Mene-Tekel

- 43 - April 1961 GOTT verlangt von keinem Menschen, daß er IHM als Knecht dienen soll – aber ER wünscht treue Mitarbeiter im Gesamtplan SEINER gewaltigen Schöpfung. Bevor du urteilst, wäge erst alles richtig ab. Der wirklich wissende Mensch verzichtet auf die Kritik der Unwissenden. Wenn es angebracht ist, dann sei auch streng, aber bleibe unter allen Umständen gerecht. Spüre dem wahren Sinn deiner Worte nach; denn was du redest, enthält eine Unmenge sich angewöhnter Begriffsverfälschungen. Notlügen dürfen nicht dazu führen, daß irgend jemand dabei geschädigt wird. Wer nicht selbst hart gearbeitet hat, der hat auch keine Achtung vor den Werken anderer. Verlasse dich nicht auf die Intelligenz deiner Mitmenschen, sondern denke selbst scharf nach, dann findest du die Fehler zuerst bei dir. Versuche einmal deinen Mitmenschen soviel zu vergeben, wie du dir selbst verzeihst. Es gibt keine Heiligen, sondern nur solche, welche die Heiligkeit GOTTES erkannt haben und ihr deshalb dienen. Kein Mensch verdient die Bezeichnung "Seelsorger", wenn er nicht genau um seine eigene Seele Bescheid weiß – und das sind leider nur sehr wenige. Engel sind keine Phantasiegestalten, aber die Phantasie hat sie dazu gemacht. Wer keinen Frieden findet, hat ihn noch nie bei GOTT gesucht. Die moderne Philosophie ist ein Herumreden um unangenehme Wahrheiten. Das Leben äußert sich nicht nur in sichtbarer Bewegung; denn eine Maschine bewegt sich auch, aber sie besitzt dennoch kein Leben. Das Leben ist eine unsichtbare göttliche ENERGIE und hat die Macht, einen Organismus zu bewegen. Was ein Mensch aus eigenem Willen denkt, ist noch keine INNERE STIMME. Erst was ein Mensch gegen seinen eigenen Willen denken muß, - ist eine INNERE STIMME, die nicht ihm gehört. Wer den Grad seiner geistigen Höherentwicklung nicht kennt, der erkennt ihn bestimmt an seiner Schadenfreude. Es gibt auch seelische Wunden, doch beim Verheilen hinterlassen sie keine Narben. Gewalttätigkeit ist noch keine Willensstärke. Erst wenn die eigene Gier nach Lust und nach Genuß erfolgreich bekämpft ist, kommt die Willensstärke zum Vorschein. Eine Frau hat oft mehr Einfluß als der liebe Gott. Doch prüfe genau, welchem Einfluß die Frau unterliegt. Der Mann rühmt seine Stärke. Warum wird er aber schwach, wenn es um den Glauben geht? Der Ernst des Lebens entsteht größtenteils aus der allgemeinen Unwissenheit über das Leben selbst. Das menschliche Unterbewußtsein ist ein geheimes Schließfach im Kosmos. Sünden können für einen Moment Freude auslösen, aber sie befriedigen nicht und hinterlassen schließlich das Leid. Der Atheist ersetzt GOTT durch die Mathematik, aber seine Rechnung geht trotzdem nicht auf.

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