Giganten im All (1 - 3)

- 61 - Der Rhythmus der Musik verstärkte sich, schwoll immer mehr an und wechselte dabei ständig das Tempo. Nun stand die Tänzerin auf der Mitte des Podiums. Ihre Augen, vom Licht des Umfeldes wie magisch beleuchtet, starrten unbeweglich in eine unendliche Ferne. Plötzlich ging ein heftiger Ruck durch ihren Körper. Mit einer einzigen blitzschnellen Bewegung flogen die Seidentücher nach beiden Seiten auseinander und sie stand in einem edelsteinbesetzten, phantastisch anzuschauenden Kostüm, das ihre Haut fest umschloß, da. Sie war gut geformt, von einer leichten Üppigkeit, die sehr gut zu ihr paßte. Die exotische Hautfarbe ihres schönen und makellosen Körpers war bronzeartig, mit einem Hauch ins Olivenfarbene. Martin fühlte sich um 2.000 Jahre zurückversetzt. Es war ein heiliger Tanz, der jetzt vor seinen Augen stattfand. Ein Tanz einer Salome. Etwa so, wie jene berühmte Salome vor Herodes getanzt hatte, so wie eine Herodias, durch den erotischen Tanz erregt, das Haupt des Täufers herunterschlagen ließ durch den König, der seiner Sinne nicht mehr mächtig war. So faszinierte die außerirdische Tänzerin den Erdengast. MUMTASEE sollte ja bei diesem Tanz unter einer höheren Macht stehen. Dieser Tanz war gleich dem indischen "Indra Natch", diesem heiligsten Tanz für den indischen Nationalgott. Diese Tänzerin tanzte nicht für die Zuschauer, nicht für den irdischen Gast, sondern für den GROSSEN GEIST aller Geister. Sie tanzte für ihren SCHÖPFER. Und alle Anwesenden durften aus reiner Gnade daran teilnehmen. Alle Muskeln am Körper der Tänzerin zitterten. Ihr Körper geriet in Zuckungen und ihr Kopf bog sich weit nach hinten. Unsichtbare, machtvolle Arme schienen sie zu halten. Martin traute seinen Augen nicht, denn was er sah, stand gegen alle physikalischen Gesetze der Schwerkraft. Die Tänzerin begann zu levitieren! Sie begann sich schwebend in die Luft zu erheben! Es war Martin, als ob ein unsichtbarer Akteur sie an sich zu reißen schien, um ihr das Blut aus den Lippen zu küssen. Sie wehrte sich, aber sie war nicht stark genug. Der Sinnesrausch des zeugungsreifen Weibes warf sie in die Arme des Unsichtbaren. Doch WER war es, der mit ihr tanzte? Das blieb ihr Geheimnis. Ein Schauer überfiel Martin, so daß er sich unwillkürlich duckte, denn so stark war die Sinnesübertragung, die jeder Anwesende spürte. Das war kein Tanz mehr! Das war eine außerirdische Rhapsodie vom Leben und Sterben, vom Vergehen und von der Reinkarnation des Menschen. Mit enormer Erotik bog und wand sich die schöne, hochbegabte Tänzerin hin und her. Martin kam es vor, als sei sie eine Gefangene in den Armen eines unsichtbaren GOTTES, der sie mit Seinen Händen dirigierte. Ein faszinierender Liebesrausch schüttelte den Körper der Tänzerin bis hin zur Ekstase, die jeder Anwesende innerlich spürte. Das begnadete Mädchen tanzte mit jeder Faser ihres Körpers, mit jedem Hauch ihrer Seele, ja mit überirdischen, weltfremden Mächten in ihrer Seele. Sie tanzte und verkörperte die LIEBE, die Zeugung, die Empfängnis und die große Schöpfung im All. Ihre Hände verschränkten und bogen sich gegen alle anatomischen Begriffe. Sie schrieb mit den Fingern Zeichen in die Luft, die sie aus der Vierten Dimension hervorzauberte. Und so unsichtbar diese Schriftzeichen auch waren, jeder konnte sie lesen. Mit unaussprechlicher Ausdruckskraft schleuderte sie den Anwesenden ihre geheimnisvollen Symbole und Botschaften entgegen. Eine Sprache der Mimik, die jeder begriff. Eine internationale, universelle Sprache, die jeder verstand, ganz gleich, welchem Planeten er angehörte. Das war überirdisch, jenseits der Materie, ein Phänomen, wie es Martin noch nie in seinem Leben gesehen hatte! Die Tänzerin riß sich die Edelsteine vom Kleid und warf sie verächtlich in den Saal. Martin war vollkommen erstarrt, fast gelähmt, daß er kaum zu atmen wagte. Diese unheimliche Zeichensprache war eine einmalige Offenbarung, sie war eine Predigt ohne Worte. Diese Offenbarung sagte – nein, sie schrie: ALSO SPRICHT GOTT, DEIN HERR! ICH BIN JAHWE, der SCHÖPFER allen Seins! ICH BIN ALLAH! ICH BIN die LIEBE und das LEBEN! ICH BIN der ANFANG und das EWIGE! ICH BIN das WISSEN und die ERFAHRUNG! ICH BIN die SCHÖNHEIT und der FORTSCHRITT!

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