Süchte

- 17 - Frage : Mit einem hohen Grad an Selbstausplünderung arbeiten und schuften heute Menschen für das angeblich "Eigentliche" im Leben, nämlich: Familie, Hausbau, Urlaub, Video- und Musikanlagen. Je stärker die fremdbestimmte Selbstausbeutung ist, desto größer ist die Gefahr, daß die unterdrückte Spontaneität durchbricht. Bekannt ist dies von LKW-Fahrern, die auf der Autobahn plötzlich den Wunsch verspüren, in die Leitplanken oder über das Brückengeländer zu fahren. Ähnlich drang- und impulsivhaft sind auch die sexuellen Empfindungen. Wird in diesen Situationen nicht deutlich, daß das sog. "Eigentliche im Leben" nur ein fader Ersatz ist, auch ein "Suchtmittel", das nach immer mehr ruft, ohne jemals satt zu werden? EUPHENIUS : Die Seele wird nicht genährt durch die materiellen Belange dieser Süchte, wie du sie aufgezählt hast. Der Ursprung dieser Sucht ist die Suche nach GOTT und nach dem GÖTTLICHEN. Sie haben noch nicht erkannt, wo überhaupt der Weg hinführt. Sie erkennen nicht, daß über diese materiellen, nach außenhin zeigenden Werte, das eigene innere Leben nicht befriedigt wird. Die Befriedigung kann nur auf einer anderen Ebene erlangt werden. Nur wird diese Ebene von den meisten verneint, da sie die Kirche ablehnen und somit alles in ein Faß werfen. Sie unterscheiden nicht das wahre SEIN, was sich dahinter verbirgt, sondern sehen nur das, was als materielle Erscheinung der Kirche vorstellig ist. Sie blicken nicht dahinter und somit erkennen sie auch nicht die Wünsche ihrer Seelen. Frage : Alkoholismus-Forscher fanden heraus, daß die Hauptdarsteller in einer Durchschnittsfolge dreizehnmal zum Glas griffen, um mit ihren Sorgen klarzukommen. Geschieht diese Verführung bewußt? EUPHENIUS : Alkohol trinken sind gesellschaftliche Werte, die nach außenhin gezeigt werden müssen. Das kennzeichnet eine gute Gesellschaft, indem man zusammen ein Glas miteinander hebt. Es sind Spiegelungen Eurer eigenen Gesellschaftsform, die in diesen Filmen sichtbar werden. Es wäre nicht notwendig, wenn Ihr eine andere Wertigkeit in Eurem Leben haben würdet. Bemerkung : Ein Trinker sagte: "Ich trinke, weil ich Angst habe und ich habe Angst, weil ich trinke." Dieser Satz zeigt doch das ganze Dilemma und auch die Hoffnungslosigkeit dieses Menschen. EUPHENIUS : Es ist ein Kreislauf, aus dem nur sehr schwer herauszukommen ist. Es bedarf eines Kraftaufwandes und einer inneren Selbstaufgabe, um neue Wege für sich zu finden. Dort wird ersichtlich, inwieweit der freie Wille wirklich zum Tragen kommt, der freie Wille, suchtkrank zu leben oder sein Leben zu verändern. Jeder hat es in der Hand, sein Leben so zu gestalten wie er es möchte. Allen Veränderungen geht der eigene Wille voraus, sein Leben ohne Alkohol und ohne Drogen zu gestalten. Es bedarf eines langen Weges, um dieses zu erkennen. Viele Suchtabhängige gehen durch sehr dunkle Gräben, um zu dieser Erkenntnis zu kommen. Sie durchleiden viel und wissen nicht, daß mit dem Tod ihr Leiden in anderen Sphären noch nicht beendet ist. Frage : Wir besitzen immer mehr an Gütern und Möglichkeiten, wissen aber immer weniger, wer wir sind. Die Werte des Lebens sind zunehmend geschwunden oder sind nicht mehr erkennbar. Wissenschaft und Technik haben die Erde und die Natur "entzaubert". Wie kommt es, daß in höherstehenden Zivilisationen im All, trotz ihrer superlativen Technik, keinerlei Suchtprobleme auftauchen? EUPHENIUS : Es ist so, daß für diese Menschen die Technik nicht etwas Vordergründiges ist, sondern etwas Nachrangiges. Sie erkennen sich als göttliche Wesenheiten und akzeptieren sich untereinander. Es herrscht dort die LIEBE und die Annahme des anderen. Man wird nicht verblendet durch das Äußerliche, sondern man erkennt dort

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