Giganten im All (1 - 3)

- 82 - des Menschen zusammen. Das ist GOTTES Gesetz und untersteht nicht dem freien Willen des Menschen! Der Mensch soll diese Vereinigung von Körper und Seele nicht trennen, d. h. der Mensch soll nicht töten!" "Ach, so ist das gemeint", rief Martin. "Aber die katholische Kirche verfolgt alle Menschen, die sich scheiden lassen wollen. Auf diese Weise hat die Kirche schon viele Menschen unglücklich gemacht." "Ja, wir wissen das", antwortete SHINUN. "Sie sehen, mein Freund, wie wichtig eine richtige Auslegung ist. Es ist wirklich höchste Zeit, daß hier gründlich Ordnung geschaffen wird. Der Unsinn feiert auf der Terra wahre Triumphe!" "Man merkt das erst richtig, wenn man die Wahrheit kennt", sagte Martin." Ich muß gestehen, daß mich die Wahrheit schwer belastet. Ich kann kaum schlafen, so viel muß ich über alles nachdenken." "Dann werde ich Sie jetzt auf andere Gedanken bringen," antwortete SHINUN freundlich. "Wir haben eine Art 'Kino' an Bord und ich werde es Ihnen vorführen. Wir empfangen dreidimensionale Bilder, die von einem unserer ferngesteuerten Flugobjekte aufgenommen und übertragen werden. Dieses Flugobjekt kreist derzeit über ihre Erde, Herr Berger. Die Bildübertragung ist eine Art 'Life-Sendung', wie man auf der Terra sagt. Allerdings benutzen wir ein anderes Übertragungsprinzip." MUMTASEE verabschiedete sich von Martin und SHINUN und verließ den Aufenthaltsraum. SHINUN nickte Martin aufmunternd zu und führte seinen Gast zum Übertragungssaal. Das Niveau der Terra Der Übertragungssaal war nicht besonders groß. Etwa 50 Personen, von denen schon einige anwesend waren, fanden auf sehr bequem aussehenden Sesseln Platz. Ständig kamen weitere Zuschauer hinzu. Auch SHINUN und Martin nahmen Platz. … Langsam und geräuschlos senkte sich eine Art Folie von der Decke herunter. Die Folie, die wohl eine Art Projektionsfläche war, besaß die Größe einer großen Schaufensterscheibe. Sie schimmerte weißbläulich und hatte einen Wandabstand von etwa einem Meter. SHINUN bemerkte Martins Interesse und sagte: "Die Projektionswand ist doppelwandig und innen hohl. Der Zwischenraum ist mit einem speziellen Gas gefüllt. Wir sehen die Projektion dreidimensional und in natürlichen Farben. Sie werden es gleich sehen." Eine Durchsage ertönte in einer melodischen, aber für Martin unverständlichen Sprache. SHINUN wandte sich an seinen Gast und sagte: "Der Kommentar erfolgt leider in unserer Sprache. Ich werde aber für Sie übersetzen. Das Sendeobjekt befindet sich über den Vereinigten Staaten von Nordamerika und kann weder beobachtet noch geortet werden." Auf der Bildfläche erschien ein Batikmuster. Das dann folgende dreidimensionale Bild war so verblüffend klar und realistisch, daß Martin keinen Unterschied zwischen Projektion und Wirklichkeit feststellen konnte. Ihm war, als schaue er durch ein großes Fenster hinab auf die Erde. Sofort dachte der Journalist an diesbezügliche Experimente, die man auch schon auf der Erde machte. "Selbstverständlich kann das Flugobjekt nicht direkt an den Schauplatz der Aufnahme, ohne gesichtet zu werden", erklärte SHINUN. "Es handelt sich um 'Teleaufnahmen', wie man auf der Terra sagt. Sie werden zugeben müssen, Herr Berger, daß es besser nicht mehr geht. Bedenken Sie die ungeheure Entfernung und trotzdem ist das Bild völlig störungsfrei."

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