenmenschheit kann davon nur profitieren. Das Negative auf der Erde muß bekämpft und ausgeschaltet werden. Sie können mir glauben, Herr Berger, daß auch in den irdischen Kirchen und Tempeln negative und unterentwickelte Menschen ihren Unfug treiben und sich zur Wehr setzen werden. Diese Menschen sind gefährlicher als alle anderen." "Wir haben viele Religionen auf Erden, die sich zum Teil gegenseitig bekämpfen. Die religiösen Unterschiede führen oft zu langjährigen Kriegen. Wie werden Menschen auf die Wahrheit reagieren, die so viel Wert auf das Alte Testament legen?", fragte Martin. "Mein lieber Erdenbruder", antwortete SHINUN, "am meisten wird es die Juden schockieren, denn sie halten sich für das "auserwählte Volk" und glauben, daß sie eine bevorzugte persönliche Beziehung zu GOTT haben. Doch das ist ein Irrtum, der auf der totalen Unkenntnis der wirklichen Tatsachen beruht. Kein Mensch der Terra wird bevorzugt. Jeder Mensch bedarf der Läuterung und hat an sich zu arbeiten. Doch niemals darf er sich über andere Menschen erheben. - Kommen Sie, Herr Berger, wir werden jetzt einen unserer bedeutenden Experten besuchen, der sich in allen diesen Fragen sehr gut auskennt. Er wird Sie weiter informieren." Wieder fuhren sie mit dem Lift. Martin fand es sehr verwunderlich, daß man in einem Raumschiff mit dem Lift fahren mußte, weil es so viele Stockwerke besaß. Sie betraten einen verhältnismäßig kleinen Raum, der aber trotzdem sehr wohnlich gestaltet war. Auch hier war alles abgerundet. Ein Santiner , der sichtbare Zeichen eines bedeutenden Alters trug, stellte sich vor: "Ich heiße O SHUR", sagte der Außerirdische mit harmonischer Stimme. "Sie also sind unser irdischer Gast. Nun, Sie werden es nicht bereuen und allen Erdenmenschen etwas voraus haben. Ja, Sie werden ein ganz neuer und charakterlich besserer Mensch werden." Nachdem sie sich gesetzt hatten, sagte SHINUN: "Unser Gast hat viele Fragen. Deshalb habe ich ihn hierher gebracht. Ich weiß, daß er hier die richtige Antwort erhalten wird. Wir unterhalten uns am besten in deutscher Sprache." "Warum sprechen Sie alle mit mir Deutsch?", frage Martin. "Ich könnte mich z. B. auch sehr gut in englischer Sprache unterhalten."

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