Liebe und Emanzipation - Nachtrag

- 8 - August 1969 Die Liebe ist gefährlich Wohlan, die größte MACHT, die dem Menschen begegnen kann, ist die LIEBE. Ihr Ursprung ist göttlich. Die LIEBE kann unsagbar glücklich machen; sie kann ungeahnte KRAFT entwickeln - aber sie kann ebenso entsetzliches Leid hervorbringen, ja sogar zum Wahnsinn führen. Folglich gibt es eine glückliche LIEBE und eine unglückliche Liebe. Eure Frage lautet sicher: Welchen Einfluß übt der Mensch auf die LIEBE aus, so daß sie sich glücklich oder unglücklich auswirkt? Das ist keine einfache Frage und die Antwort ist nicht leicht. Jedenfalls ist es ein Irrtum, wenn man annimmt, daß die LIEBE das Schicksal bedeutet. • Der Mensch ist in der Lage, seine LIEBE so zu gestalten, daß sie ihm keinen Schaden zufügt. Dieser Tatsache stehen die kirchlichen Dogmen sehr im Wege. Die Kirchen haben nur einen sehr engstirnigen Begriff von der LIEBE. In Wahrheit sieht es ganz anders aus. Zunächst muß sich der Mensch genau entscheiden, zu welchem LAGER er gehören will. Das GÖTTLICHE ist stets positiv. Doch wenn dieses GÖTTLICHE ausgeschaltet wird, so bleibt nur noch ein anderes LAGER übrig, nämlich die Bereiche, die dem WIDERSACHER gehören - und der macht mit der LIEBE, was ihm Spaß macht. Darum sagte CHRISTUS klar und deutlich: "Wer nicht mit mir ist, der ist dagegen." • Sobald die LIEBE Besitzrechte oder Ansprüche anmeldet, begibt sie sich ins negative LAGER. • Die positive LIEBE nimmt jedes Opfer auf sich und wartet auf Gegenliebe. Aber selbst, wenn dies Gegenliebe nicht erwidert wird, ändert sie sieh kaum in ihrem positiven Verhalten. Die positive LIEBE ist glücklich, wenn sie sich mitteilen kann. • Sobald die LIEBE auf andere einen Zwang ausüben will, wird sie negativ. Sofern sie egoistisch ist, nimmt sie die Formen des WIDERSACHERS an. • Erotik oder Sex sind keine echten Merkmale der LIEBE, sondern gehören zum Fortpflanzungstrieb. Aus diesem Grunde kann der Mensch zum Selbstmord getrieben werden, weil er sich einer LIEBE hingibt, sich darin steigert, bis er alle Qualen durchmacht, an denen der WIDERSACHER mit seiner ORGANISATION helle Freude hat. Der wissende Mensch, dem diese Dinge geläufig sind, weiß sich klar zu entscheiden. CHRISTUS sagte deshalb: "Wenn dich dein Auge ärgert, reiß es lieber aus." Trennung zwischen einer positiven LIEBE und einer negativen Liebe ist sicher die beste Lösung, wenn nicht Dogmen oder materielle Verbindungen dagegen stehen. Selbstverständlich macht eine positive LIEBE von Fortpflanzungstrieb Gebrauch. Das ist durchaus natürlich; denn es soll ja auch um die Zeugung gehen. Aber diese erotische Seite darf nicht negativ werden, sonst gleitet sie ins Dämonische ab. • Eine negative LIEBE ist sehr gefährlich, ja absolut lebensgefährlich und führt zu völliger Unobjektivität. Da die LIEBE ein absolut göttliches Gefühl ist, hat sich der WIDERSACHER dieses Gebiet ganz zu eigen gemacht. Mit dieser LIEBE treibt er den größten Mißbrauch, wenn ihn dazu Gelegenheit geboten wird. Nur dumme und rückständige Menschen können über diese Wahrheit lachen. Wer jedoch nicht fähig ist, eine Gemeinschaft zu lieben, wer sich isoliert oder lossagt, dem wird es nie gelingen, eine positive LIEBE zu entwickeln und er bringt sich somit um das größte Glücksgefühl, das GOTT zu vergeben hat. Die wirkliche LIEBE stellt keine großen Ansprüche. Sie ist zufrieden. Unzufriedene Menschen können daher nicht wirklich lieben.

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