Die Bibel

PSYCHOWISSENSCHAFTLICHE GRENZGEBIETE Ausgesuchte Veröffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung Herausgeber: R. Linnemann (Dipl.-Ing.) * Steinweg 3b * 32108 Bad Salzuflen * Telefon: 05222 - 6558 Internet: http://www.psychowissenschaften.de Email: RoLi@psygrenz.de Versuch einer Bibelauslegung mit Protokollauszügen ausMenetekel der Jahrgänge 1956 bis 1975. Thema: Die Bibel Religionen, Glaube und Wahrheit Fragesteller: Medialer Friedenskreis Berlin Medien: Uwe Speer (17) und Monika-Manuela Speer (15) LICHTBOTEN: ELIAS, ARGUN, AREDOS Mit dieser Broschüre soll der Versuch unternommen werden, eine Auslegung der Bibel mit Hilfe eines erweiterten Wissens durchzuführen. Die dazu verwendeten medialen Durchgaben wurde im Medialen Friedenskreis Berlin, einer christlich / spiritualistischen Gemeinschaft, in den Jahren 1956 bis 1975 medial empfangen. Diese Durchgaben sind Bestandteil desMenetekels , einer etwa 4.500 A4-Seiten umfassenden zwanzigjährigen Protokollsammlung, die neu gegliedert wurde. Alle medialen Durchgaben wurden in ihrer Originalität belassen. Vervielfältigungen sind ausdrücklich erwünscht und unterliegen keiner Beschränkung. Vorwort des Herausgebers Strenggenommen hat die Bibel keinen Namen. Der Ursprung des Wortes "Bibel" kommt aus der griechischen Sprache. Nach der syrischen Hafenstadt Byblos benannten nämlich die Griechen sowohl das von dort eingeführte Schreibmaterial, den Papyrus, als auch das beschriebene Blatt und die Buchrolle: byblos . Ab dem Fünften Jahrhundert bezeichnete man dann mit der Pluralform des Sachbegriffs "ta biblia" , das Bücher bedeutet, die heiligen Schriften des Christentums. Gott hat die Bücher der Bibel schreiben lassen, indem er die Botschaften den Gesandten und Propheten eingab . Diese Eingebung wird Inspiration genannt, und die von den Propheten geschriebenen Bücher heißen deshalb inspirierteBücher. Da diese Autoren verschiedener Epochen ihre Schriften im Stil der jeweiligen Zeit hielten, findet man in der Bibel unterschiedliche "literarische Gattungen" vor. So finden sich im Alten Testament wie in den Evangelien neben Abschnitten göttlicher Inspiration auch Aussagen, welche eine Übersetzung profaner Glaubensinhalte sind, die aus Überlieferungen übernommen wurden, deren Ursprung oft nicht mehr festzustellen ist. Dies gilt beispielsweise für einen der beiden Schöpfungsberichte aus der Genesis. Es ist heute unmöglich zu übersehen, daß die Bibel wissenschaftliche Irrtümer enthält. Diese wissenschaftlichen Irrtümer der Bibel sind die Irrtümer einer Menschheit, die damals noch ein Kind ohne Wissen war. Jede der drei großenmonotheistischenReligionen besitzt eine ihr eigene Sammlung von Schriften. Diese Dokumente sind die Grundlage für den Glauben eines jeden, sei er nun Jude , Christ oder Muslim . Ihnen allen gelten diese Schriften als Niederschrift einer göttlichen Offenbarung, entweder einer direktenwie im Falle Abraham oder Moses, die ihre Gebote nach Aussage der Schrift vonGott selbst erhielten, oder einer indirektenwie bei Jesus undMohammed , wobei der erste erklärte, im Namen desVaters zu sprechen und der zweite eine durch denErzengel Gabriel erhaltene Offenbarung übermittelte. Unter Einbeziehung der objektiven Gegebenheiten der Religionsgeschichte sollte man eigentlich das Alte Testament, die Evangelien und den Koran auf eine Ebene stellen als Sammlung niedergeschriebener Offenbarung. Dies wird aber von den meisten Gläubigen in der westlichen Welt nicht geteilt, weil diese sich unter dem vorherrschenden jüdisch-christlichen Einfluß weigern, auch dem Koran den Charakter einer Offenbarungsschrift zu verleihen.

- 2 - Verlieren die Deutschen den Glauben? (Erschienen 1994 im Magazin DAS BESTE ) Die folgenden Ergebnisse hat dasBielefelder Meinungsforschungsinstitut EMNIDim Rahmen einer Exklusivumfrage für das Magazin "Das Beste" ermittelt. Ein repräsentativer Querschnitt von 1.500 Bürgern in der Bundesrepublik - 1.000 im Westen und 500 in den östlichen Bundesländern - wurden aufgefordert, zu seiner persönlichen Glaubenserfahrung Stellung zu nehmen und die Kirche als Institution zu beurteilen. • Nur etwa 20 Prozent aller Bundesbürger wollen sich in einer persönlichen Krisensituation an ihren Pfarrer oder eine kirchliche Institution wenden. Die Kirchensteuer sollte durch freiwillige Beiträge ersetzt werden, meint über die Hälfte der Deutschen. • In den neuen Bundesländern glauben fast zwei Drittel der Bevölkerung nicht an Gott . In den westlichen Bundesländern sind immerhin 71 Prozent der Menschen von der ExistenzGottes überzeugt. • Im Osten Deutschlands dagegen gibt nicht einmal jeder dritte an, gläubig zu sein. Zwar befinden sich unter den älteren Bürgern mehr Gläubige - nach unserer Umfrage sind es 58 Prozent der über 65Jährigen - doch von den 20- bis 49jährigen bekennt sich nicht einmal jeder sechste zum Christentum. In der Altersgruppe der 12- bis 19jährigen Jugendlichen ist nur noch gut ein Zehntel gläubig. Offensichtlich ist es der ehemaligen DDR-Regierung gelungen, die Religion weitgehend aus dem Leben der Menschen zu verbannen, indem sie denAtheismus staatlich förderte . Auch im Privatleben haben religiöse Riten eher geringe Bedeutung, vor allem für jüngere Menschen: • Nur gut ein Drittel der Teenager und Erwachsenen bis 29 Jahre spricht regelmäßig oder gelegentlich Gebete; aber 40 Prozent von ihnen tut es nie. • Im Gegensatz dazu hatten 69 Prozent der über 65jährigen häufig oder zumindest bisweilen Zwiesprache mitGott . • Das Beten scheint zudem für die Protestanten weniger Bedeutung zu haben als für die Katholiken. So gaben 44 Prozent der Protestanten an, lediglich in Notsituationen oder gar nicht zu beten, während es bei den Katholiken nur 29 Prozent waren, die ausschließlich in einer schwierigen Lage oder nie beten. • Gespräche über religiöse Fragen im Familien- oder Bekanntenkreis führen knapp 45 Prozent. Fast die Hälfte aus dieser Gruppe tauscht sich vor allem mit Freunden und guten Bekannten darüber aus, und annähernd ein Drittel spricht mit dem Partner über Religion. Obwohl die Auseinandersetzung mit solchen Themen also nicht sehr häufig stattfindet, meinen besonders viele Westdeutsche, und zwar 78 Prozent der Befragten mit Kindern, in der Erziehung sei die Religion von Bedeutung. • Kirchenaustritte: Von unseren Befragten sind 15 Prozent aus der Kirche ausgetreten, im Westen 12 Prozent und im Osten 26 Prozent. Den offiziellen Statistiken zufolge haben allein 1991 im gesamten Bundesgebiet fast 158.000 Katholiken und in den alten Bundesländern über 237.000 Protestanten ihre Religionsgemeinschaft verlassen. Insgesamt gibt es bei uns heute laut Schätzungen um die 20 Millionen konfessionslose Bürger; mehr als 28 Millionen sind Mitglieder der katholischen Kirche, über 29 Millionen Protestanten. • Doch nicht alle Kirchenmitglieder können als Gläubige eingestuft werden. Unter unseren Umfrageteilnehmern gehören 11 Prozent der Protestanten und 9 Prozent der Katholiken der Kirche an, obwohl sie die ExistenzGottes nicht anerkennen.

- 3 - GOTT hat viele Gesichter Der Tag der Geburt Jesu , ist eines der größten Feste der christlichen Religion. Aber von den etwa 5,5 Milliarden Menschen auf der Erde sind über eine Milliarde Christen! Die Zahl der Christen zerfällt in rund 59 Prozent Katholiken, 29 Prozent Protestanten und 12 Prozent Orthodoxe. Andersgläubigebeten im NamenandererGötter. Deshalb lohnt es sich, vor denmedialen Durchgaben aus Menetekel zunächst etwas mehr zu erfahren vom Glauben und Hoffen, vom Lieben und Hassen auf dieser Welt, in der Hoffnung, daß die Menschen einander besser verstehen lernen und erkennen, wie unsinnigHaß und Kriege sind. • Es hat in der Geschichte der Menschheit kein Volk ohne Religion gegeben! Und wo man die Religion von Staatswegen unterdrücken wollte, hat sie sich letztlich als stärker erwiesen. Rund vier Fünftel aller Menschen gehören heute sechs großen Weltreligionen an: • Christentum • Judentum • Islam • Hinduismus • Buddhismus • Universismus (mit zahlreichen Verästelungen) " Aus dem Osten kommt das Licht ", heißt ein uraltes Wort. Und tatsächlich kommt das Licht , das "Heil" , kommen alle großen Religionen vom Abendland her gesehen aus dem Osten . • Aus Indien kommen die beiden Religionen des "Ewigen Weltgesetzes", die keinen persönlichen höchsten Gott kennen, keine Erschaffung der Erde und kein Jüngstes Gericht, keinen Anfang und kein Ende, sondern nur ewiges Werden und Vergehen nach bestimmten, unveränderlich wirkenden Gesetzen: DerHinduismus und derBuddhismus . • AusChina kommt derUniversismus , der das ganze Universum als einen riesigen Organismus betrachtet, der sich in ständigem Wandel befindet. Die Frage nach dem Verursacher dieses Wandels, sei es eine Gottheit oder ein abstraktes Weltgesetz, läßt er offen. • Aus dem Gebiet zwischen JerusalemundMekkaaber stammen jene drei Religionen, denen der Glaube an den einen, persönlichen Gott gemeinsamist, der die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, der sich den Menschen in historischer Zeit offenbarte, die Welt erschuf und der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird nach ihren guten und bösen Taten: das Judentum , dasChristentumund der Islam .

- 4 - Häresie und Sekte Im engeren Sinne bedeutet das griechische Wort hairesis das Studium einer frei gewählten philosophischen Lehre, im weiteren Sinne die Wahl einer bestimmten Lehrmeinung. Allmählich bekam das Wort jedoch eine abwertende Bedeutung. Heute bezeichnet es die Meinungen derer, die sich von der "Rechtgläubigkeit", das heißt, von der Kirche entfernten. Danach wäre die Häresie eine Folgeerscheinung, die den Inhalt der offiziellen Lehrmeinung in Frage stellt. Nichts anderes gilt für eine Sekte. Auch eine Sekte entsteht aus einerMeinungsverschiedenheit über Lehre, Kultus oder Brauch, die früher oder später zur Abspaltung von der Kirche führt. Die Sekte ist frei, ihr eigenes Bezugssystem zu entwickeln, und kann daher schneller als die etablierte Kirche auf neue geistige Bedürfnisse eingehen. Diese Anpassung der Sekten an gesellschaftliche Veränderungen bewirkt bei den etablierten Kirchen oft sehr positive Neuerungen. Doch kein Licht ohne Schatten: So führt die völlige Freiheit der Sekten bei der Festlegung ihrer Weltsicht manchmal auch dahin, das Göttliche allein auf den Vorteil ihrer Mitglieder auszurichten. Wie überall gibt es auch hier zwei Seiten: • Auf der einen Seite Glaubensrichtungen mitpositiven , aufbauendenStrömungen. Auf der anderen Seitenegative , destruktiveGlaubensfanatiker. Man sollte immer erst prüfen, bevorman Glaubensrichtungen aburteilt! Ein schlimmes Beispiel kirchlichen Machtwahns ist die Geschichte derKatharer. Dieses Volk lebte in der zweiten Hälfte des 12. Jh. n. Chr. hauptsächlich in Südfrankreich und Oberitalien und war eine der größten religiösen Bewegungen des Mittelalters. Die Herkunft des im 12. Jh. belegten Namens ist unklar. Das Zeichen der Katharer war dasKreuz im Kreis - Symbol für die vier Elemente. Grundlegend für die katharische Lehre war derDualismus von zwei einander entgegengesetzten, fast gleichstarken Prinzipien, einem guten ( Gott ) und einem bösen ( Satan ). Jesus Christuswar nach ihrer Vorstellung kein wirklicher Mensch gewesen, sondern ein den Menschen als Führer zur Erkenntnis des Guten aus dem Himmel gesandterEngel . Ihre Anhänger ersetzten die Sakramente der katholischen Kirche durch eine Taufe des Geistes (consolamentum), predigten Keuschheit und Armut. Als Heilige Schrift galt denKatharern lediglich das Neue Testament sowie die Psalmen und einige der Propheten des Alten Testaments. Motive ihrer Entstehung waren die Kritik an der Verweltlichung des Klerus und an den Mängeln der Seelsorge und Theologie sowie der Ruf nach einer armen Kirche und das Streben nach einem apostolischen. Leben. (Quelle: Brockhaus Enzyklopädie) Die Katharer lehnten den dogmatisierten Kirchengott kategorisch ab. Das sollte schlimme Folgen haben. Papst Innozenz III. wurde im Jahre 1198 mit 37 Jahren zum Papst gewählt. Er stellte sich dem katharischen Volk in den Weg und veranlaßte den Vernichtungskreuzzug . Ludwig VIII . übernahm die Leitung des Kreuzzuges gegen dieKatharer . Er stirbt später auf der Heimreise. Die Geschichte spielte sich beiMontségur südlich von Toulouse in den Pyrenäen ab, wo das Hauptgebiet der Katharer lag. Zu den Anhängern der Katharer zählte fast der ganze Adel des Abendlandes. Als die Grafen von Toulouse und von Foix Partei gegen die Kirche und den König von Frankreich ergriffen, kam es im Zuge derAlbigenserkriege zu einem Blutbad in Béziers (1209). Als dann die Heere der Kirche die Hauptstadt Montségur belagerten, wurde folgendes Ultimatum gestellt: Entweder würden sich 1.000 Katharer freiwillig stellen und sich vor den Augen aller verbrennen lassen oder die Stadt würde mit ihren Einwohnern vernichtet und dem Erdboden gleichgemacht. Um ihr Volk zu retten haben sich tatsächlich 1.000Katharer gefunden und sind, sich bei den Händen haltend, in das große Feuer gegangen. Die Geschichte endet damit, daß plötzlich ein blendend weißer Lichtstrahl aus dem Feuer herausgeschossen sein soll. Trotzdem wurden die Bewohner von der römischen Kirche unter Innozenz III . rücksichtslos ausgerottet . Aus dem Wort " Katharer " ist das Wort " Ketzer " entstanden.

- 5 - Die heutigen Besucher dieses Gebietes kommen durch einen Ort namens Bethlehem , der als Einweihungsstätte der Katharer diente. Es gibt dort eine Grotte, in der ein etwa zwei Meter hohes Pentagramm steht. In dieser Grotte wurden die Einweihungen durchgeführt. Feinfühlige Besucher sprechen von enormen immateriellen Schwingungen, die noch immer in der Grotte zu spüren sind. Innere Andacht und Rührung intensivster Art fesselt die dort Anwesenden. In einem anderen Ort dieses Gebietes wurdenKatharer bei lebendigem Leib begraben und eingemauert. Noch heute kann man die Stellen erkennen, wo in einem Kreis sitzend, Katharer sich bei den Händen haltend in Übergabe an Gott gestorben sind. Menschen mit feinen Antennen sprechen von gewaltigen Energien , die an diesen Orten schwingen. Diese rein geistigen Energien sind für diejenigen spürbar , die sich ihre feinen Antennen nicht kappen ließen. Sie sind spürbar für Menschen, die ihr göttlichesErbebesser verwaltet haben als andere es tun. • Was die römische Kirche in der damaligen Zeit in Südfrankreich angerichtet hat, ist einfach unglaublich. Selbst Wegelagerern und Mördern wurde ihre kriminelle Vergangenheit vergeben , wenn sie der Kirche nachweisen konnten, daß sieKatharer getötet hatten. Es gibt ein berühmtes Gemälde, dasKatharer in amethystfarbenen Kleidern dargestellt, wie sie sich in ein großes Feuer werfen. DieKatharerwußten nämlich, daß der Tod nur durch die dogmatische Lehre in den Köpfen der Menschen existiert. Im Falle der Katharer machte ihnen der physische Tod als Wechsel der Lebensformnicht viel aus. Sie wußten, daß das Leben aus Übergängen und Phasen besteht, und daß jeder Mensch seinen individuellen Weg gehen muß und jede Kinderseele die Wahl hat , auf Erden zu inkarnieren oder nicht. Somit hatten sie, in einer für sie ausweglosen Situation, weniger Probleme ihren gewaltsamen Übergang akzeptieren zu können als die Masse ihrer damaligen Zeitgenossen. In diesem Zusammenhang ist folgender Gedanke interessant: Wenn man akzeptiert, daß Kinder vor ihrer Geburt die Wahl haben, auf Erden zu inkarnieren, tragen dann die Eltern überhaupt eine Verantwortung für ihre Kinder? Im Grunde genommen ist dies nämlich eine reinmenschliche Rationalisierung, wenn wir meinen, die Verantwortung zu besitzen. Liest man z. B. eine beliebige Heilige Schrift, so steht darin diemenschliche Interpretationder Kraft Gottes . Aber Gottes Kraft ist mehr - viel mehr ! Man kann vieles mit dem Verstand verstehen, manches wird erklärt und für den dreidimensionalen Verstand zurechtgezimmert und dogmatisiert, dochGott istmehr als eine Erklärung undmehr als jedes Dogma. Immer sind es reinmenschlicheÜberlegungen. Vieles, was in den Heiligen Schriften steht, kann der heutige Mensch nicht verstehen. Viele Heilige Schriften entsprechen nicht mehr dem Original. Außerdem stehen sie in Konflikt mit gesicherten wissenschaftlichenErkenntnissen, die nicht wegzudiskutieren sind. Doch ein Gefühl von Echtheit und Wahrheit in der Tiefe der menschlichen Seele resoniert bei einigen gelesenen Sätzen, Absätzen, Artikeln oder in bestimmten Situationen. Auch das kann man rational nicht erklären. Die Seele ist "gefangen" in einem materiellen Körper. Dies sahen auch dieKatharer so. Ihr angestrebtes Ziel war es, über viele Inkarnationen des Lernens zurückkehren zu können zurQuelle allen Seins. Vieles deutet darauf hin, daß dieKatharer eine ausgeprägte kosmische, innere Sicht hatten. Sie waren sehr stark zur seelischen Seite hin ausgerichtet und weniger auf die rein körperliche Seite, die mit der Erde zu tun hat, zu der sie gehört. • Die Seele ist das, was der Menschenwirklich ist . Im irdischen Leben sollten beideDimensionen, die materielle und die geistige , in Harmonie miteinander gebracht werden.

- 6 - Die sechs großen Religionen der Erde Das Christentum Jesus Christus war der Begründer der christlichen Religion. Aus dem Neuen Testament leiten sich die Lehren aller christlichen Kirchen ab. Ihr gemeinsames Symbol ist dieHeilige Dreieinigkeit : Gottvater, Sohn und Heiliger Geist. Einig sind sie sich auch in dem Wunsch nach Gnade und Vergebung und in der Hoffnung, nach dem Tod einen Platz im Paradies zu finden. Zahl der Gläubigen: über eine Milliarde . Etwa 659 Millionen sind römisch-katholisch, 272 protestantisch, 142 sind Orthodoxe und 27 Millionen gehören Splittergruppen an. Das Judentum Moses gilt als der eigentliche Gründer der israelitischen Religions- und Volksgemeinschaft. Um das Jahr 1250 v. Chr. führte er einige von den Ägyptern unterdrückte Volksstämme ins "Gelobte Land" Kanaan, das spätere Palästina. Sie nannten sich "Angehörige des Stammes Juda". Aus dieser Zeit stammen die historischen Grundlagen und Ansprüche der Juden, die ihre Religion mit der Volkszugehörigkeit zu einer Einheit verknüpften. Weltweit gibt es etwa 15 Millionen Juden , davon rund 3,5 Millionen in Israel. Der Hinduismus Der vielarmige Schiwa ist einer der Hauptgötter des Hinduismus, der ältestenReligion der Welt. Der höchste Gott, Brahma , wird nicht mehr bildlich dargestellt. Man muß ihn sich als Symbol denken. Die sogenannte "Ewige Religion" kennt weder einen Stifter noch eine allgemeinverbindliche Lehre. Der Hinduismus ist am stärksten in Indien vertreten. Er fordert von seinen Gläubigen vor allem die Zugehörigkeit zu einerKaste und die Anerkennung der "Veda", der Offenbarung. Zahl der Gläubigen etwa 444 Millionen. Der Islam Mohammed (570-632 n. Chr.) fühlte sich durch überirdische Gesichte und Stimmen zum Propheten Allahs berufen. Die göttlichen Mitteilungen sind im Koran, der wichtigsten Heiligen Schrift des Islam, zusammengefaßt. In blutigen Kriegen sorgte Mohammed für die Verbreitung seiner Lehren im arabischen Raum. Der Islam hat es immer verstanden, direkten Einfluß auf das politische Geschehen zu nehmen. Er ist die einzige Weltreligion, die bis heute " Heilige Kriege " führt. Anhänger etwa 550 Millionen. Der Buddhismus Buddha , der "Erleuchtete", lautete der Ehrentitel des Religionsstifters Siddhartha Gautama , der von 560-480 v. Chr. in Indienlebte. Die Buddhisten dürfen als einzige große Glaubensgemeinschaft dieser Erde auch noch anderen religiösen Richtungen angehören. Höchstes Ziel der Buddhisten ist der Eintritt insNirwana - das entspricht dem christlichen Himmel. Dort wird die Seele gereinigt und kehrt in einem neuen Körper und geistig eine Stufe höher zur Erde zurück. Anhänger rund 400 Millionen. Der Universismus Konfuzius, 551 v. Chr. geboren, war der Stifter einer Religionsgemeinschaft, die mit ähnlichen Lehren in China unter dem Begriff "Chinesischer Universismus" vereinigt wurde (über 2.500 Jahre lang chinesische Staatsreligion, 1949 von Mao Tse-tung verboten). Die Universisten verehren keine Götter im Sinne anderer Religionen. Eine "Weiterentwicklung" ist der in Japan verbreitete Schintoismus. Oberste Pflicht der Gläubigen: Die Ehrerbietung gegenüber den Eltern bis nach deren Tod. Anhänger etwa 400 Millionen.

- 7 - Die monotheistischen Religionen Das Judentum Die heilige Schrift des Judentums ist die hebräische Bibel . Diese unterscheidet sich vom christlichen Alten Testament, da hier einige Bücher hinzugefügtwurden, die nicht in Hebräisch vorliegen. Durch diese Ergänzung wird zwar in der Praxis die Lehrmeinung nicht verändert, aber: Das Judentum erkennt keine Offenbarung an, die zeitlich nach der seinen liegt. Das Judentum ist die erste Religion der Menschheit, die die Existenz eines einzigenGottes lehrt (Monotheismus) und die älteste der drei Religionen, die auf Abrahamzurückgehen - die beiden anderen sind dasChristentumund der Islam . Im engeren Sinne ist das Judentum die Religion des Jüdischen Volkes nach der Zerstörung des ersten Tempels und dem ersten Babylonischen Exil im Jahre 587 v. Chr. Davor sollte man eher von "israelitischer Religion" sprechen. Das Judentum, dem heute rund 15 Millionen Menschen angehören, wurde zur Quelle des Christentums , zu dem sich heute über eine Milliarde Menschen bekennen und später auch des Islam , der 550 Millionen Anhänger hat. Die Juden als Gläubige einer Religion der "geschichtlichen Gottesoffenbarung" und der "Schriftbesitzer" schreiben nach ihrer Zeitrechnung heute das Jahr 5741 seit Erschaffung der Welt, wie sie imBuch Moses in derGenesis geschildert wird. Sie glauben wie Christen und Moslems an eine Vergeltung der guten und der bösen Taten im Jenseits und an die Auferstehung von den Toten. Sie glauben an einen unsichtbaren, persönlichen und einzigenGott , der den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat und der das Volk Israel unter allen Völkern auserwählte, damit es die HerrschaftGottes bezeuge: Das Judentum ist eine Nationalreligion und nicht ohne weiteres auf Andersgläubige zu übertragen. Man wird als Jude geboren! Man kann es nicht einfach durch Bekehrung werden. Missionstätigkeit gibt es nicht. Die Juden glauben, daß eines Tages der "Messias" kommen und den Beginn des Gottesreiches auf Erden verkünden wird. Weil der Mensch äußerlich ein EbenbildGottes ist, soll er bestrebt sein, auch innerlich Gott nachzueifern, dessen höchste Eigenschaft "Gerechtigkeit" ist. Gerecht zu sein gegen jedermann, nicht das Eigentum des Nächsten zu begehren, keine Zinsen zu nehmen und sich der Armen zu erbarmen, vor allem aberGottes Gebote undVerbote zu befolgen, das ist die größte Pflicht des orthodoxen Juden. Indem er sie streng befolgt, kann er die Seligkeit gewinnen. 613 Vorschriften - 248 Gebote und 365 Verbote - sind in der Thora , der Gesetzesrolle, enthalten, jenen fünf Büchern Mose , die auf Pergamentrollen geschrieben in der Bundeslade der Synagogen aufbewahrt werden: Worte Gottes , dessen Name der fromme Jude auszusprechen sich scheut und ihn daher stets mit anderen Vokabeln umschreibt. Das Judentum kennt keine Priesterkaste. Der Rabbi ist kein Pfarrer im christlichen Sinne. Er ist Verwalter der Synagoge, ist Lehrer und Richter in allen religiösen Fragen, dessen Rat der Gläubige in Zweifelsfällen der Schriftauslegung einholen muß. An solchen Zweifelsfällen ist kein Mangel. Denn fast das ganze Alltags- und Familienleben ist in strenge Gebote und Verbote eingebunden. Was man wann, wie und wo essen, welche Kleidung man tragen, wann man heiraten und sogar wann man Geschlechtsverkehr haben darf oder nicht: alles ist festgelegt. Man mag darüber lächeln. Man mag manche dieser uralten Ge- und Verbote heute für unsinnig halten. Gewiß ist dies: Die gemeinsame Pflicht, diese Regeln zu beachten, die strenge Disziplin des Glaubens, hat entscheidend dazu beigetragen, daß das zahlenmäßig kleine Volk Israel als einziges Volk des Altertums bis zum heutigen Tag überlebt hat. Verweht sind die Spuren derHethiter undPhönizier , derAssyrer , Skythen undPhilister . Geblieben ist, trotz der Verwüstungen im Mittelalter, trotz Auschwitz und trotz PLO, jenes Volk Israel, das vor nunmehr rund 3.200 Jahren seinen "Bund" mit dem allmächtigenGott am Berg Sinai geschlossen hat.

- 8 - Das Christentum Das Christentum hat die hebräische Bibel übernommen und ihre eigene Ergänzungen hinzugefügt . Es hat aber nicht alle Schriften akzeptiert, die verfaßt wurden, um den Menschen die Sendung Jesu mitzuteilen. Seine Kirche hat sehr viele Eingriffe in die Vielzahl der Bücher vorgenommen, die von Leben und Lehre Jesuberichten. So bewahrte sie im Neuen Testament nur eine begrenzteAnzahl von Schriften, deren wichtigste die vier kanonischen Evangelien sind. Das Christentum zieht keine Offenbarung in Betracht, die später liegt als Jesus und seine Apostel. Insofern schließt es also beispielsweise den Koran aus. Das Christentum unterscheidet sich von den anderen großen Religionen vor allem dadurch, daß es seinem Stifter, Jesus von Nazareth , göttliche Verehrung zuteil werden läßt. Weder Moses noch Mohammed oder Buddhawerden als Götter verehrt. Sie gelten als begnadete Menschen, dieGottes Botschaft verkündeten oder den rechten Weg zum Heil der Menschen gewiesen haben. Auch Jesus von Nazareth hat nie von sich behauptet, selbst ein Gott oder auch nur Gottes leiblicher Sohn zu sein, wie es die christliche Kirche heute lehrt. Er sprach von Gott als seinem "Vater" , von den Menschen als " Gottes Kindern" - wohl um seine besondere Botschaft von der innigen, liebevollen BeziehungGottes zu den Menschen zu verdeutlichen. Ebenso ist es gewiß, daß Jesus wohl nie eine eigene Kirche gründen wollte. Begründer wurde vielmehr ein jüdischer Pharisäer, der zuvor die jüdische Sekte der "Christen" bis aufs Messer bekämpft hatte: ein gewisser Saulus aus der Stadt Tharsos in Kleinasien. Durch eine visionäre ErscheinungChristi bekehrt, konvertierte er zum Christentum, nannte sich fortan Paulus und verbreitete die neue Lehre unter den nichtjüdischen "Heiden". Vier Jahrhunderte später war aus der verfolgten und verspotteten jüdischen Sekte die größte Religion und Kirche des Abendlandes geworden. Nach der Lehre dieser Kirche hat Gott seinen "eingeborenen Sohn" zur Erde herabgeschickt, um dort das Kommen Seines Reiches anzukündigen und durch den Opfertod am Kreuz die Menschen von der Erbsünde zu erlösen, die seit Adams Sündenfall unaufhörlich und unabwendbar fortvererbt wurde. Eine Erlösung jedoch, die nur dem zuteil werden kann, der sich zu Christus und seiner Botschaft bekennt. Ewige Höllenstrafe und Verdammnis aber bedrohe alle, die sich ihr verweigern. Das Leben Christi wird in den vier von der Kirche anerkannten Evangelien, dieMatthäus , Markus , Lukas und Johannes zugeschrieben werden, erzählt, wobei die ersten drei dieser Evangelisten wegen ihrer Ähnlichkeit auch synoptische (nebeneinandergestellte) Evangelien genannt werden. Die nicht von der Kirche anerkannten apokryphen Evangelien berichten kleine Geschichten, z. B. aus der Kindheit Christi , so das Evangelium des Jakobus . Keine andere der großen Religionen, der Islaminbegriffen, hat sich seither ähnlich unduldsam gegenüber Andersgläubigen verhalten wie das Christentum. Neben die Lehre von der Vergebung aller Sünden durchGottesGnade hat es den sengenden Scheiterhaufen der Inquisition gestellt, hat es mit Feuer und Schwert die "Heiden" zur Annahme des "rechten Glaubens" gezwungen und dabei Unmengen von Blut vergossen. Und neben mildtätiger Krankenpflege, Armenbetreuung und gütiger Seelsorge für den Nächsten finden wir jene Priester, die noch in unserem 20. Jahrhundert inbrünstig die Waffen segneten , mit denen Christen andere Christen umbrachten, nur weil sie einer anderen Nation angehörten. Es ist tragisch, daß ausgerechnet jenes Christentum, das seine Wurzeln in der Lehre des Juden Jesus und in der Religion des JudenMoses hat, im Laufe seiner Geschichte zum gnadenlosen Verfolger eben jenes Judentums geworden ist. "Denn", so schreibt der Religionswissenschaftler Helmuth von Glasenapp , "das Christentum erhebt den Anspruch, die einzige, wahre, absolute Religion zu sein, von deren Annahme das ewige Heil der ganzen Menschheit abhängig ist." Eine Religion allerdings, die trotz dieses Anspruchs, "alleinseligmachend" zu sein, heute in mehr als 200 verschiedene Sekten zerfallen ist: von Katholiken, Orthodoxen bis zu Quäkern, von Baptisten bis zu Adventisten, von Presbyterianern, Zeugen Jehovas, Unitariern und Kopten bis zur Heilsarmee. Die Christen behaupten: Jesus war der Messias , der vonGott gesandte Erlöser der Menschheit . Die Juden sind überzeugt: Er war es nicht . Das Christentum verdankt seine Entstehung der Tatsache, daß die Juden sich weigerten, Jesus als Messias anzuerkennen. Hätten sie es getan, dann würde es heute keine Juden, sondern nur noch Christen geben.

- 9 - Der Islam Der Islam ist eine universelle Religion, das heißt, seine Glaubensaussage wendet sich an alleVölker und erstreckt sich auf alle Lebensbereiche. Der Islam verkündet den Glauben an einen einzigen Gott und gehört damit wie das Christentum und das Judentum zum Monotheismus. Der Islam gründet sich auf das Buch der Offenbarung , denKoran , sowie auf das Vorbild des ProphetenMohammed , der im 7. Jahrhundert n. Chr. in Arabien lebte. Das arabische Wort "Islam" bedeutet "Ergebung in den Willen Gottes"; in dieser Haltung soll der Gläubige dem Vorbild Abrahams folgen, welcher inMekka , wo er die Kaabastiftete, das folgende Gebet sprach: "O unser Herr, mache uns zu Muslimen (muslimun, "Unterwürfige"), und mache aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde von Muslimen!" (Koran II, 122) Die Kaaba ist ein uraltes Heiligtum in Mekka. Es birgt den schon in vorislamischer Zeit verehrten schwarzen Stein . Die Kaaba ist ein kubusförmiger Bau, der sich etwa im Zentrum der großen Moschee von Mekka, der heiligen Stadt des Islam, befindet. Die koranische Offenbarung, sechs Jahrhunderte n. Chr., übernimmt viel aus der hebräischen Bibel und den Evangelien, denn sie spricht sehr oft von der " Thora " und dem " Evangelium ". Es ist fast vierzehn Jahrhunderte her, das Mohammed sich zur Meditation in eine Klause in der Umgebung Mekkas zurückgezogen hatte. Dort empfing er - wie geschrieben steht - durch Vermittlung des Erzengels Gabriel vonGott eine erste Botschaft, auf die nach langer Unterbrechung eine Reihe weiterer Offenbarungen folgte, annähernd 20 Jahre lang. Die einzelnen Offenbarungen wurden bereits zu Lebzeiten des Propheten sowohl aufgeschrieben als auch von einer wachsenden Anzahl Gläubiger in seiner unmittelbaren Umgebung auswendig gelernt . Nach seinem Tode, im Jahre 632 christlicher Zeitrechnung, wurden die einzelnen Teile zu jenem Buch zusammengestellt, das seither "Koran" genannt wird. Die erhalten gebliebenen Manuskripte aus dem ersten Jahrhundert islamischer Zeitrechnung decken sich - nach Aussage der Exegeten - vollständig mit dem heutigen Text. Eine Besonderheit, die gerade den Koran auszeichnet, ist die Vielzahl von Überlegungen zu jeglicher Art von Naturphänomenen, welche die Allmacht Gottes veranschaulichen: das reicht von der Astronomie über die Erdemit Flora und Fauna bis zurFortpflanzung des Menschen , ganz zu schweigen von dem, was der Koran über den Schöpfungsakt berichtet. Der Koran betont die besondere Stellung, welche dieGesandten Gottes in der Geschichte der Offenbarung eingenommen haben, wieNoah , Abraham , Moses und Jesus , der unter den Propheten einen ganz besonderen Rang einnimmt. Die Geburt Jesuwird vom Koran wie auch von den Evangelien als übernatürliches Ereignis geschildert. Im Koran wird auch Maria ganz besonders erwähnt. Die 19. Sure des Koran trägt sogar ihren Namen. Diese Tatsachen aus dem Islam sind im Westen allgemein unbekannt. Dies ist nicht erstaunlich, wenn man weiß, was viele Generationen über die religiösen Probleme der Menschheit gelehrt wurde und in welcher Unwissenheit sie gehalten wurden - und noch gehalten werden. Doch Fakten setzen sich immer durch , auch gegen den Widerstand jener, die ein solcher Beweis verlegen macht, ärgert oder schockiert.

- 10 - Die Bahá’í-Religion Die Geschichte der Bahá’í-Religion beginnt im Jahr 1844, als der Báb (das "Tor") (1819-1850) sich als Bote Gottes und Vorläufer eines noch bedeutenderen Gottesbotenzu erkennen gab. Er lebte in Persien , wurde gefangengenommen, ausgepeitscht, eingekerkert und 1850 hingerichtet. Seine Anhänger wurden grausam verfolgt und zu Tausenden als "Ketzer" getötet. Bahá’u’lláh ("Herrlichkeit Gottes", 1817-1892) ist der Stifter des Bahá’í-Glaubens. Als mutiger Förderer des Báb wurde auch er verfolgt, eingekerkert und schließlich aus seiner Heimat verbannt. 40 Jahre lang verkündete er dasWort Gottes , während er als Gefangener von Ort zu Ort weiterverbannt wurde bis nach ‘Akká im Heiligen Land, wo er 1892 starb. Die Grabstätten des Báb, Bahá’u’lláhs und ‘Abdu’l-Bahás liegen in Haifa und ‘ Akká im Heiligen Land. Deshalb ist dort das Weltzentrumdes Bahá’í-Glaubens und der Sitz seiner höchsten Verwaltungskörperschaft, dem "Universalen Haus der Gerechtigkeit". Viele Baháí aus aller Welt besuchen als Pilger ihre heiligen Stätten im Heiligen Land, um dort für sich und die Menschheit zu beten. Bahá’u’lláh rief die Menschen zur Umkehr auf. Die geistlichen und die weltlichen Herrscher seiner Zeit lud er ein, die Wahrheit seiner Botschaft zu prüfen, sich zu vereinigen, abzurüsten und den Weltfrieden zu errichten. Häuser der Andacht der Bahá’í sind Rundbauten mit neun Eingängen. Sie stehen allen Menschen offen. Unter ihrer Kuppel ist nur dasWort Gottes zu hören, wie es in allen Hochreligionen verkündet wurde. Keine Predigt und kein Ritual tritt hier neben dasWort Gottes . Heute gibt es solche Bahá’íHäuser der Andacht in der Umgebung von Chicago, Panama-City, Kampala, Frankfurt am Main und Sydney. In Indien und West-Samoa sind zwei weitere Häuser der Andacht im Bau. Die Bahá’í-Religion ist eine eigenständige, weltweit verbreitete Religion. Ihre Anhänger, die Bahá’í, bieten ein buntes Bild: die meisten Völker und Rassen und alle sozialen Schichten sind in dieser Weltgemeinde vertreten. Im Mittelpunkt der Lehren stehen die Einheit Gottes , die Einheit der Religion, die Einheit der Menschheit. Die Lehre sagt, daß es nur einen Gott gibt, der die ganze Welt erschaffen hat. Kein Geschöpf, auch nicht der Mensch, kannGottes Wesen und Wege begreifen. Die Bahá’í betrachten die Menschheit als organische Einheit. Sicherlich hat jeder Mensch andere Fähigkeiten, lebt unter anderen Bedingungen und geht durch seinen freien Willen seinen eigenen Weg. Aber jeder ist als GeschöpfGottes liebens- und achtenswert. So sehen die Bahá’í die Einheit der Menschheit als Einheit in der Vielfalt, in der jeder ein Recht auf Menschenwürde und die Pflicht hat, im Interesse aller sein Leben sinnvoll zu gestalten. Alle Religionsstifter sind Boten Gottes , die den Menschen ihrer Zeit die göttliche Führung in dem jeweils notwendigen Maß übermitteln. Die Religionen bilden eine Kette fortschreitender Offenbarung, die immer wieder neue Glieder bekommt. Sie enthalten den gleichen Wahrheitskern, denn sie entspringen alle der gleichen göttlichen Quelle . Sie unterscheiden sich nur in ihren orts- und zeitbedingten Geboten. Die Bahá’í-Gemeinden finanzieren ihre Arbeit ausschließlich mit freiwilligen Spenden ihrer Mitglieder. Die Bahá’í-Weltgemeinde ist bei den Vereinten Nationen als nichtstaatliche Organisation mit beratendem Status anerkannt. Sie arbeitet in vielen Bereichen, wie dem Wirtschafts- und Sozialrat und dem Weltkinderhilfswerk (UNICEF), mit. Die Bahá’í-Religion ähnelt stark dem Glauben der Katharer und hat das Ziel einer dauerhaften, friedlichen Zusammenarbeit aller Völker der Erde. Sie üben dies schon heute in ihren eigenen Reihen. Das Bahá’í-Schriftentum wird in aller Welt in über 700 Sprachen angeboten. Jeder ist eingeladen, die Botschaft kennenzulernen und selbst zu entscheiden, ob auch er in dieser Gemeinschaft mitarbeiten möchte. Die Bahá’í-Literatur zeigt den Weg und beschreibt das Ziel, das die Bahá’i´ haben: eine Welt, in der Liebe und Gerechtigkeit, Ordnung und Friede herrschen und eine Weltkultur als Grundlage für den geistigen Fortschritt und ein menschenwürdiges Dasein aller Erdenbewohner.

- 11 - Die Bahá’í haben keine Priester. Sie verwalten ihre örtlichen Gemeinden durch gewählte Körperschaften, die "Geistigen Räte", deren neun Mitglieder jährlich in geheimer Wahl ohne Kandidatur von allen Bahá’í gewählt werden. Einige der wichtigsten Zielpunkte sind: • Der Mensch muß seine Probleme und die der Gesellschaft durch Beratung lösen, nicht durch Streit und Zerstörung. Gewalt anzuwenden, ist den Bahá’í verboten. • Eine Welthilfssprache soll in allen Schulen gelehrt werden, damit alle Menschen sich besser verständigen können. • Vorurteile aller Art - wie gegen Rasse, Herkunft, Glaube oder Nation - müssen abgelegt werden. Jeder soll nicht nur für sich und die Seinen sorgen, sondern das Wohl der gesamten Menschheit im Auge haben. • Jeder Mensch soll Wissen erwerben und einen Beruf lernen. Arbeit, im Geiste des Dienens getan, istGottesdienst . • Jeder Mensch muß die Wahrheit selbständig suchen und darf nicht blind irgendeinem Glauben folgen. Religion und Wissenschaft müssen in Einklang stehen. • Drogen und berauschende Mittel sind strikt zu meiden. Sie zerstören die Persönlichkeit und belasten die Gesellschaft. • Mann und Frau haben gleiche Rechte, aber verschiedene Aufgaben. Keuschheit und Treue sind unabdingbare Voraussetzungen für glückliche Familien und eine Gesellschaft, die eine Kultur schaffen kann. In der Bahá’í-Lehre heißt es unter anderem: " ...Die Propheten undBoten Gotteswurden zu dem einzigen Zweck herabgesandt, die Menschheit auf den geraden Pfad der Wahrheit zu führen. Ihre Offenbarung hat den Zweck, alle Menschen zu erziehen. Das Licht , das diese Seelen ausstrahlen, bewirkt den Fortschritt der Welt und den Aufstieg ihrer Völker." "...Das Wesen des Glaubens ist, wenig Worte zu machen und eine Fülle von Taten aufzuweisen. Wisse fürwahr, daß für den, der mehr redet als er tut, der Tod besser ist als sein Leben." "... Laßt jeden Morgen besser sein als den Abend davor und jeden neuen Tag reicher werden als den gestrigen. Des Menschen Vorzug liegt im Dienst und in der Tugend, nicht im Prunk des Wohllebens und des Reichtums. Habt acht, daß eure Worte rein sind von eitlem Wahn und weltlichen Lüsten und eure Taten von List und Argwohn. Vergeudet nicht den Reichtum eures kostbaren Lebens im Verfolgen böser, verderbter Neigung, noch laßt eure Mühe völlig in der Förderung eurer eigenen Interessen aufgehen. Seid großzügig in Tagen der Fülle und geduldig in der Stunde des Verlustes. Auf Not kommt Erfolg, und Jubel folgt dem Wehe. Nehmt Euch in acht vor Faulheit und Müßiggang, haltet euch an das, was der Menschheit, ob jung oder alt, hoch oder niedrig, Nutzen bringt. Alle Menschen wurden erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen." "... Es rühmt sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger." "... Mühe dich bis an die Grenzen deiner Kräfte, weise und beredt dem Wort der Wahrheit Geltung zu verschaffen und die Falschheit vom Antlitz der Erde zu bannen." "... Zu allen Zeiten und in jeder Lebenslage brauchen die Menschen jemanden, der sie ermahnt, führt, lehrt und erzieht. Deshalb sendet Er Seine Boten , Seine Propheten und Erwählten, auf daß sie das Volk mit der göttlichen Absicht vertraut machen, die der Offenbarung von Büchern und der Berufung vonBoten zugrunde liegt, und jedermann sich bewußt werde, was in jeder menschlichen Seele als TreugutGottes verborgen ruht."

- 12 - Andere bekannte Glaubensrichtungen Mennoniten Von allen Kirchen, die die Autonomie und Souveränität der lokalen Kirchen betonen, sind die Mennonitengemeinden die ältesten. Diese nach 1535 in Zürich entstandene Bewegung entwickelte sich insbesondere dankMenno Simons (1496-1561) in den Niederlanden. Die pazifistischen Mennoniten, die nach denGeboten der Bergpredigt leben wollen, praktizieren die Erwachsenentaufe und betrachten sich als Nachfahren der Wiedertäufer. Etwa 500.000 Mitglieder , davon etwa 350.000 in den Vereinigten Staaten. Baptisten Die erste Baptistenkirche wurde 1611 von Thomas Helwys (um 1550 bis um 1616) in London gegründet. Die Baptisten erklären die Bibel zur alleinigenRichtschnur. Sie sind eine "bekennende" Kirche, d. h., der Gläubige wird erst, nachdem er seinen Glauben an Jesus Christus bekannt hat, durch Untertauchen getauft. Die Baptisten gehören zum Weltbund der Baptisten, der etwa 34 Millionen Mitglieder , davon etwa 26 Millionen in den Vereinigten Staaten, hat. Methodisten Die methodistischen Kirchen sind aus der "Revival"-Bewegung, einer Erweckungsbewegung im England des 18. Jh., hervorgegangen. Die von John Wesly (1703-1791) ab 1740 organisierte Kirche hebt insbesondere die Notwendigkeit der Heiligung hervor. Die Kindstaufe wird in der Regel durch eine Art "Vorstellung" ersetzt, erst der Erwachsene wird getauft. Den Baptisten nahestehend, zählen sie etwa 25 Millionen Gläubige , davon 14 Millionen in den Vereinigten Staaten. Quäker ("Gesellschaft der Freunde") Diese Bewegung entstand seit 1647 in England, woGeorge Fox (1624-1691) ein Christentum predigte, das sich nicht auf die Autorität von Menschen oder auf heilige Bücher gründet, sondern auf das "Innere Licht" , die innerlich wahrgenommene "Stimme Gottes" . Die Quäker, die hauptsächlich in den Vereinigten Staaten verbreitet sind, besitzen weder ein formelles Glaubensbekenntnis noch ein Kirchensystem oder eine Gottesdienststruktur. Pazifismus und soziales Engagement sind weitere Merkmale der heute etwa 200.000 Quäker . Adventisten Diese Kirche entstand aus der Predigt des AmerikanersWilliam Miller (1782-1849), der dieWiederkunft Christi für 1844 ankündigte. Trotz seines Nichterscheinens zog sie mit ihrem Messianismus aber weiterhin Gläubige an. Der Name "Siebenten-Tags-Adventisten" wurde 1860 gewählt, um die Heiligung des Sonnabends (Sabbat) als gottgesegneten Ruhetag hervorzuheben. Die Adventisten glauben an die Inspiration und die Autorität der Bibel, messen den biblischen Prophezeiungen große Bedeutung bei und vollziehen die Erwachsenentaufe durch Untertauchen. Es gibt etwa 4 Millionen Adventisten, davon viele in den Entwicklungsländern. Mormonen (Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage) Diese Kirche wurde 1830 von dem Amerikaner Joseph Smith (1805-1844) gegründet. Dieser hatte 1827 angeblich von einem Engel namens Moroni eine Schrift erhalten, die er als Buch Mormon herausgab. dieses eine ganz auf Amerika bezogene Geschichtstheologie enthaltende Buch und die Bibel sind die heiligen Schriften der Mormonen. Die Mormonenkirche versteht sich als wiederhergestellte Urkirche und wird von einem Propheten geleitet, der die von Christus in Offenbarungen erhaltenen Anweisungen weitergeben soll. Er ist umgeben von einem Apostelkollegium. Die Mormo-

- 13 - nen haben ferner sehr verschiedenartige metaphysische Lehren, bauen viele Tempel und bemühen sich zunehmend, ihren Glauben von ihrem großen Zentrum, Salt Lake City, aus in die Welt zu tragen. Sie zählen heute etwa3 Millionen Gläubige . Heilsarmee Diese Gemeinschaft ging 1878 aus der 1865 von dem EngländerWilliam Booth (1829-1912) gegründeten Ostlondoner Zeltmission hervor und hat eine militaristische Struktur. Sie ist vor allem in der Evangelisation und im sozialen Bereich tätig. Der Glaube der Salutisten gründet sich auf die Bibel und Jesus Christus den Nächsten lieben wie sich selbst, nach dem Evangelium leben und eine Friedensund Freudenbotschaft verbreiten. 3 Millionen Anhänger , davon 25 000 "Offiziere", in 86 Ländern. Christian Science (Christliche Wissenschaft) Die Kirche wurde 1866 von der AmerikanerinMary Baker-Eddy (1821-1910) gegründet, um "das vergessene Element der Heilung" wieder ins Christentum einzuführen. Aber ihr Ziel geht über die Krankenbehandlung hinaus. Sie strebt eine Wiederherstellung der universellen Harmonie des Menschen im moralischen, seelischen und körperlichen Bereich durch ihre These an, daß das Böse nicht wirklich sei, daGott es nicht geschaffen habe. Es gibt weder Klerus noch Sakramente. Die Mutterkirche ist in Boston, etwa350.000 Anhänger . Zeugen Jehovas Diese Abspaltung der Adventisten entstand um 1874 um den AmerikanerCharles Russel (1852-1916). Die Zeugen Jehovas lehnen die Lehren von der Dreifaltigkeit, der Unsterblichkeit der Seele, der Hölle sowie zahlreiche christliche Riten und Festtage ab. Sie glauben, daß die Zeit nahe ist, in derChristus seine Herrschaft antreten wird und in der die aufrichtigen Zeugen eine neuerschaffene Erde bevölkern werden. Die Zeugen Jehovas, eine echte theokratische Organisation, haben etwa 3,2 Millionen Mitglieder in über 200 Ländern, hauptsächlich in den liberalen christlichen Ländern des Westens; etwa 25 Prozent leben in den Vereinigten Staaten.

- 14 - Der spiritualistische Glaube (Quelle: Menetekel des MFK Berlin) Was ist ein Spiritualist? Ein Spiritualist ist vor allem ein lernenderMensch, jemand, der die Wahrheit nicht nur in Büchern und Gesprächen sucht, sondern im eigenen, verwandelnden Selbsterlebenfindet. Ein Spiritualist ist jemand, der unter anderem die folgenden feinen Unterschiede erkannt hat: 1. Ein Spiritualist besitzt eine religiöse überkonfessionelleÜberzeugung, ohne Absicht, sie anderen aufzuzwingen. 2. Ein Spiritualist lernt es, geistig ausgerichtet und nach der Wahrheit zu leben, ohne dabei weltfremd zu werden oder ein Fanatiker zu sein. 3. Ein Spiritualist strebt es an, stark zu werden, aber ohne andere besiegen zu wollen. 4. Ein Spiritualist bemüht sich nach bestem Können um die Verbreitung der universellen Wahrheit, ohne diese anderen aufzuzwingen. 5. Ein Spiritualist arbeitet zielstrebig und fleißig, ohne darüber die Liebe zum Mitmenschen oder die Freude am Leben zu vergessen. 6. Ein Spiritualist lacht gerne von Herzen, ohne dadurch oberflächlich oder selbstgerecht zu werden. 7. Ein Spiritualist hat erkannt, daß das Gebet eine der größtenKraftquellenist, wenn es selbstlos und von Herzen kommt. 8. Ein Spiritualist kann krank, aber niemals hoffnungslos werden. 9. Ein Spiritualist kann sich verletzt fühlen, wird aber nicht verletzt bleiben, sondern mit ernstem Bemühen Verstehen und Vergeben üben. 10. Ein Spiritualist hat Probleme wie andere Menschen auch, doch löst er diese nicht allein, sondern mit Hilfe derHöheren Macht. 11. Ein Spiritualist bemüht sich, gemeinsam mit etwa sieben MillionenMenschen auf der Welt, diese Ideale zu leben und sie zu seinem wichtigsten Anliegen zu machen.

- 15 - Das spiritualistische Glaubensbekenntnis Die von Kirchenvertreternhäufig gestellte Frage, was ein Spiritualist, so er den Kirchenglauben ablehnt, überhaupt noch glaubt, beantwortet das folgende Glaubens- und Wissensbekenntnis: • Wir glauben anGott , über den nichts Größeres mehr gedacht werden kann. Wir glauben daran aufgrund der Erkenntnis in unseren Herzen sowie wissenschaftlicher und spiritueller Tatsachen - und wir erkennen Ihn alshöchste Macht im Weltall an. • Wir glauben an Jesus Christus , der eine vonGott bevollmächtigte Seele undGottes Stellvertreter für die Menschheit in diesem Sonnensystem ist. Christus hat sich freiwillig zur Aufgabe gemacht, der Erdenmenschheit zu helfen, damit sie wieder den Weg zuGott und zu sich selbst zurückfinden kann. • Wir glauben aufgrund spiritueller Belehrungen und Erfahrungen, daß Jesus Christus die höchste Stelle der zur Zeit für Menschen erreichbaren Sphäre einnimmt. • Wir glauben an eine göttlicheOrganisation , der sowohl alleWesen des Lichtes als auch irdische Menschen angehören. Diese Organisation ist zusammengefaßt unter der Bezeichnung Heiliger Geist. • Wir glauben an eine Reinkarnation , die eine göttliche Gnade ist und deren Zeitpunkt und Ort sich nach der Selbsterkenntnis der jeweiligen Seele und ihrem irdischen Läuterungsprozeß richtet, der dazu dient, sich in allen Situationen der Seele und des Leibes zu bewähren. • Wir glauben an eine vollkommeneGerechtigkeit und an den Sinn, der hinter jeder Erfahrung steht, sowie an einen karmischenAusgleich aller Vor- und Nachteile, die ein Mensch je erfahren hat und erfahren wird. • Wir glauben, daßGott derUrsprung allen Seins ist und daß es eine göttliche und eine satanische Schöpfung gibt und daß die satanische Schöpfung gegen die göttliche Schöpfung im Kampf steht. • Wir glauben, daß Luzifer eine Organisation besitzt, der sowohl gefallene Engel und andere dienstbareGeistwesen aber auch irdische Menschen angehören. • Wir glauben, daß es in derAnderen Welt Sphären des Aufstiegs und Sphären des Abstiegs gibt, in die sich der Mensch aufgrund seiner eigenen geistigen Beschaffenheit selber eingliedert. • Wir glauben an die Inspiration und an die Intuition , welche sowohl göttlich als auch dämonisch sein können. Wir glauben an die medialen Fähigkeiten desHellhörens , Hellsehens undHellfühlens sowie an die Möglichkeit, einer ungetrübtenmedialen Kontaktaufnahme und Belehrungsmöglichkeit mit Hilfe des vollautomatischen Schreibens und durch Sprechen in Volltrance. Unabdingbare Voraussetzung für einen guten Anschluß ist die Ehrlichkeit der menschlichen Medien, damit umfassender geistiger Schutz für diese Arbeit gewährt werden kann. • Wir glauben an das auf Sinai übergebene, göttlich inspirierte Interplanetarische Gesetz der Sieben Gebote und Sieben Forderungen , das kompromißlos von allen Bewohnern des Universums befolgt werden sollte.

- 16 - Das spiritualistische Wissensbekenntnis • Wir wissen, daß nur durch die wahre Liebe aus unserem Herzen wir den Weg zu Gott und zum vollkommenen Glück finden werden und daß wir nur durch Selbsterkenntnis und Demut sowie durch Dienen am Mitmenschen und durch eine große Liebe zu Gott vorwärtskommen können. • Wir wissen, daß wir als Spiritualisten der Wahrheit verpflichtet sind und diese nach bestem Können zu verbreiten haben und immer größere Pflichten und Verantwortungen übernehmen, je mehr wir uns der göttlichen Wahrheit und demLicht des Höchsten nähern. • Wir wissen, daß wir seit unserer Geburt unausgesetzt durch einen geistigen Schutzpatron begleitet werden, der uns inspirativ hilft - und daß wir auch von niederen Geistwesen umgeben sind, die jede unserer gedanklichen Schwächen ausnutzen, um uns geistig herabzuziehen. • Wir wissen, daß Luzifermit aller Macht versucht, die SchöpfungGottes zu zerstören und die Menschen in die geistige Dunkelheit führen möchte - doch er wird dieses Ziel niemals erreichen. • Wir wissen, daß eine wahre Freiheit nur in den höchsten Sphären existiert. Diese Erkenntnis verpflichtet uns, nach der göttlichen Freiheit mit aller Kraft zu streben. Geistige Dunkelheit und Unwissenheit bedeuten Unfreiheit und Ortsgebundenheit, bis zur völligen Machtlosigkeit und Gefangenschaft. • Wir wissen, daß wir in der jenseitigen Welt gegenüberGott und uns selbst absolute Rechenschaft abzulegen haben und daß es unmöglich sein wird, sich mit Worten herauszureden. • Wir wissen, daß eine wahre Freiheit nur im Lichte Gottes existiert und daß die sinnlichen Wahrnehmungen zu unermeßlicher Größe anwachsen können, in dem Maße, wie der Mensch seine Seele vervollkommnen konnte. • Wir wissen, daß wir kosmischeKräfte und unermeßlicheHilfe bekommen können, sobald wir bereit sind, uns dergöttlichen Liebe vollständig zu öffnen. • Wir wissen, wie wichtig es ist zu lernen, alle Menschen - ohne jeden Unterschied - zu lieben und zu verstehen. • Wir wissen, daß ein von Herzen kommendes Gebet von übersinnlicher Kraft ist, heilend und helfend wirken kann und daß ein in geistiger Gemeinschaft ehrlich gesprochenes Gebet von weltumspannenderKraft ist. • Wir wissen, daß wir telepathisch mit demGeistigen Reich verbunden sind, so daß alle Gedanken, Wünsche und Gefühle von unsichtbarer Seite erfaßt und verstanden werden. • Wir wissen, daß menschliches Leben auch auf anderen Planeten und unter fremden Sonnen existiert und daß die auf Sinai offenbarten göttlichen " Sieben Gebote und sieben Forderungen " durch die Santiner , dieCherubimder Bibel, überbracht wurden.

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