Giganten im All (1 - 3)

- 95 - Meinen Sie nicht auch, daß der Zeugungsakt dazugehört? Die Wissenschaft wäre wenigstens dazu verpflichtet, auf die Heiligkeit der Zeugung hinzuweisen. Ist Ihre Wissenschaft auf der Terra schon so unglaublich verroht und abgestumpft?" "Was kann man tun?", fragte der Journalist. "Nur ein normales, gesundes Zusammenleben zwischen den Geschlechtern kann die Terra vor dem Untergang retten", sagte NAMO sehr ernst. "Die zunehmende Entartung der jungen Generation warnt bereits vor einer schrecklichen Zukunft. Die irdische Menschheit braucht bessere Führer, zu denen nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Jugendlichen mit Ehrfurcht und Vertrauen aufblicken können." "Wenn es sich um moralische Aufrüstung handelt, reicht das Geld nicht aus", sagte Martin bitter. "Das ist ein bedauerlicher Irrtum", sagte NAMO. "Man hat mir erzählt, daß allein in Ihrem Heimatland viele Milliarden für die Verteidigung bereitgestellt wurden. Was glauben sie, wieviel man für die geistige Verteidigung der Terra zur Verfügung stellen wird?" "Was meinen sie mit 'geistiger Verteidigung'?", fragte Martin. "Sehr einfach. Ich meine damit unsere Bemühungen hinsichtlich der Aufklärung und Belehrung. Die Erkenntnisse, die wir Ihnen vermitteln, sind ungeheure viel wert, weil sie zu einem Frieden und zur Läuterung des Menschen beitragen sollen. Man spricht immer nur von einer 'Aufrüstung der Waffen', aber niemals von einer Aufrüstung der Wahrheit." "Wohl wahr! - Was halten Sie von der Emanzipation?", fragte Martin neugierig. "Diesen Ausdruck kenne ich nicht", sagte die Außerirdische. "Würden Sie ihn mir bitte erklären?" "Ich meine damit die Gleichberechtigung der Frau", erklärte Martin. "Durch die Emanzipation wird die Frau in vieler Hinsicht dem Manne gleichgestellt. Diese Gleichberechtigung wird aber in den verschiedenen Ländern der Erde unterschiedlich gehandhabt." "Ich verstehe. Das Wort 'Gleichberechtigung' ist fehl am Platz. Ich bin dafür, daß die Frau nicht diskriminiert wird. Sie darf auf keinen Fall eine Sklavin des Mannes sein. Auch die Frau sollte beruflich reelle Aufstiegsmöglichkeiten bekommen. Das ist auch bei uns so. Was die Terra betrifft, so sollte sie auch ein Mitspracherecht in der Politik bekommen. Ich bin aber dagegen, daß die Frau versucht, den Mann zu diskriminieren oder ihn in einem Wettstreit zu überbieten. An Stelle der Bezeichnung 'Gleichberechtigung' sollte es 'Soziale Angleichung' heißen. Falsch aufgefaßte Rechte führen zu einer verkehrten Lebensweise und damit zwangsweise zur Dekadenz. Übersteigert sich die Frau, um den Mann zu übertrumpfen, so wird automatisch ihr gesamter Hormonablauf gestört. Doch der Hormonhaushalt der Frau ist das Wichtigste, was sie biologisch besitzt. Dekadenz führt immer zu negativen Erscheinungen, die nicht gleich sichtbar sind. Bei allem Ehrgeiz und allem Fleiß, sollte die Frau immer danach trachten, weiblich zu bleiben. Die Gleichsetzung der Frau verändert sie physisch derart, daß ihr Körper nicht mehr mit dem geistigen Modell übereinstimmt. Wohin soll es führen, wenn die geschlechtlichen Unterschiede verwischt werden?" "Was meinten Sie mit 'geistigem Modell'?", fragte Martin. "Mein lieber Bruder von der Terra", sagte die Außerirdische, "Sie können doch auch kein Auto bauen, wenn Sie nicht Pläne und ein Modell besitzen. In der Natur ist es nicht anders. Für die gesamte Schöpfung gibt es Pläne und Modelle, die zwar geistig vorliegen, aber nach denen die materielle Natur arbeitet. Das trifft auch für den Menschen zu. Diese geistigen Modelle korres-

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