Mene-Tekel

- 46 - Juli 1961 Wenn du den Ursprung aller Dinge suchst, so findest du bestimmt auch GOTT. Versuche nach und nach den Willen zur eigenen Besserung zu entwickeln. Richte dich mehr und mehr nach deiner eigenen Logik und nicht nach dem, was andere im Allgemeinen tun. Wenn du versuchst, allem Bösen möglichst aus dem Wege zu gehen, so bist du in Wahrheit fromm. Leider verwechselt man "fromm sein" mit "dumm sein". Bei der Geburt erbt der Körper alle Sinne der Seele. Beim Tode gibt der Körper alle ererbten Sinne wieder an die Seele zurück. - Alle Sinnestätigkeiten sind ein Erbe GOTTES, darum sind sie auch unsterblich und unvergänglich. Die eigene Unwissenheit verbirgt man am besten, wenn man den Wissenden für dumm ausgibt. Meinungsverschiedenheiten sollten nie zum Streit führen. Der Streit entsteht durch Rechthaberei. Man beweise alles ohne Aggression. Jeder Zwang ist ein Übel. Der schwerste Angriff auf die Persönlichkeit eines Menschen ist und bleibt die schlechte Kritik. Können sich Menschen nicht über einen gewissen Punkt einigen, so sollten sie wenigstens versuchen, auf anderen Grundlagen miteinander gut Freund zu werden, sonst sind sie negativ. Wer mit seiner Macht droht, beruft sich auf das Böse, denn er will etwas erzwingen. Wie töricht ist es doch, die Erfahrung eines anderen einfach abzulehnen, weil man sie selber noch nicht gemacht hat. Die letzte und beste Möglichkeit bleibt immer noch die friedliche Lösung. Alle ehrlichen Absichten kränken den Bösewicht - doch was dich ärgert, das freut ihn. Wie soll man der Wahrheit näherkommen? – Am besten, indem man sich dafür interessiert. Was der Krebs für den Körper bedeutet, das ist der Atheismus für die Seele. Beide Krankheiten sind kaum heilbar, wenn sie nicht im Anfangsstadium erkannt und behandelt werden. Der Spiritualismus beweist täglich, daß das Denken nicht durch die Materie zustande kommt. Die Materie hat keinen eigenen Willen; denn sie folgt nur den GESETZEN. Es gibt zwar ein Fortbestehen geschaffener Werke, aber sie alle haben nichts mit der Unsterblichkeit zu tun. Kein Mensch kann sich unsterblich machen, weil er es schon ist. Der Mensch vererbt nicht sein Blut, sondern nur die GESETZE, welche es erzeugen. Man tadelt die Jugend, aber man tadelt nicht die Ursachen, welche zum Tadel der Jugend führen; denn dann fällt er auf uns zurück. Die Erde ist eine Besserungsanstalt -, doch leider sind die Pädagogen auch nur Zöglinge. Die wirklichen Weisen sind keine Menschheitsführer; denn sie drängen sich nicht nach oben. Die Offenbarungen GOTTES werden in dem Maße größer, als sie von der Menschheit verstanden werden. Alle Offenbarungen sind Lehrbriefe, die man nicht überschlagen darf. Was ist eine Gottlosenbewegung? – Sie ist ein Versagen der Kirchen, deren Erkenntnisse weder für sie noch für die Massen ausreichen. Der Atheismus ist ein Strohhalm, der nicht vor dem Untergang rettet.

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