Liebe und Emanzipation - Nachtrag

- 11 - April 1971 Frage : Ist es richtig, wenn Frauen als Pädagogen tätig sind? ARGUN : Es ist sehr schwer, dieser Menschheit klarzumachen, daß die meisten Freuen einen falschen Beruf eingeschlagen haben. Es soll damit nicht gesagt sein, daß sie in ihrem Beruf nicht das Beste leisten. Doch wäre es weit natürlicher und segensreicher, wenn die Frau tatsächlich mehr im Heim und in der Familie pädagogisch wirken würde. • Die Kinder werden meistens völlig unerzogen und nicht an Ordnung gewöhnt in die Schule geschickt. Man verlangt aber von den Lehrkräften, daß diese Kinder in der Schule erzogen werden sollen. Doch die Schule ist nicht zur Erziehung, sondern für die Übermittlung des Wissens da. Wie soll jedoch eine Lehrkraft das Wissen vermitteln, wenn die Unerzogenheit alle Bemühungen stört? - Die Kinder bringen der Lehrerin wohl etwas Respekt entgegen, aber sie verlieren gleichzeitig die hohe Achtung vor der Frau als Mutter; doch die Frau wird diesen Beruf von selbst nicht aufgeben. Frage : Wird die Frau als Pädagogin überfordert? ARGUN : Dieser Beruf gilt als einer der schwersten. Aus diesem Grunde ist dieser Beruf für eine Frau ungeeignet, da sie einen Nerven- und Seelenschaden erleidet. Die Aufgaben der Frau liegen auf anderen Gebieten. Als Pädagogin ist die Frau in den Augen der Schüler eine Amtsperson oder sagen wir "ein Stück Inventar". Die Aufgabe der Frau besteht hauptsächlich darin, die eigentliche Erziehung zu unterstützen. Sie ist geeignet für den Beruf als Krankenschwester, Amme, Kinderpflegerin, besonders für assistierende Berufe und vor allen Dingen für Berufe, die der Schönheitspflege und Heimgestaltung dienen. Frage : Wie beurteilt das Geistige Reich das Wirken der Frau in der Justiz? ARGUN : Die Frau sollte nach unserer Meinung nicht zum Strafvollzug, nicht als Richter eingesetzt werden, sondern zur Verteidigung der Angeklagten. Die Frau hat aus ihrem Gefühl heraus ein großes Verständnis für den Angeklagten. Die Frau hat bei der Verteidigung das Gefühl einer Mutter; denn der Angeklagte könnte beispielsweise ihr Sohn oder ihre Tochter sein. Januar 1972 Frage : Wie kommt es, daß seit alters her die Männer scheinbar die Leistungen der Frauen übertreffen? Antwort : Weil die Frauen bisher sehr töricht waren. Frage : Was ist nötigt, daß diese Einstellung geändert werden kann? Antwort : Es ist nicht nötig, daß etwas geändert wird, denn die ganze Zeit her haben die Frauen die Männer beherrscht und durchgesetzt was sie wollten. Es ist wichtig zu erkennen, daß nicht der eine dem anderen überlegen ist, sondern daß einer den anderen ergänzt. Es gibt noch viel zu lernen. Glaubt nicht, daß ihr nun schon alles wißt, was ihr zu eurer Entwicklung braucht. Aber ihr könnt mit den Waffen des Geistes und des Wissens immerhin schon der Welt entgegentreten und euch verteidigen. Ihr fühlt bereits, daß ihr auf dem richtigen Wege seid.

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