Giganten im All (1 - 3)

- 90 - de nicht verschont. Man nahm keine Rücksicht. Jesus wurde angegriffen, verleugnet, verraten, verfolgt und umgebracht. Ihm folgten Tausende, die sich um die Entwicklung der Menschheit ehrlich bemüht hatten. - Sagen Sie uns, Herr Berger, wie soll Ihrer Meinung nach die Erdenmenschheit von uns eingestuft werden?" Martin hielt sich die Ohren zu. "Hören Sie auf!", brach es aus ihm heraus. Es war zu viel für seine gequälten Nerven. Noch niemals hatte jemand mit solchen Worte zu ihm gesprochen. Martin schämte sich in Grund und Boden, einem Menschengeschlecht anzugehören, das solche Fehler in seiner Entwicklung aufzuweisen hatte. Doch das Schlimmste war: Er selbst wies diese Fehler auf! SHINUN legte dem bebenden Journalisten wohlwollend die Hand auf die Schulter. Der Außerirdische hatte Mitleid mit seinem Erdenbruder, der sichtbar litt. ASHTAR SHERAN ergriff wieder das Wort und sagte: "Sie werden jetzt verstehen, Herr Berger, wie wichtig diese Konferenz ist. An welchem Ort sollten wir sie sonst abhalten? Zweifellos hat die Erdenmenschheit in den letzten Jahren großen Fortschritt gemacht, wissenschaftlich und technisch ist Großartiges vollbracht worden. Aber die Konzentration auf den Völkermord steht in einem krassen Widerspruch zu diesen Leistungen. Die besten Erfindungen werden in den Dienst des Tötens gestellt. Sind die irdischen Führer so schwach, um hier eine Änderung der menschlichen Verhaltensweise zu bewirken? Für ganz verderblich halte ich die Tatsache, daß man den Begriff des 'Aberglaubens' nicht genügend differenziert. Alles, was sich nicht den Gesetzen der Materie fügt, wird pauschal zum Aberglauben gezählt. Aberglaube heißt aber: Der Glaube an etwas, was nicht wirklich existiert, sondern nur auf Einbildung beruht. Die Wissenschaft hat noch keinen guten Willen gezeigt, um den Aberglauben zu untersuchen. Wissenschaftler sind keine Allwissenden! Sie stammen genauso von irdischen Eltern ab, die zumeist nur einfache Menschen waren. Der fortschreitende Naturalismus wendet sich gegen den Aberglauben und möchte ihn vollends beseitigen. Aber man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Der Aberglaube besitzt neben vielen Irrtümern auch viele Fragmente der Wahrheit. Es handelt sich nicht um die 'Zahl 13' oder um den 'Schwarzen Freitag', sondern um die märchenhaften Wirklichkeiten einer unsichtbaren Welt, die mit dem Bewußtsein des Menschen eng verbunden ist. Phantasie ist ein Teil der unbekannten Wirklichkeit." Der Kommandant unterbrach seine Rede. Ein Besatzungsmitglied kam herein und händigte dem Kommandanten eine Nachricht aus. Der bedankte sich bei dem Boten, las die Nachricht und sagte: "Wie ich soeben erfahre, befinden sich die irdischen Kosmonauten auf direktem Kurs zur Terra. Ich freue mich, daß das irdische Raumschiff auf dem richtigen Kurs liegt. Der Mut der Männer ist zu bewundern. Unter diesen Anforderungen hätten sie auch zusammenbrechen können." Martin meldete sich zu Wort und fragte: "Es gibt irdische Autoren, die behaupten, mit Außerirdischen auf dem Planeten Mars gewesen zu sein. Können Sie das bestätigen?" ASHTAR SHERAN lächelte und antwortete: "Ich kann verstehen, daß wir die Phantasie der Erdenmenschen anregen. Aus diesem Grunde hat man uns auch für 'Götter' gehalten. Aber was diese Autoren behaupten, ist eine Fiktion. Noch nie hat ein Erdenmensch den Mars betreten. Das auf diesem Planeten vorhandene Leben ist fast gänzlich ausgestorben. Schon aus diesem Grund ist dieser Stern für uns nicht interessant." Kurze Zeit später war die Konferenz beendet.

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