Mene-Tekel

- 48 - September 1961 Auch das positive Denken erfordert viel Übung, wie auch das Rechnen, Schreiben und das Erlernen einer Sprache nur durch Übung erreicht werden kann. Die Menschheit ist im Denken über GOTT und Seinen Mysterien völlig ungeübt, darum kann sie nur wenig begreifen. Die Jugend erbt die Zwistigkeiten zwischen den Rassen und Völkern. Was soll sie mit dieser Hinterlassenschaft anfangen? Ein Krieg verändert wohl die Lage, aber er führt zu keinem Frieden. Es ist nicht fair, einem etwas zu verbieten, was jener als Ersatz dafür braucht, was sein Gegner besitzt. Alles was die Welt hervorbringt, gehört der gesamten Menschheit. Doch was die Menschen aus diesen Segnungen schaffen, dient der gerechten Verteilung. So ist es bei den Menschen anderer Sterne. Ungerechte Vorschriften führen zur Sklaverei. Nichts ist leichter, als zu einem falschen Urteil zu kommen. Gerechtigkeit kann nicht durch Sentimentalität ersetzt werden. Woher kommt die Intelligenz? - Sie kommt aus der Erfahrung. GOTT ist die Gesamtsumme der universellen Erfahrung. Die internationale Wissenschaft kennt noch längst nicht alle Strahlen; darum weiß sie auch nur sehr wenig vom Geistigen Reich. Die Jugend ist ein Opfer ihrer dummen Vorbilder. Wer will behaupten, daß es in einem Heuhaufen keine Stecknadel gibt? Diese Möglichkeit ist vorhanden und widerspricht nicht der menschlichen Logik, dem widerspricht das Geistige Reich auch nicht. Die Bibel ist keine geschlossene Lehre. Sie ist eine Zusammenstellung von Rekonstruktionen alter Überlieferungen. Die Erotik darf nicht mit der Liebe verwechselt werden; denn sie ist ein begleitender Fortpflanzungstrieb. Was nützt einer Nation schon eine Kriegsstärke, wenn die Technik bereits den Tod aller Nationen und Rassen im Auge behält? Die Vererbungsgesetze liegen nicht im Samen, sondern der Same ist ein Stückchen Materie, das die Gesetze wirksam werden läßt. Jedes Ding läßt zwei Deutungen zu, eine geistige und eine materielle. Auf die geistige Deutung wird meistens verzichtet, weil sie Verantwortung auferlegt – und im weiteren Verlauf unausweichlich zu GOTT führt. Dann aber wird es für den Menschen kompliziert. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß die Kinder ihre Seele von den Eltern geerbt haben. An den Seelen der Eltern fehlt nicht eine SCHWINGUNG. Gewisse seelische Ähnlichkeiten beruhen auf dem GESETZ: Gleiches zu Gleichem. Bei der Geburt eines Menschen hat dieser zunächst keine Erinnerung, weil er diese im Jenseits zurückgelassen hat. Der Instinkt ist der Vorläufer der Intelligenz. Wenn die Intelligenz versagt, greift die Seele auf den Instinkt zurück. Jede Nation betreibt eine eigene Politik. Die Welt braucht jedoch Einigkeit – und solange es keine allgemeine Richtung gibt, wird es auch keine Einigkeit geben.

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