Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Jenseitserlebnisse Verstorbener (8)


   

17. Die Dienstmagd Margot

Zusammenkunft vom Sonnabend, dem 19. März 1994.

Teilnehmer: Ehepaar B., Ehepaar A., Ehepaar S., Frau M., Prof. Schiebeler.

Beginn 20.30 Uhr mit Musik, Schriftlesung und Gebeten.
 
 

Um 20.48 Uhr meldet sich in Herrn B. der Kontrollgeist Nepomuk. Nepomuk : Hier spricht Nepomuk. Gott zum Gruß! Wir begrüßen euch wieder ganz herzlich und sind sehr froh, mit euch zusammensein zu dürfen. Die letzten zwei Wochen haben wir wieder in völliger Ruhe verbringen können und wurden nicht mehr angegriffen. Es hat sich bei uns alles normalisiert. Wir können auch wieder Geistwesen eintreten lassen, die wir jedoch vorbereitet haben und die wissen, daß sie kommen dürfen.

Wir alle haben uns auf den heutigen Abend auch deshalb gefreut, weil wir wieder Kontakt mit euch haben und es jetzt keine Schwierigkeiten gibt. Es ist nur so, daß die Medien sehr kritisch sind und unseren Eintritt immer ein wenig blockieren, und daß sie, wenn wir in sie eingetreten sind, uns nicht gleich sprechen lassen. Doch ist das ganz vernünftig, denn die ganzen langen Jahre, die wir zusammen sind, haben wir so einiges erlebt.

Oft gelingt es den Medien, schon vom ersten Gefühl aus, zweifelhafte Geistwesen zurückzudrängen. Natürlich kommt hinzu, daß, wenn wir lange Zeit mit euch keine Verbindung hatten, die Medien mit uns Schwierigkeiten haben und noch viel skeptischer sind als sonst schon. Und dann geschieht es, daß wir uns kaum bemerkbar machen können. Wir sind heute aber alle sehr glücklich. - Nach einer gewissen Zeit wird hier ein Wesen eintreten, daß wir schon vorbereitet haben."
 
 

Geist : (20.58 Uhr in Herrn B) "Das geht ja gar nicht. Das habe ich ihnen doch schon immer gesagt. Das kann gar nicht gehen."

Schiebeler : "Das geht wunderschön."

Geist : "Das ist gar nicht meine Stimme."

Schiebeler : "Sicher, das ist nicht deine Stimme, aber du steuerst diese Stimme."

Geist : "Ich heiße Margot, und das ist doch eine Männerstimme."

Schiebeler : "Richtig. Wir begrüßen dich und sagen dir Gott zum Gruß!"

Margot : "Gott zum Gruß!"

Schiebeler : "Wir freuen uns, daß du hier bist."

Margot : "Ich bewege meinen Mund überhaupt nicht und rede doch mit euch."

Schiebeler : "Du steuerst die Stimme mit deinen Gedanken."

Margot : "Das geht normal gar nicht."

Schiebeler : "Hier geht es jetzt. Das hat man dir doch vorher wohl auch berichtet, daß du deine Gedanken benutzt, um die Stimme eines Mannes zu steuern. - Hörst du uns?"

Margot : "Ja, eines fremden Mannes."

Schiebeler : "Du bist ja auch für uns fremd.

Margot : "Margot Schuler heiße ich."

Schiebeler : "Wir begrüßen dich. Bist du schon lange in der jenseitigen Welt?"

Margot : "Ich glaube schon. Sie haben mich hier schon gefragt. Ich meine so über 100 Jahre. Man hat mir hier gesagt, welches Jahr wir jetzt haben, doch ich habe das nicht geglaubt."

Schiebeler : "An was erinnerst du dich aus deinem irdischen Leben? Wie sah es da aus? Wer regierte?"

Margot : "Das weiß ich gar nicht mehr. Aber da fing es an mit elektrischem Licht. Auch mit der Eisenbahn fing es an. Autos habe ich nicht gesehen. Darüber wurde aber geredet."

Frau B. : "Bist du selbst mit der Eisenbahn gefahren?"

Margot : "Nein."

Schiebeler : "Hast du auf dem Lande gelebt? - In Deutschland?"

Margot : "Ja, in Deutschland. Aber das ist nun nicht mehr deutsch, sagen sie. Das ist nun Polen. Das war Hinterpommern."

Frau B. : "Weiß du noch wo? Ich komme nämlich auch von dort."

Margot : "Das ist Schlochau gewesen."

Frau B. : "Da hatte ich einen Onkel, der Fischteiche besaß."

Margot : "Ich habe nicht direkt in Schlochau gewohnt, sondern auf dem Lande. Ich war Magd. Ich habe bei einem Gutsbesitzer geholfen. Ich war nicht verheiratet."

Schiebeler : "Wie alt bist du denn geworden?"

Margot : "Ich war 57. Ich bin einfach so gestorben und hatte keine Schmerzen. Und nach meinem Tod haben mich meine Verwandten abgeholt. Aber es waren nicht meine richtigen Verwandten. Das weiß ich jetzt."

Frau S. : "Was hast du denn die ganze Zeit gemacht? 100 Jahre sind doch lang."

Margot : "Die sind bei uns gar nicht so lang. Wenn man das zurückverfolgt, dann ist es eigentlich kurz. Was habe ich die ganze Zeit gemacht? Im Grund genommen gar nichts."

Frau B. : "Ist es dir gut oder schlecht gegangen?"

Margot : "Nicht schlecht und nicht gut. Ich war enttäuscht. Von meiner Sicht aus war ich gläubig. Ich habe daran geglaubt, daß man weiterlebt. Da ich nicht verheiratet war, saß ich abends meist allein in meiner Kammer. Dann habe ich oft in der Bibel gelesen. Dann kam ich zu Gedanken, von denen andere meinten, daß ich spinne, weil ich gesagt habe, daß es gar nicht zu Ende sein kann, wenn man stirbt. Doch so, wie ich es erlebte, habe ich es mir nicht vorgestellt. Zuerst war ich erfreut, daß meine Verwandten da waren, aber dann war nichts."

Schiebeler : "Wann hast du gemerkt, daß es nicht deine richtigen Verwandten waren?"

Margot : "Eigentlich ziemlich bald, weil sie Fehler gemacht haben. Ich sagte schon, daß ich für mich selbst gläubig war, obwohl ich nicht oft in die Kirche gegangen bin. Als ich in bezug auf meine Verwandten Zweifel bekam, habe ich sie auf die Probe gestellt. Dabei haben sie sich in Widersprüche verwickelt. Darauf habe ich mich von ihnen losgelöst, aber ich bin nicht weitergekommen.

Ich war vollkommen enttäuscht und sagte mir immer, daß es auf der Erde schöner war, auch wenn ich ein schweres Leben hatte. Ich habe immer viel arbeiten müssen, aber ich habe nie geklagt. Doch jetzt habe ich durch eure Freunde hier andere Dinge gesehen. Sie haben mich aufgelesen, weil ich so herumirrte. Das hat der Rexus getan. Der hat mich einfach mal angesprochen, so wie wir miteinander reden, und mich gefragt, was ich denn eigentlich hier möchte. Ich wußte darauf keine rechte Antwort und sagte: 'Ich bin nun mal hier; so ist das eben.' Er erwiderte darauf: 'So ist das eben nicht.' Er würde mich ganz gerne zu Geistwesen bringen, die Kontakt zu Menschen auf der Erde haben. Das habe ich zunächst abgelehnt, denn ich habe ihn für verrückt gehalten. Es ist schon länger her.

Nach meinen anfänglichen Erfahrungen habe ich überhaupt keinem mehr geglaubt. Ich hatte vorher ja schon einige getroffen, aber bei denen war die Vorsicht sehr angebracht. Rexus ließ aber nicht locker. Er hat mich ein paarmal aufgesucht und mir gesagt, und darin war er der erste: 'Warum hast du Angst mitzugehen? Wir können zuerst einmal zusammen beten.' Da war ich ganz überrascht, daß man auch hier noch betet. Doch war es für mich nicht schwer, ein Gebet zu sprechen, denn das hatte ich zu irdischen Lebzeiten ja auch getan. Aber vorher bin ich nie auf diesen Gedanken gekommen. Mit Rexus zusammen habe ich dann gebetet.

Während des Gebetes spürte ich, daß es mir besser ging. Ich kann es nur schwer beschreiben. Es gab in mir einen Ruck, und dann fühlte ich mich besser. Doch ging es mir vorher nicht schlecht, aber jetzt fiel mir ein Stein vom Herzen, und ich verlor die Beklemmung, die ich vorher immer hatte. Ich bin nach diesem Gebet immer noch nicht mitgegangen und habe gesagt, daß ich erst zu mir selber finden müsse. Aber ich habe nach dieser Begegnung regelmäßig gebetet und Rexus mitgeteilt, daß ich von allein zu ihm kommen würde. Er hat mich dann nicht mehr aufgesucht und mich in Ruhe gelassen. Das Inruhelassen war für mich wichtig, weil ich schon vorher nach meinem Tode nicht in Ruhe gelassen wurde. Die Freiheit, die Rexus mir gab, habe ich mit Gebeten genutzt.

Meine Umgebung war nach wie vor traurig und grau und nicht etwa farbig. Aber schließlich gewann ich zu Rexus Vertrauen und ging zu ihm und sagte ihm, daß ich jetzt so weit wäre und bei seinen Freunden eintreten möchte. Doch dann meinte er: 'So weit sind wir noch lange nicht. Wir müssen dich erst vorbereiten, ehe du in ein Medium eintreten kannst.' Und das dauerte nach eurer Zeitrechnung etwa ein halbes Jahr. Während dieser Zeit haben Rexus und seine Freunde mich in sehr vielen Dingen unterrichtet und mich in ihre Gruppe genommen. Sie haben mich behütet und sehr genau geprüft. Sie sind sehr vorsichtig. Ich weiß heute auch warum.

Dadurch, daß sie sehr lange gestört wurden, was ich in ihrer Nähe miterleben konnte, wenn ich auch persönlich nicht angegriffen wurde, entstand eine gewisse Wartezeit. Als letztes Mal eure Freunde wieder bei euch waren, war auch ich anwesend. Ich habe mitangesehen, wie die Eva hier auftrat, die keinen guten Eindruck auf mich machte. Dabei hatte ich noch etwas Angst. Doch die anderen sagten mir: 'Wenn wir das nächste Mal zusammentreffen, wird wieder alles normal ablaufen, und dann darfst du in ein Medium eintreten, wenn du es möchtest.'

Nachdem sich nun anfangs hier Nepomuk gemeldet hatte, wurde ich nochmals gefragt, ob ich hier eintreten möchte. Da habe ich zugestimmt. Aber ich konnte nicht glauben, daß ich durch einen Mann sprechen kann. Ich brachte das hier anfangs auch zum Ausdruck und sagte unhöflicherweise nicht gleich meinen Namen. Ich habe das vorher ja nie erlebt. Ich habe zwar gesehen, wie die Eva hier von dem Medium Besitz ergriff, aber ich habe gezweifelt, daß ich das ebenfalls kann. Jetzt bin ich überrascht, wie flüssig ich dieses Medium benutzen kann. Alles, was ich sagen möchte, kann ich unmittelbar umsetzen. Das ist für mich ein Wunder. Derartiges kann man sich vorher nicht vorstellen.

Frau B. : "Wie sah die Gegend aus, in der du gelebt hast?"

Margot : "Dort war alles trist. Es war so wie ein regnerischer Tag auf Erden, obwohl es in Wirklichkeit nicht regnete. Alles war dunkel oder grau. Bäume gab es zwar, doch es sah alles wie Herbst aus, wo die Blätter abgefallen sind. Es war überhaupt nicht schön. Häuser habe ich keine gesehen."

Frau S. : "Und du konntest nicht von dort weggehen?"

Margot : "Ich ging immer weg, doch ich blieb immer in dieser Gegend. Ich kam dort nie heraus. Aber ich habe ja nie gebetet."

Frau M. : "Aber jetzt ist es schon schöner?"

Margot : "Ja. Eure Freunde haben mir das bereits gezeigt. Es gibt hier wunderschöne Gegenden, wenn man nur will und wieder glaubt und sich auf sich selbst besinnt. Das ist hier so bunt, daß es für mich unfaßbar war, als ich es erstmals erlebte. Eure Freunde haben mir ganz behutsam gezeigt, daß es nicht nur kahle Bäume und traurige Gegenden gibt, wo man endlos langgeht und kein Ziel hat."

Schiebeler : "Konntest du dich mal ausruhen, hinsetzen oder hinlegen? Auf den nackten Boden?"

Margot : "Ja, aber es ist nicht so, daß man dann friert. Wenn man sich hinsetzt, ist es nicht kalt."

Frau B. : "Ist es einem dann nicht sehr langweilig?"

Margot : "Es war sehr langweilig. Man sucht etwas und findet es nicht. Viele kamen und sprachen mich an, doch ich war von den Anfängen geheilt. Ich wollte mit anderen Geistwesen nichts zu tun haben. Es ging mir nicht schlecht, aber ich glaubte, daß mich die anderen täuschen wollten. Einige mögen es gut gemeint haben, doch kein Geistwesen hat vom Gebet gesprochen. Das muß ich jetzt deutlich sagen, daß das doch sehr wichtig ist. Erst bei Rexus habe ich gebetet. Die anderen wußten es wohl auch nicht und irrten so herum wie ich."

Frau S. : "Gab es dort, wo du warst, Tiere?"

Margot : "Ich habe schemenhaft Tiere gesehen, die aber anders aussahen als auf der Erde. Doch, wo Rexus mich hingeführt hat, war es wunderschön bunt. So kann man sich schon das Paradies vorstellen. Ob ich aber dort einmal hinkomme, weiß ich natürlich nicht. Eure Freunde haben mir die Ruhe wiedergegeben, die ich benötigte, denn ich war vorher ruhelos, weil ich immer nur wanderte und doch nichts fand."

Schiebeler : "Hat man mit dir auch schon über künftige Aufgaben gesprochen?"

Margot : "Sie haben mir gesagt, daß man hier freiwillig eine Aufgabe übernehmen kann, doch hat man mir noch nicht mitgeteilt, was ich unter Umständen tun könnte. Das müsse ich selber herausfinden. Ich solle nicht beeinflußt werden. Ich werde aber selbstverständlich in der Nähe eurer Freunde bleiben. Sie sagen, daß dann etwas auf mich einwirken werde, was mir meine Aufgabe zeige. Ich möchte jedoch nicht eine Aufgabe haben, wie ich sie als Magd auf Erden hatte und nur ausgenutzt wurde. Ich möchte anderen Wesen helfen, wenn das für mich möglich ist. Doch glaube ich, daß ich dazu noch sehr viel mehr Kraft benötige, als ich sie jetzt habe."

Schiebeler : "Hast du an uns irgendwelche Fragen, die wir dir beantworten können? Möchtest du etwas wissen?"

Margot : "Ich habe sehr viele Fragen gehabt, doch die sind mir hier schon alle beantwortet worden. Ich bin auch nicht zu sehr überrascht, hier so viele Menschen zu sehen."

Schiebeler : "Siehst du uns denn?"

Margot : "Ich sehe euch schemenhaft. Ich weiß, dort ist ein Mann und da ist eine Frau. Und auf dieser Seite ist es heller als auf der anderen Seite."

Frau B. : "Siehst du noch mehr als uns Menschen hier?"

Margot : "Ja, Geistwesen sind hier. Aber die kenne ich alle."

Frau S. : "Hast du in der Zwischenzeit auch deinen Schutzgeist schon getroffen?"

Margot : "Nein, den habe ich noch nicht gesehen. Doch soll er noch zu mir kommen. Die anderen, die eure Geistwesen bekämpft haben, sind jetzt nicht hier. Die waren lange anwesend. Von denen habe ich auch gespürt, daß sie nicht gut waren. Früher hätte ich das sicher nicht gekonnt. Rein äußerlich kann man sie allerdings nicht von guten Geistern unterscheiden."

Frau S. : "Was wollten eigentlich die Geistwesen, die sich als deine Verwandten ausgegeben hatten, von dir? Welchen Zweck verfolgten sie damit?"

Margot : "Sie sagten, daß sie mich dorthin führen wollten, wo es schön ist. Darüber war ich sehr erfreut, zumal es Verwandte waren, die ich sehr geliebt hatte, mein Vater, eine Tante und meine Oma. Zu denen hatte ich zu Lebzeiten einen sehr engen Kontakt. Aber sie führten mich nicht in eine schöne Gegend. Es war für mich sicher ein Glücksfall, daß ich plötzlich zweifelte. Wahrscheinlich lag es auch daran, daß ich sehr viel in der Bibel gelesen hatte. Ich weiß nicht mehr genau, auf welche Weise die sich verraten haben. Jedenfalls habe ich Dinge in unsere Gespräche eingeflochten, auf die völlig falsche Antworten erfolgten. Ich habe mir das allerdings nicht anmerken lassen. Sie haben mich auch nie zum Gebet aufgefordert. Doch zu bösen Taten haben sie mich nicht angestiftet. Erst nach einiger Zeit habe ich mich von ihnen losgesagt. Seltsamerweise ging das ohne Schwierigkeiten, und ich wurde nicht weiter von ihnen belästigt. Danach war ich ruhelos und irrte umher. Wenn man allerdings über diese Dinge Bescheid weiß, und ihr wißt ja davon, dann treten, so glaube ich, diese Schwierigkeiten nicht auf. Man sagt mir, daß ich mich für heute von euch verabschieden soll. Ich darf vorerst in der Gruppe eurer Freunde bleiben. Ich werde nachher mit ihnen beten, und sie sagten mir, daß mir mein Schutzgeist noch zugeteilt werde, daß ich deswegen aber nicht beunruhigt sein solle."

Schiebeler : "Wir wünschen die alles Gute für deinen jenseitigen Lebensweg."

Margot : "Ich wünsche euch viel Kraft, dieses weiter durchzustehen. Ich bedanke mich für das offene Gespräch mit euch. Ich wünsche euch eine schöne Zukunft und daß es euch einmal anders geht als mir. – Gott zum Gruß!"

Sitzungsende 21.29 Uhr

 

 

18. Die Helferin Magdalena in der jenseitigen Welt

Am 8. Juni 1986 meldete sich zum dritten Mal bei uns ein Geistwesen, das angab, in der jenseitigen Welt den Namen Magdalena angenommen zu haben, weil ihr der ursprüngliche Name Maria Johanna nicht gefallen habe. Zu irdischen Lebzeiten sei sie eine Bäuerin in Süddeutschland gewesen und habe nebenbei krankes Vieh und kranke Kinder als Heilerin behandelt. Kinderlähmung habe sie aber nicht heilen können, und Erwachsene habe sie überhaupt nicht behandelt. Anfang dieses Jahrhunderts sei sie mit etwa 80 Jahren gestorben. - Unser Kontrollgeist Stanislaus berichtete außerdem, daß Magdalena nach ihrem Tod in der jenseitigen Welt lange geschlafen habe, weil ihr irdisches Leben sehr mühsam gewesen sei. Zwei weibliche und drei männliche Geistwesen hätten sich bemüht, sie von ihrem Erdenleben zu lösen und ihr Belehrungen zu erteilen. Man hoffe, sie als Mitarbeiterin gewinnen zu können. - Magdalena berichtete dann, daß sie nach einer Übergangs- und Erholungszeit eine Ausbildung durchlaufen habe, die sie befähigen solle, Verstorbene aus niederen, dunklen Bereichen herauszuholen. Da sie erst am Anfang dieser Tätigkeit stehe, seien ihre Erfolge vorerst nur bescheiden. Darüber sei sie oft sehr niedergeschlagen und müsse sich dann von ihren Enttäuschungen erst wieder erholen.
 
 

Zusammenkunft am 11. September 1986

An diesem Abend berichtete Magdalena durch den Mund des Mediums Frau A. in Gegenwart von sieben weiteren Personen:

 

Magdalena : "Ich freue mich, daß ich jetzt wieder hier sein darf. Ich glaube sogar, daß ich hier am Platz gar nicht fehl bin, daß ich vielleicht in eure Runde hineinpasse. Ich muß euch erzählen, daß es für mich in der letzten Zeit unbeschreiblich schön war, so daß ich jetzt wieder voller Tatkraft bin. Ich glaube, daß mich für eine Weile wenigstens nichts umwerfen kann. Ich habe euch ja erzählt, daß ich wieder recht niedergeschlagen war, weil ich so erfolglos blieb und keine Aussicht sah, Hilfe zu leisten. Ich glaube, so geht es uns wohl immer, wenn wir meinen, nicht mehr weiterzukönnen.

So ging es jetzt auch mir. Selbst ihr müßt immer wieder Erholungspausen einlegen, und es liegt dann bei euch, wie ihr diese gestaltet und wie schön ihr sie euch macht. Ihr könnt dabei Dinge tun, die euch erquicken und erfrischen oder aber auch, wie viele Menschen es machen, euch in eurer Erholungszeit abhetzen und dabei noch mehr Kräfte verbrauchen als während eurer Arbeitszeit. Ehrlicherweise muß ich dazu sagen, daß wir es hier doch etwas leichter haben, denn wir werden in eine wunderschöne Gegend gebracht. Daher waren die Voraussetzungen außerordentlich gut. Allerdings müssen wir auch selbst unseren Teil dazu beitragen, um das zu nutzen, was um uns herum ist. Ich konnte z. B. viele wertvolle Bekanntschaften schließen und mit diesen Freunden gute Unterhaltungen führen. Sie haben mir viel berichtet. Es war für mich, so glaube ich, das Allerwichtigste, von den Erfahrungen der anderen zu hören und darüber, wie es ihnen ergangen ist. Alle die anderen, die dort weilten, waren aus demselben Grund da wie ich, nämlich um sich zu erholen, aneinander zu erfreuen und einander zu erzählen. Das war so schön und friedlich, daß ich es mit Worten kaum ausdrücken kann. Dazu gehörte natürlich auch die schöne Umgebung mit vielen Blumen und ihrem besonderen Duft, den wir riechen können."

Schiebeler : "Gab es dort auch Tiere, z. B. Vögel?"

Magdalena : "Da muß ich jetzt richtig nachdenken. - Doch, es waren auch Tiere da. Es gab dort schöne Vögel."

Schiebeler : "Flogen die, oder saßen sie nur auf dem Boden?"

Magdalena : "Sonderbar, ich muß euch ehrlich gestehen, daß ich jetzt richtig überlegen muß. Ich habe darauf gar nicht so geachtet. Es waren schon welche da, denn ich habe ihren Gesang gehört."

Schiebeler : "Gibt es denn bei euch überhaupt so etwas wie Gesang?"

Magdalena : "Doch, selbst wir können singen, wenn wir sehr viel Freude empfinden. Das kann man auch bei uns durch Gesang ausdrücken. Es geschieht sogar sehr häufig und ist sehr wohltuend."

Schiebeler : "Und die Unterhaltung, verläuft diese bei euch mit Sprache?"

Magdalena : "Ja, aber nicht nur. Sie erfolgt auch mit Gedanken, die hin- und herspringen, jedoch ebenfalls sprachlich geformt sind."

Schiebeler : "Was für eine Sprache ist das denn?"

Magdalena : "Zunächst einmal kann ich mich nur in meiner Muttersprache unterhalten. Doch kann ich mich auch mit anderen, die nicht meine Sprache sprechen, verständigen. Es handelt sich dann mehr um Gefühle und Gedanken. Ich fühle dann, wie die anderen fühlen. Ich brauche dazu aber nicht deren Sprache zu verstehen. Wir lernen, uns auch ohne Sprache zu verständigen. Zunächst einmal kann jeder nur seine eigene Sprache, in der er von der Welt scheidet. Das ist aber eine sehr komplizierte Angelegenheit. Darüber muß ich noch einmal nachdenken, wie ich euch das erklären kann, weil ich ja selbst erst noch lerne und im Anfangsstadium stecke."

Schiebeler : "Waren da auch Wesen, die in einer Sprache redeten, die du nicht verstehen konntest?"

Magdalena: "Ja, ja, natürlich, viele sogar. Aber das störte nicht weiter, denn es gab, wie bei euch, Wesen, die vermitteln, die uns lehren, uns mit Gedankenkraft zu verständigen. Das ist aber für mich noch sehr kompliziert. Wir müssen eben lernen, unsere Gedanken, d. h. das, was wir ausdrücken möchten, ganz intensiv zu denken. Das versteht dann auch der andere, selbst wenn er nicht meine Sprache spricht. Du kannst jetzt natürlich entgegnen, daß man ja seine Gedanken ebenfalls in seiner Muttersprache denkt. Aber mit diesen Gedanken verbindet man immer Wünsche und Vorstellungen, z. B. daß man mit dem anderen zusammensein möchte, daß man ihn sympathisch findet oder daß einem die Umgebung gefällt. Wenn ich das denke, zwar in meiner Muttersprache, dann verbinde ich damit doch immer bestimmte Vorstellungen und Gefühle, und die lassen sich übertragen. Auf diese Weise kann der andere verstehen, was man ihm mitteilen will. So etwa kann man das erklären. Mehr darüber zu sagen, ist mir im Augenblick nicht möglich. Ich weiß nur, daß es geht und daß ich ab und zu schon Erfolg damit hatte. Darüber habe ich mich dann sehr gefreut.

Übrigens waren in dem Bereich, von dem ich jetzt erzähle, auch Kinder. Erstaunlicherweise lernen die es viel schneller, sich mit Gedanken zu verständigen, wie das viele Wesen hier schon perfekt können. Ich glaube, irgendwann einmal braucht man die Sprache nicht mehr. Aber man verlernt sie nicht. Ich kann ja auch mit euch sprechen. Ich benutze dazu aber die Gedanken und Sprechwerkzeuge dieses Mediums hier. In dessen Gehirn muß ich zunächst die Gedanken, die ich ausdrücken möchte, formulieren, und dann erst können die Sprechwerkzeuge anfangen zu arbeiten. - Aber jetzt bin ich ganz woanders hingekommen. Das größte Erlebnis, das mich am meisten während der gerade abgelaufenen Erholungszeit beeindruckt hat, war die besondere Ausstrahlung und die Wärme und Freundlichkeit, die von manchen anderen Wesen ausging. Sie hat mir viel Mut und Zuversicht gegeben."

Schiebeler : "Von wem wurde denn diese Wärme und Freundlichkeit ausgestrahlt?"

Magdalena : "Von den Wesen, die ich da kennengelernt habe."

Schiebeler : "Waren das aber nicht nur solche wie du?"

Magdalena : "Nein, es waren auch andere anwesend, von denen ich ziemlich sicher bin, daß sie dort waren, um uns in dieser Zeit zu helfen."

Schiebeler : "Das heißt also, es waren Wesen zugegen, die nicht erst vor kurzem gestorben waren?"

Magdalena : "Ja, bzw. solche, die nicht nur zur Erholung dort waren, sondern für uns zur Betreuung als Lehrer. Das habe ich vergessen, am Anfang zu sagen. Um diese haben sich immer viele geschart. Ich glaube, je öfter wir dahinkommen, desto mehr nehmen wir von ihren Belehrungen auf und können davon dann auch wieder abgeben, weil wir selber lernen, die Fähigkeiten, die in jedem von uns stecken, in Form des Guten zum Schwingen zu bringen und dann auf andere zu übertragen. Das Schlechte aber lernen wir immer mehr abzublocken, um uns nicht immer wieder niederschlagen und entmutigen zu lassen. Ich weiß natürlich, daß es mir nicht anders ergehen wird als euch, wenn ich erst wieder in der Arbeit mit all ihren Schwierigkeiten drinstecke. Dann werde ich bestimmt auch wieder die Flügel hängen lassen, aber vielleicht nicht ganz so stark wie zuvor. Ich kann es euch dann erzählen, wie es mir ergeht. Ich weiß, daß jetzt meine Schonzeit vorbei ist und ich wieder beginnen werde zu arbeiten. Aber das mache ich gerne."

Schiebeler : "Hat man dir eine Aufgabe zugeteilt, oder hast du dir eine ausgewählt?"

Magdalena : "Ja, ja, ich möchte wieder dorthin zurück, wo ich aufgehört habe, wo ich eigentlich fast versagt hätte."

Schiebeler : "Wo du auf Erden aufgehört hast?"

Magdalena : "Nein hier. Ich habe euch doch schon erzählt, daß ich es nicht mehr mit Kindern zu tun hatte, sondern mit Älteren, von denen manche so verstockt sind und sich gegen jede Hilfe wehren. Sie wollen von sich aus keinen Schritt weiter machen und sind entweder ganz stumpfsinnig und durch nichts aufzurütteln oder aber bösartig und lassen niemanden an sich herankommen. Im Geist sehe ich sie jetzt schon wieder alle vor mir. Und wenn ich bei manchen glaube, endlich einen Anknüpfungspunkt gefunden zu haben, so daß sie mit sich reden lassen, endlich aufgewacht sind und nun mitmachen, dann muß ich beim nächsten Mal feststellen, daß alles wieder von vorne losgeht. Es waren also keine Kranken, mit denen man noch Mitleid haben kann, sondern Wesen, die ihr Befinden selbst verschuldet haben, obwohl das sehr hart klingt. Sie sind in einem Zustand, der nur das Verhalten zuläßt, welches sie an den Tag legen."

Schiebeler : "Ein Zustand, der von ihrem irdischen Leben her bedingt war oder auch von ihrem Verhalten in der jenseitigen Welt?"

Magdalena : "Sowohl von ihrem irdischen Leben her, als auch von ihrem Verhalten hier. Man ändert sich ja nicht von heute auf morgen. Viele wollen es einfach nicht wahrhaben, daß es ein Weiterleben gibt, daß man sich weiterentwickeln und auf andere zugehen kann.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie mich das manchmal in Wut bringt. Aber das ist gerade verkehrt. Ich muß mich ja zurückhalten, um ihnen klarzumachen, wie schlimm das ist, was sie da ausführen und welchen Schaden sie anrichten."

Schiebeler : "Lassen solche Wesen denn überhaupt mit sich reden?"

Magdalena : "Ja, schon, aber ich hatte damit bislang keinen Erfolg. Doch die beratenden Geistwesen neulich haben mir Mut gemacht und gesagt, daß man ab und zu doch jemanden zu sich ziehen kann und daß es dann immer mehr werden. Das würde ich auch noch erkennen. Man müsse sich dabei aber mit sehr viel Geduld wappnen. Ich dürfe nur nicht glauben, daß ich so etwas ganz schnell von heute auf morgen erreichen könne. Wenn es so wäre, würde es bei uns nur noch eitel Sonnenschein geben, und diese Annahme sei etwas zu naiv."

Schiebeler : "Hast du inzwischen schon in Erfahrung gebracht, seit wann du von dieser Erde abgeschieden bist, wann etwa dein Tod war?"

Magdalena : "Die Erinnerung daran verwischt sich immer mehr. Ich meine, daß es etwa 80 Jahre her sein muß, daß ich gestorben bin."
 
Anmerkung: Um diese Zeitspanne etwas zu untermauern, gab Magdalena auf entsprechende Fragen an, daß sie zu Lebzeiten auf Erden elektrisches Licht noch nicht gesehen, aber davon gehört habe. In ihrem Dorf wären damals Petroleumlampen in Gebrauch gewesen. Eine Eisenbahn habe sie zwar gesehen, sei aber nicht damit gefahren, weil in ihrer Umgebung alle Angst davor gehabt hätten.

Magdalena : "Ich habe auf dem Lande gelebt und war ein Bäuerin. Wir hatten einen Hof, der etwas einsam gelegen war, und zwar in Süddeutschland, ich meine in Bayern. Ich hatte acht Kinder, die ich sehr liebte, wie eine Mutter ihre Kinder liebt. Ich bin nach meinem Mann gestorben und war ziemlich alt, bestimmt um die 80. Es war Zeit für mich. Nach meinem Tod habe ich meinen Mann leider noch nicht wiedergesehen, obwohl ich es mir so sehr gewünscht habe. Ich gebe den Wunsch aber noch nicht auf und bin ganz zuversichtlich. Ich möchte so gerne wissen, wie es ihm geht, denn wir haben uns sehr gut verstanden. Ich habe noch nicht erfahren, wo er sein könnte."

Schiebeler : "Wer hat dich bei deinem Tod abgeholt? Hat dich jemand in Empfang genommen?"

Magdalena : "Doch, doch, ich bin abgeholt worden. Da war eine freundliche Gestalt, die mich abgeholt hat. Wir sagten damals zu solch einem Helfer 'Schutzengel'. Ich bin sehr friedlich gestorben. Ich war ja damals krank und sehe mich wieder in meinem Zimmer liegen, obwohl ich diese Bilder nicht mehr gerne heraufbeschwören mag, wie die ganze Familie gedrängt im Zimmer stand und mich festhalten wollte. Alle haben geschluchzt und geweint. Das ist keine schöne Erinnerung, denn ich war doch schon so weit, erkannt zu haben, daß ich fertig war mit dem Leben. Ich war völlig erschöpft, denn mein Leben war anstrengend gewesen. Und da wollten sie mich immer noch nicht weglassen. Das hat mich richtig festgehalten.

Ich habe lange auf meinem Krankenbett gelegen und wollte schon längst sterben. Irgendwann einmal hat man einfach genug. Ich hatte ja keine Angst vor dem Tod und hatte auch im Schlaf dieses abholende Wesen bereits immer wieder gesehen. Ich freute mich auf das Sterben. Ich konnte ja meine Familienmitglieder verstehen, aber ihr Verhalten war nicht richtig. Wenn es Zeit für uns ist, und ich war ja alt, haben wir das Recht zu gehen. Wenn junge Menschen sterben müssen, verstehe ich, daß großer Schmerz herrscht, weil wir meinen, ihre Zeit auf dieser Erde wäre noch nicht abgelaufen. Aber bei mir war das ganz anders. - Doch schließlich hat mich dieses Wesen geholt. Ich war dann bereits so erschöpft, daß ich das gar nicht mehr richtig wahrgenommen habe."

Schiebeler : "Deine Eltern waren nicht anwesend, als du starbst?"

Magdalena : "Ich habe hier noch niemanden gesehen, den ich vom Erdenleben her kannte. Ich glaube, daß das Absicht war. Aber das kann ich euch ein andermal erzählen. Für heute möchte ich schließen. Die Energie ist erschöpft. Ich merke, es geht nicht mehr so gut, obwohl ich mich bei euch sehr wohl fühle. Ich möchte euch nur sagen, daß es bei euch friedlicher geworden ist. Ich freue mich darüber. Ich wünsche euch alles Gute und bitte euch, nicht aufzugeben. Vergeßt auch nicht das Gebet, die Bitte an Gott. –

Gott zum Gruß! - Magdalena"